Große Auswahl an günstigen Büchern
Schnelle Lieferung per Post und DHL

Bücher veröffentlicht von Snoeck Verlagsges.

Filter
Filter
Ordnen nachSortieren Beliebt
  • von Matthia Löbke
    29,80 €

    Light, Structure, Line, Shadow = Photography Detlef Orlopp (*1937) began his apprenticeship as a photographer in 1955, and today, some seventy years later, he can look back on an impressive oeuvre. Until 1973, Detlef Orlopp held a professorship at the Werkkunstschule in Krefeld. In 2015, the Folkwang Museum in Essen acquired a significant part of his estate. Fully committed to analog black-and-white photography, the artist »paints« with light, structure, line and shading in the thematic field of landscapes and portraits. He selects for example sections of the earth's surface and conceals their representational origin, and reduces their expansiveness to the perspectival depth of the picture surface. The absence of any comparative scale leads to a pictorial reorganization that, in its degree of abstraction, results in a formal autonomy. Detlef Orlopp's landscape excerpts are timeless and spaceless abstractions that have been transformed into structural pictorial elements. As such, the artist positions himself in twentieth-century modernism. The tachism of Wols, the »all-over« structure of Jackson Pollock's drippings, and the gestural style of Hans Hartung, as seen at Documenta 2, for instance, were to define the linear structure of his photographic images, frequently resembling brushstrokes. The large-format booklet »Überall splittern unsere Gesichtszüge - partout nos traits éclatent«, published to accompany the exhibition, is the first to include works from his glacier series.   Ehibition: Kunstverein Heilbronn, 24/2 - 5/5/2024

  • von Barbara J. Scheuermann
    29,80 €

    The (nightmare) dream of a human being who is perfect The »Representative« behaves in a rather buttoned-up manner: »Don't mention it«, she says snappishly, smiles rather smugly and then remains stubbornly silent. There are now five of these AI-programmed manikins, all perfectly modeled on the likeness of their creator Louisa Clement and produced in collaboration with a Chinese company specializing in the manufacture of sex dolls as well as with the Chair of Computational Linguistics at Saarbrücken University. For precisely this reason, »Louisa«, the »representative« created by artist Louisa Clement, is also somewhat uncanny: fed with the contents of the artist's smartphone and furthermore connected to the internet, she does not simply mechanically reproduce prefabricated answers to visitors' questions, but is also constantly learning and developing ever more complex traits. In the context of her exhibition and the book on the occasion of the Bonner Kunstpreis, Louisa Clement has now turned her attention to just how extensive the possibilities of manipulating human DNA have already become. On the basis of a scholarship in Paris facilitated by the art prize, she has developed the almost ten-minute film »off-target-effect« which, in a mixture of impressive texts, laboratory shots and computer sequences, tells of the (nightmare) dream of a human being who is perfect in every respect. Exhibition: Kunstmuseum Bonn, 22/2 - 16/6/2024

  • von Jochen Kienbaum
    48,00 €

    Now textiles againEva Berendes works in painting as an expanded field of production. She extends the medium to include sculptures and public spaces. This artistic methodology not only allows her to question the means of image production, but also to skillfully integrate their basis into a dialog with architecture, urban infrastructure or everyday objects. She uses various fabrics, painted and also unprocessed, as shown in the artist's book at hand, which she then cuts and joins together with rough stitching, or by draping them on top of one another and fixing them with ball head pins. These kinds of amalgamations by Eva Berendes have already been on display in Bonn as objects in front of the Kunstmuseum. At the time she was awarded the Bonner Kunstpreis 2021 and presented her works as architectural fragments or parts of facades in both interior and outdoor settings. There is a flow, something fluid about them, even though they are made of solid materials. These might however undergo a variety of transformations so that they may lose their sense of meaning and form - in which case the objects will fly!

  • von Lena Nievers
    39,80 €

    DER GROSSE BOGENDer »große Bogen« oder auch »arc de cercle ist mit seiner Ambivalenz des Kontrollverlusts und der Beherrschung ein verführerisches Motiv, das eine lange Tradition in der Kunst- ­und Kulturgeschichte hat. Es findet sich in Darstellungen von Tanz und Akrobatik, beschreibt aber auch physische oder psychische Krankheiten: Der überstreckte (Frauen-)Körper drückt ekstatische Entrückung oder auch eine psychotische Störung aus, ­im Tanz aber steht er für virtuose Körper­beherrschung und Expressivität. Mit »Arch of Hysteria« widment das Museum der Moderne, Salzburg, eine Ausstellung diesem bildmächtige Motiv. Es werden Kunstwerke der letzten 100 Jahre aus verschiedenen Kontexten gezeigt und so der Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten nachgegangen, die der Pose innewohnen - bis hin zu ihrer Umwandlung in ­abstrakte, aber dennoch expressive und daher ­unverkennbare Formen. Buch und Ausstellung ­beleuchten die (kunst)geschichtlichen Wurzeln des Motivs ebenso wie aktuelle Fortschreibungen in Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie, Video- sowie Performancekunst. Unter den Protagonist­Innen finden sich u. a. Denis Darzacq, Max Ernst, Georg Herold, Gustav Klimt, Alfred Kubin, Auguste Rodin, aber auch Alexandra Bircken, Louise Bourgeois, Ronit Porat, Barbis Ruder, Charlotte Rudolph, Valerie Schmidt und VALIE EXPORT; dabei sind viele Arbeiten extra für die Schau entstanden und werden in diesem Buch erstmals ­abgebildet.Ausstellung:Museum der Moderne Salzburg, 21/7/2023 - 14/1/2024

  •  
    39,80 €

    Klug, roh, klar und manchmal hart»Axtzeit, Schwertzeit, gespaltene Schilde, Windzeit, Wolfszeit, bis die Welt zu Grunde geht …« In der raunenden Vision der Seherin im nordischen Gesang der »Edda« geht es um eine gewaltige, vor allem wort­ge­waltige Sagenwelt. Sabine Kuehnle bildet sie in einer raum­greifenden Installation ab, führt zur Esche Yggdrasill, die in der nordischen ­Mythologie den gesamten Kosmos repräsentiert. Ihre Krone verbindet Himmel und Erde, die ­Wurzeln reichen tief hinab bis zu einer Quelle, an der drei Mädchengestalten leben. Sie be­stimmen über unser Schicksal, ihre Namen ­lauten: das Gewordene, das Werdende und das, was ­kommen soll. Sabine Kuehnle lässt sie wirken, sodass sie sich mit ­anderen Ein­drücken, Figuren, Bildern und Geschichten ver­binden können und sich neue ­Erzählungen und Räume auftun. Der Weg dahin kommt manchmal einer präzisen wissenschaft­lichen Recherche gleich und vollzieht sich dann doch wieder rein assoziativ. Die Trennung ­zwischen konzentrierter Suche und freiem Driften wird aufgehoben, das Bewusste und das Un­bewusste sollen ineinanderfließen. ­Materialien, Texturen und Raum so zu ver­binden und zu bearbeiten, dass sie wie ein ­Gedicht wirken: wie ein verdichteter Gedanke, klug, roh, klar und manchmal hart, darin liegt das Besondere der Arbeiten von Sabine ­Kuehnle.

  • von Susanne Pfleger
    39,80 €

    Die Kunst der MonotypieSammlungsschwerpunkt und Alleinstellungs­merk­mal der Städtischen Galerie Wolfsburg sind gra­fische Werke, von denen zahlreiche in der Druck­werkstatt im Schloss Wolfsburg entstanden sind. Beim Ausstellungsprojekt (April bis August 2022) »Surprise. Die Kunst der Monotypie« stand die Monotypie im Fokus, entsprechend stellt nun das Buch mit Arbeiten internationaler KünstlerInnen diese Medium in seinen verschiedenen Facetten vor. Die Monotypie ist eine spannende Verbindung von Malerei, Zeichnung und Grafik. Das um 1640 erstmals eingesetzte Verfahren erlebte im 19. Jahrhundert einen ungeahnten Siegeszug, insbesondere die Impressionisten schöpften die Potenziale dieser zwischen Zeichnung und Druck oszillierenden Technik virtuos aus. Das Verfahren fordert zur raschen Umsetzung eines Bildes auf und übersetzt die künstle­rische Handschrift wirkungsvoll ins gedruckte Bild. Das Buch zeigt Monotypien ­zahlreicher KünstlerInnen, darunter Werke bedeutender ­VertreterInnen der Moderne wie John Cage oder Edgar Degas, Arbeiten zeitgenössischer Künstler­Innen wie Herbert Brandl, Shara Hughes, Mia Chaplin, Günther Förg oder Gerhard Richter u. v. a.

  • von Andreas Baur
    48,00 €

    Hier und JetztAïcha hat einiges erlebt: Als Adoptivkind nach Frankreich gekommen, ist sie dort in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen. Heute lebt sie auf Mallorca und hat sich voller Konsequenz in das Abenteuer Malerei gestürzt. Ihre Bilder sind un­mittelbar, unverstellt - sie sind, was die Biografie der Künstlerin anbelangt, geprägt von einer tiefen Authentizität, die die Betrachter­Innen zum Ein­tauchen in ihre Lebensumstände einlädt. Lebensgroß ­begegnen einem die Figuren auf den großforma­tigen Bildern jüngeren Datums, die den ­Dialog mit uns auf Augenhöhe suchen. Aïcha malt sich ihre Geschichte von der Seele. In ihrer ­Bilderwelt kehrt sie zurück in ihre Kindheit und ­Jugend, meistert sie die Dinge des ­alltäglichen ­Lebens, orchestriert sie die kleinen Geschichten. Und doch ist im Hintergrund stets etwas Bedroh­liches, fast eine düstere Stimmung zu erahnen. Der Bildaufbau wirkt dabei ­klassisch, die Interaktion der Bildgegenstände ist formal völlig souverän konzipiert, die Motive teilen sich bei der Betrachtung ­unmittelbar mit. Aïcha könnte eine herausragende Akteurin der Art Brut ­gewesen sein, doch sie malt im Hier und Jetzt, so dass ihre gewaltige Bildsprache ist nicht anders als sensationell zu nennen ist.

  • von Inka Schube
    29,80 €

    Was tun wir nur den Schweinen an?Im Zentrum des Projekts »Ocular Witness: Schweinebewusstsein« stehen Fragen nach dem Selbst- und dem Weltverhältnis des ­Menschen. Es werden Problemkomplexe von globaler Relevanz aufgeworfen, wenn das Verhältnis zum Schwein zur Sprache kommt. In einen kollektiven Rechercheprozess eingebunden, beteiligen 14 KünstlerInnen an Ausstellung und Buch, iwobei sie verschiedene ästhetische ­Verfahren und künstlerischen Strategien an­wenden, um sich jeweils eines Teilaspekts des Themas ­anzunehmen. Gedanklich miteinbezogen sind Projekt wie das »Haus für Schweine und Menschen« von 1997, realisiert von Carsten Höller und Rosemarie Trockel, oder auch »Lebensmittel« (2012) von Michael Schmidt. Über die Präsentation im ­Sprengel Museum hinaus sollen die entstandenen Werke als flexible Module funktionieren und auch an anderen Orten zum Einsatz kommen, etwa in lokalen Gemeindezentren, Landgasthöfen, ­Heimatvereinen und Landfrauenvereinigungen. Das Projekt an Über­legungen von Alan Sekula ­anknüpft, mit Mitteln der Kunst ebenso konkrete wie komplexe politische Fragestellungen zu bearbeiten und zur Diskussion zu stellen.Ausstellung:Sprengel Museum Hannover, 23/8 - 5/11/2023

  • von Peter Friese
    58,00 €

    Einer der ungewöhnlichsten Protagonisten der Fotoszene im RheinlandChristopher Muller, der seit 2009 eine Professur für künstlerische Fotografie an der Folkwang ­Uni­versität innehat, ist seit Mitte/Ende der 1990er Jahre war er einer der ungewöhnlichsten Protagonisten der Fotoszene im Rheinland. Mit Kunstpreisen etwa des Kunstfonds Bonn 1995 oder der Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung 2004 hat der in London aufgewachsene, am Camberwell ­College of Arts & Craft, der Slade School of Fine Art in London und schließlich an der Kunstakademie in Düsseldorf ausgebildete Künstler in der Szene einen Platz gefunden. Dabei hat ihn stets seine spezielle Heran­gehensweise ausgezeichnet, die ihn von den KollegInnen unterscheidet. Er kommt vom Stillleben, und hat mit seinen seriell wirkenden Objektfotografien in den 1990er Jahren ent­sprechend für Aufsehen gesorgt. Seine jüngst ent­standenen fotografischen Collagen sowie die zusehends einen breiteren Raum einnehmenden Aquarelle thematisieren das Verhältnis der Dinge zueinander und zugleich unsere Sicht auf sie. Die Bilder verdeutlichen, dass die BetrachterInnen in ein komplexes Gewebe von Gefühlen, Vorlieben und Abneigungen ­verwickelt sind, die auch von ihren Erwar­tungen und Handlungen im Alltag bestimmt werden.

  • von Marc Gundel
    42,00 €

    Gregor Schneider Preisträger Ernst Franz Vogelmann-Preis für Skulptur 2023Den Räumen nie entkommen zu können, weil sie gesellschaftlich und durch Tabus aufgeladen sind, weil sie neben ihrer physischen auch eine psychische Wirkung entfalten, kennzeichnet die künstle­rische Haltung von Gregor Schneider. ­Gregor Schneider, 1969 in Rheydt geboren, ist 2001 mit »Totes Haus u r« schlagartig einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden, nachdem die Arbeit auf der Biennale in ­Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet worden war. Nun erhält er, nach Roman Signer, Franz ­Erhard Walther, Thomas Schütte, Richard Deacon und Ay¿e Erkmen, den Ernst Franz Vogelmann-Preis 2023 für Skulptur. Der seit 2016 an der Kunst­­­akademie Düsseldorf lehrende Künstler »schaut hinter die Fassade der Dinge und definiert nebenbei die Begriffe Bildhauerei und Installation neu«, begründete die Jury ihre Wahl. Und in der Tat, seine biografisch fundierte Agenda bildet den ­irritierenden ­Ausgangspunkt seiner Arbeiten, die die Be­sucherInnen zu handelnden AkteurInnen ­werden lassen.Ausstellung:Kunsthalle Vogelmann, Heilbronn, 15/7 - 29/10/2023

  • von Bruno Brunnet
    19,80 €

    Die verlorenen ParadieseDie Gesichtslosigkeit der Protagonisten in den Bildern von Josef Zekoff ist eines ihrer ­herausragendsten Merkmale. Ob es sich nun um ezeichenhafte Labyrinthe handelt - er malt auch Ornamente und Landkarten - oder um gezeichnete Strichmännchen, der Zwischenraum, den diese Bilder besetzen, fordert zur Selbstreflexion auf, für welche die BetrachterInnen allerdings Mut auf­bringen müssen. Oder wie es Florian Waldvogel in seinem einführenden Text schreibt: »Suchen die Protagonisten seiner Bilder die Begegnung mit etwas, das über die Welt der Gegenstände und festen Größen ­hinausgeht? Geht es, wie Martin Heidegger in ›Was ist Metaphysik?‹ schreibt, um eine Begegnung mit dem ›Nichts‹ in der ›Angst‹? Verweist die Konfrontation mit dem ›Nichts‹ in Zekoffs Bildern auf unsere Angst angesichts der ursprünglichen Sinnlosigkeit der Welt, auf den Fakt, dass es das Dasein ist, welches die Bedeutungen den Sachen zuschreibt?« Die Weltlichkeit der Welt liege nach Heidegger in ­dieser Leere, und Zekoffs Figuren spürten, anders als die BetrachterInnen, keine Angst vor dem Nichts. Doch wie in der Jakobiner­tragödie brauche die Furcht das Bewusstsein des Verlusts, um überleben zu können. Gemäß Marcel Proust, so schließt Florian Waldvogel, seien die wahren Paradiese diejenigen, die verloren gegangen sind.Ausstellung:CFA Contemporary Fine Arts Berlin, 1/7 - 5/8/2023

  • von Bruno Brunnet
    19,80 €

    Pop-AntizipationenChrista Dichgans lebte in einer Männerwelt, zunächst mit Karl Horst Hödicke verheiratet, folgte ihm 1972 der renommierte Galerist Rudolf Springer. Sie war mit Markus Lüpertz und A. R. Penck befreundet und assistierte Georg Baselitz während seiner Professur in den 1980er Jahren an der Hochschule der Künste in Berlin. Die, wie sie später auch genannt wurden, deutschen Malerfürsten, die im Laufe ihrer Karriere zu bedeutenden künstlerischen Individualisten avancierten und der jüngeren Generation der Jungen Wilden die figurative Expression lehrten, waren unverzichtbare Dialogpartner für Christa Dichgans. Ihre Rolle beschrieb sie so: »In den Sechzigern fühlte sich kein Mann von mir bedroht. Sie fanden, dass ich hübsch sei und spooky, meine Kunst nahmen sie nicht wirklich ernst.« Bereits in der ersten Hälfte der 1960er Jahre entwickelte Christa Dichgans in ihrem frühen Werk im Kern eine Bildformel, die den Vertretern des Kapitalistischen Realismus - Sigmar Polke, Gerhard Richter, Konrad Lueg und Manfred Kuttner - in nichts nachstand.Ausstellung:CFA Contemporary Fine Arts Berlin: 18/3 - 22/4/2023

  • von Bruno Brunnet & Nicole Hackert
    24,80 €

    FEEL GOODDana Z¿aja: Ich hatte in Vorbereitung für dieses Gespräch Texte zu deinen Bildern gelesen und diesen Satz aus dem Katalog zu deiner ersten Ausstellung bei uns gefunden: »Strassburger integriert vorgefundenes Wirklichkeitsmaterial als Teil eines spezifischen Gegenwartsmoments. Alles wird aufgezeichnet, Disparates miteinander verbunden und weitergeschrieben: Existenzangst, Spaßkultur, und Lusterfüllung.« Als ich darüber nachdachte, war für mich die erste Frage, was denn eigentlich für dich Wirklichkeit bedeutet?Henning Strassburger: »Existenzangst, Spaßkultur und Lusterfüllung« gefällt mir ziemlich gut. Mehr Wirklichkeit geht ja kaum. Aber ich würde mich nicht gerade als Experten für Wirklichkeitsdeutung sehen.DZ: In deinen Notizen zur Malerei schreibst du zur Abstraktion: »Das perfekte abstrakte Bild ist erreicht, wenn es zur Tapete geworden ist«. Verstehst du das negativ? Warum hast du dann so lange abstrakt gemalt? Und warum jetzt nicht mehr? HS: Den Tapetenstatus habe ich im letzten Jahr erreicht, das sage ich durchaus mit Zufriedenheit. Mission accomplished. Die Lust, das dann als Markenzeichenkunst und sichere Cash-Cow weiterzubetreiben, hielt sich aber bei mir wirklich in Grenzen. Ich habe Kolleg*innen, die das besser können und es als großes Business aufziehen. Ich wollte aber wieder raus ins Abenteuer. In das vorerst letzte abstrakte Bild habe ich noch alles reingesteckt, was ich draufhabe, und dann die Klappe für mich zugemacht. Ich habe nämlich echt keine Lust, jeden Tag dasselbe Bild zu malen.DZ: Deine Obsession mit Pools und Splashes bekommt jetzt in ihrer figurativen Instanz einen melancholischen Touch, was dann wiederum durch die für dich typische Farbpalette gebrochen wird.HS: Ich arbeite mich gern an dem Thema ab, es gibt viel her. Jetzt füge ich noch die Figur als Problemstellung hinzu. Ich habe das Gefühl, die schaut gleichzeitig kritisch auf meine Malerei, während ich sie male. Vielleicht mit Kopfschütteln, keine Ahnung. Ich kann den Figuren eine Malerei gegenüberstellen, zu der sie eine Position beziehen müssen. Vor der sie vielleicht auch etwas einknicken oder von der sie überwältigt sind. Auf alle Fälle gibt es mir einen Handlungsspielraum, in dem ich dieses Fass aufmachen kann. Mit den abstrakten Bildern hatte ich das für mich ausgereizt.DZ: »Solange die Menschheit sehen kann, solange wird es auch Malerei geben.« Einerseits scheint es so, als würdest du wollen, dass sich der Betrachter in deinen Bildern selbst sieht bzw. in deine Bilder eintaucht. Andererseits mischst du deine Farben häufig mit Weiß, damit die Bilder flach bleiben. Ist es dir denn wichtig, dass ein Gemälde in seiner Medialität wahrgenommen wird? Oder sollen sie vielmehr eine Selbstreflexion im Betrachtenden auslösen?HS: Das klingt super esoterisch. Aber klar, das Ziel für Malerei sollte ja sein, dass es sich auch mal jemand anguckt. Und Flachheit ist die Domäne der Malerei, weil sie, konservativ gesehen, eben auf einer Fläche stattfindet. In etwas eintauchen kannst du auch in einer Videoinstallation oder in partizipativer Entertainmentkunst. Aber wenn man vor Malerei steht, klopft die immer auch an die Hirnsynapse, die dir sagt: BILD! Das könnte als ein Mangel an Komplexität gesehen werden, aber diese Unzulänglichkeit macht es ja in Wahrheit erst aus.(Auszüge aus dem Interview) Ausstellung:CFA Contemporary Fine Arts Berlin: 28/4 - 17/6/2023

  •  
    24,80 €

    Wie beeinflusst der Zufall das Werk?Das Wichtigste beim Malen sei es, den Kopf auszuschalten, sich führen zu lassen, sagt die deutsch-chinesische Malerin Yafeng Duan, die 1973 in Hebei geboren wurde und heute in Berlin lebt. Wie beteiligen sich die Farben, wie verhalten sich Leinwand und Papier, wohin führt der Pinsel die Hand? Leicht und dicht, hell und dunkel, innere und äußere Welt, breiter Pinsel­duktus und feine Linien in der Tradition der Tuschmalerei, Widerstand und Fluss, massive Flächen und schwebende Farben. Das alles entspreche zudem, so Duan weiter, dem Takt des Ein- und Ausatmens. Hinzu tritt der Zufall, der sich ohne esoterische Konnotationen ins Spiel bringen lässt, wie etwa im Fall der Kompositionstechnik von John Cage, der das »I Ging« als strukturbildendes Prinzip heranzog. Die Formvorstellungen sind daher stets auch mit Verfahrensfragen verknüpft: Wie beeinflusst der Zufall das Werk, wieviel Zufall tut diesem gut? Dem Taoismus entstammend, werden dann fast zwangsläufig die Prinzipien Yin und Yang aufgerufen. Ursprünglich standen diese Begriffe für die »Dunkelheit am Südufer des Flusses«, für einen »schattigen Ort« (Yin) beziehungsweise, konträr dazu, für das »Strahlen der Sonne, die sonnige Anhöhe auf der Südseite der Berge« (Yang). Zu Yafeng Duans abstrakter Malerei heißt es denn auch, sie schaffe Räume, die sich erst bei längerer Betrachtung aufschließen lassen, nicht alle würden bestehen bleiben, manche sich vielmehr verformen oder gar ganz auflösen.Ausstellung:Galerie Michael Janssen, Berlin, 27/1 - 18/3/2023

  • von Jochen Kienbaum
    39,80 €

    Selten war ein Quellenstudium so amüsantDas Werk von Peter Zimmermann ist vielfältig. Ende der 1980er Jahre dominierten die soge­nannten Book Cover Paintings - der Kölner Künstler malte Buchtitel von Atlanten, Kunst­büchern, Reiseführern und Wörterbüchern mit ­Epoxid auf Leinwände. In seinen Kartonobjekten arbeitete er dann mit räumlichen Verzerrungen von Schrift und Bild, thematisierte dabei Loops und deren Wechselwirkungen. Dem folgte die erfolgreiche Serie farbenprächtig glänzender Leinwände mit reiner abstrakter Formenmalerei, wobei der Künstler digitale Vorlagen, Fotos, Filmstills oder Diagramme zunächst mittels grafischer Algorithmen verfremdete und dann in zahlreichen trans­parenten Epoxidharzschichten auftrug. Seit 2014 hat Peter Zimmermann, getreu diesem Ansatz, ­verstärkt wieder auf Ölmalerei gesetzt und ­wogende, in leuchtende Farben getauchte Meere voller Tentakeln geschaffen. Für den neuen 2023er-Band der Kienbaum Artists' Books mit dem Titel »swipe« hat der Künstler jetzt seinen Fundus durchstöbert und seine Quellen wie auch seine Arbeiten zu einem wilden ­Potpourri verdichtet. Die Analogien, die dabei zutage treten, sind Hinweise auf eine tiefschürfende Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Original und Abbild und mit dem Begriff der Oberfläche. Selten aber war ein ­autodidaktisches Quellenstudium auch so amüsant.

  • von Eva Schmidt
    58,00 €

    Es beginnt in einer Sprache»Dinge und Bilder erzählen jeweils in eigener Form. Es beginnt in einer Sprache vom Sehen, die den Verstand und die Sinne berührt, um sich dort zu verzweigen. Eine Verbindung entsteht, die umfasst, was die Betrachtung erfindet. Während Gegenwärtiges und Erinnertes das augenscheinlich Unerklärliche reflektieren, entsteht ein Bild der individuellen Wahrnehmung. Immer weiter wächst eine Erzählung, gespeist von kleinen visuellen Eigenheiten und uner­hörten Beobachtungen.« Dies schreibt Michel Sauer selbst über seine Arbeiten. Der Künstler, 1949 geboren, studierte in Karlsruhe bei Horst Antes und Emil Schumacher, erhielt 1972 den Kunstpreis Junger Westen, war 1980 Stipendiat der Villa Massimo, wurde 1994 mit dem Villa Romana Preis ausgezeichnet und lehrte anschließend von 1994 bis 2014 an der Universität Siegen. Der hier vorliegende Band präsentiert einen Überblick zu seinem Schaffen von den 1970er Jahren bis 2022. Dabei sei es, so die Herausgeberin Eva Schmidt, die plastische Arbeit, die im Zentrum des Interesses des Künstlers stehe. Michel Sauer habe seine plastische Arbeit immer als abstrahierende Wahrnehmung einer Verbindung von Improvisation und handwerklicher Auseinandersetzung mit den Materialien Holz, Zink, Kupfer und Messing betrachtet. Das habe ihn auf seiner Suche nach der Einheit von Vorstellungs- und Erinnerungsbildern beflügelt - einer Einheit, die sich im medialen Wechselspiel von Poesie und ihrer immer möglichen »Materialisierung« realisiert.Ausstellung:annex14, Zürich, 24/2 - 1/4/2023

  •  
    48,00 €

    »Nabel zur Welt«Der White Cube hat nach dem Zweiten Weltkrieg den Status einer ästhetischen Konvention erlangt. Das im Buch eindrucksvoll präsentierte Atelier von Dagmar Varady vermittelt demgegenüber den Eindruck, sich sowohl an einem Ort, wo Kunst produziert wird, als auch in einem »Ausstellungsraum« zu befinden. Ihre Arbeiten sind denn auch nicht als abgeschlossene Werke oder Bilder zu betrachten, sondern befinden sich »permanent in Bewegung«, wie die Künstlerin betont. So ­entstehe im Studio eine persönliche (Wissens-) Ordnung im Kontext der Kunst, so etwas wie »Prinzipien im Chaos«, wobei dann auch der gesteuerte Zufall (Serendipity) mit ins Spiel kommt, wie man es an den Strukturen, Faltungen und ­Verläufen in ihrer Serie der »Brilliant-Blue«-Bilder gut beobachten kann. Mit all den in ihrer Kunst auftretenden Brüchen, Abweichungen, Intui­tionen, Ausnahmen und Ambiguitäten hat sich Dagmar Varady auf den »Weg der Absichts­losigkeit« (Ernst Bloch) begeben - eine Absichtslosigkeit, die das Prozesshafte der Kunst befördert, die wiederum ohne verstetigten Ort der Produktion, das Atelier, nicht zustande käme. Und so ­mäandern dort Motive in einem unbestimmten Produktionsprozess von Bild zu Bild, treten in ­Dialog miteinander und verwandeln sich proteushaft in immer neue Varianten. Insofern ist Dagmar Varadys Atelier nicht einfach nur ein Arbeitsort, sondern, wie die Künstlerin selbst es nennt, ihr »Nabel zur Welt« und als ­solcher eine Art Labor, in dem intrinsische Prozesse die künstlerische Haltung und Programmatik wesentlich mitbestimmen.

  •  
    48,00 €

    Im Zentrum stehen Porträt und FigurIm Zentrum des Werks von Bertram Hasenauer steht das Porträt bzw. die Figur, wobei diese, vor monochromem weißen oder dunklen ­Hintergrund platziert, nicht primär als (naturalistisches) Abbild fungiert, sondern die Idee des Porträts als solchem zu vermitteln sucht. Damit eröffnet uns Bertram Hasenauer zugleich eine höchst differenzierte, das Bleibende betonende Sicht auf die jeweiligen jungen Personen, alles Spontane und Dyna­mische ist von ihnen gewichen, sie wirken ­androgyn und scheinen im Raum zu schweben. In der Kunstkritik wird angesichts der fast metaphysisch wirkenden Realitätsferne, in die die ­Figuren gerückt scheinen, der Begriff des Magischen Realismus bemüht, der vom Künstler um eine ­Spirale des Enigmatischen erweitert worden sei. Als Arbeitsgrundlage dienen Bertram Hasenauer Bilder aus Zeitschriften und Magazinen. Seine ­Farben trägt er wie einen dünnen Film auf fein strukturierter Grundierung auf. Der rätselhafte ­Eindruck dessen, was, so der Künstler, »wie ein Porträt erscheint, erweist sich als die Idee zu einer möglichen porträtierten Figur; was wie das Bild einer menschlichen Figur erscheint, entschwindet sofort in die vagen Sphären der Erinnerung an eine Figur.«Ausstellungen:Kunsthalle Memmingen, 1/4 - 23/7/2023Galerie Ebensperger, Wien, 28/3 - 30/6/2023

  • von Matthias Kunz
    29,80 €

    Wenn tausend Blüten den Fasan erklimmenAustin Eddy formuliert in seinem malerischen Werk Widersprüche, greift auf kubistische Traditionen zurück und sucht die Balance zwischen Figuration und Abstraktion. Seine figurativen Elemente falten sich zu nächtlichen Landschaften, Gebäude werden zu isolierten Ansichten scheinbar klaustrophobischer Räume, schwebende Wolken ähneln knolligen Fingern - und alle sind zugleich Porträts, Stillleben und Landschaften. Austin Eddys Werk verweist formal und konzeptuell auf die amerikanische Moderne, das Besondere an ihm aber beschreibt niemand besser als der Künstler selbst: »Ich denke, die Gemälde versuchen ständig, einen Weg zwischen Realität und Abstraktion zu finden. Ich bin daran interessiert, die Grenzen auszuloten, wie weit man die Konversation zwischen beidem ausdehnen kann. Die Gemälde haben ihre Wurzeln in Erzählungen aus dem richtigen Leben, sind aber nicht notwendigerweise daran gebunden, die Realität zu repräsentieren. Um sie an die Erde zu binden, versuche ich, die Zeit zu nutzen. Das Licht spielt eine entscheidende Rolle, wenn man verstehen will, wie diese Bilder funktionieren. Nicht nur im Sinne der Tageszeit, sondern auch im Hinblick auf die mögliche Dauer eines Ereignisses. Der Versuch, einen Nachmittag in einem Moment einzufangen - oder die Hektik des Fliegens in der Stille eines Bildes - reizt mich besonders. Da ich darauf aus war, die Bildsprache zu vereinfachen, finde ich es wichtig, dass sie durch die Farbe der entsprechenden Zeit in die natürliche Welt zurückgeholt werden.«Ausstellungen:Académie Conti, Le Consortium, Dijon 3/7 - 9/10/2022Knust Kunz Gallery Editions, München, 29/9 - 12/11/2022

  • von Harriet Zilch
    39,80 €

    »Schulze gehört zu dieser Handvoll großer Namen«So resümiert Daniel Schreiber in seinem Text. ON STAGE, das ist der Titel der Schau von Andreas Schulze, mit der er die Kunsthalle Nürnberg zur Bühne für seine surrealen Bildwelten werden lässt. Immer wieder trifft die große schillernde Welt des Entertainments auf triviale Alltagsästhetik, kollidieren kunsthistorische Bezugnahmen mit banalem Zierrat und Nippes. Stoßstange an Stoßstange drängen sich großformatige Bilder brav wirkender Karosserien zum Foto für eine Klapptafel mit raumfüllendem Stau. Doch führt uns Andreas Schulze an der Nase herum, seine Bilder von Mobilität, Fortschritt, Dynamik und Status sehen fast kindlich aus. Für die Absurditäten unseres Alltags hat der Künstler schon immer einen besonderen Blick gehabt. 1989 sagte er noch, die Avantgarde bewege sich zwischen zwei Extremen: Intellektualität und grobe Banalität. Er dagegen habe stets das bürgerliche Mittelmaß gesucht. Mit einem amüsierten Achselzucken zitiert er es seitdem: Amorphe Röhren, wulstige Objekte, stilisierte Wellen, Lichtpunkte, nebelige Flächen und Abgaswölkchen formieren sich in eigentümlichen Landschaften. Backsteinwände, Veloursteppiche, Stehlampen, Gummibäume und allerlei Alltagsobjekte sind Bühne für Vertrautes, das auf einmal fremdartig erscheint und sich mit Humor und Abgründigkeit verbindet. Denn vieles, was zunächst unbekümmert erscheint, repräsentiert eben nicht die visuelle Wohlfühlzone. Andreas Schulzes bildnerisches Konzept ist banal und rätselhaft, eigenartig, aber bei aller Vertrautheit erzeugt es unterschwelliges Unbehagen.Ausstellungen:Kunsthalle Nürnberg, 5/11/2022 - 12/2/2023The Perimeter, London, 17/3 - 1/7/2023

  • von Nicole Hackert
    24,80 €

    Cecily Browns unheimliche KunstDaniel Kehlmann mit dem Roman »Die Vermessung der Welt« (2006) der international erfolgreichste deutsche Autor der 2000er Jahre, schreibt in diesem eleganten Büchlein über Cecily Browns neueste Bilder: »Man kann es auch nüchterner sagen: Cecily Browns Kunst zeigt, wie oberflächlich und uninteressant der scheinbare Gegensatz zwischen Gegenstand und Abstraktion ist. Denn in einem hat der Konstruktivismus ja recht: Wir selbst fügen nach unseren eigenen nicht eben zuverlässigen Regeln aus einem Wirrwarr der Eindrücke ein bewegliches, brüchiges Modell zusammen. Wir betrachten ja unsere Umgebung nicht einfach, wir bewegen uns durch sie, somit zerfällt unsere Außenwelt dauernd, ordnet sich neu und immer anders, und nur die ständige Arbeit unseres Bewusstseins erhält uns den Anschein von Konstanz. Cecily Brown verfremdet die Welt nicht, sie malt sie so wie sie eigentlich ist, ein Spiel von Farbe und Schatten.«Ausstellung:CFA Contemporary Fine Arts Berlin: 17/9 - 29/10/2022

  • von Bill Viola
    39,80 €

    Erstmals »Ausgewählte Schriften und Vorträge« auf DeutschBill Viola (*1951 in New York City) gilt als einer der wichtigsten Pioniere und Vertreter der Video­kunst. Das Buch ist als Reader konzipiert, der ­In­teressierten Violas eindringliches visuelles Werk anhand dessen eigener bildhafter Sprache entdecken lässt. Ergänzend geben die dialogisch gesetzten Texte einen Einblick in die Tiefe seines künstlerischen Denkens, das sich aus einem weitreichenden Netzwerk an Einflüssen und Gedanken formt.Ausstellung:Museum der Moderne Salzburg, 16/7 - 30/10/2022

  • von Christina Végh
    29,80 €

    Ein neuer Blick auf das ElementWasser ist in hohem Maße indifferent. Einerseits ist es allgegenwärtig, Ursprung allen Lebens und somit aufs Engste mit dem Dasein in all seinen ­Dimensionen verknüpft. Andererseits hat es keine feste Form, keine spezifische Farbe oder einen ­eigenen Geruch; es kennt unzählige Erscheinungs­­­weisen und entzieht sich der Festlegung auf eine einzige Bedeutung und somit einer end­gültigen ­Bestimmungsform. Es steht in Relation zur Um­gebung, macht unseren blauen Planeten und ­unseren eigenen Körper aus, es verbindet als Handelsweg und trennt als Grenze, es dient zur Reinigung oder zur Erholung und ist zugleich gefährlich, ein potentieller Un­glücks­ort. Es markiert ­spirituelle Kräfte und mutiert in Zeiten neo­liberaler Wirtschaftsordnungen zur hart umkämpften Ware. Schließlich verweist Wasser als Ressource auf die dringendste gesellschaftliche Fragestellung im 21. Jahrhundert: die Klimakrise. Zugleich hat das Besondere dieses Themas den Kuratorinnen der Kunsthalle Bielefeld neue ­Perspektiven auf die eigene Sammlung eröffnet und damit Anknüpfungspunkte an aktuelle globale sowie gesellschaftliche Debatten geboten. Das Thema Wasser führt zu vielschichtigen Fragen, die Kultur, Natur, Politik, Wirtschaft, Körper und Geist betreffen und ist damit als Gegenstand facettenreicher, internationaler kuratorischer sowie künstlerischer und wissenschaft­licher ­Projekte hochaktuell und allgegenwärtig. Die Beobachtung, dass außer­­-gewöhnlich viele Werke der Sammlung der Kunsthalle das Element Wasser thematisch aufgreifen, macht nicht nur deutlich, dass das Thema für KünstlerInnen mit unterschiedlichsten formalen wie narrative ­Ansätzen attraktiv ist. Ein wichtiger Impuls für Ausstellung und Buch ging ­allerdings von der US-Künstlerlin Roni Horn und ihrem Werk »Saying Water« (2012) aus. In ihm führt sie einen Monolog über das Wasser und macht uns klar, dass wir alle etwas anderes meinen, wenn wir über Wasser sprechen. So hat ihre bedeutende Arbeit der Ausstellung Dem Wasser folgen den Weg geebnet und für einen neuen Blick auf das Element gesorgt.Ausstellung:Kunsthalle Bielefeld, 4/6 - 16/10/2022KünstlerInnen:Katinka Bock, Carolina Caycedo, Lovis ­Corinth, Catherina Cramer & Giulietta Ockenfuß, Ludwig Dill, Karl Ellermann, Max Ernst, Lyonel Feininger, Conrad Felixmüller, Hermann Freudenau, Henri Gaudier-Brzeska, Hella Guth, Franz Hecker, Klara Hobza, Ferdinand Hodler, Ludwig von ­Hofmann, Roni Horn, Axel Kasseböhmer, Jacques Lipchitz, Henri ­Manguin, Anton Melbye,Otto Modersohn, Gabriele Münter, Kenneth Noland, Adrian Paci, Enrique Ramírez, Ernst Sagewka, Robert Smithson, Hiroshi Sugimoto, Heinrich Vogeler u. v. m.

  • von Christina Végh
    39,80 €

    ConnectionsThomas Ruff (*1958) und James Welling (*1951) gehören zu den bekanntesten Fotokünstlern der Gegenwart. In ihren Werken ­erforschen sie die Bedingungen der visuellen Wahrnehmung, auch in Bezug auf unseren ­Einsatz der fotografischen Apparatur, und die Konditionierung unserer Sicht auf die Welt durch fotografische Bilder. Die Ausstellung »Dunkle Materie. Thomas Ruff und James Welling« und der gleichnamige Begleitkatalog konzentrieren sich auf Arbeiten, die dem fotografischen Bild neue Möglichkeiten abringen und unser Vorstellungsvermögen erweitern. Wir nehmen unsere Umwelt subjektiv wahr, wir sehen und fühlen sie vor dem Hintergrund dessen, was wir in tradierten Bildern und Wörtern fassen und verstehen ­können. Rund achtzig Prozent der Materie im ­Universum bestehen aus einem Stoff, den wir nicht kennen: Dunkle Materie. Verhält es sich ­ähnlich mit dem fotografischen Bild? Verbirgt es mehr, als es zeigt?Ausstellung:Kunsthalle Bielefeld, 5/11/2022 - 5/3/2023

  • von Omar Kholeif
    58,00 €

    Erzählungen aus der Diaspora»In the Heart of Another Country« erkundet den Heimatbegriff als Gefühl der Sehnsucht und Zugehörigkeit von KünstlerInnen verschiedener Diasporagruppen. Ausstellung und Buch widmen sich der Frage, in welcher Weise physische Bewegung - Mobilität über Ländergrenzen hinweg - die Rahmenbedingungen des internationalen zeitgenössischen Kunstschaffens formten. Auf ihren Migrationsrouten durch­querten die KünstlerInnen Süd- und Westasien, Afrika und die Karibik. Die meisten von ihnen leben heute über die ganze Welt verstreut und weit von den Orten entfernt, zu denen sie sich ursprünglich zugehörig fühlten. Mit 150 Kunstwerken aus der inte­r­nationalen Sammlung der Sharjah Art Foundation, VAE, präsentiert »In the Heart of Another Country« die Arbeit von mehr als 60 KünstlerInnen aller Kunstrichtungen. Viele dieser Werke wurden bisher selten oder nie außerhalb ihres ursprünglichen ­­Zu­sam­menhangs ausgestellt. Die Exponate reichen von frisch ­restaurierten Installationen bis zu aktu­ellen Neu­erwerbungen, die verbunden sind durch ein gemeinsames Narrativ der Zugehörigkeit - häufig vor dem Hintergrund politischer Unruhen und ­sozialer Konflikte. »In the Heart of Another Country« steht für das Ziel der Sharjah Art Foundation, mit ihrer Sammlung Kunst zu zeigen, die Ost-Ost- und Süd-Süd-Bündnisse postuliert und diese an einem Schnittpunkt zusammenzuführen, um eine fruchtbare Grundlage für eine vielstimmige und ­inklusive Kunstgeschichte zu schaffen.Ausstellung:Deichtorhallen Hamburg, 28/10/2022 - 14/3/2023KünstlerInnen:Bani Abidi, Sarah Abu Abdallah, Etel Adnan, Latif Al Ani, Khadim Ali, Halil Altindere, Minam Apang, Rasheed Araeen, Thuraya Al Baqsami, Shiraz Bayjoo, Semiha Berksoy, Huma Bhabha, Huguette Caland, CAMP, Tony Chakar, Saloua Raouda Choucair, Tiffany Chung, Monir Shahroudy Farmanfarmaian, Simone Fattal, Marcos Grigorian, Abbas Habiballa, Joana Hadjithomas & Khalil Joreige, Rokni Haerizadeh, Taloi Havini, Susan Hefuna, Adam Henein, Lubaina Himid, Emily Jacir, Hayv Kahraman, Ali Kazim, Amal Kenawy, Aisha Khalid, Anuar Khalifi, David Koloane, Farideh Lashai, Tala Madani, Taus Makhacheva, Jumana Manna, Marwan, Ibrahim Massouda, Ahmed Mater, Ahmed Morsi, Fateh Moudarres, Michael Rakowitz, Marwan Rechmaoui, Ibrahim El-Salahi, Mohan Samant, Hrair Sarkissian, Hassan Sharif, Wael Shawky, Anwar Jalal Shemza, Ahmed Shibrain, Shahzia Sikander, Rayyane Tabet, Richard Lokiden Wani, Nari Ward, Lionel Wendt, Kamal Youssef, Akram Zaatari

  • von Lisa Bauer-Zhao
    48,00 €

    Dem Vergessen entreißenRudolf Großmann (1882-1941) war ein renommierter Maler und Grafiker und seiner spitzen Feder wegen auch ein gefürchteter Chronist. In Porträts und Café- und Straßenszenen zeichnete er sehr facettenreich das Leben in der Großstadt nach, in Zeitschriften wie etwa dem Simplicissimus veröffent­lichte er in den 1910er und -20er Jahren Texte und Illustra­tionen; zudem illustrierte er Bücher für Autoren wie Joachim Ringelnatz und Erich Kästner. Heute ist Rudolf Großmann nur noch Interes­sierten und Spezialisten für die 1920er Jahre ein Begriff. Vor dem Hintergrund der Frage, warum er weitest­gehend in Vergessenheit geraten ist, stellen Ausstellung und Buch sein Werk mit Fotoarbeiten zeitgenös­sischer KünstlerInnen gegenüber. Seine grafischen und malerischen Arbeiten aus der Sammlung des Museums für Neue Kunst Freiburg werden mit den fotografischen Positionen aus der Sammlung der Kunststiftung DZ BANK kombiniert. Dabei erweisen sich vor allem Rudolf Großmanns Porträtzeichnungen, denen ein fotografischer Blick zu eigen ist, als sinnvolle Pendants der Werke etwa von Wolfgang Tillmans, Sven Johne, Nan Goldin oder Gisèle Freund. Der multiperspek­ti­vische Blick von Barbara Probst oder die Raumkonstruktionen von Beate Gütschow zeigen überdies, wenn sie auf Rudolf Großmanns zeichnerische Szenen treffen, dass trotz des zeit­lichen Sprungs von über 100 Jahren ­eine gewaltige ­atmosphärische Nähe besteht. ­Rudolf Großmann besaß eine gewisse Äquidistanz zu den bekannten Stilen seiner Zeit, was sein Werk unvergleichlich macht und zugleich eine Nähe zur Fotografie herstellt. Das aber konnte auch ihn nicht vor der Verfolgung durch den Nationalsozialismus schützen, sodass auch seine Kunst als entartet gebrandmarkt wurde und er sich in seinem Geburtsort Freiburg zunehmend zurückzog.Ausstellung:Museum für Neue Kunst Freiburg, 28/10/2022 - 19/2/2023

  • von Michael Buhrs
    78,00 €

    The Emergency Will Replace the ContemporaryIm September 2020 konzipierte der in Kopen­­hagen lebende Künstler Thierry Geoffroy / Colonel, geb. 1961 in Nancy, Frankreich, THE AWARENESS MUSCLE TRAINING CENTER im Museum Villa Stuck in München. Im Anschluss an dieses intensive partizipatorische Ausstellungsprojekt entstand die Idee, die erste umfassende Monografie zum facettenreichen Werk des Künstlers in den letzten vierzig Jahre zu erstellen. Die Publikation umfasst alle künstlerischen Formate, darunter die prominentesten - Emergency Room, Critical Run und Biennalist -, die in der ganzen Welt realisiert ­wurden. Ebenso beleuchtet werden die mit Colonels Aktivitäten verbundenen physischen Kunstwerke, die von Fotografie über Bewegtbilder bis hin zur Malerei reichen. Weiteres Element der ­Publikation ist eine vollständige Chronologie, die Geoffroys künstlerischen Aktionsradius dokumentieren. In den begleitenden Texten geht eine internationale Autorschaft auf die verschiedenen Aspekte des Werkes ein und erläutert, wie seine künstlerische ­Praxis mit konzeptuellen Mitteln sowie ortsspezi­fischem Ansatz die Aufmerksamkeit auf Manifestationen der Macht und der Ungerechtigkeit lenken.

  • von Christina Végh & Henrike Mund
    29,80 €

    Dóra Maurer nimmt eine Sonderstellung einDóra Maurer (*1937, lebt in Budapest) gilt als ­prominente Vertreterin der Neo-Avantgarde. Sie gehört damit zu den KünstlerInnen, die seit den 1960er Jahren progressive Wege jenseits der ­offiziellen staatlichen Kulturpolitik Ungarns beschritten haben. Ihre Arbeiten, die Grafik, Fotografie, Film, Aktionskunst und Malerei umfassen, zeigen klare konzeptuelle Herangehensweisen, wobei als die zentralen Aspekte Wahrnehmung, Bewegung, Verschiebung und Transformation zu nenen sind. Die Abstraktion, insbesondere die­jenige der ­frühen Jahre der Bundesrepublik Deutschland, kann heute als eine politische ­»Bereinigung« eingestuft werden, stand sie doch stellvertretend für die »offene Gesellschaft«. Entsprechend sind zahlreiche Sammlungen in deutschen Museen ausgerichtet, darunter auch die der Kunsthalle Bielefeld (Ausstellung von Dóra Maurer in Bielefeld: 29/1-15/5/2022). In ehemaligen Ostblock­ländern wie Ungarn aber, hatte die Abstraktion eine »oppositionelle« Konnotation. Durch die Nicht-Gegenständlichkeit ihrer Arbeiten, die im Gegensatz zur offiziellen Vorgabe des Sozialis­tischen Realismus stand, nimmt Dóra Maurer eine Sonderstellung ein. Verstärkt wurde das durch ­ihre Kontakte und Reisen in den Westen, die für sie aufgrund ihrer doppelten ungarischen und österreichischen Staatsbürgerschaft schon vor 1989 möglich waren. Ihre Experimente in den ­Medien Fotografie und Film in den 1970er Jahren sowie ihre auf prozessualer Verschiebung beruhen­den abstrakt-geometrischen Arbeiten weisen eine offensichtliche fomale Parallelität zur Nachkriegskunst Westeuropas und der USA auf. ­Tatsächlich jedoch sind ihre Arbeiten ohne die ­Erfahrung des Lebens unter dem kommunistischen Regime nicht zu denken.

  • von Bruno Brunnet & Nicole Hackert
    29,80 €

    Die Sammlung war zu Beginn nicht als eine solche geplant»Die Sammlung war zu Beginn, wie es mit den meisten Sammlungen so ist, nicht als ­eine ­solche geplant. Es ging darum, sich mit Unbekanntem, Unverständlichem zu beschäftigen und zu umgeben. Es ging um die Faszination des Hand­werks und darum, dieser Faszination in der eigenen Wohnung Raum zu geben, um sich des ständigen Reizes des Lebens bewusst zu bleiben. Hereingeholt hat sich der Sammler die Tiefen des Unbewussten, der Philosophie, der Maltechnik, und er hat sich damit zugleich das wilde umtriebige Berlin in die eigenen beschaulichen vier Wände geholt. Begeben wir uns auf die Spurensuche ­dieser Sammlung, folgen wir den verschiedenen (un)zuverlässigen Erzählenden. Mögen diese Erzählenden Sammelnde sein, Galeristinnen, Autoren oder Betrachtende - was bleibt, sind ihre Geschichten. Geschichten von Ein-Tages-Ausstel­lungen für ­dänische ThronanwärterInnen mit anschließendem Gelage oder von gerade so für die Ausstellung fertigen Bildern, die es nicht mehr in den Ausstellungskatalog geschafft haben - wg. Redaktionsschluss. Geschichten von Bildern, die nach Ankauf für die eigene Wohnung erst einmal über Jahre in Museen verschwinden, von rauschen­den Partys nach und vor Eröffnungen, einfach so … Das Meta­physische der Kunst ist zeitlos und gerade deshalb Zeitmaschine, einzelne Kunstwerke hingegen sind es nicht. Sie sind immer Ausdruck einer Zeit, ob sie es wollen oder nicht, und erzählen deshalb auch die Geschichte ihrer Zeit: ihre Entstehungsgeschichte, eine Ausstellungsgeschichte, eine Sammlungs­geschichte, eine Preisgeschichte. Auch diese Sammlung erzählt eine spezielle Zeitgeschichte. Möchte man erneut einer unzuverlässigen Erzählerin folgen, so erzählt diese Sammlung von einem Berlin der 1990er und 2000er Jahre, in dem so vieles möglich war, weil es große Räume für wenig Geld gab. Die Sammlung erzählt eben auch von Hinterhofgalerien, improvisierten Projekträumen, die später zu Institutionen wurden und vom ›Club Berlin‹, der Partys mit Kunst, Techno mit Politik zusammenbrachte.« Katharina HajekKünstlerInnen:John Baldessari, Carol Bove, Louise Bourgeois, Marc Bradford, Nathalie Djurberg, Marlene Dumas, Marcel Eichner, Günther Förg, Theaster Gates, Adrian Ghenie, Nan Goldin, Thomas Hirschhorn, Jenny Holzer, Thomas Houseago, Mike Kelley, Martin Kippenberger, Sherrie Levine, Jonathan Meese, Gabriele Orozco, Rymond Pettibon, Sigmar Polke, Richard Prince, Janne Räisänen, Anselm Reyle, Jason Rhoades, Daniel Richter, Gerhard Richter, Gregor Schneider, Dana Schutz, Cindy Sherman, Dash Snow, Philip Taaffe, Tal R, Kara Walker, Wawrzyniec Tokarski, David Weiss & Peter Fischli, Rachel Whiteread, Marlon Wobst

  • von Larissa Kikol
    39,80 €

    Anselm Reyle in HeilbronnAnselm Reyle gehört zu den international ­renommiertesten deutschen Künstler­I­nnen ­seiner Generation. In Tübingen geboren und in Heilbronn aufgewachsen, wird er nun die gesamte Kunsthalle Vogelmann bespielen. Die Liste seiner Ausstellungsorte liest sich wie das Who's Who der Kunstwelt: von der Kunsthalle ­Zürich bis zum Palazzo Grassi in Venedig, von den Deichtorhallen Hamburg bis zur Kunsthalle Tübingen. Seine Kooperationen, z. B. mit Dior für eine exklusive Handtaschenserie, sind legendär. Auf verblüffende Weise mischt Anselm Reyle Stile, Farben und ­Materialien, arbeitet mit Autolack, PVC- und Spiegel-folie, Sprühfarbe, LED-Leuchten, Beton oder Ton. Fundstücke als Ausgangsmaterial spielen in ­seinem Werk immer wieder eine herausragende Rolle, wobei es sich dabei ebenso um Elemente aus den Werken anderer KünstlerInnen wie um Alltagsobjekte, Architekturen oder auch um ­Design handeln kann. Entsprechend bestimmen ­Reflexion, Aneignung, ­Um- und Neuformulierung seine Arbeitsweise. Die Betrachter­Innen verfangen sich denn auch im überraschenden Beat gegensätzlicher formaler wie materieller Samplings, in denen sich das gesamte ­Bildrepertoire moderner abstrakter Bildfindung wiederfindet. Das geplante Buch wird die in Heilbronn vor Ort entstehenden raumgreifenden Wandarbeiten zeigen, die neueste Werkserie mit Bildern auf Sack­leinen präsentieren und auch einen Blick auf Anselm Reyles früheres Schaffen werfen.Ausstellung:Kunstverein Heilbronn, 8/7 - 23/10/2022

Willkommen bei den Tales Buchfreunden und -freundinnen

Jetzt zum Newsletter anmelden und tolle Angebote und Anregungen für Ihre nächste Lektüre erhalten.