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  • von Katja Ostheimer
    29,80 €

    Die selbstständige Grafikerin Elisabeth Schumacher und ihr Ehemann, der Bildhauer Kurt Schumacher, gehören zum Berliner Widerstandsnetzwerk der Roten Kapelle. Als Teil des Widerstandskreises um Harro Schulze-Boysen wenden sie sich mit zahlreichen Aktivitäten immer entschiedener gegen den Nationalsozialismus. Beide werden vom Reichskriegsgericht im ersten Prozess gegen Mitglieder der Roten Kapelle zum Tode verurteilt und am 22. Dezember 1942 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.Bisher war über die Lebensdaten hinaus nur wenig über das Ehepaar bekannt. Die Gestapo hatte 1942 bewusst alles vernichtet, was an sie erinnern könnte. Die vollständige Auswertung des Nachlasses von Elisabeth Schumacher in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, vor allem ihrer Briefe, ermöglicht nun einen Einblick in ihre Kindheit und Jugend, ihren beruflichen Werdegang und die enge Beziehung zu ihrer Familie und ihrem Ehemann. Fotos dokumentieren das künstlerische Wirken des Ehepaares.Zusätzlich gelingt durch eine Vielzahl von Gesprächen mit Nachfahren von Elisabeth und Kurt Schumacher sowie Angehörigen ihrer Freundinnen und Freunde eine sehr persönliche Annäherung an ihren Lebensweg.

  • von Stephan Felsberg
    30,00 €

    Mehr als zwanzig Historikerinnen, Heimatforscher und Journalisten berichten von der facettenreichen Geschichte des zwischen Müncheberg und Seelow gelegenen ostbrandenburgischen Dorfes Trebnitz. Was bei flüchtigem Blick eine provinzielle Nabelschau zu sein scheint, ist in Wahrheit eine erstaunliche Pioniertat, denn die vielen wissenschaftlich fundierten Aufsätze beleuchten wie unter einer Lupe achthundert Jahre brandenburgischer Geschichte aus Sicht eines Dorfes. Das Buch ist somit einerseits eine detaillierte Lokalstudie und andererseits eine landesgeschichtliche Tiefenbohrung. Zentrale Aspekte der Dorfentwicklung, darunter Landesausbau, Gutsherrschaft und Bodenreform, werden ebenso in den Blick gerückt wie weniger bekannte Seiten des märkischen Dorfes: Am Beispiel von Trebnitz und seiner Umgebung lässt sich auch die Geschichte von Kohleabbau und Industrialisierung, von Gartenkunst und Merinoschafzucht, von der Schlacht auf den Seelower Höhen, dem Aufbau der ersten LPG der DDR und dem Wandel einer Gutsanlage in einen Campus für Kunst und Bildung erzählen. Wer brandenburgische Geschichte verstehen will, kann damit jetzt in Trebnitz anfangen.

  • von Johannes Tuchel
    24,90 €

    Auch 75 Jahre nach dem gescheiterten Attentat und Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 beschäftigen uns die Ereignisse Im Zentrum der historischen Ereignisse vom 20. Juli 1944 in Berlin steht der Bendlerblock, damals Sitz des Befehlshabers des Ersatzheeres. Der Band zeichnet die politische Geschichte dieses Gebäudekomplexes (u.¿a. Reichsmarineamt, Reichswehrministerium, Allgemeines Heeresamt) nach, bevor er sich der hier betriebenen Staatsstreichplanung um Claus Schenk Graf von Stauffenberg seit dem Herbst 1943 widmet.Detailliert werden die konkreten Vorbereitungen im Juli 1944, der Fehlalarm vom 15. Juli 1944 und schließlich der Umsturzversuch selbst am 20. Juli 1944 nachgezeichnet. Mit der Erschießung Stauffenbergs und seiner Mitverschworenen im Hof des Bendlerblocks in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1944 endete dieser Versuch der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus.Der Band ergänzt das ebenfalls im Lukas Verlag erschienene Buch von Johannes Tuchel und Uwe Neumärker »Der 20. Juli 1944 im >Führerhauptquartier Wolfschanze

  • von Arbeitskreis Orangerien in Deutschland e. V.
    19,80 €

    Der 20. Band der Reihe Orangeriekultur schließt mit seinen Beiträgen die bisherige geographische Lücke in der Mitte Deutschlands. Im Zentrum steht dabei das für Euro­pas Orangeriekultur bedeutsame Herzog­tum Anhalt mit den Anlagen in Oranienbaum, Wörlitz und Dessau. Eine naheliegende Ergänzung bilden die weiteren Regionen des heutigen Bundes­landes Sachsen-Anhalt sowie die Nachbarländer, die schon historisch mit dieser Kernregion Mitteleuropas eng verbunden waren, vom heutigen Sachsen bis Polen, von Thüringen bis in die Mark Brandenburg, vom Norden Deutschlands bis nach Tschechien.Die Beiträge sind das Ergebnis der 42. Jahrestagung des Arbeitskreises Oran­gerien in Deutschland e.¿V., die sich mit der historischen Kultivierung von Zitruspflanzen in diesem Bereich befasste und zugleich den Bogen zur Gegenwart und in die Zukunft unter den Bedingungen des Klimawandels schlug. Neben den historischen Forschungen zu einzelnen Orangerien bilden praxisbezogene Erfahrungsberichte von Fachgärtnern einen Schwerpunkt. Sie widmen sich neuen methodischen Ansätzen, um eine Kontinuität der Pflanzenkulturen vor dem Horizont der klimatischen Veränderungen zu ermöglichen.

  • von Jörg Matthies
    40,00 €

    Die Geschichte der Orangerien und Gewächshäuser in der Schweiz ist geprägt von der Vielgestaltigkeit der eigenen botanischen und kulturellen Landschaften sowie den unterschiedlichen politischen und kulturellen Einflüssen der angrenzenden Länder. Höfisches Repräsentationsbedürfnis, botanisches Forschungs- und Sammlungsinteresse und humanistische Bildungsideale führten bereits im späten 16. Jahrhundert zu ersten Sammlungen von Zitruspflanzen. Für sie wurden spezifische Überwinterungsbauten in zunehmend architektonischer und konstruktiv-innovativer Vielgestaltigkeit errichtet.Der Band präsentiert eine gartenkulturelle Entwicklungsgeschichte von Pflanzenhäusern aus dem Umfeld der Klöster, botanischen Gärten und patrizischen Herrschaftssitzen sowie aus dem Besitz der im 18. Jahrhundert einflussreichen Kaufleute bis zu den um 1900 reüssierenden Bankiers und Industriellen. Der umfassenden Dokumentation von 75 Orangerien und Gewächshäusern ist eine Geschichte der Orangeriekultur des Landes vorangestellt, in der Schweizer Besonderheiten des Sammler-Habitus, der Gartenliteratur, des Pflanzenhandels und der ikonografischen Einflüsse in Kunst und Kunstgewerbe dargelegt werden.

  • von Hartmut Kuhne
    30,00 €

    Das Buch erschließt erstmals eine kaum bekannte Handschrift aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Ihr Verfasser, der Hallenser Apotheker Wolfgang Holtzwirth, berichtet darin über die ersten drei Jahrzehnte seines Lebens.1522 als Sohn eines Hallenser Patriziers geboren, erlebte er nach dem frühen Tod seines Vaters eine unstete Kindheit. 1544 brach der zuvor in der Apotheke Cranachs tätige Geselle von Wittenberg aus nach Italien auf, wo er sich zwei Jahre lang als Landsknecht und Apotheker durchschlug. Als erster Lutheraner unternahm er 1546 eine Reise ins Heilige Land. Holtz­wirths Erzählung ist im Vergleich mit ähnlichen Pilgerberichten sehr viel persönlicher und detailreicher als diese. So berichtet er von den Freuden und Ängsten eines Low-budget-Schiffspassagiers, von Leibesvisitationen und Verhören bei der Ein- und Ausreise, von einer gefährlichen Bergtour in der Nähe von Jericho und einem Seegefecht mit türkischen Piraten. Nach seiner Rückkehr zog der Apotheker auf der Suche nach einer zukünftigen Existenz über Villach nach Krakau und schließlich nach Tallinn (Reval), fuhr von dort mit dem Schlitten gen Antwerpen und nach Nowgorod, bevor er sich 1553 in Halle niederließ.In seinem Gedenkbuch begegnet uns die Lebenswelt eines vor 500 Jahren geborenen Menschen, die ganz anders war als die unsere. Und doch kommt uns dieser Mensch in seinem Erzählen ganz nahe.

  • von Baumstiftung für Kunst und Kultur
    30,00 €

    Dieses Bilder-Buch erscheint anlässlich des achtzigsten Geburtstags der Berliner Künstlerin Christa von Baum (1944-2016). Es versammelt zahlreiche ihrer poetischen, von südlichem Licht, aber auch von organischen Formen inspirierten Aquarelle und Zeichnungen und vermittelt so einen Überblick über verschiedene Phasen und Facetten ihres Schaffens. Darüber hinaus macht es Texte von ihr selbst sowie von Dichtern und Kollegen zugänglich, die im Zusammenhang mit ihrem Leben und ihrer künstlerischen Tätigkeit entstanden sind.

  • von Anja Seliger
    40,00 €

    Chorgestühle werden im Allgemeinen mit Klosterkirchen und Stiftskirchen assoziiert. Die vorliegende Arbeit stellt die zahlreichen Chorgestühle in Pfarrkirchen der historischen Mark Brandenburg in den Fokus. Ausführlich erläutert die Autorin die kirchenhistorischen Voraussetzungen und die Nutzungsgeschichte der Gestühle im sakralen Alltag einer mittelalterlichen Pfarrkirche und stellt sie in Relation zu Stifts- und Klosterkirchen. Erstmals werden die vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten an pfarrkirchlichen Chorgestühlen erläutert, die nicht nur Schnitzereien, sondern oft auch farbige Bemalungen trugen.Ein umfangreicher Katalogteil präsentiert einen Denkmalbestand, der bisher kaum Gegenstand der Forschung war. Die Zusammenstellung umfasst Objekte aus dem großen Gebiet der historischen Mark - von der Altmark bis in die Neumark (heute polnisch) - und weist auch zerstörte Ensembles nach. Anhand von umfangreichen Quellen- und Objektanalysen, Rekonstruktionsvorschlägen und Baualtersplänen wird die Geschichte der einzelnen Gestühle nachvollziehbar und macht diese Studie zu einem Nachschlagewerk sowohl für Denkmalpfleger als auch für Kirchengemeinden.

  • von Charlotte Hopf
    40,00 €

    Der 1905 nach Plänen des Architekten J. C. Raschdorff errichtete Berliner Dom verkörperte seinerzeit die Person seines Bauherrn Wilhelm II. in dessen drei Funktionen: Deutscher Kaiser, König von Preußen und Oberhaupt der evangelischen Kirche.Nach beträchtlichen Kriegszerstörungen im Zweiten Weltkrieg war der Erhalt des Berliner Domes lange umstritten. Erst 1975 begann sein Wiederaufbau - auf Wunsch der Regierung der DDR, doch finanziert von der westdeutschen EKD. Der sozialistische und atheistische Staat ließ mitten im Zentrum seiner Hauptstadt eine Großkirche wiedererrichten, die für das ungeliebte Erbe der Kaiserzeit stand. Die daraus resultierenden Kontroversen prägten den Planungsprozess und dessen Ergebnis auf vielfältige Weise.Charlotte Hopf war von 2011 bis 2016 Berliner Dombaumeisterin. Ihre Arbeit rekonstruiert erstmals lückenlos die Ideengeschichte des Wiederaufbaus. Neben dieser abstrakten Betrachtungsebene veranschaulicht sie anhand konkreter Ausführungsbeispiele die Konstruktions- und Bautechnikgeschichte. Zahlreiche bisher unveröffentlichte Fotografien unterstützen dieses Anliegen. Im Ergebnis würdigt die Autorin den Berliner Dom als vielschichtiges Zeitzeugnis und als deutsch-deutsches Gemeinschaftswerk in der Berliner Mitte, welches sich aufgrund seiner Bedeutung, der besonderen Rahmenbedingungen und der erzielten Qualität deutlich von anderen Wiederaufbauprojekten unterscheidet.

  • von Gerd-Helge Vogel
    40,00 €

    Obwohl sie zu Lebzeiten zu den Spitzenkräften der sächsischen Kunst zählten, sind der Landschafts- und Theatermaler sowie Innendekorateur Johann Ludwig Giesel (1747-1814) und der Architekt und Gartenkünstler Johann August Giesel (1751-1822) weithin unbekannt geblieben. Dabei hinterließen die aus Dresden stammenden, oft gemeinschaftlich tätigen Geschwister von Warschau bis Paris, von Nordböhmen bis ins Zwickauer Muldenland deutliche Spuren. Doch da die Giesels in erster Linie für hochadelige Auftraggeber arbeiteten, deren Privatarchive längst verloren sind, und ein Großteil ihrer Bauten, Parks, Theaterprospekte, Raumdekorationen und Gemälde nicht mehr existieren, geriet ihre Kunst aus dem Fokus des allgemeinen Interesses. Immerhin entstanden unter der Leitung und auf Anregung der beiden Brüder mit der neuen Kirche für Wolkenburg, die Detlev Carl Graf von Einsiedel von 1794 bis 1804 für seine Gutsherrschaft errichten ließ, ein Pionierbau der klassizistischen Sakralarchitektur in Sachsen sowie mit der neogotischen Schlossbibliothek und dem eindrucksvollen Parkensemble ebenso beachtliche Ergebnisse auf dem Gebiet der Innenraum- und gärtnerischen Landschaftsgestaltung.Das 5. Internationale Wolkenburger Symposium zur Kunst hat nun erstmals die Aufmerksamkeit auf das Leben und Schaffen der zwei Künstler gelenkt. Im Tagungsband - der ersten ihnen gewidmeten Monografie überhaupt - werden neu aufgefundene Pläne und Entwürfe aus ihrem Schaffenskreis vorgestellt und ausführlich diskutiert, sodass trotz des weitgehenden OEuvre-Verlustes eine Rekonstruktion ihres Wirkens möglich ist.

  • von Iris Berndt
    12,00 €

    52 Jahre lang lebte die in Königsberg geborene Käthe Kollwitz (1867-1945) in Berlin - die wachsende Metropole mit ihren Widersprüchen war ihr zur Heimat geworden. Die Publikation stellt dreizehn Orte in der Stadt vor, die im Leben der Künstlerin von Bedeutung waren. Dabei wird deutlich, dass Käthe Kollwitz nicht nur in Prenzlauer Berg ihre Bahnen zog. Ateliers, Ausstellungen, Freunde finden sich auch im Berliner Umland oder in der bis 1920 noch selbständigen Stadt Charlottenburg.Mit der zweisprachigen, handlichen Broschüre wurde eine neue Reihe des 1986 gegrün­deten Käthe-Kollwitz-Museums Berlin eröffnet. Dessen Umzug aus der Fasanenstraße ins Schloss Charlottenburg bot den willkommenen Anlass für eine aktualisierte Neuauflage des seit längerem vergriffenen Titels.

  • von Matthias Friske
    19,80 €

    In der tristen Presselandschaft der DDR funkelte von 1955 bis 1975 ein überraschend heller Stern: das 'MOSAIK von Hannes Hegen'. Das farbige Periodikum, das die lustigen Abenteuer von Dig, Dag und Digedag erzählte, war einer der erfolgreichsten deutschen Comics überhaupt. Seine Popularität rührte sicher auch daher, dass die Geschichten ganz beiläufig den historischen und Welthorizont der Leser enorm zu erweitern vermochten.Die Geschichte dieser 'Bilderzeitschrift' steht in einer merkwürdigen Wechselbeziehung mit der politischen Geschichte der DDR, obwohl oder gerade weil Hannes Hegens MOSAIK sich betont unpolitisch gab. Die Abenteuer der Digedags spiegeln die Ereignisse, die um sie bzw. ihren Schöpfer herum geschahen. Dies anhand der Quellen nachzuzeichnen, den einen oder anderen Entstehungszusammenhang offenzulegen und dabei vielleicht auch eine Erklärung für die Herausbildung des Mythos' um Johannes Hegenbarths Werk und seine Figuren zu finden, soll hier versucht werden.

  • von Matthias Leupold
    30,00 €

    Matthias Leupold erinnert sich in seinen szenischen Fotografien an seine Ost-Berliner Kindheit und Jugend in den sechziger bis achtziger Jahren unter den Bedingungen der Diktatur in der DDR und stellt die Kamera »in den toten Winkel jener Epoche«, wie Karl Corino seine Arbeitsweise 1995 treffend beschrieb.Das Tragen von Uniformen - die der Pioniere, der Freien Deutschen Jugend, der paramili­tärischen Gesellschaft für Sport und Technik und schließlich der Nationalen Volksarmee - war für Leupolds Generation eine Selbstverständlichkeit. Die DDR-Nomenklatura versuchte durch die Kinder- und Jugendorganisationen sowie durch ständige Propaganda von Beginn an das Denken und Handeln ihrer jungen Bürger zu prägen.Der »Titel Aus dem Gruppenbuch der Christiane P.« spielt u.a. auf das Aufgehen des Indi­viduums in der Gruppe an. Wer sich nicht unterordnete, wurde vom System ausgespien: sei es die fallengelassene Goldmedaillengewinnerin oder sei es Matthias Leupold selbst, der 1982 wegen Nichtanzeige der Republikflucht eines Freundes in der Zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR in Hohenschönhausen einsaß. Hier erlebte er die Entpersonalisierung als systematisches Mittel der Unterdrückung Andersdenkender.Mit einem Text von Matthias Flügge.

  • von Reiner und Elisabeth Kunze Stiftung
    20,00 €

    Reiner Kunze, 1933 in Oelsnitz im Erzgebirge geboren, zählt zu den wichtigsten deutschsprachigen Lyrikern der Gegenwart. Seine Gedichte, oft kurz und prägnant, wirken zeitlos in dem Bemühen, Diktaturen etwas Humanes entgegenzusetzen. Sie sind stark beeinflusst von der tschechischen Poesie. Mit bekannten tschechischen Dichtern wie Jan Skácel, Milan und Ludvík Kundera verbindet ihn eine jahrzehntelange enge Freundschaft. Ermöglicht hat dies seine 1933 in der Tschechoslowakei geborene, im Januar 2024 verstorbene Frau Elisabeth. Sie schuf nicht nur die sensiblen Übersetzungsgrundlagen für Kunzes zahlreiche Nachdichtungen aus dem Tschechischen. Durch ihre Tätigkeit als Ärztin konnte sie dem in der DDR verfolgten Dichter auch finanzielle Sicherheit geben.Mit dem 1976 in Westdeutschland erschienenen Prosaband »Die wunderbaren Jahre« wird Kunze zum Bestsellerautor. Er rechnet darin mit der Ideologie des Sozialismus ab, beschreibt eine Jugend, der die Freiheit individueller Entfaltung verweigert wird, und schildert die Not verfolgter tschechischer Autoren. Der staatliche Druck auf den kritischen Autor wächst, 1977 erfolgt die erzwungene Ausreise aus der DDR. Der Weg des Ehepaars Kunze führt nach Erlau bei Passau, wo Reiner Kunze auch heute noch wohnt.Der zweisprachige Band zur Wanderausstellung »Ich habe die tschechische Sprache geheiratet« würdigt den Lyriker und Übersetzer Reiner Kunze im deutsch-tschechischen Kontext und beleuchtet zugleich die zentrale Rolle, die seine Frau für sein Leben und Werk innehatte. Fotos und Dokumente aus dem Archiv der Reiner und Elisabeth Kunze-Stiftung illustrieren den gemeinsamen Lebensweg. Eine Porträtserie des Passauer Fotografen Rudolf Klaffenböck zeigt das Paar im Jahr 2023, in dem Reiner und Elisabeth Kunze 90 Jahre alt geworden sind. Essays vertiefen die Ausstellungsinhalte in internationaler Perspektive.

  • von Christian Philipsen
    40,00 €

    Anlässlich des Weihejubiläums des romanischen Havelberger Domes, welches sich am 16. August 2020 zum 850. Mal jährte, veranstalteten die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, das Prignitz-Museum am Dom Havelberg und der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.¿V. eine Fachtagung. Sie würdigten damit nicht nur das historische Ereignis und seine Protagonisten, sondern nahmen auch das Gebäude und seine künstlerische Ausstattung in den Blick.Der Tagungsband vereint die für den Druck aufbereiteten Vorträge zur Geschichte des Bauwerks und seiner Weihe, zu seiner Architektur und zu ausgewählten Kunstwerken in seinem Inneren. Neueste Forschungsergebnisse stehen nun in einer reich illustrier­ten Publikation sowohl dem Fachpublikum als auch der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.Mit Beiträgen von Clemens Bergstedt, Uwe Czubatynski, Stephan Freund, Matthias Hardt, Joachim Hoffman, Peter Knüvener, Tillmann Lohse, Katharina Neuerer, Eef Overgaauw, Christian Philipsen, Christian Popp, Claudia Rückert, Dirk Schumann, Anja Seliger und Matthias Untermann

  • von Lothar C. Poll
    24,00 €

    Dieses Buch wirft - dreieinhalb Jahrzehnte nach dem Ende des Kalten Krieges und des Zusammenschlusses der beiden deutschen Nachkriegsversuche - einen Blick zurück auf 1948. Auch das war ein Schlüsseljahr, ein Schicksalsjahr, in seiner Bedeutung vergleichbar mit 1933. (Denn schon da und nicht erst 1945 erfolgte der Zusammenbruch von Recht und Gesittung.) Die dramatischen politischen und kulturellen Ereignisse von 1948 müssen als Resultat dieser früheren und als Ausgangspunkt der künftigen Entwicklungen begriffen werden. Es war das Jahr, das über drei Jahrzehnte das fortan gespaltene Land formte. Und ohne 1948 ist auch die Gegenwärtigkeit unserer Geschichte nicht zu verstehen. Deshalb werden hier einige wichtige historische Texte noch einmal versammelt: als Beweisstücke zum Nachlesen und zur Orientierung in unruhiger Zeit.Mit Texten von Walter Dirks, Rudolf Herrnstadt, Kurt Hiller, Franz Karl Maier, Edgar Morin, Karena Niehoff, Erik Reger, Carl Severing, Günther Weisenborn, Uwe Wesel und Wolfgang Weyrauch

  • von Harald Engler, Elke Dittrich, Andreas Butter & usw.
    12,00 €

  • von Andreas Wilkens
    29,80 €

    Die Idee einer friedlichen europäischen Einigung reicht historisch weit zurück. Wenig bekannt ist, dass »Europa« als Friedensziel auch im Widerstand gegen den Nationalsozialismus eine bedeutende Rolle spielte. Vor allem während der Kriegsjahre entwickelten sehr verschiedenartige Gruppen entsprechende Überlegungen und Pläne. Bei allen Unterschieden hatten sie einen gemeinsamen Ansatz: Um zukünftig Konflikte zu vermeiden, bedurfte es neuer Antworten auf die Frage nach dem europäischen Zusammenleben. Die einfache Rückkehr zum Nebeneinander souveräner Nationalstaaten schien nach den Erfahrungen des Krieges wenig hilfreich. Allerdings gab es auch einen offenen Zwiespalt, denn wurde der Befreiungskampf nicht auch im Namen der nationalen Souveränität geführt?Sechzehn Beiträge zu den Widerstandsbewegungen in Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, der Tschechoslowakei und Deutschland ermöglichen ein differenziertes Bild davon, ob und unter welchen Bedingungen die »europäische Einigung« eine verbindende Zielvorstellung für die Nachkriegszeit war. Viele Akteure sind bekannt, einige spielten eine wichtige politische Rolle in der Nachkriegszeit: Henri Frenay, Jean Monnet, André Philip, Ernesto Rossi, Alberto Spinelli, Helmuth von Moltke, Willy Brandt, Hilda Monte, Willem Drees, Antonín Basch, Edvard BeneS, Milan Hodza. In einer besonderen Lage befanden sich die Kreise des deutschen Widerstands und Exils, da damals das Fortbestehen Deutschlands und somit seine Teilnahme am demokratischen »Europa« überhaupt in Frage standen.

  • von Marina Wesner
    40,00 €

    Kirchen prägen seit Jahrhunderten die Silhouette europäischer Städte, sind Wahrzeichen und Orientierungspunkte. Ihre Bedeutung und Wahrnehmung ergeben sich aus dem Zusammenspiel liturgischer Aspekte, technischer und künstlerischer Ausstattung, aber auch aus ihrer architektonischen Gestaltung und stadträumlichen Einbindung. Umso mehr verwundert, dass bisher nur selten die Beweggründe der jeweils Beteiligten beleuchtet worden sind, eine Kirche genau hier und nicht woanders, also an einem ganz bestimmten Standort zu errichten.Marina Wesners Buch möchte diese vermeintlich einfache Frage beantworten: »Warum steht die Kirche dort, wo sie steht?« Daraus ergeben sich weitere Fragen, darunter: Welche Akteure - insbesondere auf weltlicher und politischer Seite - waren am Kirchenbau beteiligt? Welche Rolle haben die stadträumliche Entwicklung, Wechselwirkungen mit anderen Bauwerken und die Infrastruktur gespielt?Die meisten Gotteshäuser im traditionell überwiegend protestantischen Berlin sind von der evangelischen Kirche errichtet worden. Gleichwohl widmet sich die Autorin auch der katholischen, jüdischen und sogar muslimischen Diaspora: Welche Einflüsse wirkten auf deren Bauten, und wie gingen und gehen die Gemeinschaften damit um?Das Buch lädt ein zu einer Reise durch Berlin in seinen jeweiligen historischen Grenzen und durch die Jahrhunderte. Es leistet eine wichtige Pionierarbeit, denn nie zuvor ist der hiesige Sakralbau konfessionsübergreifend in seiner räumlichen und zeitlichen Dimension untersucht worden.

  • von Ludger Fittkau
    29,80 €

    »Der soll dein Herr sein? Frauen entscheidet Euch!« Aus dem hohlen Kopf Adolf Hitlers ragt ein Büschel Stroh heraus. Die Karikatur ist auf die Titelseite einer Broschüre gedruckt, gleich darunter der Name der Autorin des Textes: Käthe Kern, vor 1933 Gewerkschafterin im Allgemeinen freien Angestelltenbund (AfA) sowie SPD-Frauenpolitikerin. Die Gestapo zögert nicht, sie zu verhaften, als sie die Macht dazu hat. Nach ihrer Entlassung arbeitet die gebürtige Darmstädterin in Berlin mit dem Widerstandskämpfer Wilhelm Leuschner zehn Jahre lang eng zusammen.Leuschners überregionales Untergrundnetz umfasst mehrere hundert Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, Sozialdemokratinnen und -demokraten. Es wird Teil des Umsturzversuches vom 20. Juli 1944. Die zentrale Rolle der Frauenrechtlerin Käthe Kern in diesem »sozial-fortschrittlichen Kreis« (Elfriede Nebgen) der Konspiration gegen Hitler ist bisher wenig bekannt. Wohl auch deshalb, weil sie als Überlebende der Hauptstadtgruppe um Leuschner nach der Gründung der DDR in Ost-Berlin bleibt und dort zeitweise eine führende frauenpolitische Rolle im SED-Apparat einnimmt. Die DDR-Geschichte der Käthe Kern überlagert bisher das Erinnern an ihr Engagement für den 20. Juli 1944. Dieses Buch bietet ein neues, facettenreiches Bild der langjährigen Wegbegleiterin Leuschners.

  • von Gerhard Hochhuth
    29,80 €

    Rose und Bodo Schlösinger gelangen über Mildred und Arvid Harnack in das Berliner Widerstandsnetzwerk Rote Kapelle. Die Sekretärin Rose Schlösinger wird am 18. September 1942 festgenommen, am 20. Januar 1943 zum Tode verurteilt und am 5. August 1943 im Strafgefängnis Plötzensee enthauptet. Der Schriftsteller Bodo Schlösinger ist ab 1941 als Dolmetscher an der Ostfront eingesetzt. Als er vom Todesurteil des Reichskriegsgerichts gegen seine Frau erfährt, nimmt er sich am 23. Februar 1943 das Leben. Bis auf solche Daten war zunächst nur wenig über die beiden bekannt.Dieser Band zeichnet ihre Lebenswege anhand zahlreicher bisher unveröffentlichter Dokumente nach. Fotos, Briefe an die Tochter, Kassiber aus dem Gefängnis sowie der Erinnerungsbericht ihrer Mutter Sophie Ennenbach geben sehr persönliche Einblicke in Rose Schlösingers Biografie. Von Bodo Schlösinger ist neben Kurzgeschichten und Romanen auch ein Kriegstagebuch aus seiner Zeit in der Sowjetunion überliefert. Das neue Quellenmaterial ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit den Erfahrungen zweier junger Menschen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.

  • von Georg Balzer
    15,00 €

    Ab 1972 entstand im damaligen Stadtbezirk Lichtenberg das erste industriell errichtete Ost-Berliner Neubaugebiet mit annähernd 16.000 Wohnungen für geplante 50.000 Einwohner, einem Kaufhaus, zwei Schwimmhallen, Kaufhallen, Gaststätten, Schulen, Kindereinrichtungen, einer Poliklinik und einer Apotheke. Diese neue Stadt in der Stadt trägt den Namen »Fennpfuhl« nach dem gleichnamigen See, um den herum man als Gegengewicht zur Plattenbausiedlung einen Park anlegte. Ungeachtet der seriellen Bauweise enthält sie individuell gestaltete Wohnbereiche. Sowohl das urbane Zentrum als auch der Fennpfuhlpark wurden mit zahlreichen Werken der bildenden Kunst bereichert.Auf dem 175 Hektar großen Gelände wurde der erste WBS-70-Block errichtet. Seine Bebauung bildete den Auftakt des ambitionierten DDR-Wohnungsbauprogramms in Berlin; größere Wohngebiete wie Marzahn und Hellersdorf sollten folgen.Mehrere Fachautoren skizzieren die Geschichte der Großwohnsiedlung bis 1990 und die Entwicklung bis heute. Sie zeigen, dass es sich beim »Fennpfuhl« um ein innerstädtisches Neubauareal handelt, dessen gelungene Zuordnung von Wohngebäuden, Wohnfolgeeinrichtungen und öffentlichen Freiraum auch für die städtebaulichen Herausforderungen der Gegenwart beispielhaft sein kann.Mit Beiträgen von Georg Balzer, Martina Becker, Andreas Butter, Wolfgang Kil, Antje Kirsch und Dieter Rühle

  • von Hildtrud Ebert
    15,00 €

    Als der Rowohlt Verlag 1955 seine »deutsche enzyklopädie« auf den Markt brachte, konnte Erhard Frommhold den VEB Verlag der Kunst Dresden, wo er als Lektor arbeitete, vom Aufbau einer eigenen Theorie­reihe überzeugen. Der Name Fundus war schnell gefunden und nicht ohne Hintersinn gewählt. Denn mit dem publizistischen Zugriff auf ein historisches Erbe sollte nichts weniger als eine marxistische Kunstwissen­schaft begründet werden. Der österreichische Schriftsteller Ernst Fischer, dessen Text »Von der Notwendigkeit der Kunst« 1959 als erster Band der Reihe erschien, hatte dieser Idee spontan zugestimmt - nicht zuletzt, um den Marxismus als geistige Position gegen seine orthodoxe Auslegung zu verteidigen. Dass dies bald schon den Argwohn der Politik weckte, verwundert nicht. Die Schriften von Fischer, Ehrenburg, Childe, Caudwell, Laming, Lunatscharski, Bialo­stocki, Neutra und anderen, die Frommhold in den ersten Jahren veröffentlichte, waren in der Tat nur schwer in den Kanon sozialistischer Kultur integrierbar. Daher wurde der Verlag 1964 gezwungen, die vulgärsoziologischen »Grundgesetze der Kunst« von Todor Pawlow in die Reihe aufzunehmen. Da war das diskreditierende Wort von der »intellektuellen Kunstliteratur« bereits gefallen. Auch die Stimmen aus dem DDR-Kulturministerium, die Frommholds Entlassung als Cheflektor forderten, waren nicht mehr zu überhören.

  • von Wolf R. Eisentraut
    40,00 €

    Zwei Architektenleben in einer Person: eines in der DDR und eines im vereinigten Deutschland, beide geprägt vom Engagement für Bauen und Baukultur. In lockerer zeitlicher Abfolge berichtet Wolf R. Eisentraut über seinen Umgang mit politischen und wirtschaftlichen Zwängen, über die Gewinnung geistiger Freiräume und das Berufsethos. Anhand konkreter Ereignisse und Planungen denkt er objektive Vorgänge und subjektive Erlebnisse zusammen, stellt Lust und Frust des Architektenlebens in zwei Gesellschaftsordnungen dar. Mehrfach setzt er sich mit der Typenprojektierung in der DDR, aber auch mit dem profitorientierten Bauen der Gegenwart auseinander. Und er gibt Einblicke, wie Architektur entsteht. Seine Betrachtungen zur Rolle von individuellem und kollektivem Schaffen und zum Urheberrecht entspringen persönlichem Erleben. Breiten Raum nimmt nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit Ingenieuren und bildenden Künstlern ein.Die sein Leben und Schaffen strukturierenden zeitgeschichtlichen Perioden korrespondieren mit den drei großen Kapiteln »Werden«, »Wirken« und »Weiterbauen«. Diese bieten zugleich wichtige Einblicke in die Architekturgeschichte der DDR und der Folgezeit. Ob an der Nordsee oder auf Usedom, auf dem Brocken oder in Sachsen, vor allem aber in Berlin begegnet man baulichen Zeugnissen des Architekten, der schildert, wie er in den Beruf hineinwuchs und ihn als Berufung begriff.Die kurzweiligen Texte sind mit Abbildungen ausgeführter Bauten oder von Arbeitsskizzen illustriert. Die darin sich widerspiegelnde Vielseitigkeit der Bauaufgaben lässt ein ausgefülltes und schaffensreiches Leben erkennen, das Wolf R. Eisentraut nicht nur als Architekt im volkseigenen und im privaten Büro, sondern auch als Hochschullehrer, Bühnenbildner, Moderator, Publizist und sogar Maurer beglückt hat.

  • von Lutz Mauersberger
    15,00 €

    Eugenie Fuchs war Schülerin von Franz Skarbina, Walter Leistikow und Lovis Corinth, gehörte zur Dachauer Künstlerkolonie, war Mitglied im Verein Berliner Künstlerinnen und befand sich auf dem Höhepunkt ihres Schaffens, als 1933 der radikale politische Wandel auch das Kunst- und Kulturleben betraf. Sie emigrierte nach Paris und musste vermutlich ihr gesamtes Werk in Berlin zurücklassen. Nach der Besetzung Frankreichs wurde sie interniert, 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet.Ihr Werk und ihr Schicksal gerieten in Vergessenheit. Erst durch ein Ausstellungsprojekt im Stadtmuseum Berlin im Jahr 2013 wurde man auf sie aufmerksam, freilich zunächst nicht wegen ihrer Kunst, sondern weil sie Miterbin eines Grundstücks am Schlossplatz 5 war und somit Opfer der »Arisierung«.Nur eine Handvoll ihrer Bilder sind heute noch nachweisbar, einige andere lassen sich aus Katalogen rekonstruieren. In deutschen oder französischen Ausstellungsbesprechungen erfahren wir von weiteren Kunstwerken. Die so zusammengetragenen Beschreibungen, Wer­tungen und Abbildungen vermitteln uns eine Vorstellung von der Breite ihres Schaffens.Der Großteil ihres Werks dürfte für immer verloren sein. Immerhin war es dem Autor 2013 geglückt, eine Winterlandschaft aus dem Jahr 1931 zu erwerben. Heute befindet sich das Bild im Bestand der Stiftung Stadtmuseum Berlin und ist vermutlich das einzige öffentlich zugängliche der wenigen erhaltenen Gemälde der Künstlerin, das den Weg in ihre Heimatstadt zurückgefunden hat. Das von Lutz Mauersberger verfasste Lebensbild leistet eine überfällige erste Annäherung an Eugenie Fuchs.

  • von Claudia Grasse
    20,00 €

    Werner Scholz - gebürtiger Berliner - war ein bedeutender, heute eher wenig bekannter Vertreter der Klassischen Moderne in Deutschland. Im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, stand er Anfang der Zwanzigerjahre den »Brücke«-Künstlern nahe und wurde von seinem Vorbild Emil Nolde unterstützt. Stärker als bei ihnen schlugen sich das soziale und seelische Elend der Großstadt in seinen Werken nieder, sodass sein damaliges Schaffen etwa mit Otto Dix' expressivem Realismus in eine Reihe gestellt werden kann.Er sah früh die Schatten des Nationalsozialismus heraufziehen und wurde nach 1933 entsprechend als »entartet« diffamiert und mit Ausstellungsverbot belegt. Auch nach Übersiedlung ins Tiroler Exil gab er seine expressive Bildsprache nicht auf, doch widmete er sich nun stärker den existentiellen Bedrängungen der bäuerlichen Gesellschaft, aber auch in immer intensiverer Farbigkeit der Landschaft oder schönen Erscheinungen der Natur wie Schmetterlingen und Blumen. Seit den Fünfzigerjahren setzte sich Scholz zudem mit der alttestamentarischen und griechischen Mythologie auseinander, später kam er mit der Industriewelt des Ruhrgebiets in unmittelbare Berührung. Der schicksalhaft in die Welt gestellte Mensch blieb in Ausdruck und Gebärde das Zentrum seines Werks.Abgesehen von zwei Monografien von Adolf Behne (1947) und Hans-Georg Gadamer (1968) existiert keine wissenschaftliche Biographie von Werner Scholz, immerhin jedoch zwei von seiner Tochter Claudia erstellte Werkverzeichnisse der Ölbilder und der frühen Pastelle. Nun hat sie auf der Basis von Archivfunden und eigenen Erinnerungen in einem persönlich gehaltenen Text und mit zahlreichen Abbildungen versehen eine Annäherung an Leben und Werk ihres Vaters unternommen.

  • von Peter Lehmann
    25,00 €

    Weil nicht einmal zehn im religiösen Sinn Erwachsene zusammenkommen konnten, um einen Gottesdienst zu feiern, gibt es keine Synagoge, auch keinen jüdischen Friedhof in Wernigerode. Zwar hatte im Mittelalter eine Judengasse existiert, doch war den Juden ab 1592 das Wohnrecht in der Grafschaft jahrhundertelang entzogen. Erst Ende des 19. Jahrhunderts sind wieder fünf jüdische Familien in der Stadt nachweisbar.Peter Lehmann hat anhand zahlreicher Dokumente und Forschungsergebnisse die Lebensgeschichten zehn hiesiger jüdischer Familien recherchiert. Da ist der Journalist und Stadtrat, der zur Selbsttötung getrieben wurde. Da sind drei Familien, die Bekleidungs- und Modegeschäfte betrieben. Der Rektor des Lyzeums fehlt ebenso wenig wie der Pfarrer ohne Kanzel, der Jurist mit Berufsverbot, der Käsefabrikant oder der Händler mit Waren des täglichen Bedarfs. Sie alle gerieten in die vernichtenden Räder des nationalsozialistischen Rassenwahns. Einige konnten fliehen, von vielen verlieren sich die Spuren. Erzählt wird aber auch von einer Familie, die aus der Ferne wieder Kontakt mit Wernigerode aufgenommen hat und woraus eine neue Freundschaft entstand.Ergänzt werden diese Berichte durch eine Sammlung von Namen und Personen, die zwar in der Stadt geboren wurden oder nur kurzzeitig hier lebten, über die aber bisher nur wenig zu erfahren war.Eine jüdische Weisheit lautet: »Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.« Wie kann heute erinnert werden? Wie lässt sich der wenigen jüdischen Mitmenschen gedenken? Das Buch geht auch diesen Fragen nach. Die hier dokumentierte Wernigeröder Spurensuche ist beispielhaft für den ganzen Harzraum.

  • von Jan Mende
    30,00 €

    Der bereits im Alter von 28 Jahren verstorbene Friedrich Gilly war der innovativste deutsche Architekt seiner Zeit. Seinen Zeitgenossen galt er als »Genie im Baufache«, und sie hatten recht.Gillys Architekturideen waren kompromisslos. Nur wenige seiner Entwürfe sind tatsächlich gebaut worden, aber seine Architekturvisionen beflügelten selbst noch die Moderne des 20. Jahrhunderts. Radikal wie kein anderer zielte er aufs Ganze: Baukunst war für ihn eine treibende Kraft der gesellschaftlichen Erneuerung.Anlässlich seines 250. Geburtstages veranstaltete das Stadtmuseum Berlin ein wissenschaftliches Symposium.

  • von Anita Beloubek-Hammer
    40,00 €

    Sommer 1937: Im Berliner Kupferstichkabinett, seinerzeit die bedeutendste Sammlung zur Graphik der Moderne in Deutschland, werden von den Nationalsozialisten über 800 Arbeiten als »entartet« konfisziert. Dieser Bildersturm trifft ebenso rund 100 weitere deutsche Museen mit dem Verlust von insgesamt etwa 21¿000 Werken der modernen Kunst, von denen ein Teil in der diffamierenden Wanderausstellung »Entartete Kunst« über mehrere Jahre im ganzen Land gezeigt wird. Dennoch verblieben dem Berliner Kupferstichkabinett einige Hundert der verfemten Werke - darunter Hauptblätter von Ernst Ludwig Kirchner und seinen »Brücke«-Gefährten Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein und Otto Mueller, aber auch von Emil Nolde, Max Beckmann, Ernst Barlach, Wilhelm Lehmbruck, Pablo Picasso, Wassily Kandinsky -, und zwar deshalb, weil der zuständige Kustos Willy Kurth (1881-1963) mit bewundernswerter Zivilcourage und wagemutigen Tricks den Zugriff der NS-Beschlagnahmekommission unterlief.Erstmals wird dieser deutschlandweit einzigartige Vorgang detailreich beleuchtet und gewürdigt. Die Teilung der Berliner Staatlichen Museen nach dem Zweiten Weltkrieg in Ost- und Weststandorte, die damit verbundene willkürliche Trennung von Künstlerkollektionen und Erwerbungsunterlagen, zudem der Kriegsverlust der Geschäftsakten des Kupferstichkabinetts verhinderten bis zur Wiedervereinigung Deutschlands eine gültige Aufarbeitung des historischen Geschehens. Inzwischen wurden neue Dokumente zugänglich, die auch einen Einblick in die museumsinterne angespannte Situation zwischen dem systemkonformen Direktor des Kabinetts, der nie etwas von der Rettungsaktion erfahren hat, und dem antifaschistischen Kustos Kurth ermöglichen.Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs trat Kurth nicht in den regulären Ruhestand, sondern übernahm die Leitung der Schlösser und Gärten von Sanssouci sowie eine Professur für Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin bis zu seinem Tod 1963. Ein Beitrag von Jürgen Becher ist diesem Wirken Kurths nach Kriegsende gewidmet.Das Buchprojekt wurde initiiert und finanziert von der Ferdinand-Möller-Stiftung.

  • von Christian Herrmann
    40,00 €

    Landschaften wie Galizien, Bessarabien, Podolien oder die Bukowina finden sich heute auf keiner Landkarte mehr. Dort, im Osten Europas, in einem Gürtel zwischen Baltikum und Schwarzem Meer, lebte einst die Mehrheit der europäischen Juden. Während des Zweiten Weltkriegs wurden sie von den deutschen Besatzern und ihren Helfern nahezu vollständig ermordet. Polen, die drei baltischen Länder, Belarus, die Ukraine, Moldawien - die Geschichte Osteuropas ist auch eine lange Geschichte nach Unabhängigkeit strebender Völker und fortgesetzter Versuche von Imperien, sie sich untertan zu machen. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat das schmerzhaft in Erinnerung gerufen. Diese Region sich überschneidender imperialer Interessen war jahrhundertelang das Kerngebiet des europäischen Judentums. Immer wieder Verfolgungen ausgesetzt, hat hier jüdisches Leben einen prägenden Beitrag zur Entwicklung nicht nur der östlichen Hälfte des Kontinents geleistet, ehe es mit dem deutschen Überfall im Zweiten Weltkrieg fast vollständig vernichtet wurde. Doch seine Spuren sind noch immer zu finden, und seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion kann auch wieder offen über sie gesprochen werden.Der Kölner Fotograf und Blogger Christian Herrmann ist solchen Spuren in zahlreichen Reisen nachgegangen. Was er vorgefunden hat, sind zahllose verwilderte Friedhöfe, zerstörte oder zweckentfremdete Synagogen, Spuren von Haussegen an den Türrahmen - aber auch Anzeichen dafür, dass das jüdische Erbe allmählich seinen Platz in den neuen nationalen Narrativen findet.Mit Beiträgen von Samuel D. Gruber und Rolf Sachsse.

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