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Bücher veröffentlicht von Matthes & Seitz Verlag

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  • von Sebastian Kleinschmidt
    26,00 €

    Bildende Kunst, Theologie und Literatur sind die geistigen Räume, die Sebastian Kleinschmidt in einprägsamen Portraits, gedankenreichen Betrachtungen, subtilen Assoziationen durchschreitet. Die Landschaft der Namen, die sich vor dem Leser auftut, erstreckt sich u.a. von Ernst Jünger und Botho Strauß über Viktor von Weizsäcker, Bertrand Russell, Gerhard Marcks, Thomas Hürlimann, Christian Lehnert, Laszló Földényi, Adam Zagajewski, Czeslaw Milosz, Wislawa Szymborska, Wolfgang Hilbig und Angela Krauß bis zu Friedrich Hölderlin und Bertolt Brecht. Abgerundet wird der Band durch Gespräche, die Kleinschmidts Biografie und philosophische Selbstfindung beleuchten.

  • von Helene Cixous
    16,00 €

    Als Vordenkerin der feministischen Philosophie und Mitbegründerin der Reformuniversität Vincennes ist Hélène Cixous eine der zentralen Figuren des Postrukturalismus. Dieser Band lädt zu einer Wieder- und Neuentdeckung ihrer aufschlussreichen Betrachtungen des Lebens und der Kunst ein: Der Pinsel des Malers ist, wie der Satz des Schriftstellers, auf der steten Suche nach einer inneren Wahrheit, die nur erreichen kann, wer Vorstellungen von Hässlichem und Schönen zugunsten eines unverstellten Blicks auf die menschliche Ambivalenz transzendiert. Mit poetischer Eindrücklichkeit berichtet Cixous von künstlerischen Reisen zum Kern des menschlichen Wesens.

  • von Ulrike Moser
    26,00 €

    Jedes Zeitalter hat seine Krankheit. Und keine Krankheit prägte das 19. und frühe 20. Jahrhundert so sehr wie die Tuberkulose, damals bekannt als Schwindsucht. Ulrike Moser wirft anhand des zeitgenössischen politischen, medizinischen und kulturellen Umgangs mit dem Lungenleiden, das Tausende dahinraffte, einen neuen Blick auf die deutsche Gesellschaftsgeschichte. Dabei rekonstruiert sie anschaulich, wie die Schwindsucht zunächst als schicksalhafte Krankheit der Genies, der Künstler und der Bohème verklärt wurde, deren Individualismus man damals wertzuschätzen begann. Sie lässt die dazu erschaffene Welt der Sanatorien wieder auferstehen und schildert ihren Niedergang, der mit der Massengesellschaft eintritt. So wird die Schwindsucht während der Industrialisierung zur Krankheit der zu Sauberkeit zu erziehenden »schmutzigen Proletarier« abgewertet. Angesichts der am Horizont stehenden Radikalisierung dieses Kampfes um den gesunden Volkskörper, der später im Nationalsozialismus zu Internierungslagern und Tötungen führte, kann Thomas Manns Schwindsucht-Roman »Der Zauberberg« als letzter Auftritt der morbiden Romantik des Einzelgängers und der Schwindsucht gelten.

  • von Luise Meier
    14,00 €

    Zu seinem 200. Geburtstag ist Karl Marx so tot wie lange nicht: Entweder wird er für triviale Niedergangspredigten in Anspruch genommen oder zur Erstellung neuer Theorien ausgeschlachtet, um den akademischen Markt mit frischen Waren zu versorgen. Es ist Zeit, Marx als Zündschnur zu gebrauchen. So entsteht die MRX-Maschine. Die MRX-Maschine zapft Feminismus, Postkolonialismus und anderes an und sucht nach den Rissen, der Perversion und dem Gestank, die das Proletariat hinter dem unternehmerischen Selbst erkennbar machen. Die MRX-Maschine scannt die Schauplätze der öffentlichen Selbstvermarktung und die private Fabrik der Körperoptimierung nach Spuren des internalisierten Klassenkampfs, der nach Desintegration und Verschwendung schreit, und zerkratzt dabei die polierte Benutzeroberfläche.MRX-Maschine ist ein geheimer Gruß an alle Verweigerer und Blaumacher, sie ist Analyse Agitation und Aggression in einem - und für die Zeit der Lektüre sind Sie krankgeschrieben.

  • von Susanne Stephan
    20,00 €

    Botanisch gesehen ist sie eine Hungerkünstlerin: Sie gedeiht am besten an sonnigen, luftigen Hängen und braucht nur wenig Wasser. Doch ihr Dasein in der Kulturgeschichte ist an Bedeutungen so mannigfaltig wie die Palette ihrer Sorten: Mal ist die Nelke Symbol des Reichtums, dann des Übergangs und der Trauer, mal Überbringerin einer Heiratsabsicht, dann die eines frivolen Interesses. In weißer Blüte Erkennungszeichen der Antisemiten, trug der Arbeiter ihre Nachbildung aus Polyester bei Jubelfeiern der DDR. In Töpfen und Beeten herangezogen, getauscht, in den verschiedensten Farben und Formen gezüchtet von Adligen und Bürgern, forschenden Gelehrten und gärtnernden Amateuren, gemalt und gezeichnet, vielfach beschrieben, bewundert, aber immer auch wegen ihrer vermeintlichen Künstlichkeit und ihrer Gefügigkeit gegenüber jeder neuen Mode geschmäht. In Susanne Stephans reichhaltigem Portrait dieser erstaunlichen Blume geht es um nichts Geringeres als um die Gesetze der Schönheit und die Frage nach dem Verhältnis von Künstlich- und Natürlichkeit.

  • von Jens Soentgen
    14,00 €

    Wir alle kennen Angst in ihren unterschiedlichen Ausprägungen. Angst ist ein zentrales, zum Überleben notwendiges Gefühl. Auch Tiere haben Angst, im Brennpunkt des Emotionslebens der meisten höheren Tiere steht die Angst vor dem Menschen. Die Angst der Tiere kann man zwar nur von außen beobachten, aber wir wissen aus eigener Erfahrung, was sie fühlen.Jens Soentgen nimmt die Angst als Ausgangspunkt einer Ökologie von innen und trägt damit einen entscheidenden Aspekt zur Ökologie des Anthropozäns bei. Seine These: Die Relationen zwischen Feind und Beute haben ein subjektives, emotionales und kognitives Moment, das ökologisch bedeutsam ist. Die Rolle des Feindes wird heute meist vom Menschen übernommen. Das weltweite Töten der Tiere durch den Menschen bewirkt nicht nur eine drastische Reduktion von Populationen, es verbreitet Angst unter den Überlebenden. Diese Angst verwandelt das Verhalten, die Fortpflanzung, die Nahrungsaufnahme und die Bewegung der Überlebenden. Soentgens Versuch ist auch ein Versuch über Möglichkeiten der Versöhnung: Angstminderung ist ein ebenso gut begründbares ethisches Gebot wie die Minderung von Schmerz.

  • von Beatrix Langner
    20,00 €

    Zugegeben, es gibt anziehendere Tiere: Ihre glitschige Haut und ihr von Flecken und Warzen gezeichneter Körper stoßen uns ab, und ihr Leben im Morast mit seiner Aura von Fäulnis und Gestank erinnert uns unfreiwillig daran, wohin wir alle einmal gehen.Dass wir der Kröte weniger mit Abscheu als mit Faszination begegnen sollten, zeigt Beatrix Langner in ihrer kenntnisreichen und eleganten Natur- und Kulturgeschichte des behäbigen Hüpfers. Auf ihrer Krötenwanderung führt sie uns durch Kunst und Literatur, vorbei an den Seziertischen der Wissenschaft sowie in den eigenen Garten und beleuchtet diese schillernden Geschöpfe im Zwischenreich von Trockenem und Feuchtem, Wasser und Land, Männchen und Weibchen. Dass sie ihre fröhliche Vermehrungslust gern mit trillernden und quakenden Klangwelten orchestriert, sollte uns ebenso für sie einnehmen wie die Tatsache, dass sie als Amphibie zu den ältesten und unerschütterlichsten Repräsentanten des Lebens auf der Erde gehört. Ob es uns nun gefällt oder nicht, in jedem von uns steckt - nicht nur evolutionsgeschichtlich - eine Kröte.

  • von Zhuangzi
    28,00 €

    Das Werk des Zhuangzi bildet gemeinsam mit Menzius Werk die höchste Blüte chinesischer Philosophie - ein Denken, in dem Intuition und Rationalität, Dichten und Denken, Spiel und Ernst eine einzigartige Einheit bilden. Im Zentrum des Denkens des Zhuangzi steht die wechselseitige Verbundenheit aller Lebewesen, ihre Würde und ihre Sehnsucht nach dem größeren Lebenszusammenhang. Genau dieser werde durch die starren Grundsätze und das erkaltete Gefühl eines "Maschinenherzens" gefährdet, eines Herzens, das seine Entscheidungen nur nach dem "Nutzen" fällt und das nicht versteht, wie nützlich das "Nutzlose" sein kann. Damit berührt dieses über 2000 Jahre alte, von Henrik Jäger hier in einem klassischen Lesebuch vorgestellte Werk, das wegen seiner literarischen Schönheit und kreativen, paradoxen Weisheit so viele Generationen chinesischer Gelehrter begeistert hat, den Kern unserer materialistischen Gegenwart und bietet unvermutete Denkausgänge.

  • von Gerhard Poppenberg
    16,00 €

    Was war die intellektuelle Signatur der ehemaligen BRD? Seit einiger Zeit widmen sich immer mehr Rückschauen der geistigen Verfasstheit der Nachkriegsepoche. Gerhard Poppenberg umreißt den Habitus so unterschiedlicher Autoren wie Philipp Felsch und Frank Witzel, Ulrich Raulff und Friedrich Kittler und fügt ihnen eigene Erinnerungen hinzu. Die Auswahl ist nicht repräsentativ, sondern symptomatisch - die angeführten Texte nehmen jeweils eine eigene Perspektive ein, sei sie individuell, allgemeinhistorisch, theoretisch, mentalitätsgeschichtlich oder geschichtsphilosophisch. Zusammen ergeben sie keine gemeinsame Geschichte, sondern eine produktive Verunsicherung, die politische und biografische Selbstgewissheiten durchkreuzt.

  • von Steffen Richter
    40,00 €

    Eisenbahnschienen, Telegrafendrähte, Wasserleitungen, aber auch der bürokratische Apparat, das Gesundheitsamt oder das Banken- und Börsenwesen - mit der Entwicklung des modernen technischen und administrativen Apparates in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts etablierte sich auch der Ausdruck >Infrastruktur

  • von Mark J. Sedgwick
    38,00 €

    Unbemerkt von der Öffentlichkeit entstanden um die Jahrhundertwende in konservativ-christlichen Milieus Europas esoterische und okkultistische Zirkel, die sich auf mystische Religionsformen des Fernen Ostens und des Islam bezogen und sich zum Ziel gesetzt hatten, die dekadente Moderne mit ihrem Individualismus und Materialismus zu bekämpfen. In seiner großen und packenden Studie über den "Traditionalismus" rekonstruiert Mark Sedgwick zum ersten Mal diese geheime Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts und zeigt, wie die antidemokratischen Glaubenslehren so verschiedene Zusammenhänge wie die Theosophie, den Thule- und Runenkult der NSDAP, das Denken Mircea Eliades und Julius Evolas Theorien des frühen italienischen Faschismus entscheidend prägten. Dabei ist Sedgwicks Detektivgeschichte in unserer Zeit von erschreckender Brisanz. Nicht nur, dass sich viele Protagonisten des Traditionalismus später zu Strömungen des Islamismus hingezogen fühlten, die von ihnen entwickelte Denkströmung ist heute aus den Hinterzimmern auf die große Weltbühne gerückt: Während der Neo-Traditionalist Alexander Dugin wichtigen Einfluss auf die antimoderne Kulturpolitik Putins hat, gilt Julius Evola als entscheidende Inspirationsquelle für Stephen Bannon und die Alt-Right.

  • von Byung-Chul Han
    16,00 €

    Unbeobachtet findet Unterhaltung heute ihren Weg aus Brettspielen und Fernsehsendungen in alle Bereiche unseres Alltags und wird zum machtvollen Modus der Kommunikation. Wie ist dieses Phänomen zu deuten und woher stammt die weitverbreitete Unterhaltungsfeindlichkeit im abendländischen Denken? In seinem weitsichtigen und originellen Essay liest Byung-Chul Han die zahlreichen Ausgestaltungen von Unterhaltung ausgehend von der christlichen Passionsgeschichte als Anti-Emanzipation in der okzidentalen Philosophie: ob Gottlosigkeit, schlechte Kunst, Unmündigkeit, politische Unterwerfung oder Entfremdung, Unterhaltung wird als Symptom verschiedensten Unheils gezeichnet. Von Kant, Hegel, Nietzsche, Heidegger über Adorno, Luhmann bis hin zu Rauschenberg - "Gute Unterhaltung" ist ein faszinierendes Poesiealbum der Ideengeschichte.

  • von Benedicte Savoy
    10,00 €

    Die Frage nach der Herkunft von Kunstwerken und Artefakten ist nicht erst seit dem Streit um die Ausrichtung des Humboldt Forums in Berlin höchst umstritten. Bénédicte Savoy plädiert im Umgang mit Kunst für eine radikal neue Perspektive, die von den Objekten, ihrer individuellen Biografie und ihrem Weg »zu uns« ausgeht. Dabei wird nicht nur ihre Herkunft transparent gemacht, sondern auch die Kolonial- und Gewaltgeschichte und darüber hinaus in zwei Wörtern die Handels- und Austauschbeziehungen und die wissenschaftlich begründete Neugier, die sie ins Museum brachten. Entgegen der Abschottung aus Angst vor Restitutionen kann ein solcher Blick zusammenführen und zur Idee eines gemeinsamen Welterbes beitragen.

  • von Menzius
    28,00 €

    Alle Menschen sind von Natur aus gut. Das ist die Kernbotschaft der Ethik des konfuzianischen Philosophen Menzius, der in Ostasien bis heute eine lange und vielfältige Wirkungsgeschichte entfaltet. Vom Menschen zu reden, bedeutet für Menzius, von einem Wesen zu reden, das zwar den unmittelbaren Bezug zur Natur verloren hat, das aber nur dann zu sich selbst, zu seiner Menschlichkeit finden kann, wenn er versteht, dass die Natur alle materielle und geistige Nahrung zur Verfügung stellt und "von ihm nicht aufgebraucht" werden kann, solange er die Verantwortung dafür trägt, dass in der Wechselbeziehung zwischen Natur und Mensch kein andauerndes Ungleichgewicht entsteht, keine Ressourcenverschwendung und kein Verstoß gegen die Rhythmen der Jahreszeiten. Der Mensch und die ihn umgebende Natur bzw. der Kosmos haben die gleiche Ordnung: In den Gesetzen der Natur erkennt der Mensch seine Lebensgesetze, diese sind für ihn somit vorgegeben. Indem er ihn weitgehend selbst zu Wort kommen lässt, führt Henrik Jäger in diesem umfassenden Lesebuch in das Denken Menzius ein und zeigt dessen erstaunliche Aktualität.

  • von Rudolf Borchardt
    25,00 €

    Kaleidoskopartig entfalten sich in den Texten dieser erstmals 1925 in der Bremer Presse veröffentlichten Sammlung deutscher Reisebeschreibungen Wege, Täler, Berge und Ebenen aller Erdteile. Zumeist heute unbekanntere Geografen, Naturforscher, Kulturhistoriker und Dichter aus zwei Jahrhunderten kommen darin zu Wort. Sie alle zogen aus, die klingende Weisung, die der Herausgeber Rudolf Borchardt seiner Auswahl zuschreibt, zu verbreiten. Der Deutsche in der Landschaft ist Beobachter, Wanderer der Geschichte, Gast auf Erden: »Die Welt geht in ihn ein, indes er in der Welt«. Somit ist Borchardts Sammlung neben detaillierter Landschaftsbeschreibung immer auch kulturelles Psychogramm, Selbstreflexion über die eigene Herkunft, Versuch der Ordnung und des Erkenntnisgewinns. Walter Benjamin fasste diese faszinierende Sammlung so zusammen: »Wie vier Hauptansichten des Erdkörpers, die sich im neunzehnten Jahrhundert den Deutschen erschlossen - die streng geographische, die naturwissenschaftlich beschreibende, die landschaftlich schildernde, die historische -, in diesem Buch sich verbinden, das zu entwickeln, hieße ein zweites schreiben. Hier muß durchaus genügen, auszusprechen, wie sich gewisse Stellen des Werkes untereinander wieder zu geistigen Landschaften zusammenschließen, ja wie das Ganze eine platonische Landschaft, ein topos hyperouranios ist, in dem anschaulich und als Urbilder Städte, Provinzen und vergessene Erdwinkel liegen.«

  • von Donatien Alphonse François de Sade
    32,00 €

    Nach einem außer Kontrolle geratenen Stelldichein mit vier Prostituierten in Marseille wird de Sade 1771 per königlichem Haftbefehl gesucht, doch der Marquis ist längst über alle Berge - gemeinsam mit der schönen Anne-Prospère, der jüngeren Schwester seiner Ehefrau Renée. In Italien durchlebt er mit seiner jungen Geliebten eine Amour fou und macht, seiner Leidenschaft für das Enzyklopädische folgend, in seinen Notizen Inventur der italienischen Kultur. Neben Beschreibungen von Baukunst und Kulinarik finden sich in den Aufzeichnungen skandalöse Beobachtungen: Karnevalsszenen in Neapel gleichen satanischen Orgien, Prostitution und Gewalt bestimmen das gesellschaftliche Leben und zugleich hält der christliche Aberglaube die Menschen im eisernen Griff. Die Reise endet mit de Sades Verhaftung. In Gefangenschaft versucht er zunächst, seinen drastischen Bericht zu einem Reiseführer für die feine Gesellschaft umzuarbeiten, verwirft diese Idee aber bald zugunsten der alle christlichen Werte infrage stellenden Monumentalromane Justine und Juliette. Stefan Zweifel zeigt kenntnisreich anhand ausgewählter Szenen aus de Sades Werk, wie die Italienreise als Folie durch sein Schaffen scheint und übersetzt gemeinsam mit Michael Pfister erstmals Auszüge aus den Reisenotizen ins Deutsche.

  • von Geoffroy de Lagasnerie
    15,00 €

    Wir sind Zeuge eines politischen Rollbacks, den viele noch immer nicht richtig fassen können: Bei Wahlen triumphieren Rechtspopulisten und Rassismus, Homophobie und religiöser Fundamentalismus sind auf dem Vormarsch. Angesichts einer schlechten Welt müssen auch die Intellektuellen die Umstände ihres Tuns einer kritischen Analyse unterziehen. Geoffroy de Lagasnerie fordert, die Bequemlichkeit des Rückzugs hinter die Wertfreiheit der Wissenschaft und die Autonomie der Kunst infrage zu stellen und sich unangenehme Fragen zu stellen: Rechtfertigt ein schön geschriebener Satz eine rassistische Aussage? Wem nützt die Wissenschaft? Nur wenn wir gegenüber diesen Problemen Stellung beziehen, können wir zu einem wirklich kritischen Denken beitragen.

  • von Céline Minard
    20,00 €

    Eine Hütte an einem Berghang in den Alpen, umgeben von Fels und karger Natur. Hier will eine Frau das Wesen der Einsamkeit erforschen. Sie erlegt sich die Einschränkungen des Alleinseins auf, um seine Freiheiten zu erfahren. Systematisch setzt sie sich mit ihrer Umgebung auseinander: erkundet, vermisst, pflanzt, erntet, trainiert Körper und Geist, trotzt dabei den immer extremeren Wetterverhältnissen. Jedes Mal, wenn die Felsmassen unter dem Donner erzittern, scheint das Ende der Welt ein Stück näher zu rücken - doch noch etwas anderes nähert sich ihr in ihrer Ausgesetztheit. Ein Mensch? Ein Tier? Was oder wer auch immer der Eindringling ist, zwischen den sturmumtosten Gipfeln, ausgesetzt dem rohen Spiel der Elemente, auf einem schmalen Grat zwischen Wahn und Erkenntnis, braut sich etwas zusammen. Die Wege der beiden Eremiten werden sich bald kreuzen - denn die Welt fordert zum Spiel auf, und spielen kann man nicht mit sich allein.

  • von Matthias Senkel
    24,00 €

    Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2018Moskau 1985: Die internationale Programmierer-Spartakiade hält die akademischen Eliten des Landes in Atem. Hier messen sich aufstrebende Mathematiker in den Techniken der Zukunft, die nur noch einen Tastendruck entfernt scheint. Doch die kubanische Nationalmannschaft ist kurz vor der Eröffnung des Wettbewerbs spurlos verschwunden - und ihre resolute Übersetzerin Mireya begibt sich auf eine atemlose Suche durch die fremde Hauptstadt, die wie elektrostatisch aufgeladen surrt und flimmert. Architekten und Agenten, dichtende Maschinen und sogar Stalins leibhaftiger Schatten treffen in dieser wilden und manchmal fantastischen Erzählung aufeinander: ein schillerndes Mosaik der Sowjetunion kurz vor der folgenreichen Vernetzung der Welt. Ein Roman so unberechenbar wie die Geschichte selbst.

  • von Henry David Thoreau
    26,90 €

    Die Phänomene der verschiedenen Jahreszeiten und die Schilderungen unterschiedlichster Sonnenuntergänge und Mondwanderungen bezeugen den Lauf des in diesem Band der Tagebuchaufzeichnungen dokumentierten Jahres 1851 vom 1. Januar bis zum 31. Dezember. Thoreaus Sicht auf die von ihm durchwanderte Landschaft veränderte sich durch seine Tätigkeit als Landvermesser. Und so weckt das Surren in den Stromkabeln, die Klänge seiner »Telegrafenharfe«, antike und romantische Assoziationen, die Thoreau leichthin mit der von ihm begrüßten technischen Moderne verbindet. Konkrete politische Überzeugungen in Fragen der Sklaverei und wütende Schmähreden gegen prosüdstaatliche Bostoner Zeitungen zeigen Thoreau als überzeugten Fluchthelfer entflohener Sklaven, während er zugleich Freiheitsgesänge entfaltet, die in ihrer Poesie an Walt Whitman erinnern.

  • von Max Weber
    14,00 €

    Am 7. November 1917 sprach Max Weber in der Schwabinger Buchhandlung Steinike vor liberalen Studenten über "Wissenschaft als Beruf". Seine Rede erfuhr in der Krise der Zeit, deren Radikalisierung sich schon abzeichnete, verschiedenste Resonanzen unter den Intellektuellen. So fragten Karl Löwith, Ernst Robert Curtius und Helmut Plessner mit Weber nach der Zukunft der intellektuell wie ökonomisch entfesselten Moderne.Die in diesem Band neben dem legendären Aufsatz Webers versammelten Texte seiner Zeitgenossen rufen dessen Gedanken zur "Entzauberung der Welt" wach, die angesichts ideologischer Weltanschauungen auch heute herausfordern, über Reichweite und Grenzen rationalen Handelns nachzudenken. Der vorliegende von Matthias Bormuth herausgegebene Band ruft eine Debatte und ihre auch heute noch gültigen Argumente in Erinnerung, die zeigen, dass bereits vor 100 Jahren die Wissenschaft in ähnlicher Weise wie heute unter Druck stand.

  • von Hartmut Lange
    14,00 €

    Noch während seiner jugendlichen Begeisterung für den sozialistischen Gedanken erfuhr Hartmut Lange den mangelnden Glauben an die Kategorie der Notwendigkeit. Als er sich später von der Sozialutopie verabschiedete, um sich immer mehr den Existenzfragen zuzuwenden, die auch Heidegger beschäftigten, wurde er als Novellist zum Meister des Fachs. In diesem Band vollzieht er nun seine Auseinandersetzungen mit Heidegger, Nietzsche, und dem >Transzendenzbegehren< nach, die sein Leben und Schreiben antreiben, berichtet von einer wegweisenden Begegnung mit Odo Marquard und liefert im Anschluss mit einer Theaterszene die düster-schillernde Illustration seiner Überlegungen und Erkenntnisse.

  • von Lothar Frenz
    20,00 €

    Plump und unbekümmert im Erscheinungsbild, charakterlich zwischen freundlichem Dickhäuter und wütendem Ungetüm : Nashörner haben in den Beschreibungen der Menschen oft einen schweren Stand. Dennoch oder gerade deshalb üben sie für uns seit Tausenden von Jahren eine kolossale Faszination aus. In seiner Natur- und Kulturgeschichte dieser nach den Elefanten größten Landsäugetiere wirft Lothar Frenz einen zärtlichen und kundigen Blick auf das Rhinozeros und verfolgt seine großen Auftritte von den Höhlenmalereien in Chauvet über Dürers berühmten Holzschnitt bis hin zur gehörnten »Jungfer Clara«, dem Star-Rhino des 18. Jahrhunderts und Protagonisten der ersten europaweiten Werbekampagne. Doch seine Anziehungskraft wurde ihm auch zum Verhängnis : Frenz zeigt, wie nicht zuletzt die Gier nach dem sagenumwobenen Horn seine Bestände bedrohlich dezimierte. So ist dieses Portrait zugleich ein Requiem für ein sagenhaftes Tier, dass der Mensch bis heute als Trophäe missversteht.

  • von Ulrich van Loyen
    28,00 €

    Neapel ist von der Entzauberung der Welt verschont geblieben, und doch ist es eine moderne Stadt. Schon geologisch doppelbödig, hat es eine Affinität zum Zwischenreich ausgebildet : Transgender und Geister, Adoptionsgemeinschaften als Familien, anonyme Totenschädel als Vorfahren. Ulrich van Loyen begibt sich mit seinem wissenschaftlichen Reisebuch in diese Schwellenzonen und versucht, anhand der Totenkulte die Matrix dieser Stadt zu entschlüsseln. Dabei leitet ihn weniger die europäische Hochkultur, für die Neapel eine dauernde Fremdheitsressource darstellt, als vielmehr die teilnehmende Beobachtung am Leben der sogenannten einfachen Leute. In den Gassen der Sanità, in den Unterkirchen der »Seelen im Fegefeuer«, bei Camorristi, die sich als Sozialhelfer geben, durch die Freundschaft mit Seherinnen, die die Toten zum Sprechen bringen und damit den politischen Klientelismus stürzen wollen, wird unter anderem deutlich, dass der Alltag das größte aller Geheimnisse, die Familie ein Mysterium und die Stadt eine permanente Krise bedeuten. Davon kann man mit Neapel erzählen, und damit erzählt Neapel uns.

  • von Martin Burckhardt
    28,00 €

    Die Maschine ist die große Unbekannte des Denkens. Wen dies sonderbar anmutet, weil man ihr als Metapher überall begegnet, werfe einen Blick auf unser Bild von Gott : Nacheinander wurde er von der Kultur zum Theaterereignis, zum Uhrmacher und schließlich zum Programmierer umgeschult. Worin liegt der philosophische Nerv der Maschine, dieser großen Unbekannten des Denkens ? Ausgehend von der Rätselfrage des >deus ex machinaDenken ohne Denker

  • von Manfred Lauermann, Steffen Dietzsch & Hugo Fischer
    30,00 €

    Die Oktoberrevolution 1917 galt vielen europäischen Intellektuellen als Fanal: Ob angsterfüllt beobachtet oder euphorisch begrüßt, sie war das Ereignis der Epoche, zu dem man sich intellektuell zu verhalten hatte. Angesichts der Fliehkräfte der Weimarer Republik und der von vielen empfundenen tiefen Krise der westlichen liberalen Zivilisation richtete auch Hugo Fischer den Blick nach Osten, um in der Politik Lenins und in den Räten Alternativen für eine Herrschaftsform jenseits von Parlamentarismus und Diktatur zu finden. Selbst aus der nationalen Rechten entstammend, betrachtet er Lenin ohne ideologische Voreingenommenheit, er attestiert ihm sogar selbst eine ideologiefreie Politik, die - von rationalen Motiven getrieben - auf Machterringung und Machterhalt zielt : »Lenin ist ebensowenig ein >KommunistMonarchist

  • von Filippo Tommaso Marinetti
    16,00 €

    Filippo Tommaso Marinettis Manifeste des Futurismus, veröffentlicht am 20. Februar 1909 im Pariser Figaro, gilt als Initialzündung der europäischen Avantgardebewegungen und hatte eine ungeheure Folgewirkung. Es war der Aufruf zur bedingungslosen Ausrottung des Alten, um dem Neuen Raum zu verschaffen. Noch im selben Jahr legte der Autor, der zu einem Glutkern der fatalen Verflechtung von Politik und Kunst(-theorie) wurde, mit einem weiteren Manifest nach: Tod dem Mondschein. Darin radikalisiert er seinen Aufruf und zeichnet die Vision einer glorreichen Zukunft. Der vorliegende Band versammelt alle weiteren bis 1944 verfassten Manifeste Marinettis. Sie zeugen von seiner Kühnheit und instinktiven Hellsichtigkeit, verweisen im Lichte der Geschichte zugleich auf die fatalen Folgen seiner Forderungen, stellen aber darüber hinaus auch die Frage nach der Kunst in unserer heutigen Gesellschaft.

  • von Josef H. Reichholf
    28,00 €

    Sie sind uns vertraut wie Familienmitglieder, ihr Schicksal bewegt uns oft mehr als das anderer Menschen, und doch bleiben sie fremde Natur : Seit Jahrtausenden begleiten uns Haustiere als Nutzbringer, treue Kameraden oder auch nur Gäste. Doch wie über nahe Verwandte wissen wir auch über die selbstverständlichen tierischen Gefährten oft am wenigsten. Kundig und voller Charme erzählt Josef H. Reichholf vom unbekannten Leben und der Geschichte der Haustiere und fördert dabei Unerwartetes zutage, denn nicht immer ist ausgemacht, wer im Verhältnis von Tier und Mensch den anderen domestiziert oder wer sich zu wem gesellt hat. Dabei blickt er mal liebevoll, mal kritisch, aber immer mit großer persönlicher Hingabe auf das Schicksal von Katze, Hausmaus, Rind und Co, wodurch auch die Extreme unserer eigenen Beziehung zur Natur ins Auge springen : Während Hunde und Katzen oft als verhätschelter Ersatz für ein dürftiges Sozialleben herhalten müssen, werden Nutztiere in Massentierhaltung zu lebenden Maschinen degradiert. So stehen wir vor der existenziellen Frage, wie wir mit Lebewesen umzugehen haben, die von uns geschaffen wurden und ohne uns nicht mehr zu überleben wüssten.

  • von Georges Bataille
    18,00 €

    Georges Batailles hier erstmals auf Deutsch vorliegende Essays zu Hegel sind nur der sichtbare Teil einer lebenslangen, oft unterschwelligen Beschäftigung mit dessen Philosophie. Es sind Bruchstücke eines ununterbrochenen Dialogs, denn Hegel war einer von Batailles ständigen philosophischen Wegbegleitern, ohne den sich sein Denken nur bedingt verstehen lässt. Noch ein Jahr vor seinem Tod schreibt er an Alexandre Kojève, dass er etwas der Introduction à la lecture de Hegel Vergleichbares schaffen möchte, »aber das müsste unendlich willkürlicher sein und hauptsächlich auf dem Bestreben beruhen, das zu interpretieren, was Hegel nicht gewusst oder unbeachtet gelassen hat (so die Vorgeschichte, die Gegenwart, die Zukunft etc.).«

  • von Watsuji Tetsuro
    28,00 €

    Tetsuro Watsuji zählt zu den herausragenden Philosophen Japans. Schon früh widmete er sich Fragen des Klimas und schrieb 1935 seinen wegweisenden Essay über den Zusammenhang zwischen Klima und Kultur, der heute, vor dem Hintergrund des Klimawandels und den theoretischen Prämissen des Anthropozäns, neu gelesen werden muss. Watsuji entwickelt darin eine eigenwillige, asiatische Charakterologie des Klimas und erinnert daran, dass Klima mehr ist als Temperatur- und Niederschlagswerte: ein wesentlicher Faktor des Seins in der Welt.

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