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  • von Jean Giraudoux
    25,00 €

    Frühjahr 1919: Der Krieg ist seit einem halben Jahr beendet, aber Jean Giraudoux trägt noch Uniform und nimmt an den Friedensverhandlungen in Versailles teil. Das hindert ihn nicht daran, seine vor dem Krieg begonnene literarische Karriere energisch voranzutreiben. Mit seinen gerade erschienenen Erzählungen gilt er als einer der aufgehenden Sterne der französischen Literatur seiner Zeit. Er ist ein gefragter Autor, aber er findet die Zeit, für eine kleine aufwändige Kunstzeitschrift einen kurzen Text abzuliefern. Dabei hat er freie Hand und schreibt über einen illustren Unbekannten: Marcel Proust, ein Autor, der gerade erst mit einer Neuauflage von Du côté de chez Swann, seines 1913 erschienenen ersten Bandes seiner À la Recherche du temps perdu, einen zweiten Versuch unternimmt, diesmal bei Gallimard, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, was ihm bereits Ende 1919 gelingen soll: Für den zweiten Band, À l'ombre des jeunes filles en fleurs, erhält er den begehrten Prix Goncourt. Prousts Bewunderung für Giraudoux ist grenzenlos. Er glaubt in ihm den Schriftsteller einer neuen Zeit erkannt zu haben. Giraudoux' Bewunderung für Proust ist nicht geringer, und doch sind die beiden sich vermutlich nie begegnet. »In hundert Jahren erst wird man erkennen, wie großartig Prousts Werk ist!«, schreibt Giraudoux nach erneuter Proustlektüre im September 1921 an seinen Freund Paul Morand. Genau hundert Jahre später, zu Prousts hundertfünfzigstem Geburtstag am 18. Juli 2021, erscheint Giraudoux' außergewöhnliche, nur noch schwer zugängliche Hymne auf Marcel Proust aus den Feuillets d'art zum ersten Mal auf Deutsch in einer luxuriösen zweisprachigen Ausgabe mit dem Faksimile der Handschrift aus der Sammlung Reiner Speck.

  • von Daniil Charms
    28,00 €

    Endlich wieder lieferbar:Die gesammelten Werke des Jahrhundertautors Daniil Charms in der maßgeblichen und kongenialen Übersetzung von Peter Urban.Dieser Band versammelt die meistgelesenen und wichtigsten Texte Daniil Charms, allen voran die in unzählige Sprachen und oft mehrfach übersetzten Fälle: ein Prosazyklus voll dunklem Sprachwitz, makabrem Humor und unbändiger Lust am Absurden. Es sind Texte ungeheurer Wucht, in denen der Alchemist Charms seine Verzweiflung an der Unerträglichkeit des Seins in das Gold ewiger Literatur wandelt. Der wohl entscheidende Autor der Avantgarde-Gruppe OBERIU (»Vereinigung der realen Kunst«) war zunächst vor allem als humoristischer Kinderbuchautor bekannt, da er seine literarischen Texte zu Lebzeiten kaum veröffentlichen konnte. Als die Sowjetunion zusammenbrach und die Texte aus seinem Nachlass ediert und veröffentlicht wurden, wurde er schlagartig berühmt. Entdeckt wurde ein Schriftsteller und Dichter, der nicht nur als Klassiker des absurden russischen Humors gelten kann, sondern auch als einer der wahrsten Chronisten einer zunehmenden Verrohung und Bürokratisierung des Alltags, die dem Leben jeden Zauber nimmt.

  • von Anton Cechov
    18,00 €

    Erstmals auf Deutsch - die vollständigen, unzensierten Briefe des russischen Malers Isaak Levitan an seinen Freund Anton Cechov. Mit einer Neuübersetzung von Cechovs Erzählung Das Glück von Brigitte van Kann.Die Briefe zeugen von einer nicht immer wolkenlosen Freundschaft. Sie geben Einblick in eine freie Künstlerexistenz zur damaligen Zeit: Levitan berichtet von Reisen, Plänen, Honoraren ebenso wie von seiner chronischen Schwermut. Erotischer Klartext und herzliche Beschimpfungen lassen auf große Vertrautheit schließen. Für Levitan war die Nähe zur mittelrussischen Landschaft existenziell. Kaum war er auf Reisen, folgte den ersten Begeisterung unweigerlich das Heimweh. Cechovs Naturschilderungen kommentieren die Innenwelt seiner Helden - zugleich sind sie eine Liebeserklärung an die russische Landschaft, etwa die Steppe mit ihrer grenzenlosen Weite. Levitan an Cechov: »Du hast mich als Landschaftsmaler verblüfft. Deine Landschaften sind der Gipfel an Vollkommenheit, zum Beispiel in der Erzählung Das Glück die Bilder der Steppe, derHügel, der Schafe sind verblüffend.« Cechov bezog sich oft auf das Werk seines Freundes. So schrieb er etliche seiner Naturschilderungen nicht nach der Natur, sondern nach Levitans Bildern - eine bestechende Variante des Nature Writing.

  • von Alberto Vigevani
    16,00 €

    Eine klassische Erzählung über die großen und die kleinen Momente des Glücks angesichts existenzieller Katastrophen.Alberto Vigevani sucht etwas auf dem Dachboden seines Landhauses, als plötzlich ein alter Überseekoffer vor ihm steht. Schon stürmen Erinnerungen auf ihn ein: Er und seine Braut hatten den Koffer vor fünfzig Jahren als Hochzeitsgeschenk von Tante Jole und Onkel Giorgetto erhalten. Ihre Hochzeitsreise mit dem riesigen, »General« genannten Koffer kommt ihm in den Sinn, aber vor allem steigt das Schicksal von Jole und Giorgetto, die in Auschwitz ermordet wurden, aus der Erinnerung auf. Durch den Überseekoffer, der nach und nach die Gestalt eines Idols annimmt, sind die Lebensläufe der beiden Paare miteinander verbunden. Beide leben sie in schrecklichen Zeiten für die jüdische Bevölkerung: Das junge Paar hoffnungsvoll, aber auch überschattet von der schlimmen politischen Lage, denkt an eine Ausreise nach Amerika. Das ältere Paar befindet sich in der dunkelsten Zeit seines Lebens, im Angesicht des großen Verbrechens. Nach dem Erlass der Nürnberger Gesetze werden Tante Jole und Onkel Giorgetto 1939 bei einem Fluchtversuch in die Schweiz verhaftet und interniert, im Gefängnis müssen die beiden auf ihre Deportation warten. Durch einen merkwürdigen Zufall gelingt Giorgetto die Flucht. Wie in einem traumhaften Rausch erlebt er Momente der Freiheit, doch aus Liebe zu seiner Frau kehrt er nach einem kurzen Spaziergang zu ihr ins Gefängnis zurück.Auf seine unnachahmliche, berührende wie schwebende Weise zeigt Vigevani Momente von Freude und Hoffnung und tiefster Traurigkeit. Und er erzählt davon, wie die Normen einer Gesellschaft sich in kürzester Zeit verändern können.

  • von Robert Macfarlane
    16,00 €

    Der Hohlweg, ein in die Landschaft versunkener Weg, führt in eine weitverzweigte Unterwelt, Tunnel der Menschheit. Unzählige Schritte und Wagenspuren haben sich über Jahrhunderte tief in den Grund eingesenkt, Wasserläufe durchspülen den weichen Stein, er wird zu einer Kluft in der Zeit.Was als Pilgerpfad oder Gang zu den Märkten und der See seinen Anfang nahm, gräbt sich tief in das Gedächtnis der Natur: Das verborgene Wegenetz der Hohlwege ist stiller Zeuge steten menschlichen Fortschreitens. Der Wanderer heute, der den Hohlweg betritt, geht unversehens in den Fußstapfen seiner urzeitlichen Vorgänger, er vertieft den Weg und fällt zugleich aus der Zeit.2005 erkundet Robert Macfarlane mit seinem Freund Roger Deakin die zugewucherten Hohlwege in South Dorset. Die Schattenwelt merkwürdiger Konturen lässt ihn nicht mehr los und er kehrt schon sechs Jahre später, nach dem frühen Tod Deakins, mit dem Künstler Stanley Donwood und dem Schriftsteller Dan Richards zurück in diese Gegend. Was sich wie die Lebenslinien auf der Handfläche in das Antlitz der Natur gesenkt hat, entpuppt sich als Schutzzone für verborgenes, wimmelndes Leben und als Raum für Abenteuer der drei Wanderer: Richard fällt vom Fahrrad, Bäume müssen hochgeklettert werden, im Gestrüpp funkeln Augenpaare unbekannter Kreaturen und hoch über ihnen fegt der Sturm, während die Männer auf dem Grund des tief eingegrabenen Hohlwegs zu schlafen versuchen.

  • von Anna Prizkau
    18,00 €

    Eine Familie kommt aus ihrem alten Land nach Deutschland. Dort passiert Unvorstellbares und Unverständliches - zumindest für die Tochter der Einwanderer. Sie, die Ich-Erzählerin, wächst auf im neuen Land, doch die Geschichten über das alte lassen sie nicht los. Sie wird erwachsen in dem Gefühl, immer eine Fremde zu bleiben, niemals dazuzugehören. Später wird aus ihr eine Theaterautorin; erfolglos, arbeitslos, aber voller Hoffnung.In diesen atmosphärisch feinen Erzählungen, die zusammen einen kleinen, dichten Roman der Fremdheit und der Sehnsucht ergeben, begegnet die Erzählerin dem neuen Leben, der neuen Sprache, den neuen Menschen: Martha, die vielleicht töten muss, um zu besitzen. Marcel, den alle Mädchen küssen wollen. Samiha und Olcay aus dem türkischen Viertel, die eine unerklärliche Todesangst vor dem Fahrstuhl in ihrem Hochhaus haben. Sie trifft den Chef ihrer Mutter, der mehr will als nur eine gute Angestellte, den sadistischen Mann vom Arbeitsamt und Frank, das Männermodel, das seine Haare hochtoupiert trägt.Als Kind schämt sie sich noch für ihre Eltern und dafür, dass man bereits am »Hallo« ihres Vaters erkennt, dass er kein Deutscher ist. Später, als junge Frau, bringt ihr die Sprache ihres alten Landes, im falschen Moment und vor den falschen Leuten gesprochen, geprellte Rippen und eine aufgeplatzte Lippe ein. Denn neben der neuen, rätselhaften Freundlichkeit, bleiernen Höflichkeit und warmen Distanziertheit, mit der das fremde Mädchen, das später eine fremde Frau ist, sich konfrontiert sieht, muss sie auch immer wieder Schläge einstecken - aus bekannten Mündern und von unbekannten Fäusten. Doch sie schlägt zurück: nicht nur mit ihren Lügen, sondern auch mit ihren Träumen.Anna Prizkau erzählt in Fast ein neues Leben vom neuen Land, das Deutschland ist, von den Fremden und den Verlorenen, auch denen, die hier geboren wurden.

  • von Marina Zwetajewa
    14,00 €

    Sehnsucht und Heimweh prägen die Exiljahre von Russlands großer Dichterin Marina Zwetajewa und die Gedichte, die in den siebzehn Jahren in Berlin, Prag und Paris entstanden sind. Als sie 1939 in die Sowjetunion zurückkehrte, schrieb sie ihrer Prager Vertrauten: »Wie glücklich war ich damals!«In seinem Nachwort bettet Richard Pietraß die Gedichte in die Lebens- und Werkgeschichte der Dichterin ein.

  • von Isidora Sekulic
    18,00 €

    Herbst 1913, eine junge Frau aus Serbien reist alleine durch Norwegen. Im Gepäck hat sie ihr Notizbüchlein, ihr Blick ist offen und unvoreingenommen für dieses »kalte Land im Norden«. Zutiefst beeindruckt von der übermächtigen Natur und von den uralten Sagen und Legenden, verfasst sie poetische Reisebeschreibungen, die Land und Menschen auf ungesehene Weise zeigen. Zuhause in Serbien muss sich die Schriftstellerin und frühe Feministin rabiaten Anfeindungen stellen.

  • von Anna Maria Ortese
    22,00 €

    »Was Neapel angeht, so fühle ich mich heute vor allem angezogen von Ortese. Wenn es mir gelänge, noch von dieser Stadt zu schreiben, würde ich versuchen, die Richtung zu erforschen, die sie gezeigt hat«, schrieb Elena Ferrante und ermöglichte damit die Entdeckung von Anna Maria Orteses brillanten Erzählungen und literarischen Reportagen aus dem Neapel der Nachkriegsjahre. Mit großer erzählerischer Kraft und menschlicher Wärme fängt Ortese jenen armen Teil der Stadt ein, »der nicht am Meer liegt«.

  • von Gertrude Stein
    14,00 €

    »Es ist schon sehr komisch mit dem Geld«, schreibt Gertrude Stein (1874-1946) in einem ihrer fünf kurzen Prosatexte, die dieser Band versammelt und die erstmals 1936 in der Saturday Evening Post erschienen. »Was die Menschen von den Tieren unterscheidet ist Geld. Alle Tiere haben die gleichen Gefühle und die gleichen Gewohnheiten wie Menschen ... Aber was kein Tier kann ist zählen, und was kein Tier kennt ist Geld.« Als Dichterin gehörte die seit 1903 in Paris lebende Stein zur Avantgarde, ihre politischen Ansichten waren bisweilen unbedarft und konservativ. In dieser Spannung liegt der außergewöhnliche Reiz ihrer Texte über Geld: Steins spielerisch-assoziative und verstellt-naive Herangehensweise steht in scharfen Kontrast zu der Brisanz des Themas und zeigt dadurch viel von seinem verborgenen Charakter.

  • von Alexander von Humboldt
    24,00 €

    Die Forschungsergebnisse, die Alexander von Humboldt von seiner großen Amerikareise in den Jahren von 1799 bis 1804 mitbrachte, revolutionierten das damalige Wissen und den Blick der Alten auf die Neue Welt. Seine Texte über die exotischen Tiere, die zuvor kein Europäer gesehen, geschweige denn beschrieben hatte, waren ein Meilenstein für die Zoologie und wurden auch in Zeitungen für ein großes Publikum nachgedruckt. Systematisch erschlossen und zugänglich sind sie heute seltsamerweise nicht mehr.Der vorliegende Band bietet mit einer Auswahl von fünfzehn Tiertexten- und zeichnungen einen Einblick in Alexander von Humboldts Tierleben und illustriert das Wissenschaftsideal des großen Naturforschers.

  • von Guillaume Apollinaire
    16,00 €

    Es waren die Geheimnisse und Geschichten der stillen Winkel, die Guillaume Apollinaire (1880-1918) an Paris faszinierten. Als Flaneur in Paris richtet er seinen Blick auf die vom Verschwinden bedrohte vormoderne Stadt der Exzentriker und die hässlichen, industriellen Erscheinungen der Moderne. Die hier vorliegenden Streifzüge, sie erschienen kurz nach Apollinaires Tod, zeigen seine Vorliebe für das Überraschende, Regellose, für den poetischen Reiz von abgerissenen Plakaten und Graffiti, für Überblendungen von Realität und Fiktion.»Apollinaire war Dichter, ja Mensch, à propos de tout et de rien. Er hat sich mit so angespanntem Fühlen an den Augenblick verloren und doch, zugleich, so eigenwillig im Vergangenen behagt, daß er viel eher als irgendwelchen Dichtern oder Künstlern den großen anonymen Schöpfern der Pariser Mode vergleichbar ist.«Walter Benjamin über den Band 1929 in seiner Rubrik »Bücher, die übersetzt werden sollten«

  • von Honore De Balzac
    18,00 €

    In nur acht Tagen von Paris nach Wierzchownia in der Ukraine: Im Spätsommer 1847 reiste Honoré de Balzac ins Russische Reich, im Visier die Hochzeit mit der langjährigen Geliebten Gräfin Ewelina Hanska. Mit dem Zug, ab Gleiwitz mit Postpferden und Mietkutschen, brachte er die Strecke in sagenhafter Geschwindigkeit hinter sich, um endlich sein Begehren zu erfüllen. In seinem Reisebericht und seinen Briefen verbinden sich köstliche Reiseszenen mit Gedanken zu Russlands Reichtum und den ungeahnten Möglichkeiten des Landes, farbige Schilderungen des Alltags auf dem Landsitz der Gräfin Hanska und kühne Geschäftsideen.Übertragen von Nicola Denis, erscheint der Reisebericht erstmals in deutscher Sprache, ausführlich kommentiert und ergänzt durch Briefe, die Balzac aus der Ukraine schrieb. Mit Freude liest man das Nachwort, die Herausgeberin Brigitte van Kann wirft einen Blick hinter die Kulissen der temporeichen Reise und beleuchtet eine wenig bekannte Seite von Balzacs Leben.

  • von Edward Debicki
    22,00 €

    Der Musiker Edward Debicki gehört zu den polnischen Roma. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges lebte er mit seiner Familie auf Wanderschaft. In »Totenvogel« von seiner Kindheit und Jugend, von den glücklichen Jahren - und vom Leid nach der deutschen Besatzung Polens. Ohne Sentimentalität, mit nüchternem Blick berichtet er davon, um das Geschehene und die verlorenen Menschen nicht dem Vergessen zu überlassen. Es entsteht das das seltene Bild einer Gemeinschaft, von der wenig nach außen tritt, und über deren Schicksal es kaum Zeugnisse gibt.

  • von Denis Diderot
    12,00 €

    Die Marschallin de Broglie, fromme Katholikin, und der glaubenslose Philosoph Crudeli versenken sich in ein Gespräch über den Sinn der Religion. Worauf lohnt es sich im Diesseits zu verzichten für eine etwaige Belohnung im Himmel? Was würde sich ändern, legte man den Glauben ab? Denis Diderots heiteres Schelmenstück gibt hierauf glücklicherweise keine Antwort, sondern vermisst leichtfüßig, doch mit Tiefe, das Terrain; der aufklärerische Zweifel ist unumkehrbar gesät.Denis Diderot (1713-1784) hat diese heiter-ernste Unterhaltung nur unter Pseudonym veröffentlichen können, er musste die politische Sprengkraft des aufklärerischen Schelmenstücks im Ancien Régime fürchten. Hans Magnus Enzensberger Übersetzung sprüht vor Heiterkeit und lässt Diderots Schelmenstück voll zum Tragen kommen.

  • von Jean-Henri Fabre
    12,00 €

    Dieser kleine Vortrag ist eine vergessene Lektion über die Abhängigkeit des Lebens von der Luft. So naiv die Lektion wirken mag, sie ist heute von höchster Dringlichkeit, und sie stammt aus der Feder eines Wissenschaftlers, den Darwin und Pasteur zutiefst bewunderten. Als gleichzeitig großen Schriftsteller schätzten ihn Hugo, Rostand, Proust und Gide. 1904 wurde Jean-Henri Fabre zum Nobelpreis für Literatur vorgeschlagen. »Sehr geliebt habe ich die Souvenirs entomologiques von J.-H. Fabre, ein unvergleichliches Buch, das in der Leidenschaft des Beobachtens und der grenzenlosen Liebe zum lebenden Wesen der Bibel weit überlegen ist.« Luis Buñuel

  • von Alberto Vigevani
    18,00 €

  • von Isaak Babel
    26,00 €

    In den Jahren 1920/21 zog der aus Odessa stammende jüdische Schriftsteller Isaak Babel mit der berüchtigten Kavallerie der Roten Armee in den Polnisch-Sowjetischen Krieg, um als Korrespondent von den Ereignissen zu berichten. Sein Erzählzyklus »Die Reiterarmee«, der 1926 auf Grundlage seines Tagebuchs erschien, machte ihn mit seiner schonungslosen Darstellung in den Augen einiger Militärkommandanten und Schriftsteller zum Feind der neuen Sowjetmacht; 1940 wurde Babel hingerichtet. Mit der Verbindung von äußerster Formstrenge und expressionistischen Bildern schuf Isaak Babel eine neue literarische Ausdrucksform.Anlässlich des 100. Geburtstags Babels legte Peter Urban eine neue Übersetzung vor, die erstmals den vollständigen, unzensierten Text übertrug. Das Buch enthält neben den Erzählungen im Anhang journalistische Arbeiten Isaak Babels aus dem »Roten Kavalleristen«, Skizzen und Entwürfe, Bemerkungen zum Stil Babels, ein historisches Stichwort zu General Budjënny u. a. sowie eine editorische Notiz und Anmerkungen. »Das Hauptwerk des wohl größten russischen Schriftstellers unseres Jahrhunderts, den Erzählungsband >Die Reiterarmee< von Isaak Babel, haben wir endlich in einer unzensierten Ausgabe und in einer hervorragenden Übersetzung erhalten. Das Buch ist immer noch aufregend. Immer noch? Manche dieser poetischen Geschichten aus den zwanziger Jahren verstehen wir heute besser als früher.« Marcel Reich-Ranicki

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    18,00 €

    Emilie du Châtelet wurde 1706 geboren, sie übersetzte erstmals Newtons »Principia«, veröffentlichte eine Schrift zu Leibniz und setzte sich in ihrer Korrespondenz mit den großen Denkern ihrer Zeit - Voltaire, Euler und Cramer - mit Fragen der Mathematik und Physik auseinander.In ihrer Rede vom Glück schrieb sie 1746, für das Glück sei es unerlässlich, vernünftig und tugendhaft zu sein, und für Illusionen empfänglich. Zwei Jahre später verliebt sie sich in einen Gardeoffizier, in der Liebe zu ihm schlug sie leidenschaftlich ihre Maximen in den Wind. Kurz darauf starb sie 43-jährig bei der Geburt der gemeinsamen Tochter.

  • von Denis Diderot
    14,00 €

    Diderot beklagt: »Warum habe ich ihn nicht behalten? Er paßte mir so gut, daß ich mich ausnahm wie von Künstlerhand gemalt. Der neue, steif und förmlich, macht mich zur Schneiderpuppe? Ich sehe aus wie ein reicher Tagedieb, man sieht mir nicht mehr an, wer ich bin...«

  • von Anton Tschechow
    16,00 €

    "... Aber mich wieder einmal zu verlieben, würde nichts schaden. Es ist langweilig, ohne eine starke Liebe." Cechov an A. S. Suvorin, 18. Oktober 1892. In einem Theaterstück, sagt Nina im 1. Akt der Möwe, müsse "unbedingt Liebe vorkommen." Das tut sie auch. Cechov, Autor der schönsten Liebesszenen auf dem Theater der Weltliteratur, schätzt sie, dem Gewicht nach, auf "fünf Pud". Doch ist diese Liebe nie eine erwiderte, geschweige denn erfüllte, sie ist, schon allein durch das Arrangement der Lebensumstände, vergeblich von Anfang an und zum Scheitern verurteilt; sie zerschellt am Leben - sei es an den unterschiedlich verteilten Prädispositionen, sei es schlicht am Moment der verstreichenden Zeit. So sind auch die Erzählungen Cechovs, die explizit von der Liebe handeln, nie Liebesgeschichten im sentimentalen Sinn. Kein Autor hat wie Cechov, dem Lüge und Kitsch verhaßt waren, das Aufwallen der Gefühle - und deren Entladung - mit solcher Diskretion beschrieben, kein Autor hat aber wie er zugleich auch die Skepsis gegenüber diesen Gefühlen und damit die Angst der Liebenden und Geliebten, wie die Angst vor dem Erkalten des Gefühls, vor dem Verlassenwerden, die Angst vor der Preisgabe des Eigensten, Innersten, mit solch diskreter Nüchternheit benannt. Eine ängstliche Besorgnis klingt noch in der Dame mit dem Hündchen, der vielleicht schönsten Liebesgeschichte der Weltliteratur, durch, da zwei verheiratete, sehr erwachsene, von der Ehe enttäuschte Menschen, die einander zu lieben meinen, erkennen: "Es schien, als bräuchte es nurmehr kurze Zeit - und die Lösung würde gefunden, und dann begönne ein neues, schönes Leben; und beiden war klar, daß es bis zum Ende noch sehr-sehr weit wäre und daß das Komplizierteste und Schwierigste eben erst begonnen hätte."

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