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  • von Christoph David Piorkowski
    14,00 €

    Der seit seiner Kindheit von Büchern umgebene Bürger­sohn Sartre und der in bitterer Armut aufgewachsene Algerienfranzose Camus thematisieren auf je eigene Weise die prekäre Existenz des Individuums in einer absurden und gottlosen Welt. Für beide gilt: Ohne metaphysischen Kompass ist der Mensch zu einer furchterregenden und gleichzeitig berauschenden Freiheit verdammt, die ihm immense Verantwortung aufbürdet. Nach dem II. Weltkrieg zerstreiten sich die beiden ehemaligen Weggefährten und überzeugten Antifaschisten an der Frage "Revolution oder Revolte?". Der Band erzählt vom Leben und Denken der vertrauten Feinde Sartre und Camus, die - beide als Existenzialisten gelabelt - alles in allem mehr trennte als verband.

  • von Ulrich Mählert
    29,00 €

    Für den sozialdemokratischen Bundestagsabgeordneten Ludwig Preller war die Sache klar: Im Kalten Krieg entscheiden "die Bataillone der besseren Sozialleistungen". Sein Bonmot aus dem Bundestagswahlkampf 1953 spiegelt die Systemkonkurrenz der beiden deutschen Staaten wider, die zu Beginn der 1950er-Jahre längst noch nicht entschieden war. Das Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2024 widmet sich der kommunistischen Sozialpolitik in der DDR sowie insbesondere in Ostmitteleuropa. Es geht der Frage nach, ob und inwieweit der Kalte Krieg die sozialpolitische Entwicklung auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs beeinflusst hat. Komparative und Einzelfallstudien untersuchen die Bundesrepublik Deutschland, die DDR, Bulgarien, Polen, die Tschechoslowakei, Jugoslawien, Österreich und Nordkorea.

  • von Axel Drecoll
    29,00 €

    Obwohl die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager seit einigen Jahrzehnten intensiv erforscht wird, bestehen noch immer Desiderate. Gleichzeitig wandelt sich der öffentliche Umgang mit der NS-Geschichte und ihren Folgen. Der Band versammelt neue Forschungsergebnisse und Debatten zur Geschichte und Nachgeschichte der Konzentrationslager sowie zu Erinnerungskultur und Gedenken. Präsentiert werden empirische Ergebnisse einer Vielzahl internationaler Forschungen mit innovativen Kategorien wie Raum, Geschlecht und Digitalität.

  • von Liri Lubonja
    24,00 €

    17 Jahre lebte Liri Lubonja als Verbannte im Norden Albaniens, in einer Kleinstadt, später in einem abgelegenen Dorf, wo sie sich täglich beim Polizeiposten melden musste. Das kommunistische Regime unter Diktator Enver Hoxha hatte sie 1973 in die Verbannung geschickt, weil ihr Mann und ihr ältester Sohn aus politischen Gründen inhaftiert wurden. Todi Lubonja wurde im Zuge parteiinterner Säuberungen als Direktor des staatlichen Fernsehens abgesetzt und zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Ihr Sohn Fatos Lubonja wurde ebenfalls inhaftiert und kam erst 1991 nach Ende des Kommunismus frei. In ihren Erinnerungen beschreibt Liri Lubonja den Alltag im sozialistischen Albanien als Frau, als Intellektuelle, als Verstoßene im Abseits der Gesellschaft. Anschaulich porträtiert sie die Menschen, unter denen sie lebt, Nachbarinnen, Bäuerinnen, Arbeiter, Funktionäre. Sie analysiert die bedrückenden Mechanismen von Überwachung und Sippenhaft, den Kampf um Selbstachtung und Familienzusammenhalt, aber auch die noch immer bestehenden Klassenunterschiede im ländlichen Albanien.

  • von Rolf Fischer
    24,00 €

    Seit den 1920er-Jahren war der Fußballsport ein Zuschauermagnet und vielerorts, besonders im Industriegebiet an der Ruhr, Teil der Alltagskultur. Gleich nach ihrem Machtantritt im Januar 1933 machten sich die Nationalsozialisten daher daran, auch die Fußballvereine politisch-ideologisch auf Linie zu bringen: "Vereinsführer" wurden installiert, "Nicht-Arier" ausgeschlossen. Wie sich die Funktionäre und Spieler von Borussia Dortmund in der Zeit der Diktatur verhielten, wie sie sich anpassten oder der Vereinnahmung entgegentraten, untersuchen Rolf Fischer und Katharina Wojatzek auf der Grundlage zahlreicher Dokumente und Fotografien.

  • von Sigrid Jacobeit
    34,00 €

    "Hab Sonne im Herzen ..." ist eine Rückschau auf ein Leben, das die Autorin als glückliches resümiert. Sie verbindet ihre persönliche Vita mit dem Zeitgeschehen ohne eine Chronologie zu bemühen. Es sind Mosaike ihres Lebens. Einen umfangreichen Teil widmet sie ihrer langjährigen Leitungstätigkeit der Gedenkstätte Ravensbrück. Auf diese beinahe 13 Jahre schaut sie mit großer Dankbarkeit für den menschlichen Gewinn zurück, der ihr nicht zuletzt durch die zahlreichen Zeitzeugen-Begegnungen ermöglicht wurde. Gegen die ritualisierte Erinnerungskultur plädiert sie für eine Neuverhandlung. Ein zweiter ausführlicher Teil informiert über ihre Leidenschaft zur Lehre an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland. Ihr Glücklichsein, das mit einer Schaffensfreude verbunden ist, verdankt sie zuallererst dem familiären Zusammenhalt - Familie als Tank. Nicht zuletzt legt sie Zeugnis darüber ab, dass der Mensch Zeit seines Lebens vor Entscheidungen gestellt ist.

  • von Hermann Daners
    24,00 €

    Die seit dem frühen 19. Jahrhundert auf dem Gelände und in den Gebäuden des ehemaligen Benediktinerklosters in Brauweiler bestehende Arbeitsanstalt entwickelte sich zur größten Einrichtung dieser Art im Deutschen Reich. Bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1969 kam sie in unterschiedlicher Akzentuierung ihrem Auftrag nach, vornehmlich gesellschaftliche Randgruppen durch "Erziehung zur Arbeitsamkeit" zu disziplinieren, darunter Bettler, Landstreicher, Prostituierte, aber auch Fürsorgezöglinge, entmündigte Alkoholiker und säumige Unterhaltspflichtige. In der NS-Zeit gerieten die lnsassen der Arbeitsanstalt in den Fokus der zeitgenössischen Rassenpolitik mit der Zielsetzung, eine "Endlösung der sozialen Frage" herbeizuführen. Militarisierung, Verschärfung von Disziplinarmaßnahmen, Erhöhung von Arbeitsnormen, aber auch Zwangssterilisationen, Überweisungen in Konzentrationslager und lnstrumentalisierung der Insassinnen und lnsassen für die Kriegswirtschaft gehörten dazu. Hinzu kam die Errichtung eines parallel existierenden frühen Konzentrationslagers (1933/34) in Gebäuden der Arbeitsanstalt und die lnhaftierung verfolgter Personengruppen aus dem In- und Ausland durch die Kölner Gestapo. Deren seit 1944 in Brauweiler stationierte Sonderkommandos waren verantwortlich für zahlreiche Misshandlungen und Hinrichtungen. Der Band beleuchtet die herausgehobene Rolle, die der Anstalt im Terror- und Repressionssystem des Regimes zukam. Dabei gehen die Autoren differenzierend auf die unterschiedlichen Funktionen ein, die die Arbeitsanstalt im Verlauf dieser Jahre innehatte. Wissenschaftlich fundiert, unter Heranziehung aller relevanten Quellen, werden erstmals die Strukturen, Abläufe, handelnden Personen, Opfer und Ereignisse freigelegt und in den historischen Zusammenhang eingeordnet.

  • von Fördervereins für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung e. V.
    14,00 €

    Schwerpunkt "Weniger Staat, mehr Markt"?Ralf Hoffrogge: Nie wirklich weg. Fünf Formen von Gemeineigentum in der Geschichte und ihre Bedeutung für das Ringen um Vergesellschaftung heuteMarcel Bois: Von der Privatisierung zur Rekommunalisierung. Die Entstaatlichung öffentlichen Eigentums in der BundesrepublikDietmar Lange: Enteignung und Vergesellschaftung in Deutschland. Neue Diskussionen in einem wiedereröffneten FeldAufsätzeUli Schöler: Willy Brandts Blick auf Rosa Luxemburg GeschichtskulturLeonard Stöcklein: Missachtet und vergessen? Der Bahnhof Märzfeld als zentraler Ort der NS-Verbrechen auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in NürnbergKirsten Schaper: Das Archiv der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in HamburgNils-Henning Stier: Die August-Bebel-Gesellschaft e.V. als Trägerverein der Gedenkstätte "Goldener Löwe" in EisenachBerichteFlorian Grams: Proletarische Pädagogik - Historische Experimente, Kontroversen und Rezeptionen (1872-1933), Gießen, 12./13. Mai 2023Jürgen Hofmann: Die globalen Wellen der De- und Reindustrialisierung, Linz, 7.-9. September 2023Lukas Rosenberg: Wage Politics - Material and Political Transformations, Göttingen, 15./16. September 2023Vincent Dold: Arbeit - Alltag - Ausbeutung. Gesellschaftsgeschichte der Arbeiterinnen, Heidelberg, 28./29. September 2023Buchbesprechungen

  • von Florian Wieler
    29,00 €

    Hunderttausende Menschen in den ländlichen Gebieten Polens und der Sowjetunion wurden im Zweiten Weltkrieg von deutschen Einheiten und ihren Verbündeten ermordet, ihre Dörfer verbrannt. Von Beginn an gehörten Verbrechen an der Zivilbevölkerung zur deutschen Kriegsführung und wurden schon bald zu einem strukturellen Teil der Besatzung. Die Beiträge des Sammelbands untersuchen verschiedene Aspekte dieser nationalsozialistischen Verbrechen. Neben ihren Ausmaßen kommen die ideologischen Hintergründe sowie vor allem die Erfahrungen der Betroffenen und die Folgen für deren Gesellschaften zur Sprache.

  • von Marcel Böhles
    22,00 €

    Im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold - einem republiktreuen "Schutzbund" in der Weimarer Republik - sammelten sich Menschen, denen es um die Verteidigung der ersten deutschen Demokratie ging. Sie kamen aus der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, aus der katholischen Zentrumspartei und aus der liberalen Deutschen Demokratischen Partei. Die überparteiliche "Republikschutzorganisation" fasste bald nach ihrer Gründung Anfang 1924 auch im Südwesten Deutschlands Fuß - in den damaligen Ländern Baden und Württemberg.Der Autor untersucht Wirken und Scheitern des Reichsbanners in den einstigen Kerngebieten der deutschen Demokratiebewegung. Neben der klassischen Organisationsgeschichte stehen die Symbolpolitik, das Verhältnis zu den drei Trägerparteien sowie Fragen von Legalität und Militanz im Mittelpunkt der Darstellung. Damit leistet die vorliegende Studie einen wichtigen Beitrag sowohl zur Demokratie- als auch Regionalgeschichte des Südwesten Deutschlands.

  • von Andreas Wirsching
    19,00 €

    Die Berlinale zählt zu den weltweit wichtigsten Filmfestivals. Ihre Geschichte ist von den Filmen und Stars ebenso geprägt wie von ihren jeweiligen Leitern. Über die Organisatoren der Berlinale in der Nachkriegszeit ist bislang jedoch wenig bekannt. Drei Historiker beleuchten in diesem Band die nationalsozialistische Vergangenheit prominenter Figuren in der frühen Phase der Berlinale, allen voran die ihres Gründers Alfred Bauer, der zu den einflussreichen Mitarbeitern in der Reichsfilmintendanz ab 1942 gehörte. Die Filmfunktionäre der jungen Bundesrepublik waren meist schon in der auch für Propagandazwecke sehr wichtigen NS-Filmwirtschaft tätig. Anhand erstmalig ausgewerteter Archivmaterialien werden ihre Aktivitäten und Funktionen bis 1945 kritisch bewertet.

  • von Gabriele Hammermann
    20,00 €

    Archäologische Grabungen des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege förderten 2016 und 2017 in einem Teilbereich des ehemaligen Dachauer Außenlagerkomplexes Allach über 1000 Objekte aus der KZ-Zeit und den Nachnutzungen des Areals zutage. Auf Initiative des Comité International de Dachau gelangten die Fundstücke in den Besitz der KZ-Gedenkstätte Dachau. Der Standort Allach war das größte Außenlager in München. KZ-Häftlinge leisteten hier Zwangsarbeit bei BMW in der Fertigung von Flugzeugmotoren sowie beim Bau eines Bunkers für die Produktion.Die archäologischen Funde stehen im Zentrum der Ausstellung "Zeitspuren. Der KZ-Außenlagerkomplex Allach", welche von 2020 bis 2022 in der KZ-Gedenkstätte Dachau präsentiert wurde. Ergänzt werden sie durch eine historische Rahmenerzählung mit Fotografien, Plänen und Filmaufnahmen. Der vorliegende Katalog präsentiert die gesamte Ausstellung. Zugleich bietet der Band vertiefende Aufsätze der an dem interdisziplinären Ausstellungsprojekt Beteiligten. Thematisiert werden die Grabungskampagne, die Auswertung der Fundstücke, der KZ-Standort Allach und seine Bedeutung im Dachauer Außenlagersystem, die Nachnutzung des einstigen Lagergeländes sowie die filmischen Zeugnisse. Zeitzeugen des Konzentrationslagers kommen an vielen Stellen zu Wort. Ihnen und den vielen Opfern des Außenlagerkomplexes Allach ist die Ausstellung und der Begleitband gewidmet.

  • von Peter Ulrich Weiß
    24,00 €

    Welche Veränderungen vollzogen sich für die Brandenburgerinnen und Brandenburger nach dem Ende der SED-Herrschaft und der Einführung von parlamentarischer Demokratie und sozialer Marktwirtschaft? Mit welchen Herausforderungen und Problemlagen hatten es Politik und Gesellschaft ab 1990 zu tun, und wie wurde öffentlich darüber diskutiert? Gab es Strukturen und Diktaturerfahrungen aus DDR-Zeiten, die nachwirkten und den Umgang mit der Vergangenheit mitprägten? Mit diesen und weiteren Fragen setzen sich vierzehn Beiträge in diesem Band auseinander. Das Spektrum der Themen reicht vom Wandel politischer Kultur und sozialer Ungleichheiten in der Bevölkerung, Rechtsextremismus und Rechtsrock über Umstrukturierungen der Medien-, Hochschul- sowie Sportlandschaft bis hin zum Wirken der Treuhand. Diskutiert wird auch, was sich in Museen und Gedenkstätten veränderte und wie Ausstellungen die Transformation darstellen. Auf der Grundlage aktueller Forschung präsentieren die Autorinnen und Autoren neue Perspektiven und ungewohnte Sichtweisen auf einen ebenso bewegten wie umstrittenen Zeitabschnitt, der uns bis heute nachhaltig beschäftigt. Mehr als 40 Abbildungen illustrieren das Buch.

  • von Volker Stalmann
    26,00 €

    Als erster demokratisch gewählter Ministerpräsident von Preußen war Paul Hirsch einer der Nachfolger Bismarcks und der Vorgänger Otto Brauns in der Weimarer Republik. Zuvor hatte sich Hirsch als ein führender Kommunalexperte der SPD des Kaiserreichs profiliert und im Preußischen Abgeordnetenhaus als Fraktionsvorsitzender sowie außerparlamentarisch gegen das Dreiklassenwahlrecht gekämpft. Im Weltkrieg bemühte sich Hirsch im Streit über Kriegskredite und "Burgfrieden" lange um das Zusammenhalten der auseinanderstrebenden Kräfte. Als gebildeter und integrierender Politikertypus führte er vom November 1918 bis März 1920 Koalitionen der SPD zunächst in den Revolutionswochen mit der USPD, danach mit der liberalen DDP und der katholischen Zentrumspartei. Als zweiter Bürgermeister von Berlin-Charlottenburg und ab 1925 in Dortmund mündete sein Weg in großstädtische Praxis. Seit Langem wegen seiner jüdischen Herkunft antisemitisch diffamiert, starb Hirsch 1940 unter dem NS-Regime entrechtet und verarmt.

  • von Roland Borchers
    36,00 €

    Während des Zweiten Weltkrieges mussten rund zwei Millionen Polinnen und Polen im Deutschen Reich Zwangsarbeit leisten. Jahrzehntelang hat sich kaum jemand für ihre Geschichte interessiert. Zwangsarbeiter:innen gehörten nicht zu den anerkannten Opfergruppen des Krieges. Diese Arbeit untersucht anhand von 72 Interviews mit ehemaligen polnischen Zwangsarbeiter:innen, wie Überlebende diese Erfahrung verarbeiteten. In den Interviews legten sie umfangreich Zeugnis ab: wie sie verschleppt wurden, unter welchen Bedingungen sie leben und arbeiten mussten - und wie sie von der deutschen Bevölkerung behandelt wurden. Ihre Erzählungen sind vor allem von einem Motiv geprägt: dem Wunsch nach Anerkennung ihres Leides.

  • von Helmut Lensing
    19,00 €

    Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, ein demokratischer "Schutzbund" in der Weimarer Republik, wird gerne mit Metropolen in Verbindung gebracht. Doch die 1924 gegründete überparteiliche Organisation war sogar in abgelegenen Regionen aktiv.Die Studie untersucht, wie das Reichsbanner und das Bündnis "Eiserne Front" versuchten, in der Grafschaft Bentheim und im Landkreis Lingen die Demokratie zu verteidigen. Die Grafschaft Bentheim mit überwiegend strenggläubigen Reformierten gehörte zu den Zentren der Textilindustrie. Zuwanderer aus dem Ruhrgebiet brachten kommunistische Ideen in die Region.Zugleich waren hier schon früh Nationalsozialisten aktiv. Der katholische Landkreis Lingen war hingegen eine Hochburg der Deutschen Zentrumspartei. Die sozialen und politischen Krisen der Weimarer Zeit ließen dort neben linkskatholischen Kleingruppen auch agrarische Interessenparteien, Kommunisten und Nationalsozialisten nach Anhängern suchen.Der Autor zeigt anschaulich, wie intensiv sich das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold in zwei unterschiedlich geprägten Nachbarkreisen nahe der niederländischen Grenze dafür engagierte, die fortschrittlichen Ziele der Weimarer Verfassung zu verwirklichen.

  • von Annette Eberle
    36,00 €

    Mit Beiträgen von Sergej Slutsch, Alan E. Steinweis, Bernd Hoppe, Johannes Hürter, Andreas Hilger, Pavel Polian, Wolfgang Benz, Susanna Schrafstetter, Hans Woller, Thomas Schlemmer, Michal Schvarc /Martin Zückert, Natalja P. Timofejewa, Barbara Distel, Annette Eberle, Yuliya von Saal, Stephan Lehnstaedt, Katja Makhotina, Irina Scherbakowa

  • von Gerda Weissmann Klein
    24,00 €

    Gerda Weissmann ist fünfzehn, als die Deutschen Polen überfallen; ihre unbeschwerte Jugend in einer bürgerlichen Familie findet ein jähes Ende. Gerdas geliebter großer Bruder Arthur gehört zu den ersten, die nach dem Einmarsch der Deutschen verschleppt werden; der kranke Vater wird 1942 deportiert, wenige Tage darauf werden Mutter und Tochter voneinander getrennt. Für Gerda beginnt eine Odyssee durch die Arbeitslager in der Textil- und Rüstungsindustrie, die mit einem Todesmarsch endet, den nur wenige Frauen überleben. Bei Kriegsende wird sie von der U.S. Armee befreit; ihr Retter ist ein deutsch-amerikanischer Leutnant, der selbst 1938 vor der drohenden Verfolgung durch die Nationalsozialisten in die USA floh. Mit ihm beginnt sie in den USA ein neues Leben. Ihre Familie wird sie nie wiedersehen.Gerda Weissmanns Erinnerungen sind bereits 1957 in den USA unter dem Titel "All but my life" erschienen und wurden zu einem Bestseller.

  • von Melanie Wager
    36,00 €

    Im April 1923 erschien die erste Ausgabe des radikal-antisemitischen Wochenblatts "Der Stürmer". Noch immer gilt die Privat­zeitung des fränkischen Gauleiters Julius Streicher als Musterbeispiel erfolgreicher Indoktrination. Die vorliegende Studie reflektiert diese Einschätzung mit dem interdisziplinären Ansatz einer historischen Medienwirkungsforschung. Grundlage der Untersuchung bildet die umfassende Analyse des Blattes als zeit­genössisch neuartiger "antisemitischer Boulevard" und weit über den Erscheinungsort Nürnberg hin aus äußerst populäres Massen­medium. Die Auswertung vielfältiger historischer Reaktionsquellen offenbart das Zusammenspiel zwischen der Leserschaft und der "Stürmer"-Schriftleitung: Massenhafte Einsendungen an den Verlag bis hin zu speziellen Aktivitäten wie der eigeninitiativen Errichtung unzähliger "Stürmerkästen" sind Ausdrucksformen der bewussten Zustimmung eines Teils der deutschen Bevölkerung zu den antisemitischen Inhalten des Blattes.

  • von Anja Thuns
    19,00 €

    Reinhard Wolff, geboren 1929 in einem Dorf bei Berlin, wurde als Jugendlicher 1945 unter dem unbegründeten Verdacht auf Mitgliedschaft in der NS-Untergrundorganisation "Werwolf" vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet. Er kam ins Speziallager Sachsenhausen, wo er bis zu seiner Entlassung 1948 unter den unmenschlichen Bedingungen des Lagers überleben konnte. Ihm halfen dabei der Kontakt zu seinen Mithäftlingen und die Tätigkeit in der Holzwerkstatt des Lagers. Dieser Band, der vom Aufwachsen in der NS-Zeit, dem Überleben im Speziallager und dem Weiterleben in zwei politischen Systemen erzählt, ist das Ergebnis von Interviews mit Wolff und umfangreichen Archivrecherchen. Auf diese Weise ist ein dichtes Porträt Wolffs entstanden, das subjektive Erlebnisse und gesellschaftliche Prägungen mit Erläuterungen zum historischen Kontext verbindet.

  • von Gideon Botsch
    26,00 €

    Rechte Gewalt in Brandenburg ist fast schon alltäglich. 138 Fälle rechter Gewalt zählte die Betroffenenberatungsstelle Opferperspektive im Jahr 2022. Darunter waren 66 einfache und 39 gefährliche Körperverletzungen sowie 30 Nötigungen und Bedrohungen und einige weitere Vorfälle, darunter eine Brandstiftung. Nicht mitgezählt sind hier verbale Angriffe, Sachbeschädigungen, Drohungen und weitere Ereignisse, die nach den Kriterien der Opferperspektive nicht als Gewalttaten erfasst werden.Rechte Gewalt gehört zur Wirklichkeit des gesellschaftlichen Zusammenlebens in Brandenburg und fordert Institutionen, Forschung und Zivilgesellschaft immer wieder von Neuem heraus. Das wird sich in den nächsten Jahren, so ist zu befürchten, nicht maßgeblich ändern. Mit dem Blick auf das Bundesland Brandenburg lassen sich die hier spezifischen Konstellationen beschreiben; zugleich werden Erkenntnisse über Dynamiken, Entstehungskontexte und Wirkungsweisen von rechter Gewalt ermöglicht, die nicht an das Bundesland gebunden sind.

  • von Peter Seibert
    26,00 €

    In einem erschreckenden Ausmaß wurden in den beiden deutschen Nachkriegsstaaten die nach den Verwüstungen der NS-Zeit noch erhalten gebliebenen baulichen Überreste der jüdischen Geschichte zerstört. Die Gründe dafür reichen von nicht entschuldbarer Gedankenlosigkeit, Respektlosigkeit gegenüber den Ermordeten und Vertriebenen bis zu offenem Antisemitismus. Peter Seibert beschreibt diesen Umgang mit dem deutsch-jüdischen Kulturerbe - ein Umgang, der zugleich die Erinnerung an das Leben der Juden in Deutschland wie an die Verbrechen an ihnen demontiert.

  • von Jacob Pat
    16,00 €

    In diesem Bericht dokumentiert Jacob Pat die dramatische Geschichte des jüdischen Jungen Henech im Warschauer Ghetto der Jahre 1941-1944. Nach dem Warschauer Aufstand schreibt dieser - dreizehnjährig - seine Erlebnisse in jiddischer Sprache nieder. Er schildert, wie er mit seinem Bruder das Ghetto verlässt, um bei seiner Tante auf dem Land unterzukommen. Doch die gefährliche Reise ist vergeblich, da die Tante kurz zuvor von den Deutschen ermordet wurde. Zurück bei den Eltern erhalten die Kinder die Familie durch Schmuggel am Leben. Henech erzählt von den Deportationen, vom Horror auf dem Umschlagplatz, vom Verlust der Eltern und der Geschwister. Im Ghettoaufstand bekämpft er einen deutschen Panzer mit einer Brandflasche und entkommt mit einer Gruppe Ghettokämpfer durch die Kanalisation.Nach dem Krieg übergibt der Widerstandskämpfer Marek Edelman Henechs Tagebuch an Jacob Pat, der beschließt, Henechs Erlebnisse unter Verwendung originaler Textpassagen nachzuerzählen.

  • von Jonathan Zisook
    24,00 €

    Inviting a conceptual reconsideration of centre and periphery in the study of National Socialist camps and killing sites, this volume puts forth novel scholarly analyses of the history and memory of the Holocaust and World War II. The book is organised thematically into three interrelated sections that engage innovative methodological approaches to the history of this period, perpetrator studies, and post-war memorial practices. Employing a fluid and interpretive understanding of centre and periphery, the authors offer timely interventions into the use of visual sources and archival materials, explore perpetration and collaboration as transnational and political categories, and examine contested legacies of the Holocaust, and post-war commemorative practices, pedagogy and memorialisation.

  • von Petra Pluwatsch
    22,00 €

    Vertrieben, deportiert, ermordet - der Künstler Gunter Demnig erinnert mit seinen "Stolpersteinen" an Menschen, die dem Terror der Nationalsozialisten zum Opfer gefallen sind. Einige exemplarische Lebenswege, die alle mit Kölner Stolpersteinen verbunden sind, versammelt der vorliegende Band. Es sind Geschichten gegen das Vergessen. Sie bieten einen intensiven Einblick in die Verfolgung in der NS-Zeit, die so oder sehr ähnlich in ganz Deutschland zwischen 1933 und 1945 stattgefunden hat.

  • von Herausgegeben im Auftrag des Fördervereins für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung e. V.
    14,00 €

    Schwerpunkt "Töchter ihrer Klasse?Die proletarische Frauenbewegung im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik"

  • von Hanka Grupi¿ska
    26,00 €

    Das Buch enthält die literarischen Biogramme von 308 namentlich bekannten Aufständischen im Warschauer Ghetto. Es stützt sich auf eine Liste der Aufstands-Teilnehmer, die Marek Edelman, einer der Anführer des Aufstands, kurz nach dem Krieg anfertigte und die Hanka Grupinska 2001 in einem Londoner Archiv wiederentdeckte.Die Liste lesen ist das Ergebnis der von Hanka Grupinska über Jahrzehnte geführten Gespräche mit den Überlebenden des Aufstands sowie ihres extensiven Studiums der einschlägigen Fachliteratur. In Polen genießt das Buch den Status eines Standardwerks zum Aufstand im Warschauer Ghetto.

  • von Dimitrios Eleftherakis
    22,00 €

    In der Erinnerungskultur Griechenlands hat die Rolle des Holocaust viele Facetten: Die Erinnerung an die Ermordung der griechischen Juden wurde infolge des Bürgerkriegs den Legitimationsbedürfnissen von Kommunisten und Kirche unterworfen, nach dem Ende der Militärdiktatur diente sie dem gesellschaftlichen Versöhnungsbedürfnis und bis heute ist sie von mythischen Widerstands- und Rettungsaktionen geprägt. Weit über Griechenland hinausgehend wirft Dimitrios Eleftherakis neues Licht auf die europäische Holocaust-Erinnerungskultur insgesamt.

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