Große Auswahl an günstigen Büchern
Schnelle Lieferung per Post und DHL

Bücher veröffentlicht von Matthes & Seitz Verlag

Filter
Filter
Ordnen nachSortieren Beliebt
  • von Felwine Sarr
    18,00 €

    Mit der Veröffentlichung des von Präsident Macron beauftragten Berichtes zur Rückgabe des in französischen Museen befindlichen afrikanischen Kulturerbes entflammte im November 2018 sofort eine kontroverse Debatte, die weit über Frankreichs Grenzen hinausging und bis heute anhält. Nicht von ungefähr, zeigt die Untersuchung doch klar, dass ein großer Teil der afrikanischen Sammlungen in den ethnologischen Museen Europas gewaltvoll im Zuge des Kolonialismus oder durch die Übervorteilung der Einheimischen angeeignet wurde - heute befinden sich ca. 90 Prozent des afrikanischen Kulturerbes außerhalb des Kontinents.Nötig ist eine radikale Revision der bisherigen Sammlungspraxis, die auch deutsche Museen und nicht zuletzt das geplante Humboldt Forum berührt. Die deutsche Übersetzung des hitzig diskutierten, aber nur wenig gelesenen Berichtes soll helfen, die Debatte um Geschichte, Restitution und die Zukunft der Museen, die hierzulande erst an ihrem Anfang steht, für die breite Gesellschaft zu öffnen und sie gleichzeitig zu versachlichen. Denn letztlich geht es um viel mehr: Die Debatte über die Rückgabe des afrikanischen Kulturerbes kann der Anstoß sein für ein neues Gespräch zwischen Afrika und Europa und möglicherweise ein erster Schritt hin zu einem neuen Verhältnis auf Augenhöhe.

  • von Cesar Aira
    16,00 €

    Ist das Lachen nicht bloßer Reflex, gedankenloses Schafsblöken, das der komplexen Tragikomik des Lebens nicht gerecht wird? Ein sinnentleerter Epilog, der auf eine gute Geschichte folgt? Aira eröffnet in dieser überraschend intimen Erzählung, die mal Autofiktion, mal wilde Fabel ist, einen Raum zwischen Witz und Gelächter, jenen Spalt, der oft zwischen dem eigenen Bewusstsein und der Gegenwart des Moments klafft: Darin finden wir Träume, Erinnerungen, einen Ozean der Wehmut - und schließlich auch das Lachen. Eigensinnig und doppelbödig zeigt sich der argentinische Ausnahmeautor hier in seiner ganzen weltliterarischen Größe.

  • von James Gordon Farrell
    12,00 €

    1919: Major Brendan Archer, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs aus der englischen Armee entlassen, reist an die irische Ostküste, um seine Verlobte zu heiraten. Das Wiedersehen mit der Tochter des Besitzers des Hotels Majestic verläuft allerdings gänzlich anders als erhofft, zumal die Verlobte bald darauf verstirbt. In der Zwischenzeit aber hat sich der Major bereits auf die verbliebene Schar von Katzen, skurrilen Dienern und Bewohnern eingelassen und wird immer tiefer in den Sog des Verfalls des riesigen ehemaligen Prachthotels und seines polternden Besitzers Edward Spencer hineingezogen. Die brillante, von absurdem Humor durchzogene Erzählung spielt vor dem Hintergrund der entscheidenden Jahre Irlands auf dem Weg, zur Teilung des Landes. Die unerschöpflichen Facetten dieses jahrhundertealten Konflikts spiegeln sich wider in den verschiedenen Standpunkten der sehr lebensnah gezeichneten Figuren. Posthum mit dem Man Booker Prize ausgezeichnet, bietet sich nun auch dem deutschen Leser die Gelegenheit zur Begegnung mit einem vollendeten Stilisten und großen Erzähler.

  • von Henry David Thoreau
    28,00 €

    In diesem Jahr 1852 beginnt sich Henry D. Thoreau mit der Fotografie zu beschäftigen und mit den Einflüssen des Lichts auf die Wahrnehmung. Immer häufiger werden seine Spaziergänge im Mondschein, der für ihn die Dinge genauer erscheinen lässt als die Ausleuchtung durch die pralle Sonne. Detailreiche und systematische Beobachtungen der Schneeflut, dann der durch das Tauwasser verursachten Wasserflut, regen weitreichende Reflexionen über die Veränderungen der Landschaft und die Einflüsse des Klimas auf die Natur an. Der Leser begleitet Thoreau in seinem Gang durch die Jahreszeiten, der dessen Sinne für die Details der uns umgebenden Welt schärft.

  • von Jean-Baptiste Del Amo
    26,00 €

    Während Europa von Kriegen und Umwälzungen erschüttert wird, kämpft eine Familie von Schweinezüchtern um ihr Fortbestehen - und nutzt die in immer größerem Maßstab stattfindende Ausbeutung des Rohstoffs Tier, um sich in unsere heutige, hochindustrialisierte Welt hinüberzuretten. Éléonore, Kind eines kranken Vaters und einer lieblosen Mutter, erbt Anfang des 20. Jahrhunderts von ihren Vorfahren Schweine und die Gewissheit, dass Gewalt gegen Mensch und Tier zum Leben dazugehört. Mit Disziplin und unbändiger Härte gegen sich selbst allen Schicksalsschlägen trotzend, hält sie den landwirtschaftlichen Betrieb aufrecht und versteht es, ihn über die Jahrzehnte hinweg zu vergrößern und später ihrem Sohn Henri zu übergeben. Achtzigjährig erlebt die erschöpfte Matriarchin schließlich, wie dieser mit ihren Enkeln Serge und Joël den familiären Zuchtbetrieb zu einer gigantischen, die Ressource Tier grausam ausbeutenden Tierfabrik ausbauen. Das anonymisierte Elend der Schweine spiegelt nicht nur den Wahnsinn dessen, was die Menschheit unter Fortschritt versteht, sondern wirft auch die Frage auf: Wer sind die eigentlichen Bestien?

  • von Kai Marchal
    15,00 - 28,00 €

  • von Jean-Henri Fabre
    10,00 €

    In Jean-Henri Fabres poetischen Beschreibungen treten die Spinnen als lauernde Mörderinnen oder als Opfer spinnenjagender Wespen auf. Sie sind für ihn so abstoßend wie furchteinflößend, in ihrem Verhalten aber gleichermaßen anziehend und faszinierend. Begeistert von der Südfranzösischen Tarantel, der Schwarzen Witwe und der Kreuzspinne, beobachtet er gespannt deren Beutefang, ihre Paarung und Fortpflanzung wie auch Netzbau seiner häuslichen Nachbarn. Die Geometrie des Radnetzes der Kreuzspinnen veranlasst ihn zu philosophischen Überlegungen über mathematische Prinzipien in der Natur, während seine Familie fassungslos seinen Experimenten zusieht, mit denen er die vermeintliche Giftigkeit mancher Spinnenarten untersucht. Er bringt Licht in die Welt der im Verborgenen lebenden Tiere und so werden die Spinnen für ihn schließlich zu einem Sinnbild dafür, wie jeder Organismus in all seinen Teilen sich in den Organismus der von Gott geschaffenen Natur einfügt.

  • von Ludwig Fischer
    30,00 €

    Eine längst fällige, programmatische Schrift über die Grundlagen der literarischen Vergegenwärtigung von Natur.Nicht nur der aktuelle Boom von >Naturbüchern< aller Art macht es erforderlich, genauer über die Fragen nachzudenken, von welcher Natur gesprochen wird und wie sie in den Texten erscheint. Denn hierzulande fehlt immer noch weithin ein Bewusstsein davon, was die anspruchsvolle literarische Vergegenwärtigung von un-mittelbarer, intensiver Naturerkundung erreichen kann - gerade auch für eine Verständigung über unser gesellschaftliches Naturverhältnis, eine Verständigung und Auseinandersetzung, die heute dringlicher ist als je.In den USA und in Großbritannien gibt es mit den Werken des Nature Writing eine lange Tradition der literarischen Ausarbeitung von Naturwahrnehmung. In letzter Zeit hat sie mit dem New Nature Writing einen neuen Aufschwung erfahren. In Deutschland brach eine vergleichbare Linie nach dem großen Vorbild Alexander von Humboldt jäh ab.Ludwig Fischer erörtert die >Arbeit der SinneProtestenergie

  • von Marica Bodrozic
    14,00 €

    Die gusseisernen Begriffe unserer Zeit, die sich so sehr auf der Seite des Guten wähnen, aber gar nicht mehr empfunden werden, zerstören das Gleichgewicht der Wahrheit und schicken Frequenzen der Störung aus, die sich etwa dann zeigen, wenn beispielsweise immerfort von Gleichberechtigung oder Solidarität gesprochen wird, ohne dass diese je eingelöst würden. Das entleerte Wort wird mit jeder Wiederholung nur noch leerer ins Gedächtnis eingepflanzt, bis es gänzlich in die Lüge kippt. Wer sich dieser gusseisernen Gesinnung der Leere hingibt, ohne selbst zu denken, stützt die Sprache der Lüge. Er sieht nicht mehr nach echter Sprache suchend in sich selbst hinein, sondern ertaubt mit der Zeit an der entleerten Wiederholung. Die Integrität der eigenen Wahrnehmung kann ihn dann auch nicht mehr stützen. Von einer solchen Verfasstheit regelrecht im Innen eingezäunt, ist keinerlei Aufbegehren mehr möglich - auch in sich selbst nicht.

  • von Georges Perros
    58,00 €

    Georges Perros notiert, ebenso frenetisch wie faul, ebenso verwegen wie verzweifelt. Alles kann zum Anlass werden: Gelesenes nicht weniger als das gewöhnliche Leben, der ganz normale Wahnsinn. Er notiert voller Witz, er kalauert, er gaukelt nicht weniger als er moralisiert. Nie schreibt er, was er will, aber immer nach Lust und Laune. Vor allem: Er erspart sich nichts, geht immer aufs Ganze.Vielleicht hat nie jemand das Leben mehr geliebt, »das Gedicht des Menschen ohne Gedicht, aber strotzend vor Poesie«. Die Vorstellung, seine wie unter Schreibzwang zu Papier gebrachten Notate in einem Buch zu versammeln, war Perros stets ein Graus. Nur aus schierer Geldnot ließ er schließlich die Veröffentlichung einer sorgfältig montierten und überarbeiteten Auswahl aus seinen Notizen zu. Diese Auswahl erschien 1960 unter dem Titel Papiers collés bei Gallimard. Zu einem zweiten Band konnte Perros sich erst 1973 durchringen. Einen dritten schloss er kurz vor seinem Tod ab. Sein Erscheinen im November 1978 erlebte er nicht mehr.

  • von Laszlo F. Foldenyi
    30,00 €

    Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2020.Mit diesem Lob der Melancholie kehrt László F. Földényi nach 40 Jahren zu seinem Lebensthema zurück und nähert sich ein weiteres Mal jener unzeitgemäßen Stimmung. In einem feinen Gewebe von Essays durchstreift er Malerei, Kino und Literatur und entlockt ihnen die Erfahrung einer Sehnsucht, die in ihrer Zartheit alles mit sich zu reißen vermag. Dabei begegnet uns die Melancholie in all ihrem betörenden kulturellen Reichtum als verunsichernder dunkler Schatten des sonst so strahlenden, vergnügungssüchtigen Diesseits - ohne jedoch den versöhnenden Glauben an ein Jenseits anzubieten.

  • von Gloria Meynen
    38,00 €

    Wie werden Beobachtungen zu Zahlen, Daten zu wissenschaftlichen Erzählungen, und wie befeuern Daten und Messungen die Fiktionen der Literatur? - Gloria Meynen nimmt uns mit auf eine Reise zu den Anfängen der Klimaund Meereswissenschaften, zum schmalen Streifen zwischen Land und Meer, den fluiden Grenzen zwischen Science und Fiction. Die einsame Insel ist ein Schauplatz des Einzigartigen, seit der Antike ein Wohnort der Utopien, Eremiten und Chimären. Mit der Erfindung der modernen Messwissenschaften werden Inseln zu einem Ort des Plurals. Sie sind ein Freiluftlabor der Arten und Varietäten, eine Fabrik der Nebenwirkungen und Abweichungen, in der das Einzigartige in Serie geht. Meynen folgt dem fiktiven Gespräch zwischen Alexander von Humboldt und Jules Verne. Beide verbindet eine Vorliebe für Zahlen, Messungen und Daten. Humboldt überträgt das Gesetz des Meeres auf das Festland. Er sucht in der Wiederholung des vermeintlich Gleichen, auf eintönigen Höhen und in monotonen Ebenen, die infinitesimal kleinen Abweichungen.

  • von Eckhard Fuhr
    10,00 €

    »Die Schönheit der Tiere macht mich oft sprachlos. Ich bewundere ihre Schläue, ihre Überlebenskunst. Ihr Fleisch esse ich gern. Deshalb töte ich manchmal eines.« Seit vielen Jahren geht Eckhard Fuhr in Berliner Forsten und anderswo auf die Jagd und erzählt in dieser Jagdkunde von persönlichen Erfahrungen auf der Pirsch, von seiner Liebe zu den Tieren und den Grundlagen eines der ältesten Handwerke der Menschheitsgeschichte, das heute einen unverzichtbaren Teil der Land- und Forstwirtschaft darstellt. Kurzweilig und unterhaltsam, stets mit großem Respekt gegenüber der Natur, beschreibt er eine andere, äußerst intime Nähe zum Wald und den ihn bewohnenden Tieren. Jäger und Nicht-Jäger lernen aus diesem Buch Wissenswertes und Kurioses aus der Geschichte und Praxis des Handwerks.

  • von Eugene Thacker
    24,00 €

    Die Welt ist zunehmend undenkbar geworden: Umweltkatastrophen, Pandemien, und am Horizont grinst die Fratze des Aussterbens der Menschheit. Angesichts dieser Szenarien sind neue Weltbetrachtungen vonnöten. Der Philosoph Eugene Thacker taucht dafür ein in die Horrorwelten in Literatur, Film, Comics und Musik und lotet die Grenzen der Verstehbarkeit unserer Welt aus. Für ihn ist Philosophie keine akademische Logikübung, stattdessen integriert er Okkultismus, Dämonologie und Mystik und zeigt nebenbei, dass Horror viel mehr ist als prickelndes Gruseln und Kunstblut.

  • von Jean-Louis Georget, Markus Messling & Marcel Lepper
    16,00 €

    Seitdem die Wissenschaft den Glauben an die biblische Schöpfungsgeschichte erschüttert hat, sind wir besessen von unseren historischen Ursprüngen: Wenn nicht aus dem Paradies, woher stammt der Mensch? Auf der Suche nach seiner Herkunft rückt immer wieder die Höhle in den Blick: als Fundort archäologischer Forschungen, Schauplatz der ersten Kunst, aber auch als Projektionsfläche religiöser und mythologischer Sehnsüchte - nicht umsonst wird die menschliche Erkenntnis schon bei Platon in der Höhle zum Problem. Dieser Band durchwandert die vielfältigen Grabungsversuche nach der Tiefenzeit der Menschheit, die von Alexander von Humboldt über Georges Bataille und Hans Blumenberg bis zu Indiana Jones reichen, und leuchtet die Höhle als Schutzraum und Schattenreich des menschlichen Selbstbewusstseins aus.

  • von Frank Witzel
    15,00 €

    Während die Romane von Frank Witzel mit Lust die Grenze zur Philosophie überschreiten, gießt Marcus Steinweg seine Philosophie in aphoristische bis performancepoetische Formen. In ihrem ebenso tiefschürfenden wie leichtfüßigen Gespräch loten die beiden Grenzgänger nun gemeinsam die Beziehung von Literatur und Philosophie aus - dabei wechseln sich persönliche Anekdoten über Leseerfahrungen und Denksozialisation mit Begriffsarbeit ab, es entspinnt sich anhand von Denkern wie Kant, Hegel, Adorno, Deleuze, Kafka, Joyce und Duras ein Austausch über Gott und Welt, Politik und Kunst, Leben und Tod.

  • von Petra Ahne
    28,00 €

    Eine Hütte, kein Haus sollte es sein, als Petra Ahne und ihre Familie ein Domizil auf dem Land suchten: klein, mit Platz nur für das Nötigste, durch nichts als eine Wand von der umgebenden Natur getrennt. Genug, um sich zu schützen, zu träumen, zu denken, sich zu verstecken und sich selbst zu beweisen. Hinter den Wänden einer Hütte nahm die Zivilisation ihren Lauf, wurde der Mensch zu dem, was er ist. Der Bau ihrer eigenen Hütte wirft Fragen nach dem Wesen dieses kleinsten Hauses auf, und so hat sich Petra Ahne auf die Spur der Hütte gemacht und der Fantasien, die sie umgeben. Sie ist mit Alexis de Tocqueville zu den Blockhütten der amerikanischen Siedler gereist und mit den Überlebenden einer gescheiterten Antarktis-Expedition zu dem windumtosten Obdach auf Elephant Island. Sie hat einen Mann getroffen, der seit 55 Jahren allein in einer Hütte lebt, und den FBI-Beamten, der als einer der Ersten das Holzhaus des Unabombers in Montana betrat. Sie hat die Hüttenträume von früher mit denen von heute verglichen. Die Sehnsucht der Städter nach dem Häuschen im Grünen ist groß. Heute mehr denn je hinterfragt die Hütte, was wichtig ist und wie wir leben wollen.

  • von Maike Weißpflug
    25,00 €

    Seit ihrer Wiederentdeckung in den letzten Jahren ist Hannah Arendt aus den öffentlichen Debatten zu Freiheit, Unterdrückung und Flucht kaum mehr wegzudenken. Doch nicht nur, was sie dachte, ist von schlagender Aktualität, genauso bedeutsam ist, wie sie dachte.Maike Weißpflug präsentiert uns eine unentdeckte Hannah Arendt und geht in ihrer mitreißend erzählten Studie den Quellen ihres höchst ungewöhnlichen Denkstils nach. Diese findet sie nicht in der Philosophie, sondern vor allem in ihren Lektüren von Dichtern wie Homer, Conrad und Brecht. Mit ihnen wendet sich die politische Theoretikerin gegen alle großen und umfassenden Erklärungen und Theorien und macht die kleinteilige und sinnliche Erfahrungswelt zu ihrem Ausgangspunkt: Die Kunst, politisch zu denken, besteht vor allem im Mut, sich zwischen alle Stühle zu setzen. Streitbar zu sein, setzt voraus, die Welt aus der Perspektive anderer betrachten zu können und trotzdem selbst zu denken.

  • von Leon Bloy
    68,00 €

    Keiner erhob seine Stimme um die Jahrhundertwende so laut, grundsätzlich und genial wie dieser wütende, schnaubende, angriffslustige Katholik - eine der Schlüsselfiguren der Moderne. Sein Leben war ein einziger Kreuzweg aus Armut, Verachtung und Krankheit, und umso radikaler seine Forderung nach striktem Gehorsam im Dienst der Sache Gottes. Die Bedingungslosigkeit seiner Überzeugung und die Tiefe seiner Einlassungen machen diesen Ausnahmeliteraten zum schwarzen Kontrapunkt im bunten Treiben des Fin de Siècle und zeigen ihn als ewigen Unzeitgemäßen. Dem deutschen Leser war Léon Bloy bislang nur durch vereinzelte Ausgaben von Prosabänden zugänglich. Mit der vorliegenden thematisch geordneten Ausgabe wird erstmals der ganze Bloy in seiner gedanklichen Schärfe und tragischen Genialität sichtbar. Zahlreiche historische Illustrationen ergänzen dieses Standardwerk und machen es zu einem monströsen, in die Gegenwart irrlichternden Epochenkommentar.

  • von Marc Auge
    15,00 €

    Wie würde sich uns die Welt mit ihren Problemen und Möglichkeiten präsentieren, wenn wir aus dem Weltall auf sie blickten? Marc Augé zeigt in seinem visionären Manifest, dass die Erdlinge angesichts der ökologischen, demografischen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen nur eine Zukunft haben, wenn sie sich als wirklich globale Gemeinschaft sehen und auch endlich dementsprechend handeln. Während wir mit den unablässigen technologischen Umwälzungen und der vollständigen globalen Vernetzung kaum mehr Schritt halten können, hat sich die Weltbevölkerung in drei Klassen aufgeteilt: wenige Mächtige, eine Masse von satten Konsumenten und das große Heer derer, die von Arbeit und Gütern ausgeschlossen sind. Nur wenn wir uns sowohl auf der kleinsten persönlichen Ebene wie im weltgesellschaftlichen Maßstab gegenseitig als Erdlinge erkennen, kann eine neue übergreifende Solidarität erwachsen - im Zentrum steht dabei eine Ressource, die unendlich oft teilbar ist, ohne weniger zu werden: das weltweite Wissen.

  • von Cesar Aira
    18,00 €

    »Ich dachte, heute sei vergangener Montag« - Nachdem der einsam und verlassen in der Schweiz verstorbene Zauberer Tenor dem Ewigen Buddha seinen letzten großen Trick vermacht hat, muss dieser sich nicht nur mit chinesischen Banken und den elendigen Monotheisten herumschlagen, sondern löst mit diesem Missverständnis eine Kette von Verwicklungen aus. Der große Magier César Aira zimmert ein Wolkenschloss aus echten Illusionen und falschen Budenzaubern, die alle Wahrheiten des Daseins infrage stellen. Ein spektakuläres Verwirrspiel, in dem Groteske und Realität, Philosophie und Pop zueinanderfinden und schließlich kaum mehr zu unterscheiden sind.»César Airas Texte sind erfrischende Lockerungsübungen. Der Autor resümiert nicht das Gesamte des literarischen Erbes. Seine Sache ist eher, Gedanken wie Luftballons platzen zu lassen. Er ist der Agent der Leichtigkeit.« - Eberhard Geisler, NZZ

  • von Richard Mabey
    38,00 €

    Überraschende Einblicke ins Reich der farbenfrohen Formwandler, Lebenskünstler und Trickbetrüger - bunt, unterhaltsam und mit einem besonderen Auge für Kuriositäten berichtet Meistererzähler Richard Mabey von Pflanzen, die so viel mehr sind als »das Mobiliar unseres Planeten«. Von eiszeitlichen Höhlenmalereien über Carl von Linnés Beschreibungen zu den Hymnen der romantischen Dichter: Schon immer haben Menschen sich mit Pflanzen beschäftigt, ihre Mysterien zu ergründen versucht. Alchemisten hofften, in der Pflanzenwelt die Panazee zu finden, das botanische Gegenstück zum Stein der Weisen, und noch heute heben Mythen um die spektakulären Heilkräfte des Ginseng dessen Marktwert auf über 10 000 Dollar für eine einzige Wurzel. Richard Mabey nimmt uns mit auf seine ausgedehnten Streifzüge durch vertraute und exotische Flora und erzählt wie nebenbei die Natur- und Kulturgeschichte der Pflanzen, die vor der eigenen Haustür beginnt und um die ganze Welt führt - eine Begegnung auf Augenhöhe mit einer anderen, wilderen Lebensform, die vor uns war und uns überdauern wird.»Mabey in Hochform, eine eklektische, weltumspannende Geschichtensammlung, die Farben, Intimität und emotionale Tiefe mit Fakten verbindet.« - The Spectator

  • von Jean-Christophe Bailly
    12,00 €

    Eine Fahrt durch einen dunklen Wald, dann plötzlich ein flüchtendes Reh im Scheinwerferkegel des Autos. Diesen Moment erlebt Jean Christophe Bailly als Epiphanie: Er wird zum Ausgangspunkt einer intensiven und tiefen philosophisch-poetischen Meditation über die Frage, wo die Grenze zwischen der Welt der Tiere und der der Menschen verläuft. Einen kurzen Moment lang hat Bailly das Gefühl, das Andere des Tiers zu verstehen und versucht dieses Wissen noch einmal fassbar zu machen, das Wissen darum, dass Mensch und Tier dieselbe Welt bewohnen, dass sie Brüder und Schwestern im Blute sind und dass die Herrschaft des Menschen über die Tiere eine Illusion des Menschen ist, obwohl er ihnen Unaussprechliches antut. Bailly vermittelt die Einsicht in die Grausamkeit des Menschen, aber auch die Einsicht in die Überlegenheit der Tiere, deren Blick über uns hinaus ins Offene geht. Doch es ist dieser Blick der Tiere, in dem wir uns wiedererkennen.

  • von Joachim Bessing
    15,00 €

    Früher war Deutschland kleiner, und auch die deutsche Hauptstadt war von deutlich zurückhaltender Anmutung als das sich im eigenen Schmuddelglamour sonnende Berlin. Bonn ist bodenständig, sachlich und vielleicht ein bisschen zu leer. Vieles dort scheint zu groß geraten für das bescheidene Flair. Bonn ist das Museum der jungen Bundesrepublik. Dieses Buch versammelt Erinnerungen an diesen märklinhaften Zaubergarten, und zugleich taucht es ab in die Schattenwelt unter dem Heiligen Hügel. Damals in Bonn: Es gab Telefonapparate, Nachkriegstraumata und eine große starke SPD. Joachim Bessing und Christian Werner porträtieren in Wort und Bild die Schaltzentrale eines versunkenen Lands, seine Vergangenheit, Träume und Aussichten - nostalgisch, wo es angemessen, und bissig, wo es nötig ist.

  • von Wassili Golowanow
    48,00 €

    Das Buch vom Kaspischen Meer ist die vielschichtige Reportage eines durch Raum und Zeit reisenden Schriftstellers auf der Suche nach dem Wesen des größten Sees der Erde und seiner Anrainerländer Kasachstan, Turkmenistan, Iran, Aserbaidschan und der russischen Republik Dagestan. In historischer Tiefenbohrung und persönlichen Begegnungen lotet er die zeitlichen und physischen Bewegungen in einem uns kaum bekannten Raum aus, der sich vom Kaukasus im Westen und der unermesslichen Steppe im Osten, dem Elburs-Gebirge im Süden und dem Wolgadelta im Norden erstreckt. Dieses monumentale geopoetische Werk macht das Kaspische Meer als ein die Kulturen trennendes Gewässer verstehbar.

  • von Miek Zwamborn
    20,00 €

    Eines Tages entdeckt Miek Zwamborn bei Ebbe im Watt der schottischen Küste ein dunkles, braun glänzendes, von Noppen überzogenes Gebilde mit Stiel und wedelartigem Blatt. Ihr Staunen weicht der Neugierde, sie will mehr wissen über die ebenso zähen wie anmutigen niederen Pflanzen, die wir als Algen und Tang kennen und die seit 1,7 Milliarden Jahren die Gewässer der Erde bevölkern, ohne sich nennenswert weiterentwickelt zu haben. Die Alge, deren Zellen jede für sich in der Lage ist, sich selbst zu versorgen, zählt zu den anpassungsfähigsten, vitalsten und fruchtbarsten pflanzlichen Organismen auf der Erde, sie überlebt auch an den rauen und turbulenten Küsten aller Klimazonen, von den Tropen bis zum Polar. Die etwa 10 000 verschiedenen Arten halten Stürmen stand, eindringenden Sonnenstrahlen, sogar der Übersäuerung und bleiben trotz aller Widrigkeiten stets geschmeidig. Zwamborn begibt sich auf die Spur dieser Wunderpflanzen und findet Geschichten, in denen sich das Unscheinbare mit dem Gewaltigen, das Persönliche mit dem Historischen und das Naheliegende mit dem Abseitigen verbindet.

  • von Fu Shen
    22,00 €

    Nachdem er zweimal durch die Beamtenprüfung fällt, unterlässt Shen Fu weitere Karrierebestrebungen und begnügt sich mit einem bescheidenen Leben. Er verliebt sich in seine Cousine Chen Yun, die er bald darauf heiratet. Zwar verschläft er die Hochzeitsnacht, aber die beiden Eheleute verleben trotz materieller Einschränkungen glückliche Jahre und bekommen zwei Kinder. Als sie aus Statusgründen ihrem Mann eine Konkubine zuführt, verliebt sich Chen Yun jedoch selbst in die 16-jährige Hanyuan und beginnt eine von ihrem Mann, aber nicht von der Familie geduldete Affäre. Die beiden werden daraufhin verstoßen, müssen ihre Kinder zurücklassen und sich in bittere Armut begeben. An dem Schmerz über den Verlust ihrer Liebe erkrankt die bereits ausgezehrte Chen Yun und geht an Elend und Kummer buchstäblich zugrunde. Shen Fu ist voller Trauer, doch seine Begabung zum Glücklichsein und seine aus dem Herzen kommende Fröhlichkeit lassen ihn ein neues Leben in Einsamkeit finden und genießen. Diese 1877 aus dem Manuskript erstmals publizierte, ungewöhnlich freie Autobiografie wurde sofort ein großer Erfolg, der bis heute anhält: an die 300 verschiedene Ausgaben des Buchs in millionenfachen Auflagen sind bislang erschienen, mehrere Verfilmungen, Bühnenfassungen und Vertonungen sind entstanden. Richard v. Schirach hat diesen erstaunlich modernen Klassiker mit seiner bestechend lebensnahen Schilderung des Lebens in der Mitte des 18. Jahrhunderts neu übersetzt.

  • von Eric Vuillard
    18,00 €

    Der Sommer 1789 ist herrlich warm und so schön, dass man die Hungersnot im vorangegangenen bitterkalten Winter leicht vergessen kann, zumindest in den Palästen. Im Volk aber wächst die Unzufriedenheit über die Willkür und Dekadenz der herrschenden Klassen, bis die drückende Hitze schließlich kaum mehr auszuhalten ist. Eines Nachts versammeln sich erste Gruppen in der Dunkelheit. Waffenarsenale werden gestürmt, Theaterrequisiten geplündert. Aus falschen Speeren werden echte Schlagstöcke. Die Kirchenglocken in Paris schlagen Alarm, doch zu spät: Am Morgen des 14. Juli hat sich die Menge bereits vor den Toren der Bastille versammelt - sie wird Europa für immer verändern. Éric Vuillard schildert die Geburtsstunde der französischen Revolution als bildreiches Panorama voller Miniaturen, die uns daran erinnern, dass Freiheit auch Gleichheit aller Menschen vor der Geschichte bedeutet.»Eine Liebeserklärung an die menschliche Vorstellungskraft in einem überwältigenden Text. Ein Buch mit emotionaler Kraft, das zugleich auch das Elend unserer Zivilisation spiegelt.« - Le Monde des Livres

Willkommen bei den Tales Buchfreunden und -freundinnen

Jetzt zum Newsletter anmelden und tolle Angebote und Anregungen für Ihre nächste Lektüre erhalten.