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Bücher veröffentlicht von Literaturverlag Droschl

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  • von Michael Köhlmeier
    12,00 €

    Michael Köhlmeier ist einer der herausragenden Autoren unserer Zeit, dem über die Jahrzehnte ein großes Werk gelungen ist. Wer wäre also geeigneter "Gedankenspiele über das Gelingen" anzustellen? Einer wahren Fundgrube voller Anekdoten und Kuriositäten aus der Menschheitsgeschichte bedient sich Köhlmeier und überlässt es uns Leser*innen, herauszufinden, welche Art des Gelingens im Kern der einzelnen Beispiele steckt.

  • von Tomer Gardi
    23,00 €

    In "Eine runde Sache" reisen zwei Künstler aus zwei unterschiedlichen Jahrhunderten durch sprachliche und kulturelle Räume und sind immerzu in Bewegung. Fremdheitserfahrungen, Identität, das Leben als Künstler und jede Menge Politik sind die großen Themen des Romans, in dem sich die beiden Handlungsstränge gegenseitig spiegeln.Zuerst schickt sich Tomer Gardi selbst, auf Deutsch verfasst, als literarische Figur mit dem sprechenden Deutschen Schäferhund Rex und dem Elfen- oder gar Erlkönig an seiner Seite auf eine fantastisch-abenteuerliche Odyssee. Slapstickartig, komisch und mit vielen unterschwelligen Nadelstichen peitscht der Wind in die Segel. Im zweiten Teil des Romans, übersetzt aus dem Hebräischen, folgen wir dem im 19. Jahrhundert lebenden indonesischen Maler Raden Saleh von Java durch Europa und zurück nach Asien - ein historischer Roman und zugleich ein Abbild unserer Zeit.Virtuos spielt Tomer Gardi mit Sprachen. Mit all seiner Originalität und dem Überbordwerfen konventioneller Romankonzeptionen löst er auch die Krux mit der Wahl der Sprache, die sein literarisches Ich martert. Sagt es zu Beginn des Romans doch, »dass ich ein Idee für eine Geschichte habe, weiß aber nicht, ob ich es auf Hebräisch schreiben soll, oder auf meinem Deutsch. (...) Jeder Stimme wird ja was anderes und unterschiedliches Ausdrücken können. Andere und unterschiedliche Fantasien entwickeln, von andere und unterschiedliche Lebenserfahrungen erzählen können. (...) Und wie kann ich entscheiden?«

  • von Eva Maria Leuenberger
    20,00 €

    Eva Maria Leuenbergers zweites Buch ist eine unerschrockene Auseinandersetzung mit Identität, Herkunft und Sprache, Ent- und Verwurzelung, sexueller Gewalt und Angst. All das macht kyung zu einem hochpolitischen und hochaktuellen Werk.Ausgangspunkt für das Schreiben war die Lektüre von Theresa Hak Kyung Chas "Dictée". Leben und OEuvre der koreanischstämmigen, feministischen Avantgardekünstlerin (1951-1982), die in New York vergewaltigt und ermordet wurde, ließen Eva Maria Leuenberger nicht los. Das Ergebnis bewegt sich zwischen lyrischen, essayistischen und persönlichen Schreibbewegungen, die sich Cha, der Kunst, Literatur und dem (eigenen) Schreiben annähern.Wahrnehmungsintensive und körperliche Beschreibungen waren bereits in ihrem mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Debüt "dekarnation" wichtige Elemente. Auch jetzt flirrt die Sprache, sie flimmert, taucht in Leerstellen, sucht diese zu füllen oder den Leser*innen zu (er)öffnen. Eva Maria Leuenberger schafft Räume, die von Schmerz, Gewalt und zugleich lyrischer Schönheit bewohnt werden. kyung ist ein dichtes poetisches Kunststück, das sich Genrebezeichnungen - wie auch Chas Dictée - entzieht.

  • von Ally Klein
    20,00 €

    Saul hat aufgehört, Künstler zu sein. Er versteht sich als Bauarbeiter und hat nur noch ein letztes Großprojekt vor Augen: einen rätselhaften Bau - den Wal - in seinen zweckfreien Ursprungszustand zurückzuführen. Denn einst hatte ein Fotograf diesen weichen, aschenen Beton im Innern des Kubus mit Fliesen bedeckt und zu einem Atelier verschandelt. Bedingungslos steckt Saul nun all seine Energie in diese Arbeit, bis er vollkommen ausgelaugt und mit seinen Kräften am Ende ist."Der Wal" entwickelt sich einerseits zu einer sensiblen Beziehungsgeschichte. Ein Dreieck entsteht mit Q/Keough als Begleiterin Sauls und Aezra, Sauls schreibendem Bruder. Andererseits thematisiert der Roman die Bedeutung von Kunst. Dabei kommt der Kraft des Erzählens und der Sprache ein besonderes Gewicht zu.Einfühlsam und sinnlich schraffiert Ally Klein die Gefühle und Wahrnehmungen der Figuren. Gegenstände und Landschaften hüllt sie in detailgenaue Bilder, sodass beim Lesen der Sätze ein wahres Kopfkino entsteht. In drei Teile mit drei Erzählstimmen gegliedert fügt sich das raffiniert konstruierte Triptychon nach und nach zu einem kunstvollen Ganzen.

  • von Klaus Reichert
    15,00 €

    Klaus Reichert zählt zu den großen Übersetzerkoryphäen im deutschsprachigen Raum. Ein Leben für die Literatur - das ist es, was ihn seit frühen Jahren auszeichnet. Er lässt uns in seinem vorliegenden Band teilhaben an seinen Erfahrungen als Übersetzer, Autor, Wissenschaftler und Lektor. Dabei erzählt Klaus Reichert Anekdoten, die er mit den Größen des Betriebes erlebt hat, gibt Einblick in seine Poetik als Schreibender und in seine Maxime als Übersetzer: Das Wort und die Sprache sind höchste Güter, und »die wichtigste Antriebskraft war die Neugier.« Seine Ausführungen über die Bibel, Homer, Shakespeare und James Joyce sind dabei von bestechender Klugheit und sprachlicher Anmut.Selten hat ein Autor und Übersetzer seine Leserschaft so uneitel und unterhaltsam an seinem Leben für die und mit der Literatur teilnehmen lassen.

  • von Ilse Helbich
    12,00 €

    In ihren "Gedankenspielen über die Gelassenheit" schöpft die 1923 geborene Ilse Helbich aus ihrem großen Erfahrungsschatz und erzählt in Anekdoten Beispiele und Gegenbeispiele zu diesem Begriff. Mit viel Weltwissen und Lebensvertrauen lässt sie uns teilhaben an dem, wovon uns in manchen Situationen manches Mal zu viel fehlt: der Gelassenheit.

  • von Daniela Strigl
    12,00 €

    Faulheit mag eine Charaktereigenschaft sein, aber sie ist auch ein Zustand. Sie passiert nicht einfach so, oft muss man sie planen, und gerade in der Literatur wird sie nachgerade zelebriert. Aber beileibe nicht immer zum Besten der faulen Figuren. Warum gilt die Faulheit als Laster, gar als Todsünde, wo sie doch nachweislich auch Gutes bewirkt? Jedenfalls verträgt die Faulheit sich nicht mit dem Schreiben.Die Literaturwissenschaftlerin, Kritikerin und Essayistin Daniela Strigl nimmt uns trotz und wegen persönlicher Tendenz zum Faulsein mit zu ihren wortgewandten, amüsanten und überraschenden Gedankenspielen über die Faulheit in Literatur und Leben.

  • von Volha Hapeyeva
    18,00 €

    Mit unglaublicher Leichtigkeit erzählt das autobiografisch gefärbte "Camel Travel" von einer Kindheit und Jugend in der zerfallenden UdSSR Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre.Aufzuwachsen in einem Land, in dem mit Belarusisch und Russisch zwei Sprachen gesprochen werden, kann in manchen Situationen gehörig für Verwirrung sorgen. Und den ganz gewöhnlichen Alltag zu meistern, auch da treten so einige Hindernisse zutage und es geschehen noch mehr besondere und ungewöhnliche Begebenheiten. Als da beispielsweise wären: Klavierlernen ohne Klavier zu Hause? Mit ein bisschen Fantasie und Einfallsreichtum lässt sich auch das lösen. In wie vielen Momenten man sich - und das alles nur für eine erfolgreiche Sportlerinnenkarriere - dehnen kann, davon weiß die Erzählerin Volha ein Lied und Leid zu singen.In kurzen Kapiteln nähert sich Volha Hapeyeva kleinen und großen Themen, die in Schule, Familie und öffentlich ausgefochten werden. Ihre Schilderungen zeigen so manche Tücken und Macken aus dem Minsk der (post)sowjetischen Zeit auf - aber auch ihre Entwicklung zu einer kritischen, feministisch-politischen Frau im heutigen Belarus.

  • von Lydia Davis
    22,00 €

    Bereits in ihrem ersten Buch beweist Lydia Davis ihre große Meisterschaft in der kleinen Form. Sie betrachtet auf ihre trocken-humorige und so intelligente Art das, was zwischen uns und in uns selbst vorgehen kann. Auch noch so kleine Feinheiten und Details des Lebens entdeckt Davis und schenkt ihnen besondere Bedeutung. Eine Vielzahl an unterschiedlichsten Lebenssituationen und menschlichen Eigentümlichkeiten findet sich in den Stories, erzählt mit einem präzisen, klaren Blick: Alltagsspleens und -ängste, eben »ein paar Dinge, die mit mir nicht in Ordnung sind«; ein Kassensturz über eine beendete Beziehung; eine Mutter, die mit ihrer Tochter nie zufrieden ist; eine Kriminalgeschichte, die als Französischsprachkurs getarnt ist; das Rätsel, was es wirklich mit dem Brief eines Ex-Freundes auf sich hat; »Auszüge aus einem Leben«, die einen ganzen Lebensverlauf im Schnelldurchlauf erzählen - und so vieles mehr.Mit "Es ist, wie's ist" liegt jetzt das 1986 erschienene Debüt von Lydia Davis' großartiger Kurzprosa auf Deutsch vor - und somit sind die Collected Stories dieser Ausnahmeautorin vollständig übersetzt.

  • von Lotte Tobisch
    12,00 €

    Ein kluger Kopf schreibt über Mut und das auf kleinem Raum. Lotte Tobisch schreibt lustvoll, tiefsinnig und freigeistig. Ein kleines Buch voller Klarsicht."Zu Mut gehört natürlich auch eine gewisse Portion an Fantasie, nicht? Also ein Mut ohne Fantasie, das ist Übermut und Dummheit - beides! Ein wirklich mutiger Mensch, der überlegt sich etwas, und auch wenn die Welt dagegen ist, sagt er: »Das mach ich jetzt, weil ich es für richtig finde und weil ich glaube, dass es auch sozial und allgemein sinnvoll ist.« Er hat den Mut gegen eine Welt loszugehen."

  • von Eva Menasse
    12,00 €

    Ein kluger Kopf schreibt über den Kompromiss und das auf kleinem Raum. Eva Menasse schreibt lustvoll, tiefsinnig und freigeistig. Ein kleines Buch voller Klarsicht."Die vielgerühmte Freiheit, dass sich jeder zu allem äußern kann, schafft die gefährliche Illusion, dass das Aushalten anderer Meinungen nicht mehr nötig ist. Es war schon immer schwer, Kindern zu erklären, dass es keine garantierte Gerechtigkeit gibt, sondern dass man nur beständig an ihr arbeiten kann. Heute ist es schwer, Erwachsenen zu erklären, was ein Kompromiss ist und wozu man ihn braucht. Andere Meinungen dienen nicht mehr dazu, unsere eigenen zu überprüfen - sondern den Gegner zu markieren."

  • von Ilija Trojanow
    12,00 €

    Ein kluger Kopf schreibt über Neugier und das auf kleinem Raum. Ilija Trojanow schreibt lustvoll, tiefsinnig und freigeistig. Ein kleines Buch voller Klarsicht."Wenn ich Interesse habe an dem, was existiert, habe ich Interesse an dem, was sein könnte. Vorwitzig kann ich mir mehr Schönheit und Gerechtigkeit, mehr Erhaltung und Freiheit herbeisehnen. Mir die bessere Welt in allen geläufigen sowie selbst gemischten Farben ausmalen. Neugier ist das Salz des Tagtraums, ein Vektor, der in die Zukunft weist, in Richtung Utopie ..."

  • von Konrad Paul Liessmann
    15,00 €

    Der Schrecken aller Schreibenden: die leere weiße Seite. Aber wie bringt man nur den ersten Satz zustande? Und woran erkennt man, dass es eben der erste Satz ist, der die Gedankenarbeit dergestalt antreibt, dass alle weiteren Sätze wie von selbst hervorsprudeln?Der renommierte Philosoph Konrad Paul Liessmann schreibt über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Schreiben. Er vertritt die These, dass die Gedanken als Kern und Ziel nichtfiktionalen Schreibens erst während des Schreibprozesses entstehen. Das Schreiben selbst ist eine Form des Denkens. Zudem gibt Liessmann einen Einblick in die Stilkunde nichtfiktionalen Schreibens. Er zeigt sich dabei als Verfechter der stilistischen Offenheit. Denn verbunden mit individuellen Ausdrucksmöglichkeiten trage diese zu einer besseren Debattenkultur bei. Abschließend nimmt er das sachgerechte und adressatenorientierte Schreiben unter die Lupe. Für wen schreibt man eigentlich? Und für wen schreibt man wie? Will man bloß etwas mitteilen oder vielmehr etwas bewirken? Und wie findet man eine Sprache, die dem Gegenstand angemessen ist?

  • von Ilma Rakusa
    23,00 €

    Was macht ein Leben aus? Wie fasst man es in eine Form und macht das Wichtige greifbar?Zu jedem Buchstaben des Alphabets verfasst Ilma Rakusa Beiträge von A wie Anders bis Z wie Zaun, changierend zwischen Prosa, Gedicht und Gespräch. Sie erzählt und dichtet über ihr bewegtes Leben: Werk, Weltsicht und Weggefährten,Reisen und die schönen Künste, Familie und Kindheit. Ihr gelingt der Kunstgriff, abstraktere Begriffe - wie Träume oder Rituale -, Orte, persönliche Erinnerungen und Erfahrungen kaleidoskopartig zu einem Ganzen zu vereinen. Sie spricht über Dinge, die in unser aller Leben bedeutsam sind und mit denen wir uns auseinandersetzen: Freundschaft, Angst, Alter oder Zärtlichkeit und viele mehr. Rakusa entfacht in uns eine Neugierde und Entdeckerfreude. Das Leuchten in ihren Augen ist den Zeilen anzumerken: beschwingt klingt das »Querfeldein«, die Lust am Flanieren kommt schon während des Lesens, und nach der Hommage an den Granatapfel wird er niemals mehr nur eine einfache Frucht sein.

  • von Tor Ulven
    20,00 €

    In seinem einzigen Roman erschafft Tor Ulven fünfzehn Bewusstheiten. Die Figuren befinden sich in unterschiedlichen Lebensphasen, von der Kindheit bis ins Greisenalter. Sie haben den Moment des Innehaltens und Stillstands erreicht und verfolgen eine »private Utopie«, sehnen sich nach etwas Unerreichbarem.Die Namenlosen erinnern, träumen oder malen sich in Selbstgesprächen aus, was aus ihrem Leben hätte werden können oder was ihnen für ein glückliches Leben fehlt. Und so sind es die Abwesenheiten, die ihre Gedanken dominieren: eine geliebte Frau, ein vermisster Hund, Geld oder Gesundheit. Die individuellen Schicksale gleichen stillen Variationen von Sehnsüchten und Ängsten, Trauer und Verlust.Ulven gestaltet einen Erzählreigen um die fünfzehn Protagonisten und deren unscheinbare Ablösungen. Die Wechsel von Figur zu Figur sind flackernd, leuchtend oder geschehen im Dunkel. »Alle Übergänge in dem Buch werden dadurch markiert, dass eine Lichtquelle in eine andere übergeht oder erlischt«, so beschrieb es der Norweger in einem seiner seltenen Interviews.

  • von Laura Freudenthaler
    20,00 €

    In ihrem Freijahr kommt Anne ins Straucheln. Statt sich dem eigenen Klavierspiel zu widmen und an einem Lehrbuch zu schreiben, lösen sich ihre üblichen Gewohnheiten nach und nach auf. In den Nächten hält sie ihre Beobachtungen ineinem Notizheft fest und untertags streift sie durch die Stadt. Diese Wanderungen führen sie bald über das ihr Bekannte hinaus.Seit zwanzig Jahren lebt Anne mit Thomas in der gemeinsamen Wohnung. Das Paar teilt viele Erinnerungen und weiß die Zeichen des anderen zu lesen. Sie fühlt sich in der Wohnung zunehmend unwohl, und Thomas wird immer abwesender.Schon länger vermutet sie, dass er eine Affäre hat. Nun taucht das Mädchen, wie Anne die Unbekannte nennt, als huschender, wispernder Geist auf. Geräusche und Erscheinungen sind nicht mehr eindeutig zuordenbar.Laura Freudenthaler knüpft mit Geistergeschichte an ihren vielbeachteten Debütroman "Die Königin schweigt" an. Ihr gelingt das Kunststück der Gegenwärtigkeit. Man wird regelrecht in Annes Wahrnehmung hinüberverführt. Immer tiefer folgen wir ihr in eine Welt der Spiegelungen und doppelten Böden, in der Wirklichkeit und Vorstellung ineinanderfließen.

  • von Tomer Gardi
    20,00 €

    Tomer Gardi schreibt eine moderne Scheherezade-Geschichte im heutigen Israel. Verspielt in Ton und Form, doch bitterernst im Kern.Ausgangspunkt der Geschichte ist ein Schriftsteller, der beim Arbeitsamt um Unterstützung ansucht. Bereits bei seiner Jobbezeichnung stößt er auf Widerstand: »So einen Beruf gibt es nicht, Schriftsteller.« Findig wie er ist,schlägt der Autor einen Deal vor: Er erzählt dem Mann hinterm Schreibtisch eine Geschichte und bei Gefallen erhält der Schriftsteller den Stempel. So beginnt das Erzählen ums Überleben, das zugleich treibende Kraft in dem von Volten und Verweisen wimmelnden Roman ist.Wie in einer Matrjoschka viele weitere Puppen stecken, so erzeugen die Handlungsstränge neue Erzählebenen und -welten. Mit Tolly Grotesky, Lea Agunis, Abu Adwan und anderen zeichnet Tomer Gardi unvergessliche Figuren, die im Alltag der Staatsgewalt ausgesetzt sind und sich auf die je eigene Weise ihre Wege bahnen müssen.Nach der Lektüre dieses Romans wissen wir: Ob Tomer Gardi nun Bücher in "Broken German" oder auf Hebräisch schreibt, er bleibt sich in seiner Verspieltheit und seinem stilistischen Eigensinn treu. Mit großer Leichtigkeit wechseln die verschiedenen Erzähler*innen zwischen märchenhaftem Ton und Umgangssprech.

  • von Oksana Sabuschko
    13,00 €

    Etwas mehr als einen Monat nach dem Terroranschlag im Bataclan am 13.11.2015 ist Oksana Sabuschko zu Gast in Paris.Die Erfahrung in der paralysierten Metropole lässt die ukrainische Autorin über das Verarbeiten von Angst, hervorgerufendurch Krieg und Terror, reflektieren.Das historische und kulturelle Gedächtnis europäischer Staaten stehen zunächst im Fokus des Essays. Ausgehend von denKollaborateuren mit dem Vichy-Regime und dem Versagen der Linksintellektuellen während des Zweiten Weltkriegs reistSabuschko durch die französische Geistesgeschichte von Sartre über Derrida bis hin zu Houellebecq. Wo liegen die Parallelen zwischen dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Frankreich und der russischen Besatzung der Krim seit 2014?Ist die Ukraine ein failed state? Welchen Einfluss haben Politik und Medien auf unser Alltagsleben? Bezugnehmend aufdie Feldstudien geht sie in einem weiteren Schritt der Frage nach, inwieweit Sex eine Metapher für soziale und kulturelleKonstellationen darstellt.Dieser kluge und provokante Essay zeichnet einen langen Abschied von der Angst nach - lange mag der Weg sein, abernicht hoffnungslos.

  • von Mela Hartwig
    20,00 €

    Wien 1938: Der Anschluss Österreichs steht kurz bevor. Es ist die Zeit der Pogrome, der Opportunisten, Denunziantenund überzeugten Nazis. In dieser Welt des Umbruchs muss sich die 18-jährige Ursula zurechtfinden undentscheiden, ob sie Teil des aufkommenden Schreckenssystems wird oder Widerstand leistet.Nirgends kann man mehr sicher sein, denn »in Zukunft werden alle Wände Ohren haben und hinter jeder Türwird einer horchen«. Ursulas Bruder versucht die Familie für die Nationalsozialisten zu gewinnen, in ihrer Malerschulehaben parteitreue Dozenten das Sagen. Nur ihr Freund scheint ein Hoffnungsschimmer in diesen Zeiten zusein, in denen nicht nur Ursulas Leben durch all die Bedrohungen zu zerfallen droht. Die atemlose Prosa spiegeltUrsulas innere Zerrissenheit, Verzweiflung und existenziellen Ängste.Zwischen 1946 und 1948 verfasste Mela Hartwig in ihrem Londoner Exil den Roman "Inferno", der nun 70 Jahrespäter zum ersten Mal erscheint. Es ist bemerkenswert, wie scharfsinnig sich Hartwig unmittelbar nach demZweiten Weltkrieg mit der NS-Zeit auseinandergesetzt hat.

  • von Daniela Strigl
    15,00 €

    Daniela Strigls erhellende Einblicke in ihr Schreiben und den LiteraturbetriebWas ist Kritik, und in welche Rituale ist sie eingepasst? Welche Möglichkeiten von Wissensvermittlung bieten sich im Essay? Ist literarisches Schreiben Kunst oder Handwerk? Wer definiert die Maßstäbe? Es bedarf einer zeitgenössischen Formulierung. Dass Dichter und Romanciers über ihr Schreiben und ihre Poetik Vorlesungen halten, geschieht immer wieder. Schreibende, die über das Leben und Schreiben anderer schreiben, kommen hingegen seltener zu Wort. Dabei haben sie so viel zu sagen. Die renommierte Kritikerin, Biographin und Essayistin Daniela Strigl widmet sich genau diesen drei Themengebieten.Mit Anleitungen, Tipps und Erfahrungsberichten versehen, aber auch mit der ein oder anderen Kontroverse gespickt: Strigl gibt ebenso fundiert wie eloquent Einblicke in die Kunst und Praxis ihres Schreibens.

  • von Gertraud Klemm
    19,00 €

    Gertraud Klemm durchleuchtet scharfzüngig und bitterböse, aber auch humorvoll unsere heutigen Zustände. Kein Blatt nimmt sie vor den Mund, wenn sie die verschiedensten Lebensentwürfe von den Nachkriegskindern bis zur Generation Z aus ganz unterschiedlichen Milieus schonungslos auseinandernimmt.Wie kann man in einer von Regeln und Normen durchdrungenen Welt frei leben? Vor nicht weniger als dieser Frage steht die fast 30-jährige Annika, die sämtliche beruflichen und privaten Erwartungshaltungen von sich fernhält. Sie hat ihren sicheren Job geschmissen und lehnt sich mehr kellnernd als studierend nonchalant gegen die unsägliche Erbsenzählerei auf. Karriere, Ehe, Kinder, Eigenheim - das sind für sie belanglose Statussymbole, die andere von der Soll- zur Haben-Seite aufsummieren. Immer wieder durchbricht Annika die Schranken der neoliberalen Leistungs- und traditionellen Wertegesellschaft und entzieht sich den vorgegebenen Lebensentwürfen. Aber wie lassen sich Ideal und Wirklichkeit miteinander vereinbaren, wenn die Gefühlswelt zu ihrem fast doppelt so alten Partner Alfred durcheinandergerät oder sie die »Stieftussi« für dessen 13-jährigen Sohn Elias spielen und Verantwortung übernehmen muss?Ein Roman über die Ökonomie von Liebe und Sexualität, über die Fallstricke der Freiheit und die Kunst, keine Entscheidungen zu treffen.

  • von Ilse Helbich
    18,00 €

    Man kennt Ilse Helbich als kluge, unsentimentale Chronistin des hohen Lebensalters, als die Autorin präziser und gleichwohl poetischer Erinnerungen, unabhängig und unerschrocken das Leben dort dokumentierend, »wo sich ein Jenseits ins Dasein mogelt« (Susanne Mayer, Die Zeit). Sie hat aber auch, Mitte der 70er Jahre beginnend, immer wieder Gedichte geschrieben - aus denen sie nun erstmals eine Auswahl an die Öffentlichkeit bringt. Es sind »frühe Gedichte« (1975 bis Mitte der 80er Jahre) und solche, die in den letzten zwanzig Jahren entstanden sind und also ihr aktives Schriftstellerinnen-Leben begleitet haben.Pointierter noch als in ihren Erzählungen und Aufzeichnungen bringen diese Gedichte Ilse Helbichs Welterfahrung auf den Punkt. Es ist die intensive Kraft ihrer Wahrnehmung - sowohl von Natur, als auch von Menschen und Begegnungen -, durch die die Gegenstände in ein unverwechselbares Licht gestellt werden, ein Licht, dessen Herkunft ganz ungewiss ist. »Das Andere, das jetzt ist, entzieht sich den Worten. Tief innen ist jetzt eine Melodie, die sich dem Nachsingen versagt.«

  • von Tomer Gardi
    19,00 €

    Jahre, nachdem Radili sich nach bedrohlichen Anpöbelungen durch Skins ein Messer gekauft hat, kehrt er als Erwachsener in dieselbe Stadt zurück, und seine neuen Freunde aus der »linksradikalen WG« wollen einen Film daraus machen. Die Suche nach dem damals vergrabenen Messer ist die erste von vielen Situationen, die der Erzähler vor uns abrollt, fallen lässt, neu aufnimmt und auf ganz unorthodoxe Weise miteinander verknüpft. Er entwickelt eine Szene im Jüdischen Museum, die in einen Krimi mündet, er bespricht mit seiner Mutter Erinnerungen an ein von den Deutschen besetztes Dorf in Rumänien (»Eine dicke Mann, der seine Ärmel hoch rollt, fast bis zum Achsel, und sagt, bis hierher, bis hierher hätte ich, bis hierher hätte ich meine Ärme in Judenblut eintauchen, lebt in meine Mutter«), er rekapituliert einen Schulausflug zu archäologischen Grabungen im Norden von Israel, und immer wieder finden wir uns in der »Bar zum Roten Faden«, in Lokalen und Callshops wieder, in denen Radili und seine Freunde Amadou, Fikert, Anuan, Abayomi und Jamal abhängen.Es wäre ein ganz normaler, übermütiger und ungenierter Großstadtroman, wäre da nicht seine Sprache, die Sprache all dieser Migranten, die wie der Erzähler - »Das ist kein Deutsch!« - aus ihrer Sprache deportiert und aus der Geschichte bzw. der Erzählung hinausgeworfen wurden. »Realismus schreiben nur Menschen mit einem festen Wohnsitz und einer Aufenthaltserlaubnis«, sagt Tomer Gardi und entwickelt in Broken German ein anspielungsreiches, anspruchsvolles und vergnügliches Plädoyer für die Sprachenvielfalt in der einen Sprache, für die Regelübertretung, für das nicht Normierte.

  • von Georgi Gospodinov
    19,00 €

    Menschenliebe, Schlitzohrigkeit und Weltuntergang: neue Erzählungen des bulgarischen Melancholikers:In Georgi Gospodinovs Erzählungen begegnen wir hinterwäldlerischen Dorfbewohnernauf dem südlichen Balkan, einem Kind, das nacheinander verschiedene Väter adoptiert,einem Autor, der ganz Lissabon nach einer unbekannten Schönen absucht, undzahlreichen simplen oder auch raffinierten Ehebrüchen; einige Geschichten werfenBlicke in die kommunistische Vergangenheit des Landes und andere in die Zukunft derMenschheit.Wie in der Titelgeschichte die Zeit, die das Licht von der Sonne zur Erde braucht,gerade das bisschen Zeit ist, die der Autor dem Leser zur Lektüre des Textes einräumt,so lauern in vielen Texten Gospodinovs Weltuntergangsgedanken, Sorgen und Trauerum die Unzuverlässigkeit der Menschen.Verspielt, elegant und mit allen Wassern der Postmoderne gewaschen, breitet Gospodinov eine Welt vor uns aus, wie wir sie aus seinen beiden Romanen schon kennen - eine Welt, die zwar detailgenau und oft sehr komisch diesseitig ist, aber dennoch mehr den Einfällen und Eskapaden der Phantasie als den Gesetzen der Realität folgt.

  • von Illma Rakusa
    23,00 €

  • von Georgi Gospodinov
    19,00 €

  • von Ilma Rakusa
    12,00 €

    Ein Plädoyer für eine andere Lebensqualität, für das Lesen, die Langsamkeit, die Nutz-Losigkeit. Ilma Rakusa ist den Lesern und den Literaturmenschen lange schon bekannt nicht nur als raffinierte Autorin, sondern auch als eine leidenschaftliche Leserin, die aus dem Rückzug in die Lektüre mit bereichernden Funden und Entdeckungen wieder in die publizistische Öffentlichkeit tritt (und hier auf wunderbare Weise über das Gelesene zu berichten weiß). Kein Wunder also, dass ihr das Lesen als eine der Hauptfiguren des Widerstandes gilt gegen das Diktat des ökonomisch argumentierenden Zeitgeistes; das Lesen, das - trotz immer wieder praktizierter Formen des :schnellen9, :rasanten9 Stils - als einzige Kunstform auf der Verweigerung von Tempo, Eile, Geschwindigkeit beharrt. In diesem programmatischen Essay werden noch einmal alle Formen der Beschleunigung und mehr noch alle Kritiker von Mobilität und Tempo - von Goethe bis Virilio - aufgezählt; mit lustvoller Heftigkeit widmet sich Ilma Rakusa dem Tempo in Arbeitswelt und Kommunikation, in Tourismus und Entertainment, und fragt sich schließlich: "Wieviel Geschwindigkeit verkraften wir?" Das Auftauchen von Bewegungen wie slow food oder slow-cities, die wachsende Popularität von langsamen Reiseformen wie dem Wandern gibt zu denken: "Es geht um ein Gegenprogramm zu Zeitmanagement, Zapping, Eventrausch und Trendhektik. Um ein Innehalten, hier und jetzt."

  • von Julien Gracq
    23,00 €

    1967 und 1974 veröffentlichte Julien Gracq zwei Bände mit dem Titel Lettrines, deren erster Band 2001 deutsch bei Droschl erschien, der zweite wird jetzt vorgelegt. Diese Witterungen, wie ihr deutscher Titel nun lautet, sind Meisterwerke der reflektierenden Literatur des 20. Jahrhunderts, geschrieben von einem Einzelgänger und Außenseiter, der schon zu Lebzeiten mit der Aufnahme seines relativ schmalen Werks in die Bibliothèque de la Pléiade zum unumstrittenen Klassiker geworden ist.

  • von Henri Michaux
    23,00 €

    Henri Michaux: neben Kafka und Beckett ein Jahrhundertschriftsteller. Anthropologe des eigenen Ich, der äußeren und inneren Räume, der gegen die Literatur und die Poesie anschreibt, um sie zu unterlaufen mit seiner so unverwechselbaren seismographischen Schreibweise, seiner Wut, seiner Selbstironie und seiner trockenen Komik.Über 'Die Nacht rührt sich' (1935) schrieb Michaux selbst: 'Dieses Buch hat keine äußere Einheit. Es entspricht keiner bekannten Gattung. Es enthält Erzählungen, Gedichte, Prosagedichte, Bekenntnisse, erfundene Wörter, Beschreibungen imaginärer Tiere, Notizen usw., die alle zusammen keinen Band ergeben, sondern eher ein Tagebuch. Ein bestimmter Tag hat sich gebieterisch in extravaganten Phantasien ausgedrückt, ein anderer Tag oder ein anderer Monat trocken in einem kurzen Prosagedicht, einer Ich-Analyse. Und das drei Jahre hindurch.''Meine Besitztümer und andere Texte' präsentiert die frühe Schaffensphase von Michaux zum erstenmal auf deutsch - ausgenommen die beiden bereits vorliegenden Reisebücher 'Ecuador' und 'Ein Barbar in Asien' -, übernimmt die bereits existierenden Auswahlübersetzungen von Paul Celan und Kurt Leonhard, vervollständigt sie und ergänzt sie mit einem Nachwort des Übersetzers Dieter Hornig.

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