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  • von Andreas Dorau
    23,00 €

    Am Steuer seines Lebens lenkt man doch meist vergebens.Mit 15 hatte er der Neuen Deutschen Welle den Hit »Fred vom Jupiter« beschert und darauf hin beschlossen, sein Leben der Kunst zu widmen. Inzwischen kennt sich Andreas Dorau sehr gut aus im deutschen Kunstbetrieb. Mit Sven Regener als Ghostwriter erzählt er unglaubliche Geschichten aus seinem Leben.Andreas Dorau hat ziemlich viel erlebt. Er kennt den rasanten Aufstieg genauso wie das von der Fata Morgana des Werkbegriffs geleitete Durchschreiten der Ebene. Mit 15 bescherte er der Neuen Deutschen Welle ihren mutmaßlich exzentrischsten Hit: »Fred vom Jupiter«. Mit 30 verwirrte er die Münchener Filmhochschule mit seiner Abschlussarbeit »Schlag dein Tier« - eine fröhliche Quizshow, in der Menschen gegen ihre Haustiere antreten (und bei der natürlich immer die Tiere gewinnen). Mit seiner Oper »Die Überglücklichen« löste er einen Tumult unter Tierschützern aus, weil einige Fische zum Ensemble gehörten.Und als er mit ein paar Freunden den Hinkelstein von Rammstein aus dem Fenster seiner Plattenfirma schmiss, fand das nicht jeder lustig.Wenn Andreas Dorau erzählt, dann sprudeln die Geschichten nur so aus ihm heraus. Und man durchlebt mit ihm einen Streifzug durch die deutsche Musik- und Unterhaltungsbranche, der sich gewaschen hat. Das liest sich alles natürlich besonders scharf durch die Brille von Sven Regener.

  • von Bruno Preisendörfer
    24,99 €

    »Am Tore wurden wir angehalten. Ein Sergeant kam an den Postwagen und fragte: >Wer sind Sie? Woher kommen Sie? Werden Sie lange hierbleiben?... so wurde befragt, wer zur Goethezeit an die Tore von Berlin kam. Das Gepäck wurde durchsucht, man bekam einen Passierschein - musste aber, kaum im Gasthaus angekommen, schon die nächsten Kontrollbögen, diesmal die der Polizei, ausfüllen.Wer mit Bruno Preisendörfer als Zeitreisender unterwegs ist, erlebt aber noch viel mehr: Er steht z. B. am 7. 11. 1775 morgens um fünf in Weimar vor dem Haus eines Kammergerichtspräsidenten namens von Kalb und sieht zu, wie Goethes Kutsche über das Pf laster rollt. Er besucht eine philanthropische Reformschule oder wird zwischen die Bauernkinder in die Bänke einer Dorfschule gesteckt. Er geht an die Universität, um Kant und Fichte zu lauschen, etwaige Verständnisschwierigkeiten müssen ihm nicht peinlich sein, es ging den Zeitgenossen ebenso.Aber der Zeitreisende lernt nicht nur den philosophischen Zeitgeist kennen, sondern erlebt auch handfeste Abenteuer, übersteht mit dem jungen Eichendorff einen Schiffsunfall auf der Oder, sieht aus E.T.A. Hoffmanns Eckfenster am Gendarmenmarkt Berlin brennen, oder ist bei Georg Lichtenberg in Göttingen, als der durchs Fernglas der Beerdigung von Gottfried August Bürger zusieht. Vielleicht ist er auch bei der Zofe einer Gräfin, die sich ohne fremde Hilfe nicht ankleiden kann, oder er schleicht in den Anatomiesaal von Jena, wo die Selbstmörderinnen obduziert werden, die in Weimar in die Ilm gegangen sind, stiehlt mit fronenden Bauern Korn oder gerät als Knecht mit seinem Brotherrn aneinander. Bruno Preisendörfer hat sich durch Hunderte von Büchern gelesen, Romane, Selbstzeugnisse, Briefe und Tagebücher. Er nimmt den Leser mit auf eine große Reise in die Goethezeit und man erlebt, wie das Lebe damals wirklich war.

  • von Karen Duve
    12,00 €

    Karen Duves furioser Essay über eine Menschheit, die dabei ist, sich selbst abzuschaffen.Ohne Frage: Wir stehen näher am globalen Kollaps als die meisten glauben. Weiteres Wirtschaftswachstum wird in den nächsten Jahren vielleicht noch zu mehr Wohlstand führen, längerfristig aber nur zu mehr Müll, mehr Hunger, mehr Tornados, mehr Dürrekatastrophen und mehr Überschwemmungen. Sehr viel mehr Überschwemmungen.Überleben ODER Beibehaltung des jetzigen Lebensstils - das ist der Entscheidungsradius, in dem wir uns bewegen. Schade nur, dass in Politik und Wirtschaft immer noch meist diejenigen das Sagen haben, die am allerwenigsten dazu geeignet sind. In ihre Positionen sind sie gekommen, weil sie Eigenschaften besitzen, die sich bei genauerer Betrachtung auch für eine Verbrecherlauf bahn eignen: Knallhartes Durchsetzungsvermögen, Risikobereitschaft, Selbstvertrauen und unbegrenzte Einsatzbereitschaft. Nette, verantwortungsvolle und sozial funktionierende Menschen schaffen es meist gar nicht erst bis in die Führungsetagen. Das ist ein Problem.Solange der technische Fortschritt und das Bankenwesen bloß ein überschaubares Maß an destruktiven Möglichkeiten boten, war es ein überschaubares Problem. In Zeiten von Klimawandel, Artensterben, Atombomben, Überbevölkerung, multiresistenten Keimen und unregulierten Finanzmärkten ist es eine Katastrophe.Karen Duve haut auf den Tisch und ihrem Leser die Fakten um die Ohren, die nicht nur zeigen, wie viel mehr in der hunderttausendjährigen Menschheitsgeschichte drin gewesen wäre, sondern auch, dass kurz vor zwölf endlich mal die anderen dran sein sollten.

  • von Hanns Zischler
    16,99 €

    Hanns Zischlers großartiges literarisches Debüt über das Erinnern, den Verlust und das Weitergehen.Es ist eine Geschichte, so zart, schimmernd und fragil wie ein Orangenpapier: Sie handelt von Elsa, einem Mädchen, das es Mitte der 50er- Jahre mit seinem Vater von Dresden nach Bayern verschlagen hat. Obwohl Elsa erst kurze Zeit in der kleinen Stadt an der Ache ist und sie von vielen wegen ihres Dialekts belächelt wird, hat sie schon Freunde: Asampauli, mit dem sie den Schulweg teilt; der Lehrer Kapuste, der seinen Schülern seltsame Rätsel aufgibt; und die Obsthändlerin, die für Elsa die exotischen Papiere auf bewahrt, in denen die Orangen eingeschlagen sind. Auf die Idee, Orangenpapiere zu sammeln, hat Kapuste Elsa gebracht. Vielleicht, weil er ahnt, dass sie einen Fluchtpunkt benötigt, und eine Brücke, mit anderen über die Dinge zu sprechen, die sie tief in sich verschlossen hält. Und tatsächlich, als eine Neue in die Klasse kommt, beginnt für Elsa - langsam und tastend - ein Aufbruch ...Hanns Zischlers Erzählung ist ein literarisches Kleinod von enormer erzählerischer Kraft. Durch die Genauigkeit der Beobachtung und die Konzentration auf das Einzelne gelingt es Hanns Zischler, die Atmosphäre einer Zeit einzufangen, in der sich - trotz Traumatisierung und Verlust - eine tiefe Würde und Stärke verbarg.

  • von Michail Bulgakow
    16,99 €

    Michail Bulgakows und Alexander Nitzbergs dritter Streich: Eine beißende Satire mit bizarren Science-Fiction-Auswüchsen, die ein weiteres Mal zeigt, wie erschreckend aktuell Bulgakows Texte auch beinahe 100 Jahre nach ihrem Entstehen noch sind.Professor Pfirsichow, an der Moskauer Universität eine echte Institution auf dem Gebiet der Zoologie, macht bei seinen Forschungen eine zufällige Entdeckung: einen »roten Strahl«, der auf alles, was von ihm bestrahlt wird, eine enorm wachstumsbeschleunigende Wirkung zu haben scheint.Angesichts katzengroßer Frösche im Labor bleibt der bahnbrechende Fund nicht lange im Verborgenen: Schon bald entwendet man Pfirsichow seine Gerätschaften und der noch unerprobte Strahl wird fahrlässig eingesetzt: Denn statt der eigentlich vorgesehenen Hühnereier, die mit seiner Hilfe vergrößert und gegen den Hunger auf Moskaus Straßen verwendet werden sollen, lässt ein ebenso skrupel- wie ahnungsloser Funktionär große Mengen Reptilieneier bestrahlen ...Michail Bulgakow schrieb Die verfluchten Eier 1925 - während Stalin im Machtgefüge der Sowjetunion unaufhaltsam aufstieg, entwarf der dem späteren Diktator verhasste Schriftsteller eine bizarre Zukunftsvision (die Erzählung spielt im Jahr 1928), in der ein vermeintlicher »Lebensstrahl« schauderhafte Folgen hat und eine Armee riesenhaft mutierter Schlangen und Echsen Moskau bedroht.In Alexander Nitzbergs Neuübersetzung - nach Meister und Margarita und Das hündische Herz widmet er sich zum dritten Mal einem Werk von Bulgakow - kommt der gesamte Reichtum der Sprache des russischen Jahrhundertautors zur Geltung. Ein Buch, das Witz und Galle spuckt.

  • von Sven Regener
    22,99 €

    »Es geht um das Herz der Sache, Charlie. Es geht um Magical Mystery.«Ein Buch wie ein Rausch: Man braucht 48 Stunden, die Droge heißt Sven Regener. Am Start: eine Handvoll ziemlich verrückter Techno-Freaks. Und am Steuer: Karl Schmidt, der beste Freund von Frank LehmannAls Karl Schmidt, Opfer eines depressiven Nervenzusammenbruchs am Tag der Maueröffnung, nach Jahren der Versenkung von alten Kumpels zufällig in Hamburg als Bewohner einer drogentherapeutischen Einrichtung wiedergefunden wird, ist das der Anfang einer seltsamen Zusammenarbeit: Die alten Freunde, mittlerweile zu Ruhm und Reichtum gelangt, wollen mit ihrem Plattenlabel auf einer Tour durch Deutschland den Rave der 90er Jahre mit dem Hippiegeist der 60er versöhnen und brauchen dazu einen, der immer nüchtern bleiben muss. Das kommt Karl Schmidt gerade recht, denn der hat keine Lust mehr, sich in einer Parallelwelt aus Drogen-WG, Hilfshausmeisterjob und gruppendynamischen Wochenendausflügen zu verschanzen. Und so beginnt eine Reise durch ein Land und eine Zeit im Umbruch, unternommen von einer Handvoll Techno-Freaks, betreut von einem psychisch labilen Ex-Künstler, für den dies der Weg zurück in ein unabhängiges Leben sein soll.

  • von Matthias Glaubrecht
    32,00 €

    Der erste Entdecker der Evolutionstheorie und der verwegenste aller Naturforscher.Ein Wissenschaftskrimi um den größten Naturforscher des 19. Jahrhunderts neben Humboldt und DarwinEr hatte ein enorm spannendes Leben, seine wissenschaftliche Reichweite war atemberaubend, sein soziales Engagement legendär - und er entdeckte das Evolutionsprinzip. Verglichen mit dem bedächtigen Charles Darwin war er ein Indiana Jones der Naturforschung und ein Ernest Hemingway der Naturbeschreibung. Nach ihm sind Mond- und Marskrater, Flugfrösche und ganze geographische Regionen benannt. Warum aber ist so einer heute so wenig bekannt?Auf seiner ersten abenteuerlichen Reise erforschte der Schulabbrecher und Autodidakt vier Jahre lang Brasilien - doch bei der Rückreise fing sein Schiff mitten auf dem Ozean Feuer und sank. Wallace rettete nur sein Leben, seine fantastische naturwissenschaftliche Sammlung ging verloren.Seine zweite Expedition führte ihn durch den malaiischen Archipel, wo er im Alleingang 125.000 naturwissenschaftliche Objekte sammelte, über 1000 Tier- und Pflanzenarten davon noch unbeschrieben - eine unglaubliche Leistung. Während der Reise entwickelte er auch eine Theorie über den Ursprung der Arten, die er brieflich an Charles Darwin sandte. Ein Jahr später erschien dessen Buch »Die Entstehung der Arten«, Darwin wurde weltberühmt und gilt seitdem als alleiniger Vater der Evolutionstheorie.Seit einiger Zeit wird in Fachkreisen heftig gestritten: Was für die einen Zufall oder Zeugnis der Zusammenarbeit zweier bedeutender Forscher ist, wird für andere zur übelsten Fälschungsaffäre der Biologiegeschichte.Matthias Glaubrecht geht zum 100. Todestag Wallaces den Fakten und Gerüchten um den unbekanntesten aller Titanen der Wissenschaftsgeschichte nach - das erste Buch über Wallace in Deutschland, ein Augenöffner für den Leser.Das erste deutsche Buch über Alfred Russel Wallace 100. Todestag am 7.11.2013«Was er ausgesprochen hat, war wahrscheinlich das Einflussreichste was im 19. Jahrhundert gesagt worden ist.» Gregory Bateson

  • von Michail Bulgakow
    16,99 €

    Moskau am Rande des Nervenzusammenbruchs.Der »russische Faust« - Michail Bulgakows zweites Meisterwerk endlich neu übersetzt und ab jetzt wieder in Einzelausgabe erhältlichEs gibt Geschichten, deren Sprengkraft ist einfach zu groß. Michail Bulgakows Novelle Das hündische Herz entstand schon 1925, aber sie konnte erst 1968 gedruckt werden - und auch damals nicht in Bulgakows Heimatland, sondern in einer russischen Exilzeitschrift in Deutschland.Warum? Ein genialer Chirurg nimmt einen Straßenköter bei sich zu Hause auf und schafft aus ihm den »neuen Menschen« - er pflanzt ihm Hirnanhangsdrüse und Hoden eines schmierigen Kleinkriminellen ein.Der zum kommunistischen Genossen mutierte Tiermensch erweist sich aber bald nicht nur als echter Widerling: gewissen- und verantwortungslos wie er ist, wird er zur Gefahr für alle. Er bleibt Tier, freilich in Menschengestalt, und erst die gewaltsame Rückoperation kann die Gesellschaft retten. Ein Text, böse und bissig wie kaum ein zweiter, schillernd vieldeutig und grandios geschrieben.Dergleichen wollte man in einem Land, in dem man den »Neuen Menschen« propagierte und das Volk zur Macht erklärte, nicht zulassen. Bis heute wird der vielschichtige Meistertext als Parabel auf russische Verhältnisse gelesen - doch freilich ist er noch mehr: Wie Goethes Faust oder Mary Shelleys Frankenstein ist Bulgakows Novelle eine zeitlose Parabel auf die Widersprüche und Verwerfungen der conditio humana.

  • von Karen Duve
    19,99 €

    Karen Duves bissige Hommage an die Brüder Grimm.Hinterhältige Zwerge, unerzogene Wölfe, enttäuschte Prinzen und gefühlskalte PrinzessinnenKaren Duve ist seit jeher eine begeisterte Leserin von Märchen, Heldensagen und Rittergeschichten.Besonders liebt sie die Märchen der Brüder Grimm.Darin allerdings geschieht viel, was mit dem gesunden Menschenverstand nicht zu erklären ist!Wie wahrscheinlich ist es zum Beispiel, dass eine außergewöhnlich gut aussehende junge Frau den Haushalt für sieben mittelalte kleinwüchsige Junggesellen führt und sich nicht einer der Herren an sie ranmacht? Und: Wer glaubt wirklich, dass ein echter Prinz sein Leben mit einer Frau verbringen will, die bereits mit sieben Männern gelebt hat? Wie kann es sein, dass eine wichtige Fee von einer Taufe ausgeladen wird, nur weil nicht genügend Teller vorhanden sind? Wie gestaltet es sich praktisch, wenn man nach einem hundertjährigen Schlaf unter Zentimeter dicken Staubschichten aufwacht? Und überhaupt: Wie hält sich ein Prinz fit, der hundert Jahre warten muss, bis er seine Prinzessin wach küssen kann?Karen Duve kam nicht umhin, ihre eigenen Versionen der Geschichten zu erzählen. Und die sind voll von dem, was Duves Romane sonst auch auszeichnet: familiäre Abneigungen, Bindungsängste, bizarre Liebesvorstellungen, Vaterkomplexe, Selbstzweifel, Trotzreaktionen und Minder wertigkeitsgefühle.Was dabei herauskommt, sind komische, unbarmherzigseelensezierende Geschichten in bester Duve-Manier.«Bei dieser Autorin liegen Weisheit und Lakonie, Melancholie und wache Wahrnehmung so eng beieinander, dass die Übergänge kaum wahrzunehmen sind.» Volker Hage, Der Spiegel

  • von Bernd Brunner
    17,99 €

    Die unterschätzte Kunst des Liegens.Alle tun es, doch kaum jemand spricht darüber: Bernd Brunner lädt zu einem entspannten Streifzug durch die Welt des Liegens einGut ein Drittel unseres Lebens verbringen wir liegend: wir schlafen und träumen, lieben, denken, dämmern, leiden und erholen uns. Dennoch hat das Liegen im Allgemeinen keinen guten Ruf und wird mit Stillstand, Passivität und Faulheit gleichgesetzt. Dabei ist die Horizontale von unschätzbarem Wert, bietet sie doch Momente der Kontemplation, die oft die besten Ideen mit sich bringen. Hätte Michelangelo sich nicht dem Liegen hingegeben, er wäre wohl nie auf die Idee gekommen, die Decke der Sixtinischen Kapelle zu einem der größten Kunstwerke der Menschheit zu machen. Bernd Brunners Hymne auf das Liegen ist gehaltvolle kulturgeschichtliche Tiefenbohrung und unterhaltsame Geschichtensammlung zugleich. Er nähert sich der Horizontalen auf ganz unterschiedliche Weisen, verliert dabei aber nie den Blick für das Kuriose und Skurrile: ob das Liegen in der Steinzeit, die Entwicklungsgeschichte der Matratze oder die neuesten Erkenntnisse der Schlafforschung - Die Kunst des Liegens entspannt spannend.Ein elegant geschriebens Stück Literatur über eine Kunst, die wir alle beherrschen.

  • von Klaus Wallendorf
    18,00 €

    Liebeserklärung eines irrenden Waldhornisten an die streichenden Kollegen.Wenn Klaus Wallendorf zum Waldhorn greift, schmilzt die Zuhörerschaft dahin - greift er zur Feder, liegt sie ihm schmunzelnd zu Füßen. Kein Wunder, dass er zum Würdigungsexperten der Philharmoniker wurde, denn wenn er laudatiert, dann klingt es ungefähr so: »Als ich im Sommer 1970 die Untiefen der Notenmeere mit Taktstock und Hornmundstück durchschnorchelte, waren die 12 Cellisten als Ensemble noch ungegründet. Das Cello aber war in seiner Entwicklungsgeschichte auf einem technischen Höhepunkt angelangt. Rostropowitschs Einspielung von Dvoráks Cellokonzert war zum Niederknien, und Evelyn schwärmte mir - in den kurzen Pausen des Schnürlregens - bei geöffneter Dachluke und himmelweit aufgedrehter Stereoanlage von der neuartigen Spieltechnik vor, deren äußerliches Merkmal die fast liegende Position des Instrumentes war. Sie erklärte mir die kleine Welt des großen Stachels, den Frosch, die Schnecke, die Zarge, die Bogenbehaarung, die Saitenbespannung, die historische Entwicklung des Cellos und die Abwicklung von Versicherungsschäden im Tourneebetrieb, während ich mich im Gegenzug durch die Erläuterung und Anwendung des eben erst erlernten Lippentrillers nützlich machte.« Schon in jungen Jahren entflammte Wallendorf in Liebe zu einer Cellistin, und wenn sich auch die Liebe - und die Frau - inzwischen verflüchtigt haben - eine tiefe Zuneigung zum Instrument an sich ist geblieben. So ist ihm das sich anbahnende 40-jährige Bestehen der »12 Cellisten« willkommener Anlass, dem Cello im Allgemeinen und den 12 Cellisten im Besonderen ein Buch zu widmen - und mit ihnen allen Cellospielern und -liebhabern dieses Erdenrunds.

  • von Sven Regener
    19,95 €

    Volle Kraft voraus: Sven Regener unterwegs.Sven Regener, Musiker und Literat (oder umgekehrt), Sänger von Element of Crime und Verfasser der Herr-Lehmann-Trilogie, hat über einen Zeitraum von fünf Jahren für die verschiedensten Internet-Plattformen die dialogreichsten und witzigsten Logbücher verfasst, die je bei Fahrten durch die stürmischen Meere und stehenden Gewässer des Lebens entstanden sind. Denn was einmal in die Regener'sche Durchdenkmaschine hineingeraten ist, kommt nicht ungeschoren wieder heraus, und so sind wir dabei, wenn Regener auf der Suche nach einer »Arno-Schmidt-Gesellschaft« über die Frankfurter Buchmesse stolpert, auf Element of Crime-Tournee in einen Paranoia-Rausch gerät, in Nashville, Tennessee, das Batman Building von der falschen Seite fotografiert, Österreich und Deutschland miteinander versöhnt oder Busfahrer Udos Meinung über den Hersteller der Wuppertaler Schwebebahn unter die Leute bringt (»Murks Aus Nürnberg«).Und dann ist da auch noch Hamburg-Heiner, Freund, Feind, Kritiker und Einpeitscher zugleich, der fast täglich anruft, um Regener gedanklich auf Kurs zu halten, etwa mit einem Streit über die korrekte Notation von »O Tannenbaum« oder einer Diskussion über die Bedeutung österreichischer Herrschaft über Hamburg-Altona in den Jahren 1864-1866.Liest man die Logbücher alle auf einen Schlag, dann bemerkt man plötzlich, dass da etwas ganz Eigenes entstanden ist, ein Hybrid zwischen Tagebuch und Roman, ein Seemannsgarn in der Tradition der großen Fabulierer und Schwadronierer, der Quatschköppe und Knalltüten, oder wie Hamburg-Heiner es sagen würde: »Wenn schon Jahrhundert, dann ja wohl das 18.!«

  • von Peggy Mädler
    16,99 €

    Woraus aber besteht das Glück? Ziemlich viel, scheint es, hat sich Peggy Mädler mit ihrem Debütroman vorgenommen - denn in ihrem von Geschichten prallen Buch geht es darum, wie Glück entsteht, wie Gesellschaft funktioniert und wie private Erinnerung und die große Geschichte zueinander stehen. Die bescheidene, gewitzte und elegante Art, mit der sie die Anmaßung der Fragestellungen erzählerisch unterläuft, macht ihren Erstling zu einem Kabinettstück der deutschen Literatur. Knapp fünfzehn Jahre nach der Wende findet die junge Erzählerin im Nachlass der Großeltern ein Buch, das ihr Großvater zu einem Betriebsjubiläum geschenkt bekommen hat. Ein Fotoband von 1968, der »Vom Glück des Menschen« heißt, komponiert und betextet von Rita Maahs und Karl Eduard von Schnitzler. Die Anmaßung eines politisch verordneten Glücks irritiert die Enkelin. Wie kann ein Staat auf die Idee kommen, seinen Bürgern vorzuschreiben, wie sie glücklich werden? Anhand weiterer Fundstücke aus dem Nachlass beginnt sie zu rekonstruieren, wie sich ihre Großeltern kurz vor dem Zweiten Weltkrieg kennenlernten, heirateten und sich nach dessen Ende fast wie Fremde wieder gegenüberstanden, wie ihr Vater und ihre Mutter sich in der DDR kennenlernten und durchschlugen und wie sie, die Erzählerin selbst, und ihr älterer Bruder die Wende und die Zeit danach erlebten. Dabei überschreibt Peggy Mädler je ein Kapitel aus dem Propagandaband mit »Legenden« aus der Familiengeschichte ihrer Erzählerin. So entstehen die »Legende vom Glück der Arbeit«, die »Legende vom Glück des Miteinanders« usw., und plötzlich wird klar: Ob und wie Menschen das Glück finden, hat oft weniger mit den großen Rahmenbedingungen zu tun, als mit privaten Begegnungen, kleinen Gesten und unspektakulären Zufällen. Und: Die besten Geschichten schreibt nicht die Geschichte, sondern das Leben selbst.Peggy Mädler ist dabei ein enorm warmherziger, reicher und sprachlich immens variabler Romanerstling gelungen.Ein Buch, das irgendwie glücklich macht.

  • von Daniil Charms
    24,99 €

  • von Peter Wawerzinek
    22,95 €

  • von Tim Krohn
    13,95 €

  • von Daniil Charms
    24,95 €

  • von Karen Duve
    19,99 €

  • von Martin Urban
    22,95 €

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