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  • von Michael Klundt
    14,90 €

    Kinderarmut in Deutschland bedeutet Armut in einem der reichsten Länder der Erde. Dabei geht es nicht so sehr um absolutes Elend als vielmehr um Entbehrungen, Ausschlüsse und Benachteiligungen im Verhältnis zum allgemeinen Lebensstandard. Schmerzhafter noch als materielle Einschränkungen können sich Diffamierungen und Stigmatisierungen auswirken. Besonders bedenklich ist es, wenn die betroffenen Familien mit Etiketten wie >selbst schuld< oder >asozial< bedacht werden. Es geht also um die Deutungshoheit zur Kinderarmut. Insofern kommt es auch darauf an, sich mit dem Forschungsstand über die Auswirkungen von Kinderarmut im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Reichtum zu befassen. Michael Klundt ermittelt deren Umfang, Strukturen und Erscheinungsformen. Danach analysiert er, wie sich biologisierende Sichtweisen auf die politische Aufarbeitung auswirken. Den diversen Zerrbildern stellt er eine Untersuchung der realen gesellschaftlichen Ursachen und empirischen Hintergründe entgegen. Schließlich geht es ihm um den Entwurf wirksamer Gegenmaßnahmen.

  • von Felix Wemheuer
    19,90 €

    Der gegenwärtige Aufstieg der Volksrepublik China führt zu einer Neuordnung der globalen Machtverhältnisse. Auch innerhalb des Landes haben sich durch die wirtschaftliche Entwicklung Klassen- und Geschlechterverhältnisse grundlegend verändert. Jedes Jahr verlieren Millionen von Bäuerinnen und Bauern ihr Land, und neue Klassen von freien LohnarbeiterInnen und von KapitalistInnen sind entstanden. Streiks, ländliche Unruhen und ethnische Konflikte sind die Folge. Felix Wemheuer untersucht außerdem Chinas große Transformation im Kontext globaler Trends von Entkolonialisierung, Kaltem Krieg und dem Siegeszug des neoliberalen Kapitalismus. Rückständigkeit zu überwinden und den Westen wirtschaftlich einzuholen, war und ist ein zentrales Ziel der chinesischen Führung. Im Buch wird der Frage nachgegangen, ob China das Weltsystem grundlegend verändert oder selbst zu einem neuen kapitalistischen Zentrum aufsteigt. Und es wird diskutiert, welchen Charakter die heutige chinesische Gesellschaft hat.

  • von Volker Hermsdorf
    9,90 €

    Fidel Castro hat sein Land und die Welt verändert. Er verzichtete auf eine Karriere als Jurist, entschied sich für den Guerilla­krieg und stürzte mit seiner Rebellenarmee 1958/1959 den korrupten Diktator Fulgencio Batista. Als die CIA 1961 eine Invasion organisierte, erklärte er die Kubanische Revolution zu einer sozialistischen. Auf der Weltbühne wurde er zur Stimme der nicht paktgebundenen Länder, unterstützte auch militärisch den Kampf gegen das Apartheid-Regime in Südafrika und entsandte Pädagogen und Mediziner in die entlegensten Teile der Welt. Unverändert aktuell bleibt seine Vision einer gerechteren Gesellschaft für Millionen Menschen im globalen Süden. Volker Hermsdorf schildert die Herausbildung der politischen Persönlichkeit Fidel Castros und beschreibt die Entwicklung dessen Denkens. Castro war zugleich Visionär, pragmatischer Revolutionär, Stratege und Staatsmann, den eine für Politiker ungewöhnliche Einheit von Denken und Handeln auszeichnete. Abschließend folgt die Frage, inwieweit Denkweise und politisches Handeln Fidel Castros auch in Europa nützlich sein könnten.

  • von Andreas Pittler
    9,90 €

    Jahrhundertelang war »Österreich« Teil des Habsburgerreiches. Im Gefolge des Ersten Weltkrieges aber zerbrach die Donaumonarchie in ihre Bestandteile, und »Österreich« war, so der französische Regierungschef Clemenceau, »was übrigblieb« - und wurde Republik. Andreas Pittler setzt bei diesem neuen Kapitel an und schildert die enormen Schwierigkeiten, denen sich der neue Staat in der Zwischenkriegszeit gegenübersah. Wie auch in Deutschland wurde 1918 die Chance verpasst, dem Land eine antikapitalistische Alternative zu geben, Folge davon war der ruhmlose Untergang eines Staates, den keiner wollte. Pittler behandelt sodann den antifaschistischen Widerstand, zunächst gegen die ständestaatliche Diktatur, dann gegen das nazistische Terrorregime. Schließlich schildert er die Entwicklung Österreichs nach der Befreiung vom Faschismus und den Aufstieg seiner »Zweiten Republik«. Abgerundet wird der Band mit den jüngsten politischen Entwicklungen, die von der internationalen Ächtung der Regierung von ÖVP und FPÖ anno 2000 bis zur gegenwärtigen Neuauflage dieser Koalition führten.

  • von Richard Sorg
    22,00 €

    Die Dialektik, eine von Anfang an heftig umstrittene Denkweise, hat in ihrer über zweitausendjährigen Geschichte verschiedene Konjunkturen erlebt. Immer wieder wurde sie für tot erklärt, zuletzt nach den 1980er Jahren. Aber so wenig wie die Widersprüche in der Wirklichkeit verschwinden, so wenig ist auch die Auseinandersetzung mit ihnen obsolet. Was unter Dialektik und dialektischem Denken zu verstehen ist, wird durch eine eingehende Lektüre einerseits von Georg Wilhelm Friedrich Hegel, andererseits von Karl Marx und Friedrich Engels und ihrer kritischen Auseinandersetzung mit ihrem »Lehrer« untersucht, den sie damals ebenfalls gegen den Zeitgeist dem Vergessen entrissen; sie hatten damit, wie Engels schrieb, die »Dialektik in die materialistische Auffassung der Natur und Geschichte hinübergerettet«. Im Schlussteil seines Buches analysiert Richard Sorg einige aktuelle ­Dialektik-Konzepte (von Hans Heinz Holz, Wolfgang Fritz Haug, Domenico Losurdo und Andreas Arndt), in denen zum Teil an konkreten Gegenständen gezeigt wird, wie dialektisches Denken zur Orientierung in einer widerspruchsvollen Gegenwart beitragen kann.

  • von Jörg Kronauer
    14,90 €

    Die russische Aggression - in den vergangenen Jahren eines der meistgebrauchten Schlagworte der internationalen Politik. Stimmt es etwa nicht, dass Russland die Krim übernommen hat, die Aufständischen in der Ostukraine unterstützt und in Syrien Krieg führt? Doch, das stimmt. Nur: Als russische Aggression kann all dies nur bezeichnen, wer die westliche Umsturzpolitik in der Ukraine und in Syrien geflissentlich übersieht. Dabei gibt es mehrere Stränge. Die Vereinigten Staaten haben mit Ausnahme von 1941 bis 1945 stets versucht, Russland zu schwächen. Deutschland hat, solange es schwach war, mit Moskau kooperiert; wenn es dann stark genug war, hat es seine Macht stets weiter in Richtung Osten ausgedehnt, bis das schließlich zum Krieg führte. Russland hat nach 1990 zunächst versucht, an die westlichen Strukturen anzudocken - erst an die NATO, dann an die EU; als ihm beides verweigert wurde, hat es begonnen, eigene Weltpolitik zu betreiben. Das Buch zeichnet die Stränge der US-amerikanischen, deutschen und russischen Außenpolitik nach, die schließlich in den zweiten Kalten Krieg mündeten.

  • von Domenico Losurdo
    22,90 €

    Die Versprechen des Jahres 1989 auf eine Welt im Zeichen von Wohlstand und Frieden sind nicht in Erfüllung gegangen. Die Finanzkrise vergrößert auch in entwickelten Ländern das Massenelend und verschärft die soziale Ungleichheit derart, dass es dem großen Geld ermöglicht wird, die politischen Institutionen zu kapern. Auf internationaler Ebene folgt ein »kleiner Krieg« auf den anderen, der allerdings im jeweils betroffenen Land zehntausende Tote mit sich bringt. Darüber hinaus zeichnet sich am Horizont die Gefahr größerer Konflikte ab, die sogar die Schwelle zum Atomkrieg überschreiten könnten. Mehr denn je wird deutlich, dass eine Oppositionskraft notwendig ist: Unglücklicherweise glänzt die Linke im Westen durch Abwesenheit. Wie lässt sich das erklären? Wie die Welt verstehen, die sich da seit 1989 abzeichnet? Mit welchen Mechanismen gelingt es der »Spektakelgesellschaft«, Kriege und Kriegspolitik zu legitimieren? Wie lässt sich eine Alternative konstruieren? Auf diese Fragen antwortet der Autor mit einer originellen, unvoreingenommenen Analyse, die zur Diskussion auffordert.

  • von Patrick Schreiner
    14,90 €

    Der Neoliberalismus beeinflusst unser Leben stärker, als es auf den ersten Blick scheint: Marktgläubigkeit, Konkurrenzdenken und Selbst-Bezogenheit prägen längst auch so Alltägliches wie Fernsehen und Sport, Konsum und Lifestyle, Beziehungen und Soziale Netzwerke, Coachings und Bildung. Patrick Schreiner nimmt diesen Zeitgeist kritisch unter die Lupe. Dazu zieht er achtzehn klassische und aktuelle Denkerinnen und Denker heran: Was können wir etwa von Karl Marx, Michel Foucault, Max Weber, Naomi Klein und selbst von Friedrich August von Hayek über den Neoliberalismus in unserem Leben und Alltag lernen? Was sagen sie uns darüber? Welche ihrer Überlegungen lassen sich auf die heutige Gesellschaft übertragen? Anhand zahlreicher Beispiele macht Patrick Schreiner diese Denkansätze verständlich. Er zeigt: Der Neoliberalismus ist mehr als eine bloße politische Überzeugung - und es braucht mehr als eine einzige Perspektive, um ihn zu verstehen und seiner Ideologie nicht aufzusitzen. Ein anschauliches Buch über das Denken unserer Zeit und seine Hintergründe.

  • von Martin Küpper
    9,90 €

    Manche Worte sind so abgedroschen, dass sie fade im Mund liegen. So dasjenige des Materialismus, das im Alltag meist nur vulgär gebraucht wird. Als philosophischer war dieser Begriff dagegen immer umkämpft. Dabei ging es ihm darum zu begründen, warum das Materielle den Vorrang gegenüber dem Ideellen erhält. Hierfür muss geklärt werden, was Materie ist, wie sie wird und vergeht und was daraus praktisch folgt. Dafür wurde er sinnlich, mecha­nizistisch, spekulativ, historisch und dialektisch formuliert. Materialismus befand sich immer in Auseinandersetzung mit den Wissenschaften, den Religionen, den Philosophien und den gesellschaftlichen Verhältnissen seiner Gegenwart. Ihn zu bedenken, heißt also, seine Geschichte zu verfolgen, dem ­Materie-Verständnis von der Antike bis in die Gegenwart nachzugehen, seine gesellschaftliche Verankerung sowie seine verwendeten Argumentationen nachzuzeichnen. Dabei zeigt sich, dass der Materialismus nicht nur Geburtshelfer der Philosophie in Europa war, sondern auch als ­historisch-dialektisch verstandener im Marxismus seine Sternstunden feierte - und noch heute hoch im Kurs gehandelt werden kann.

  • von Gerhard Feldbauer
    9,90 €

    Gerhard Feldbauer beginnt mit dem »Risorgimento«, in dem die bürgerliche Revolution 1870 mit einem Dreiviertelsieg der Bourgeoisie endete. Entscheidend prägte den Prozess der Herstellung des Nationalstaates an der Spitze des radikaldemokratischen Flügels der nationalen Bewegung Giuseppe Garibaldi. Das beeinflusste die gesamte neuere Geschichte Italiens, in der - seit Mussolinis »Marsch auf Rom« über die »Resistenza« bis heute - der Antifaschismus zu einem Grundzug wurde. Feldbauer behandelt außerdem den Historischen Kompromiss der italienischen Kommunisten mit den Christdemokraten, der zum Untergang der Kommunistischen Partei und zu den schweren Niederlagen der Linken führte, er deckt die Hintergründe des Mordes an Aldo Moro auf, schildert den Aufstieg des »Mediendiktators« Silvio Berlusconi und die nach seinen Sturz einsetzende Neuformierung der »politisch herrschenden Klasse«, mit der der sozialdemokratische Partito Democratico (PD) inzwischen zur stärksten Partei wurde.

  • von Christoph Butterwegge
    9,90 €

    »Armut« ist ein brisanter, weil politisch-normativer, emotional besetzter und moralisch aufgeladener Begriff. Christoph Butterwegge diskutiert den Armutsbegriff, wirft einen Blick auf die Geschichte der Armut und vermittelt die theoretischen Grundlagen. Er stellt die Hauptrichtungen der Armutsforschung vor, erläutert die gängigen Methoden der Armutsmessung und hinterfragt die statistische Datenlage, wie sie die Armuts- und Reichtumsberichte der Bundesregierung dokumentieren. Neben den unterschiedlichen Erscheinungsformen und den Folgen der Armut für die Betroffenen wie die Gesellschaft beschäftigen ihn die Entstehungsursachen und die wenig überzeugenden Erklärungsansätze der (­Medien-)Öffentlichkeit. Abschließend geht es um den Kampf gegen die Armut sowie die Frage, welche Maßnahmen hierbei Erfolg versprechen und ob das bedingungslose Grundeinkommen ein Patentrezept darstellt.

  • von Ulrich Schneider
    9,90 €

    Wie in anderen Ländern Europas entwickelte sich auch in Frankreich Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht und gegen die Kollaboration. Der Triumph der deutschen Wehrmacht und die Besetzung führten zu einer der schwersten Identitätskrisen des Landes in seiner Geschichte. Es ging somit um mehr als nur um eine militärische Niederlage, es handelte sich um die umfassende politische und moralische Katastrophe einer Nation und um einen kompletten Zusammenbruch jedweder progressiven Perspektive. Doch zugleich markiert dies den Beginn der Résistance, des französischen Widerstands gegen die deutsche Okkupation und den Faschismus. Sie eröffnete den Weg zur Wiederbelebung eines demokratisch-republikanischen Frankreich nach der Befreiung. Christian Begass und Alican Sevim behandeln nicht nur die Résistance, sie stellen auch ausführlich deren Vorgeschichte in den 1930er Jahren dar und gehen der Frage nach, wie es überhaupt zur Katastrophe Frankreichs kommen konnte.

  • von Werner Rügemer
    14,90 €

    Aus der Vielfalt seiner Veröffentlichungen, die ihm nebenbei auch drei Dutzend Gerichtsverfahren einbrachten, fasst Werner Rügemer hier eine Auswahl zusammen. Dabei geht es nicht nur um die großen Fragen im transatlantischen Verhältnis, sondern auch darum, was sich in Städten, Kirchen, Unternehmen, Finanz-Oasen, Straßen, Gerichtssälen, Verwaltungen, Redaktionen tut - oder im Kunst-, Musik- und Literaturbetrieb. Manches aus der verleugneten Geschichte der Europäischen Union, der Bundesrepublik Deutschland, der Vereinigten Staaten von Amerika und das Eine oder Andere auch aus Köln, des Autors zufälliger Heimatstadt, kommt darin ans Licht. Sein Buch versteht Rügemer als Kontrapunkt gegen professionelle Vergessensproduktion und machtgestützte Desinformation. Diesen Vorgeschichten der Gegenwart geht es auch um die Gestaltung künftiger Entwicklungen. »Sie sollen wunde Punkte einer Herrschaft erkennen lassen, der die Zukunft des sich befreienden Teils der Menschheit nicht überlassen werden darf«, so der Autor.

  • von Dietrich Heither
    12,90 €

    Pazifistisch, sozialistisch, jüdisch und intellektuell - bereits eines dieser Attribute reichte in der Weimarer Republik aus, um von der national-völkischen Rechten zum politischen Feind erklärt zu werden. Emil Julius Gumbel, Professor der Mathematik in Heidelberg, vereinte all dies in seiner Person. Zudem legte er sich in seinen Schriften an mit den Mordbanden und Putschisten, den Wehrsportgruppen und Geheimbünden, der »Schwarzen Reichswehr« und den Fememördern; aber auch mit einer Justiz, die all deren Verbrechen und Schandtaten deckte und eine Bestrafung der Täter in aller Regel verhinderte. Die Folge: Bereits vor der so genannten Machtergreifung wurde Gumbel von einer Phalanx aus Korporations- und Nazi-Studenten sowie rechtsgerichteten Professoren von der Hochschule vertrieben. Dietrich Heither erinnert an einen Demokraten, der den Mut aufbrachte, die Mörder von rechts und ihre Hintermänner beim Namen zu nennen, und dabei mehrfach auch seine persönliche Existenz aufs Spiel setzte.

  • von Domenico Losurdo
    24,90 €

    Klassenkampf ist nicht nur der Konflikt zwischen Lohnarbeit und Kapital. Wenn Marx von Irland spricht, zu seiner Zeit eine Kolonie Großbritanniens, merkt er an, dass hier die »soziale Frage« als »nationale Frage« auftritt. Und nach Engels fällt »die erste Klassenunterdrückung mit der des weiblichen Geschlechts durch das männliche« zusammen. Es geht also um drei große Klassenkämpfe, dazu bestimmt, die Arbeitsteilung sowie die Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisse - auf internationaler Ebene, in einem einzelnen Land, innerhalb einer Familie - radikal in Frage zu stellen. Zur Erklärung der kolossalen Umwälzungen im Übergang zum 21. Jahrhundert erweist sich nach Losurdo die Theorie des Klassenkampfs als schlüssiger denn je. In Auseinandersetzung mit Jürgen Habermas, Hannah Arendt, Simone Weil, mit verschiedenen Strömungen des Marxismus und mit dem Post-Marxismus von Negri, Zizek und Harvey unterzieht Losurdo die Theorie von Marx und Engels einer Neuinterpretation.

  • von Volker Hermsdorf
    9,90 €

    Wie kein anderes Land der Region beeinflusst Kuba die Entwicklung ganz Lateinamerikas. Sein alternatives Gesellschaftsmodell ist auch darüber hinaus Vorbild für viele Länder des Südens und allgemein Beleg dafür, dass eine andere Welt möglich ist. Voraussetzung dafür war der Sieg der Revolution über die Diktatur Fulgencio Batistas am 1. Januar 1959. Dessen nach Miami geflüchtete Anhänger versuchen seitdem mit Unterstützung Washingtons vergeblich, einen Systemwechsel auf der sozialistischen Karibikinsel zu erzwingen. Da auch terroristische und andere subversive Methoden nicht zum Ziel geführt haben, sah sich US-Präsident Obama zu einer Kurskorrektur genötigt. Beginnend mit der Revolution und ihren Wurzeln, vermittelt Volker Hermsdorf einen Überblick über die Geschichte des Landes, bishin zu seinen aktuellen Problemen und seiner Bedeutung für das Modell einer multipolaren Welt ein. Abschließend behandelt er das »Tauwetter« in den Beziehungen zu den USA und zur EU.

  • von Godela Linde
    15,90 €

    Für Frauen gehört sexuelle Belästigung zum Alltag des Arbeitslebens. Godela Linde zeigt an zahllosen Beispielen, was frau dagegen tun und wie sie sich erfolgreich wehren kann. Hier werden Erfahrungen aus Beratungen, Lehrgängen und Studien vorgestellt. Strategien der Gegenwehr werden besprochen und mutmachende Vorschläge gemacht. Das Besondere ist aber ein neuer Schwerpunkt: Erstmals wurden mehr als 500 Gerichts­entscheidungen aller Instanzen und Gerichtszweige - neben Verfahren vor Arbeits- und Sozialgerichten auch Straf-, Verwaltungs- und Zivilprozesse - zu sexueller Belästigung am Arbeitsplatz ausgewertet. Hier haben Belästigte ihr Recht wahrgenommen zu sagen, dass sie belästigt wurden, und zu fordern, nicht belästigt zu werden, gegen eigene Scham und Angst und gegen höherrangige Belästiger. Diese Rechtsprechung ist eine ungewöhnliche und bisher nicht erschlossene Quelle. Alle Sachverhalte sind gerichtsfest. Aus ihnen lässt sich lernen.

  • von Urte Sperling
    12,00 €

    Vor vierzig Jahren wurde die europäische Öffentlichkeit von der portugiesischen Nelkenrevolution überrascht. Revolutionäre Militärs hatten eine faschistische Diktatur gestürzt und schienen entschlossen, im Bündnis mit einer kämpferischen ArbeiterInnenbewegung in einem Land der NATO eine sozialistische Gesellschaft zu errichten. Inzwischen sind die »Herren von Portugal«, die damals entmachtet wurden, zurückgekehrt, die neue Elite ist fest mit der Eurobürokratie verbunden und setzt deren neoliberale Strategien um. Andererseits hat beim vorletzten Generalstreik ein Block von 100 Offizieren mitdemonstriert. Ebenso wird über die Ereignisse von 1974/75 noch immer gestritten. Offiziell handelte es sich um einen gelungenen Übergang zu einer parlamentarischen Demokratie und die erfolgreiche Abwehr einer »Linksdiktatur«. Was für eine Revolution war nun die Nelkenrevolution? Wer waren die wichtigsten Akteure und welche Rolle haben sie gespielt? Was hat sie erreicht? Was ist rückgängig gemacht worden? Was ist geblieben?

  • von Georg Fülberth
    9,90 €

    Häufig wird der Marxismus entweder als verehrungswürdiges Museumsstück akzeptiert oder als Stichwortgeber einer gescheiterten Politik angesehen. »Das Kapital« wird in einer »Neuen Marx-Lektüre« zum Glasperlenspiel. Angeblich demonstriert es nur, wie der Kapitalismus funktioniert. Dagegen versteht Georg Fülberth unter Marxismus: 1.) die historisch-materialistische Analyse von Ökonomie und Klassenverhältnissen, 2.) eine auf diese gestützte Theorie der Politik, 3.) politische Praxis in der Perspektive einer Aufhebung der kapitalistischen Gesellschaft. Die marxistische Theorie hat nicht nur Geschichte gemacht, sondern war auch selbst historischen Wandlungen unterworfen. Sie wird verharmlost, wenn ihr zentraler Anspruch: Umwälzung der bürgerlichen Gesellschaft, aus ihr herausgebrochen wird. Fülberth betont die politisch-praktische Komponente des Historischen Materialismus und versucht zu zeigen, inwieweit dieser Anspruch von 1848 bis heute eingelöst wurde und in Zukunft wieder zur Geltung kommen kann.

  • von Arno Klönne
    22,90 €

    »Wer die Jugend hat, hat die Zukunft«, verkündeten die Nazis. Bei ihrer Machtausübung stützten sie sich auf einen weit verbreiteten Jugendmythos. Ihr Herrschaftssystem nahm Jungen und Mädchen in historisch einmaliger Weise in seinen Dienst, um sie zu »Garanten der Zukunft« des großdeutschen Imperiums heranzuziehen. Wichtigster Träger dieses Konzepts war die »Hitlerjugend«. Als Staatsjugendorganisation prägte sie die junge Generation aufs nachhaltigste, stieß bei einer Minderheit aber auch auf Opposition und Widerstand. In seinem Standardwerk informiert Arno Klönne anhand zahlreicher Dokumente und zeitgenössischer Berichte über Formen, Realität und Wirksamkeit faschistischer Jugenderziehung, über die Organisation und Funktion, Leitbilder und Praktiken der HJ sowie über jugendliche Gegenmilieus, oppositionelle Jugendkulturen und organisierten wie nichtorganisierten Jugendwiderstand.

  • von Florian Grams
    9,90 €

    1871 herrschte Krieg zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich. Der französische Kaiser Napoleon III. befand sich in deutscher Gefangenschaft, deutsche Truppen standen vor Paris, und die neue französische Regierung musste Arbeiter und Arbeitslose in die Nationalgarde einreihen. Dies veränderte das Antlitz des Militärs in der Stadt, denn die Bataillone wählten ihre Offiziere. Die Regierung floh nun nach Versailles und verhandelte um Frieden. Die Bürger von Paris nahmen die Verwaltung ihrer Stadt selbst in die Hand. So begann, was als Pariser Kommune in die Geschichte einging. Unter den Augen der deutschen Belagerer und des Versailler Regimes entwickelten sich Grundzüge eines sozialistischen Gemeinwesens. Es verzichtete fast vollständig auf Repression, um sich auch in der Wahl der Mittel vom Gegner zu unterscheiden. Wohl auch aus diesem Grund konnten Regierungstruppen die Kommune nach nur 72 Tagen im Blut ersticken. Vor dem historischen Hintergrund diskutiert Florian Grams auch ihre Bedeutung für heute.

  • von Gerhard Feldbauer
    12,00 €

    Gerhard Feldbauer schildert Vorgeschichte und Verlauf des Krieges, die internationale Solidarität mit Vietnam, den Widerstand in der US-Army, der vor allem von schwarzen Soldaten ausging, sowie die militärische Hilfe insbesondere der UdSSR, ohne die der Sieg der Befreiungsbewegung nur schwer möglich gewesen wäre. Den Ausschlag gab allerdings der Widerstandswille des vietnamesischen Volkes selbst. Er wurzelte in den Traditionen nationalen und antikolonialen Widerstandes, die der legendäre Ho Chi Minh zu mobilisieren verstand. Seine Bedeutung zeigte sich fast noch mehr nach seinem Tod. Denn als er 1969 verstarb, hinterließ er nicht, worauf vielfach spekuliert wurde, ein Vakuum, sondern eine kollektive politische Führung und eine Bevölkerung, in deren Mehrheit das Streben nach Unabhängigkeit tief verwurzelt war. Nicht unerwähnt bleiben die US-Kriegsverbrechen, für die dasjenige von My Lai im Mai 1968 zum Synonym wurde.

  • von Konrad Lotter
    24,90 €

    Für Anfänger wie für Kenner ein wertvolles Hilfsmittel für Verständnis und Erschließung der Werke von Karl Marx und Friedrich Engels. Das Lexikon behandelt rund 250 zentrale Begriffe, die jeweils durch eine kurze Einführung der Herausgeber erläutert werden. Anschließend werden die wichtigsten Belegstellen aus den 42 Bänden der MEW im vollständigen Wortlaut angeführt. Die Zitate sind so angeordnet, dass sich an ihnen sowohl die systematische Entfaltung als auch die historische Entwicklung eines Begriffs nachvollziehen lassen.

  • von Luciano Canfora
    24,90 €

    Das Buch kann als eines der am meisten diskutierten politisch-historischen Sachbücher der letzten Jahre gelten. Auch in Frankreich, Großbritannien und Spanien sowie in Italien selbst mit Interesse aufgenommen, hat Luciano Canfora mit seinen pointierten Thesen in der Bundesrepublik eine lebhafte Debatte ausgelöst. Kein Wunder, ist sein Buch doch jenen ein Dorn im Auge, die sich hierzulande in der besten aller Demokratien wähnen. Denn Canfora begreift Demokratie nicht nur als formale Fassade oligarchischer Herrschaft, sondern als Volksherrschaft auf der Basis von Gleichheit. Und so beschließt er seinen Epochenüberblick vom antiken Athen bis zur EU-Verfassung mit dem provokanten Fazit: 'Die Demokratie ist auf andere Epochen verschoben und wird von anderen Menschen neu konzipiert werden. Vielleicht nicht mehr von Europäern.'

  • von Andreas Wehr
    9,90 €

    Andreas Wehr beschreibt die Europäische Union als ein fragiles Bündnis. In ihm dominiert das Machtstreben der großen Mitgliedstaaten. Unter ihnen gibt ein erstarktes Deutschland den Ton an. Unter seiner Führung entwickelt sich ein wirtschaftlich starkes Kerneuropa, umgeben von einer schwachen Peripherie. Der Band teilt die Geschichte der EU in drei Abschnitte: Die ersten Jahre waren geprägt von einem nur langsamen Voranschreiten der Integration, unterbrochen von langen Phasen der Stagnation. Mit dem Vertrag von Maastricht 1992 nahm die Integration an Fahrt auf. Im Zuge des globalen Neoliberalismus wurde die EU zum wichtigsten europäischen Akteur bei der Durchsetzung von Marktöffnungen, Privatisierungen und Deregulierungen. Dies gipfelte in der Forderung, sie zum »wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum in der Welt« zu entwickeln. Das wurde bisher verfehlt. So ist denn die dritte Phase eine solche der Rückschläge. Zu ihr gehört auch die gegenwärtige Eurokrise, deren Ende ungewiss ist.

  • von Domenico Losurdo
    22,90 €

    Es gab Zeiten, da blickten berühmte Staatsmänner wie Churchill oder Intellektuelle wie Hannah Arendt, Lion Feuchtwanger oder Heinrich Mann voller Achtung und Bewunderung auf Stalin und auf das von ihm geführte Land. Doch mit dem Kalten Krieg und nicht zuletzt mit der Geheimrede Chruschtschows wurde Stalin zu einem »Monster«, das vielleicht nur mit Hitler zu vergleichen sei. Domenico Losurdo setzt sich mit den Konflikten und Interessen auseinander, die diesem Umsturz der Sichtweise zugrunde liegen. Er nimmt diesen radikalen Gegensatz der Stalinbilder zum Anlass, sie allesamt zu problematisieren, statt eines davon zu verabsolutieren. Hierfür betrachtet er die sowjetische Geschichte auf der Grundlage einer umfassenden Komparatistik der Tragödien des 20. Jahrhunderts, entdämonisiert Stalin und kontextualisiert eine Reihe der gegen ihn erhobenen Anklagen, ohne sie einfach zu negieren. Ein weiteres Buch des Autors, das gewiss für Aufsehen und kontroverse Diskussionen sorgen wird.

  • von Guido Speckmann
    9,90 €

    Wie klärungsbedürftig das Thema »Faschismus« ist, zeigt sich schon am Begriff. Ist er international unbestritten, so wird er hierzulande gerne ersetzt durch »Nationalsozialismus«, die demagogische Selbstbezeichnung der deutschen Faschisten. Dieser Band entfaltet Begriff und Geschichte des Faschismus in drei Schritten: Im ersten werden die wichtigsten Analysen vorgestellt, um zu belegen, wie eine moderne, aktuelle Erkenntnisse berücksichtigende Faschismustheorie aussehen müsste. Sodann werden sie anhand der faschistischen Regime in Italien und Deutschland überprüft. Die faschistischen Bewegungen auf dem Weg zur Macht sowie die Herrschaftspraxis des zur Macht gelangten Faschismus nach innen und außen bilden hier die Schwerpunkte. Schließlich wird im dritten Teil die Frage nach faschistischen Potenzialen in der Gegenwart aufgeworfen.

  • von Gisela Notz
    9,90 €

    Feminismus ist ein vieldeutiger Begriff. Für Gisela Notz bezeichnet er sowohl eine politische Theorie als auch eine soziale Bewegung und seit den letzten Jahrzehnten außerdem auch eine wissenschaftliche Disziplin. Einführend werden die heterogenen Theorien einschließlich neuerer Ansätze, etwa die Queer Theory, vorgestellt. Ein Gang durch die Geschichte macht anschließend die zum Teil gegenläufigen Strömungen, die die Interessen und Rechte der Frauen widerspiegeln, deutlich. In den Kapiteln »Wie ging es weiter?« und »Was bleibt?« geht es um den Stand der feministischen Bewegung, die seit einigen Jahren spürbar Zulauf erhält. Tausende tragen erneut den Protest gegen Ausgrenzung, Gewalt und Unterdrückung, Sexismus, Antifeminismus und Fremdenfeindlichkeit auf die Straße und streiten für Emanzipation, Demokratie und den Erhalt der Mit- und Umwelt.

  • von Georg Fülberth
    9,90 €

    Die vorliegende Einführung in »Das Kapital« unterscheidet sich von anderen auch dadurch, dass sie nicht polemisch zu belegen versucht, dieses Werk besser verstanden zu haben als jene. Sie zeichnet zwar ebenfalls dessen Gesamtargumentation nach, zeichnet sich aber dadurch aus, dass sie 1) besonderes Gewicht auf den dritten Band legt; 2) die Rehabilitation der reinen Arbeitswertlehre, wie sie im ersten Band entwickelt ist, übernimmt; 3) danach fragt, in welchem Verhältnis die Analyse der kapitalistischen Produktionsweise und die Untersuchung der Möglichkeiten ihrer Aufhebung in der Marxschen »Kritik der Politischen Ökonomie« zueinander stehen. Die Erkenntnisse der »Neuen Marx-Lektüre« und der »Monetären Werttheorie« werden dabei aufgenommen, aber vom Kopf auf die Füße gestellt. Das Ziel dieser Einführung ist erreicht, wenn die Leserinnen und Leser neugierig auf das Original werden und dessen Lektüre folgen lassen. Dieser Basistext kann ihnen dabei helfen, einen roten Faden durch die drei Bände zu finden.

  • von Domenico Losurdo
    24,90 €

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