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  • von Denis Pfabe
    22,00 €

    Jonathan Simonelli baut für einen Filmdreh in England den Anker der Titanic nach. Nebenher verfolgt der Requisitenbauer einen geheimen Plan: Eine alte japanische Pistole geriet in seine Hände, in deren Griff das freizügige Foto einer Frau eingearbeitet ist, ein «Sweetheart-Grip» - Soldaten schmückten ihre Waffen so mit Bildern ihrer Freundinnen. Simonelli wird viel Geld für das Stück geboten. Das könnte er brauchen, denn die Geschäfte laufen nicht gut; und es geht noch um viel mehr: Simonellis Familie ist zerbrochen, mit dem Erlös könnte er seiner Tochter helfen und ihre Achtung zurückgewinnen. Erst als Simonelli nach England reist, die Pistole im Requisitenkoffer geschmuggelt, bemerkt er, dass noch andere, viel mächtigere und gefährlichere Parteien ebenfalls ihre Hände im Spiel haben. Simonelli wird klar, worauf er sich eingelassen hat. Aber nicht, wie er wieder herauskommt.Ein Roman über einen Mann, einen Meister der Täuschung, der um seine Würde kämpft. Der nur eine winzige Chance hat, aber es einmal richtig machen möchte, als Vater, als Mensch - erzählt in der aufregenden Sprache Denis Pfabes.

  • von Friedrich Christian Delius
    20,00 €

    Ein Gang mit Imre Kertész durch Jena. Ein befreiendes Erlebnis in Jerusalem. Eine Rückkehr aus dem Jenseits eines dreiwöchigen Komas. Drei elementare autobiographische Erfahrungen verdichtet Friedrich Christian Delius zu einem großen Text über das Widerspiel von Schweigen und Sprechen, wobei er das Schweigen als Ausgangspunkt und Angelpunkt allen Sprechens und Meinens würdigt. Delius erzählt von der Vielfalt und den Vorzügen des Schweigens ebenso anschaulich wie von Gesprächen, Missverständnissen und Überraschungen zwischen Schillers Gartenhaus und dem «Schwarzen Bären» in Jena, dem Tempelberg und den Krawatten in Jerusalem und den wilden Halluzinationen durch das eigene Seelengestrüpp während eines langen Delirs auf der Intensivstation.Ein Alterswerk, ein Buch der Erinnerung, so tiefgründig wie heiter, und zugleich ein konzentriertes Selbstporträt. Selten hat F.¿C. Delius so viel preisgegeben, und selten werden so viele Fragen an das Leben, die ein jeder hat, so spielerisch elegant beantwortet - in Worten, die nicht gesprochen wurden, nun aber geschrieben stehen.

  • von Kira Jarmysch
    22,00 €

    Zehn Tage Auszeit könnten Anja Romanowa gerade recht sein, um ein paar Dinge in ihrem achtundzwanzigjährigen Leben mit sich zu klären. Etwa ein verwirrendes Dreiecksverhältnis oder ihren missglückten Berufsstart im russischen Außenministerium mit seinen trinkfesten Zynikern. Nur verbringt Anja diese Zeit unfreiwillig mit fünf anderen jungen Frauen: Da ist Maja, die in «Brust- und Po-Tuning» investiert, um reichen Männern zu gefallen, Natascha, die das echte Straflager kennt, oder Irka, die die Alimente für ihre Tochter nicht gezahlt hat. Sie sind zusammen im Moskauer Gefängnis, wegen Ordnungswidrigkeiten. Anja selbst verbüßt eine zehntägige Strafe, weil sie zu einer Demonstration gegen Regierungskorruption aufgerufen hat. Sechs Leben prallen aufeinander, explosiv und oft sehr komisch, in denen sich das heutige Russland spiegelt: Armut und Reichtum, Freiheitsgeist und Putin-Gläubigkeit, traditionelle Rollen und fluide Identitäten - die eine träumt von Buchweizen, die andere vermisst Bali. Und in alldem wird Anja einen Entschluss fassen.Zart und cool, rau und zornig erzählt Kira Jarmysch davon, wie eine Frau in einer zerrissenen Gesellschaft zu sich findet, erzählt von Willkür und Repression, Freiheit und Aufbruch - mit der Kraft und Wucht einer neuen Generation, der trotz allem die Zukunft gehört.

  • von Richard Girling
    26,00 €

    Einst waren sie sich so nah - bis sich ihre Wege unheilvoll trennten. Richard Girling erzählt die Geschichte des Verhältnisses von Mensch und Tier, global und durch alle Zeiten hindurch, wenn man so will: die längste Beziehungsgeschichte seit Menschengedenken. In einem Gang durch die Jahrhunderte, von der Frühzeit über die antiken Hochkulturen bis in die Gegenwart, zeigt er die Widersprüchlichkeiten, die den Umgang mit unserem tierischen Gegenüber seit jeher bestimmt haben: Wie kann es sein, dass Menschen Götter in Tiergestalt verehren (wie im alten Ägypten) oder tatsächliche Tiere als Götter (wie in Indien), während sie dieselben Tiere auf dem Altar opfern oder gleich ganze Spezies ausrotten? Zeiten und Kulturen erschließen sich, wenn Girling von den Gladiatorenkämpfen im Circus Maximus erzählt, von Descartes' Tier-Maschine und Hagenbecks Tierpark in Hamburg, von industrieller Massentierhaltung und Organisationen wie PETA, die mit allen Mitteln für das Tierwohl kämpfen. Eine Geschichte mit epischen Zügen, die uns kulturelle Errungenschaften ebenso wie moralische Zwiespälte vor Augen führt - und damit zum Kern dessen vordringt, was den Menschen im Guten wie im Schlechten ausmacht.

  • von Karl Lauterbach
    22,00 €

    Wir leben in einer Zeit nie da gewesener Herausforderungen. Zum ersten Mal seit Beginn der Zivilisation ist sogar das Überleben der Menschen auf dem Planeten Erde gefährdet. Der sich beschleunigende Klimawandel macht das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels mit jedem Tag unwahrscheinlicher. Kipp-Punkte des Klimawandels werden von der Wissenschaft warnend beschrieben und trotzdem überschritten. Doch auch bei Artenschwund, weltweitem Wassermangel, Gesundheitsgefahren durch die Lebensmittelindustrie oder womöglich noch schlimmere Pandemien gilt: Die Fakten liegen längst auf dem Tisch. Warum schafft es die Politik nicht, die wissenschaftlichen Erkenntnisse in Handeln umzusetzen? Die Politik muss aufnahmefähiger für die Forschung sein, ja Schritt mit ihr halten - sonst werden wir, wie Karl Lauterbach zeigt, die Kontrolle über unsere Zukunft verlieren und scheitern. Kaum jemand könnte besser darlegen als Karl Lauterbach, Politiker und Wissenschaftler zugleich, warum eine Revolution des Zusammenspiels von Politik und Wissenschaft nötig ist; von welch unterschiedlichen Denk- und Herangehensweisen diese beiden Systeme bestimmt werden; und ob eine Verzahnung überhaupt möglich ist. - Ein hochdringlicher Weckruf und ein starkes Plädoyer für eine Politik, die sich der Realität stellt.

  • von Juan Moreno
    22,00 €

    Als der Reporter Juan Moreno von einer seiner Auslandsreisen zuru¿ckkommt, sieht er nervo¿s die Drogenspu¿rhunde am Zoll - er ist sich sicher, nach Kokain geradezu zu stinken. Er hat bei kolumbianischen Rebellen im Dschungel auf Kokainplatten geschlafen, anders ging es nicht - aber wie erklärt man das einem deutschen Zollbeamten?Juan Morenos Geschichten von unterwegs sind eine großartige Lektu¿re, u¿berraschend, dramatisch, packend. Moreno fährt viertausend Kilometer quer durch Europa mit einem Kleinbus voller Arbeitsmigranten, spricht mit Killern der Farc-Guerilla u¿ber Auftragsmord und mit Mike Tyson u¿ber Schmerz und Ruhm. Mit kubanischen Fischern fährt er aufs Meer, und er u¿berlebt die gefährlichste Flu¿chtlingsroute der Welt, den Darie¿n Gap. Als er eine Auszeit braucht, geht er ein Jahr lang auf Weltreise. Aber das Abenteuer wartet auf den, der es versteht, auch anderswo: ob zu Hause, bei den frommen Pilgern auf dem Jakobsweg oder in der Heimat Spanien. Dies alles erzählt Moreno in dem typischen Sound, der ihm seit Jahren eine große Leserschaft sichert: mit Witz und Tiefgang, stilistisch elegant und scharf beobachtet.

  • von Dietmar Wischmeyer
    20,00 €

    Wolfgang ist ein ganz normaler Jugendlicher der späten Siebziger, lernt einen Beruf, den er nie ausübt, lernt ein Mädchen auf kuriose Weise kennen, mit dem er sein Leben lang zusammenbleibt, baut ein Haus, hat zwei Kinder und drei Freunde, mit denen er die Abende in der Eckkneipe vertrödelt. Ein Lebenslauf wie Millionen andere. Doch als Arbeiter bei der «Straßen- und Wegebau AG» erfährt er von kriminellen Seilschaften beim Projekt «Deutsche Einheit» und wird ständiger Zeuge des alltäglichen Wahnsinns im Straßenbau. Nebenher versucht Wolfgang Schrage, das Leben eines ganz normalen Familienvaters zu führen, kollidiert dabei allerdings mit den abstrusen Ideen seiner drei Freunde von der Theke. Als die vier Zechkumpanen durch Zufall zwölf Metallkassetten finden, stoßen sie auf ein Geheimnis, das ihr Leben verändern wird und alles, was bisher geschah, auf überraschende Weise in einem neuen Licht erscheinen lässt.Wolfgang Schrage erzählt sein abenteuerliches Leben - in einer Sprache, die weder ein Blatt vor den Mund nimmt noch weiß, warum man das überhaupt sollte. Er erzählt von Autos, von der Straße und von politischen Intrigen. In ihm hat die alte, gewendete und neue Bundesrepublik den etwas anderen Zeugen gefunden.

  • von Anne Ameri-Siemens
    20,00 €

    Hier sprechen Frauen über Frauen. Dieses Buch erzählt von den kleinen und großen, manchmal politisch und gesellschaftlich bemerkenswerten, immer aber bewegenden und prägenden Erfahrungen und Erlebnissen im Leben von achtzehn Frauen - indem diese wiederum von den wichtigen Frauen in ihrem Leben erzählen. Das können Mütter sein, Freundinnen, Wegbegleiterinnen. Diejenigen, die hier porträtiert werden und von den «Frauen ihres Lebens» sprechen, stehen mitten im Leben, darunter Senta Berger, Luisa Neubauer und Katharina Schulze, Minh-Khai Phan-Thi und Jutta Allmendinger. Sie alle eint, dass sie erfolgreich ihren Weg gehen, wichtige gesellschaftliche Impulse geben - und damit für andere Frauen inspirierend sein können. Nicht allen war Erfolg vorgezeichnet, nicht alle haben ihn gesucht - und auch darum geht es in diesem Buch: wie es zu entscheidenden Wendepunkten im Leben kam, was die großen Herausforderungen waren und nach wie vor sind. Nicht weniger aber geht es um Humor, Freundschaft und Glück.

  • von Claudia Tieschky
    22,00 €

    Margarethe liebt das Baden in Seen, die Fotografie, Shopping Malls und ihre Einsamkeit. Sie hat sich in ihrer Erinnerung verschanzt - an ihre Reisen und an ihre widerspenstige, begabte Schwester Fiona. Aber Fiona ist seit langem verschwunden.Die Geschichte spielt in naher Zukunft, das alltägliche Leben läuft fast so ab wie heute, doch Entscheidendes hat sich verändert: Die liberalen Demokratien sind Vergangenheit, Digitalkonzerne haben eine auf den ersten Blick sanfte globale Herrschaft errichtet. Das Leben jedes Menschen wird in den «Inneren Dateien» aufgezeichnet, mit denen sich, für alle und jederzeit, die schönsten Erinnerungen kombinieren und ungeahnte Glücksgefühle auslösen lassen. Sie fungieren nach dem Tod als Gedächtnisspeicher - und versprechen eine Art kollektives ewiges Leben: das Projekt «Liebseligkeit». Fiona, die mehr damit zu tun hatte, als sie sagte, verweigerte sich dem irgendwann.Margarethe begibt sich auf die Suche nach Fiona und weiteren verschwundenen Freunden. Sie reist in die «Zone» im ländlichen Südwesten, wo Menschen außerhalb des Systems leben. Wo ist Fiona, welche Rolle spielte sie? Und warum träumt Margarethe so seltsam?

  • von Aharon Appelfeld
    22,00 €

    Mitten im Zweiten Weltkrieg: Der elfjährige Michael bleibt auf der Flucht bei Sergei zurück, einem Freund seines Vaters. Der ukrainische Veteran zieht als Landstreicher umher, seit er sein Augenlicht verloren hat. Doch Sergei kümmert sich um den Jungen, nun Janek genannt. Er bringt ihm alles bei, was er weiß, auch, wie man sein eigenes Leben schützt, mit Angst, Hunger und Kälte lebt. Sie ziehen von Dorf zu Dorf, müssen sich durchschlagen, werden von Bauern angegriffen. Doch zusammen überstehen der Junge und der alte Mann jede Gefahr, und sie erleben auch Freuden - Janek träumt von einem Mädchen, eine zarte Liebe. Auf ihrem Weg durch Nacht und Wälder lernen sie, mit der Vergangenheit umzugehen, ohne sich von ihr überwältigen zu lassen, Janek vom Judenhass, den er erleben musste, Sergei von der Erinnerung an eine Frau, die er einst liebte und verließ.Einer der letzten großen Romane aus dem Alterswerk Aharon Appelfelds. Über eine Reise voller Schrecken und Abenteuer, über Freundschaft und Nähe und darüber, wie man allem Dunklen trotzt, so mitreißend wie eindringlich erzählt. Ein Junge, ein alter Mann - eine Lebensreise.

  • von Lorenz Jäger
    28,00 €

    Martin Heidegger zählt zu den wirkmächtigsten Denkern des 20. Jahrhunderts - zugleich ist er einer der umstrittensten, nicht zuletzt aufgrund seiner Parteinahme für den Nationalsozialismus 1933. Basierend auf neuesten Quellen erzählt Lorenz Jäger das Leben des Philosophen, der den Menschen und sein Dasein in der Welt auf ganz neue Weise gedacht hat - von der katholischen Kindheit in Meßkirch und den geistigen Auseinandersetzungen der zwanziger Jahre über den Nationalsozialismus bis weit in die Jahre des Wiederaufbaus hinein. Dabei begegnen uns Lehrer wie Edmund Husserl, dem 1936 die Lehrerlaubnis entzogen wurde, Vertraute wie Karl Jaspers und Hannah Arendt, deren so schwieriges wie intensives Verhältnis zu Heidegger über historische Brüche hinweg anhielt, Intellektuelle und Dichter wie Ernst Jünger und Paul Celan, die ihn in seiner Schwarzwaldhütte besuchten, bis hin zu späten Interpreten wie Lacan und Derrida. Warum Heidegger jede Generation aufs Neue fasziniert und polarisiert, sein Denken auch heute nichts an Bedeutung eingebüßt hat: Auch das zeigt Lorenz Jäger in dieser Biographie, die meisterhaft das Leben Heideggers erzählt - und zugleich ein deutsches Jahrhundert.

  • von Golineh Atai
    22,00 €

    Golineh Atai war fünf Jahre alt, als sie mit ihren Eltern den Iran verließ - aber das Land und seine Entwicklung haben sie immer beschäftigt; Iran ist ihr Herzensthema. Wie der Gottesstaat der Mullahs seit mehr als vierzig Jahren das Land im Griff hält und jede demokratische Regung erstickt, zeigt sie in ihrem Buch, das den Iran auf ganz besondere Weise porträtiert: aus dem Blickwinkel von neun Frauen. Dabei erzählt Atai, wie aus der Tochter eines Geistlichen, die um ihr Recht auf Schulbildung kämpfen musste, eine international bekannte Aktivistin wurde. Oder wie eine junge, regierungsnahe Angestellte mitten in Teheran ihr Kopftuch auszog - eine revolutionäre Tat, die unzählige Iranerinnen inspirierte. Andere berichten von Gefängnis und Flucht, vom täglichen Kampf für ein Stück Würde und darum, ihre Stimme öffentlich zu erheben oder auch nur das Haar im Wind wehen zu lassen. Sie wissen, dass sich das Land nur dann tiefgreifend ändern kann, wenn sich die Lage der Frauen ändert.Golineh Atai, vielfach ausgezeichnete Journalistin und Bestsellerautorin, zeichnet ein hochspannendes Bild der iranischen Gesellschaft seit der Islamischen Revolution - mit Erkenntnissen und Einblicken, wie sie kein Außenstehender bieten könnte.

  • von Parag Khanna
    24,00 €

    In diesem Buch eröffnet uns Parag Khanna, indisch-amerikanischer Politikwissenschaftler und in Singapur lebender Vordenker, einen anderen, neuen Blick auf die Welt. Er bringt Geschichte, Politik und die natürlichen Lebensbedingungen des Menschen, die sich gerade rasant verändern, zusammen und leitet daraus Voraussagen für die Zukunft ab. Seine Grundthese: Die Menschheit wird sich in den nächsten Jahrzehnten neu auf der Erde verteilen (müssen). Gebiete, die bislang von der Natur bevorzugt wurden, drohen unbewohnbar zu werden; alte Industrieregionen, die Millionen von Menschen angezogen haben, werden veröden, neue Zentren entstehen. All dies wird nicht auf ein Land beschränkt sein, sondern zum weltweiten Phänomen. Die Gründe, die Khanna für riesige Migrationsströme über die Kontinente hinweg sieht, sind vielfältig: von demographischen Schieflagen und unterschiedlichen Modernisierungsgeschwindigkeiten über Klimaveränderungen bis zu sich neu verteilenden Arbeitsmöglichkeiten. Die Menschen werden, ob aus Zwang oder freiwillig, in kaum vorstellbarer Weise «on the move» sein. Faktenreich, mit anschaulichen Beispielen und überzeugendem Zahlenmaterial entwirft Khanna die «Zivilisation 3.0», in der Mobilität unser aller Schicksal, ja die Signatur der Zeit sein wird.

  • von Lena Gorelik
    22,00 €

    Sankt Petersburg/Ludwigsburg 1992. Ein Mädchen reist mit den Eltern, der Großmutter und ihrem Bruder nach Deutschland aus, in die Freiheit. Was sie dafür zurücklässt, sind ihre geliebte Hündin Asta, die Märchen-Telefonnummer und fast alles, was sie mit Djeduschka, Opa, verbindet - letztlich ihre Kindheit. Im Westen merkt die Elfjährige, dass sie jetzt eine andere und «die Fremde» ist. Ein Flüchtlingskind im selbstgeschneiderten Parka, das die Wörter so komisch ausspricht, dass andere lachen. Auch für die Eltern ist es schwer, im Sehnsuchtswesten wächst ihre russische Nostalgie; und die stolze Großmutter, die mal einen Betrieb leitete, ist hier einfach eine alte Frau ohne Sprache. Das erst fremde Deutsch kann dem Mädchen helfen - beim Erwachsenwerden, bei der Eroberung jenes erhofften Lebens. Aber die Vorstellungen, was Freiheit ist, was sie erlaubt, unterscheiden sich zwischen Eltern und Tochter immer mehr. Vor allem, als sie selbst eine Familie gründet und Entscheidungen treffen muss.Ein autobiographischer Roman, der zeigt, dass die Identität gerade im Zwiespalt zwischen Stolz und Scham, Eigensinn und Anpassung, Fremdsein und allem Dazwischen stark wird. «Wer wir sind» erzählt, wie eine Frau zu sich findet - und wer wir im heutigen Deutschland sind.

  • von Herfried Münkler
    34,00 €

    Marx, Wagner, Nietzsche - diese drei Denker haben das 19. wie das 20. Jahrhundert tief beeinflusst. Als Zeitgenossen, die sich wechselseitig mit Verehrung, Ablehnung oder Ignoranz gegenüberstanden, prägten sie eine Zeit von enormer wissenschaftlicher Vielfalt und gesellschaftlicher Dynamik. Ihre Antagonismen und Widersprüche führen ins Herz der deutschen Entwicklung. Herfried Münkler folgt diesen drei faszinierenden Gestalten und ruft damit eine ganze Epoche wach. Er schildert die verblüffenden Parallelen im Leben von Marx und Wagner: die Beteiligung an der 1848er-Revolution, Flucht, Vertreibung und Exil, vielerlei Wirren und dann doch das Schaffen eines überragenden Werkes, die Bildung einer großen Anhängerschaft und die schwierige Verantwortung für das, was diese Anhängerschaft aus den Entwürfen gemacht hat. Nietzsche, der etwas Jüngere, ist dann ein philosophisches Ereignis, wie Marx prägt er Generationen. Alle drei sprengen die Konventionen der bürgerlichen Welt, erschaffen Neues - das aber dann zu einer anderen, unerwarteten Wirklichkeit wird: Das so vielversprechende, reiche deutsche 19. Jahrhundert geht über ins Zeitalter der Extreme, der politischen Katastrophen. - Ein aufregendes Buch über drei große Denker, die Signatur der modernen Welt und, nicht zuletzt, die Mentalität der Deutschen.

  • von Andreas Platthaus
    32,00 €

    Er prägte das von Walter Gropius gegründete Bauhaus, dem er als einziger Meister vom ersten bis zum letzten Tag angehörte - von 1919 bis zur Auflösung durch die Nationalsozialisten 1933 -, wie kaum ein Zweiter. Mit seinen Freunden Paul Klee und Wassily Kandinsky revolutionierte er die Kunst. Später wurde er so populär und von der Alltagskultur eingemeindet, dass man Bilder von ihm als Plakate bei einem großen schwedischen Möbelhaus kaufen konnte: Lyonel Feininger. 1871 in New York geboren, hielt er sich von seinem siebzehnten Lebensjahr an fast ein halbes Jahrhundert lang in Deutschland auf. Den Großteil dieser Zeit verbrachte er in Berlin, wo sich auch die rätselhaftesten Episoden seines Lebens abspielten. Warum blieb er, obwohl als «feindlicher Ausländer» registriert, während des Ersten Weltkriegs? Und warum verließ er, obwohl mit einer Jüdin verheiratet und Vater dreier Söhne, Nazi-Deutschland erst 1937? In der Persönlichkeit des Malers spiegelt sich das Dilemma einer doppelten Exil-Existenz im 20. Jahrhundert.Andreas Platthaus, der für dieses Buch zahlreiche Archivbestände auswerten konnte, erzählt das Leben eines Mannes, der sich im steten Zwiespalt zwischen amerikanischem und deutschem Selbstverständnis befand.

  • von Jens Balzer
    28,00 €

    Es sieht nicht alles schlimm aus in den achtziger Jahren. Aber vieles. Es ist das Jahrzehnt der explodierenden Dauerwellen und Pornoschnauzbärte, der aufgepumpten Schulterpolsterjacketts und schrillen Herumprotzerei; in den Achtzigern werden die Yuppies zu Vorreitern einer neuen Egoistenkultur. Doch gleichzeitig herrscht die Angst vor der Apokalypse, vor dem Atomtod und der Umweltzerstörung; die Menschen sehnen sich nach Utopien und Zukunft, nach neuer Gemeinschaft und Wärme. Helmut Kohl lässt die «geistig-moralische Wende» ausrufen, aber Hunderttausende demonstrieren auch fu¿r Frieden und Abru¿stung, die Gru¿nen etablieren sich als politische Kraft. Die Popkultur wird zum Schauplatz der feministischen und schwulen Emanzipation, mit dem Hip-Hop erhalten Minderheiten eine Stimme, die bis dahin fast unsichtbar waren. Eine ganze Generation lernt am Commodore 64 das Programmieren und begibt sich auf den Weg in die digitale Gesellschaft. Am Ende des Jahrzehnts fällt die Berliner Mauer, eine Umwälzung, die unsere Welt bis heute prägt. Jens Balzer bringt die Widerspru¿che der Achtziger zum Leuchten, ihre befremdlichen Moden und bizarren Lebensstile ebenso wie ihren Revolutionsdrang, in dem die Wurzeln unserer Gegenwart liegen.

  • von Martyn Rady
    38,00 €

    Eine Dynastie wie die Habsburger hat es in der Geschichte nicht noch einmal gegeben. Aus einer kleinen Grafenfamilie im Südwesten Deutschlands wurde ein Herrschergeschlecht, das die römisch-deutsche Kaiserwürde eroberte und sich gleichzeitig ein eigenes Imperium entlang der Donau aufbaute. Mehr noch: Das Reich der Habsburger erstreckte sich zeitweilig über mehrere Kontinente, in ihm ging tatsächlich die Sonne nicht unter, wie die Zeitgenossen bewundernd sagten. Martyn Rady fasst diese große Geschichte in eine große Erzählung, die die Herrschergestalten ebenso betrachtet wie die Grundzüge der europäischen Geschichte. Der Machtkampf im Mittelalter zwischen den Fürsten und dem Kaiser, die Glaubensauseinandersetzungen zwischen Reformation und Gegenreformation, die Bewegung der Aufklärung und der Nationalismus: Immer sind die Habsburger an entscheidender Stelle beteiligt. Das gilt dann auch für die letzte Phase, das 19. Jahrhundert bis zum «Großen Krieg», der das Ende der Habsburger brachte. Den ewigen Kaiser Franz Joseph, seine schöne Kaiserin Sisi, den bunten Vielvölkerstaat der k. u. k. Monarchie meint jeder zu kennen, sind sie doch zur Vorlage für unzählige Romane und Filme geworden. Rady zeigt, dass die Wirklichkeit eine andere war - und keineswegs weniger spannend.

  • von Ursula Weidenfeld
    22,00 €

    Das mächtigste Amt der deutschen Politik hat noch niemand freiwillig aufgegeben - außer Angela Merkel. Bis zum Ende ihrer Amtszeit hat sie hohe Zustimmungswerte erhalten, immer wieder hat sie sich als Krisenmanagerin bewährt. Und so schätzen sie die Deutschen: Angela Merkel ist so pragmatisch, wie Helmut Schmidt es gerne gewesen wäre. Ideologien, Weltanschauungen, Grundsatzfragen interessieren sie wenig. Unaufgeregt schlachtete sie mehrere heilige Kühe der Christdemokraten, etwa die Wehrpflicht oder die Kernkraft. Kritiker warfen ihr deshalb vor, ihr einziges Programm sei es, Kanzlerin zu sein.Und doch hat sie, ideologiefrei, visionslos, eine Ära der deutschen Politik geprägt: Die Jahre von 2005 bis 2021 sind eindeutig die Merkel-Jahre. Jetzt, da diese Ära zu Ende geht, ist es Zeit, sie genauer anzusehen: Was bleibt? Wurde da «nur» pragmatisch regiert, oder sind Entwicklungen in Gang gesetzt worden, die über den Tag hinausweisen? Ja, die gibt es, sagt Ursula Weidenfeld, und sie werden entscheidend sein für unsere nächsten Jahre.Dieses Buch ist mehr als eine Bilanz. Es versucht, dem Phänomen Merkel gerecht zu werden - und zeichnet das Bild einer Frau, die Deutschland verändert hat.

  • von Steffen Kopetzky
    22,00 €

    Im Jahr 1962, als das nukleare Wettrüsten seinen Höhepunkt erreicht, als in Algier und Paris Bomben explodieren, bricht im Wirtschaftswunder-Deutschland der junge Mediziner Nikolaos Spyridakis in die Eifel auf. Es ist eine heikle Mission: Im Kreis Monschau sind die Pocken ausgebrochen, hochansteckend und lebensgefährlich. Mitten im Karneval droht nun Stillstand, Quarantäne. Der Rither-Chef will die Fabrik um jeden Preis offen halten, keine zwanzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist man weltweit gut im Geschäft. Ganz andere Pläne hegt Vera Rither: Die Alleinerbin studiert in Paris, bewundert Simone de Beauvoir und trägt den Geist der Avantgarde nach Monschau. Dort begegnet sie Nikolaos, der als Betriebsarzt durch die tiefverschneite Eifel zur Patientenvisite gefahren wird, vor Ansteckung geschützt durch einen Stahlarbeiteranzug. So unterschiedlich die beiden auch sind, der kretische Arzt, der als Kind die Gräuel der deutschen Besatzung miterlebt hat, und die schwerreiche Vollwaise: Sie entdecken schnell, dass sie mehr verbindet als ihre Liebe zu Miles Davis. Doch die Krankheitsfälle häufen sich, und das Virus nimmt sich, was es kriegen kann. Steffen Kopetzky erzählt von einer Liebe im Ausnahmezustand und von der jungen, vom rasanten Wirtschaftswachstum geprägten Bundesrepublik - und verwandelt die wahren Begebenheiten eines kaum bekannten Kapitels deutscher Geschichte in packende Literatur.

  • von Stefan Schwarz
    18,00 €

    Es könnte nicht besser laufen für Tom Funke. Tom ist die deutsche Stimme des Hollywoodstars Bill Pratt, von dessen ersten Rollen an. Keiner spielt Helden mit dem gewissen Etwas besser als Pratt, und niemand synchronisiert Pratt besser als Funke, mit markant-warmem Timbre und ein wenig Restschärfe. Weil Toms Honorare entsprechend steigen, ist er ein bisschen übermütig geworden, hat eine neue Flamme, Birte; bald auch ein neues Haus, Potsdam, Havelblick, Hypothek. Und nun kommt Bill Pratt auch noch zur Premiere seines neuen Films nach Berlin und will Tom treffen. Eine Begegnung mit Folgen, denn schon am nächsten Morgen ist die Welt eine andere: Ein Skandal, wie ihn auch das skandalgewohnte Hollywood nicht jeden Tag erlebt, erschüttert den Filmstar. Tom weiß sofort, dass sein Schicksal damit verknüpft ist. Adieu, Havelblick. Adieu, Birte. Zurück auf Los. Tom muss handeln, und er handelt. Stefan Schwarz, der Meister des hintersinnigen Humors, schreibt über einen Mann, der einem anderen seine Stimme leiht und damit ungeahnt sein Leben aus der Hand gibt, ein Mann, der erst nur wie ein Held klingt, bevor er wirklich einer werden muss. Ein Roman über einen aberwitzigen Kollateralschaden in der modernen Empörungsgesellschaft.

  • von Bettina Weiguny
    16,00 €

    Greta Thunberg ist nicht allein: Eine globale Bewegung ist entstanden. Junge Rebellinnen erobern u¿berall die Bu¿hnen der Welt. Sie setzen sich fu¿r sauberes Wasser ein, wie die Inderin Sahithi Pingali, bekämpfen die Waffenlobby, wie die Amerikanerin Emma González, oder machen gegen Kinderehe mobil, wie Natasha Mwansa aus Sambia. Fu¿r diese Ziele sprechen sie vor der UN-Vollversammlung in New York, auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, auf Klimakonferenzen oder beim «March for Our Lives» in Washington. Ihr Einfluss ist immens, eine einzige Rede kann Weltkonzerne wie Siemens erschu¿ttern. Denn hinter den Jungaktivistinnen steht, nur einen Tweet entfernt, eineganze Generation.Auch Regierungen zwingen sie zum Handeln. Nehmen wir Isabel und Melati Wijsen aus Indonesien, damals zehn und zwölf Jahre alt, die im Alleingang erreicht haben, dass Einwegplastik auf Bali verboten wurde. Das Buch stellt die Hauptakteure vor, geht aber auch den grundsätzlichen Fragen nach: Was eint die jungen Menschen? Wer bringt sie auf die Straße, was motiviert sie? Und warum erlangen gerade sie, die eben noch völlig unbekannt waren, in ku¿rzester Zeit Heldenstatus? Bettina Weiguny porträtiert diese rebellische junge Generation, fragt, was in ihr gärt, was sie vorhat, wie sie vorgeht - und warum vor allem junge Frauen die Proteste anfu¿hren.

  • von Werner Bartens
    20,00 €

    Eine Fülle von Ratgebern kümmert sich um frisch verliebte Paare. Aber was ist mit denen, die schon länger oder richtig lang zusammen sind? Eine längere Beziehung wirft immer - egal, ob die Partner in ihren Dreißigern, Vierzigern oder Fünfzigern sind - grundsätzliche Fragen auf. Rund zwei Drittel aller Paare fühlen sich in ihrer Beziehung unsicher, sie beschäftigen sich - offen oder insgeheim - mit der Frage, ob sie so weiterleben möchten. Aber wer eine langjährige Beziehung aufgibt, so erklärt der Arzt und Bestsellerautor Werner Bartens, gibt einen Schatz an Gemeinsamkeiten, Erfahrungen und Vertrautheit auf, den das Paar in Jahren gesammelt hat. Und gesünder lebt man zu zweit sowieso, wie die Forschung weiß, außerdem glücklicher und, anders als der überzeugte Single vielleicht meint: mit wesentlich mehr Sex. Doch eine lange Beziehung stellt auch Anforderungen: Werner Bartens erklärt, worauf es in einer richtigen Partnerschaft ankommt, ganz egal, wie alt man ist. Ohne Schmetterlinge im Bauch geht's auch: sogar besser, sagt Bartens, denn Sie werden sich in Ihrer langen Beziehung so glücklich fühlen, wie Sie am Anfang gerne gewesen wären.

  • von Harald Jahner
    28,00 €

  • von Thomas Medicus
    26,00 €

    Selten war ein Verhältnis von Vater und Sohn so innig und so komplex - obwohl sich die Lebenszeit beider kaum überschnitt: Heinrich George herrschte seit den 1920ern als Berliner Theaterkönig, spielte unter Bertolt Brecht, in der Filmlegende «Metropolis» und den unvergesslichen Franz Biberkopf in «Berlin Alexanderplatz». Im Dritten Reich führte er seine Karriere zu neuen Höhen, ließ sich für Propaganda einspannen; er starb 1946 im sowjetischen Speziallager Sachsenhausen. Der Sohn Götz war da acht Jahre alt, doch mit dem Vater beschäftigte er sich zeitlebens - dem widersprüchlichen Künstler, dem er auf eigene Weise nachfolgte. Götz George spielte in Karl-May-Streifen, dann in «Schtonk» oder «Rossini», in denen sich die Republik spiegelte, glänzte in Charakterrollen wie in «Der Totmacher». Als «Schimanski» wurde er zum beliebtesten deutschen Fernsehkommissar und zum Prototyp des neuen Manns, der auch verletzlich sein durfte. Bei aller Verschiedenheit eint Vater und Sohn: Beide Georges waren ungemein populär, echte Volksschauspieler. Ihr Leben erzählt ein Jahrhundert deutscher Geschichte.Thomas Medicus versteht es wie wenige, seine Figuren lebhaft auszuleuchten und zugleich das große Panorama zu zeichnen. Eine außergewöhnliche, bewegende Vater-Sohn-Geschichte - und die große Doppelbiographie zweier prägender Schauspielkünstler des 20. Jahrhunderts.

  • von Helmut Lethen
    24,00 €

    Die Angst vor den Bomben, eine Kindheit im Krieg - damit beginnen Helmut Lethens Erinnerungen, die durch mehr als sieben Jahrzehnte bundesdeutscher Geschichte führen: der Schock, als er mit achtzehn Jahren in Alain Resnais' Film «Nacht und Nebel» zum ersten Mal mit dem Holocaust konfrontiert ist. Das Gefühl der Befreiung, als er vom biederen Bonn in das viel liberalere Amsterdam zieht, um dort zu studieren. Schließlich das von Aufruhr und Protest aufgewühlte Berlin: Hier demonstriert Lethen 1967 gegen den Besuch des Schahs, und bald agitiert er als Sprecher der Kampagne für ein Kinderkrankenhaus in Kreuzberg an vorderster Front. Die maoistische K-Gruppe schließt Lethen wegen «Versöhnlertums» aus, dennoch trifft ihn der «Radikalenerlass», das Berufsverbot in Deutschland - das sich als unfreiwillige Chance erweist: In den Niederlanden schreibt Lethen die «Verhaltenslehren der Kälte», in denen er das Verhältnis von Geist und Politik im 20. Jahrhundert auf ganz neue und bis heute aktuelle Weise ausgeleuchtet hat.Helmut Lethen berichtet in seiner Autobiographie, was ihn geprägt hat: von politischen und denkerischen Experimenten, von Weggefährten sowie Ideengebern wie Adorno und Enzensberger. Ein Entwicklungsroman der Bundesrepublik - wie ihn nur noch wenige Intellektuelle zu erzählen vermögen.

  • von Ulrich Tilgner
    22,00 €

    Der Nahe und Mittlere Osten ist seit Jahrzehnten ein Brennpunkt der Weltpolitik. Irak, Iran, Saudi-Arabien, Syrien, Libyen, Afghanistan: Die Länder sind ebenso unterschiedlich wie ihre jeweiligen Problemlagen, aber eines, sagt Ulrich Tilgner, haben die dortigen Krisen gemeinsam: Sie strahlen in den Westen ab. Migration und Terror heißen die Stichworte. Mehr noch: Der Westen trägt durch seine verfehlte Politik eine große Mitschuld an der Entstehung und Verbreitung von Terrororganisationen wie dem «Islamischen Staat» oder den permanenten (Bürger-)Kriegen in der Region. Am schlimmsten jedoch ist, so die These von Ulrich Tilgner, dass das Scheitern der westlichen Politik im Orient nichts anderes bezeichnet als einen Wendepunkt der globalen Entwicklung. Der Rückzug der USA aus der Region bedeutet einen weiteren Abschied von ihrer Rolle als weltweite Ordnungsmacht - und dass auf Europa neue Probleme und Aufgaben zukommen.Es dürfte wenige Journalisten geben, die ein Gebiet der Welt und seine Veränderungen so fundiert durchdringen können wie Ulrich Tilgner, der seit vierzig Jahren die gesamte Region kennt. Sein Bericht ist zugleich eine augenöffnende Analyse eines der gefährlichsten Brandherde der Weltpolitik heute.

  • von Kathrin Passig
    20,00 €

    Wollten Sie schon immer mal nachsehen, warum die Dinosaurier ausgestorben sind - und dabei möglichst selbst am Leben bleiben? Von England nach Dänemark laufen, ohne nasse Füße zu bekommen? Miterleben, wie Stonehenge erbaut wird? - Mit diesem Reiseführer kann nichts mehr schiefgehen: Kathrin Passig und Aleks Scholz vermitteln alles, was Zeitreisende wissen müssen. Was Sie bei den Volksfesten der Maya erwartet, wogegen Sie sich vor der Reise in die Renaissance impfen lassen und welche Kleidung Sie für die Weichsel-Eiszeit einpacken sollten, all das erklärt Ihnen dieses Handbuch. Mehr noch: Es verrät Ihnen die schönsten Zielorte und -zeiten, nützliches Wissen über Parallelwelten und ihre Besonderheiten, Umgangsformen für jede Epoche, praktische Tipps für mehrere Weltteile und das gesamte All. Und wenn Sie im Urlaub nicht nur an den Traumstränden der Vergangenheit herumliegen, sondern die Welt verbessern möchten, erfahren Sie hier, was dafür zu tun wäre. Schon jetzt der nützlichste Reiseführer aller Zeiten!

  • von Peter Englund
    22,00 €

    Es sollte das perfekte Verbrechen sein, und es wurde ein Mord, der ein ganzes Land erschütterte. Schweden in seinen «Wunderjahren», als alles sicher und geregelt schien, die Zukunft verheißungsvoll, blickte in einen Abgrund. Im Juli 1965 wird eine junge Frau tot in ihrem Elternhaus an der idyllischen Sonntagsstraße in Stockholm gefunden. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel. Was genau ist geschehen? Warum musste sie sterben? Und vor allem: Wer ist der Mörder? In der größten Polizeiaktion der Geschichte Schwedens gelingt es, einen jungen, Deutsch sprechenden Mann zu verhaften, der nach Schweden gekommen ist, um ein «arisches» Mädchen zu finden. Psychisch krank, aber hochintelligent, sucht er unter blonden und blauäugigen Frauen seine Opfer, die er nach einem genauen Plan perfekt töten will ...Peter Englund, Historiker und Erzähler, versteht es wie kaum ein anderer, an einem Einzelfall eine ganze Epoche, ihre Brüche und Spannungen hinter den Fassaden lebendig werden zu lassen. Wie Truman Capote in «Kaltblütig» porträtiert er in einem wahren Verbrechen die moderne westliche Gesellschaft mitsamt ihren Gespenstern aus der Vergangenheit.

  • von Christian Y. Schmidt
    16,00 €

    Der kleine Herr Tod hat einen waschechten Burnout. Grund sind die verdammten Hühner, die in sein Ressort fallen, denn wegen der Massentierhaltung leben und sterben immer mehr. Außerdem will seine große Liebe Lydia Lilith heiraten. Leider nicht ihn, sondern den Superschnösel Johnny Hypnos. Da hat der kleine Herr Tod die Faxen dicke und rastet voll aus. Damit er wieder zu sich kommt, schickt ihn sein Chef, der alte Herr Hades, in Urlaub, zum ersten Mal in hundertdreißig Jahren. Erst kommt der kleine Herr Tod mit der vielen Freizeit überhaupt nicht klar. Das ändert sich, als er den dreizehnjährigen Stephan trifft, den alle nur Bengel nennen. Der ist aus der Krebsklinik abgehauen, weil ihm da die Stimmung auf den Zeiger ging. Als die beiden entdecken, dass sie Fans derselben Death-Metal-Bands sind, gründen sie kurzerhand selbst eine. Von nun an gehen sie allen unerfreulichen Menschen mit höllischem Gegröle und Lärm gewaltig auf die Nerven. Sie besuchen Bengels Musiklehrer und den miesen Hühnerbaron Zuckmayer. Aber ihre Tour ist noch nicht zu Ende.Ein komisches, ernstes und nachdenkliches Buch, das mit dunklem Charme und viel Humor zeigt, worauf es im Leben wirklich ankommt.

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