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  • von Sandro Huber
    14,00 €

    »Wenn diese Leute, diese frühen Mayonnaisemacher, den Fisch drei Monate lang aufgehoben hatten und er vergoren ist, dann bohren sie von unten in das hölzerne Fass und dann tropft diese Flüssigkeit heraus. Ich hab einmal so Leichenflüssigkeit gesehen ... In Österreich gibt es einen Friedhof von alten Soldaten, da habe ich das Grab vom Radetzky [gesehen], das war damals noch nicht staatlich gepflegt, das war ein Bleisarg und der war unten gebrochen, da floß so eine gelbe Flüssigkeit heraus ... Das war der Radetzky.«Peter Kubelka: Die Mayonnaise, getanzt, betrachtet. Volksbühne Berlin 2020. YouTube.Mit Beiträgen von: Rike Bolte, Dustin Christ x Lavelle Müller, Franziska Füchsl, Alain Garric, Hermann Haertel & Simon Wascher, Benedikt Ledebur, Alexander Lin, Bernhard Kreuz, Thomas Macho, Maya McKechneay, Nadja Meisterhans, Oriette Sandoval, Shinohara Masatake, Sophie Stadler

  • von Anna Babka
    25,00 €

    Das vielschichtige OEuvre Barbara Frischmuths wurde in der literaturwissenschaftlichen Forschung bisher vor allem entlang einer überschaubaren Reihe von Themen untersucht - etwa dem Dialog der Religionen und Kulturen, dem Leben im Zwischenraum der Sprachen, Feenwelten und Mythologien oder dem prominenten Motiv des Gartens. Weniger zentral erwies sich bislang die Frage nach den spezifischen Schreibweisen, nach der sprachlich-rhetorischen Verfasstheit und somit der besonderen >écritureSchreibweisenPoetik< der Texte Barbara Frischmuths. Dabei wurden sowohl die Metaebene, also die explizit poetologischen Ausführungen, wie sie die Autorin etwa in Traum der Literatur - Literatur des Traums (Sonderzahl 2009) formuliert und entwickelt hat, in den Blick genommen, als auch die spezifische Verfasstheit der literarischen Texte selbst.Der Band geht auf ein Symposion zurück, das im Herbst 2017 von Anna Babka, Peter Clar und Thomas Eder veranstaltet wurde. Er vereint dabei nicht nur Tagungsbeiträge, sondern wurde um einige weitere Studien ergänzt, die sich bewusst zwischen den Gebieten der Literaturwissenschaft, der Essayistik und auch der Literatur verorten lassen. Es ging den Herausgeber_innen darum, aufschlussreiche >Antworten< auf Frischmuths Schreibweisen zu kompilieren, wobei sowohl Frischmuth-Expert_innen als auch Beiträger_innen, die aus unterschiedlichen Perspektiven erstmalig Sichtweisen zu Frischmuths Werk entwickeln, zu Wort kommen.Die Beiträge stammen von: Anna Babka, Silvana Cimenti, Peter Clar, Thomas Eder, Gerhard Fuchs, Markus Köhle, Isabel Kranz, Stefan Krammer, Herbert Maurer, Paul Michael Lützeler, Wolfgang Müller-Funk, Aleksandra Pawloff, Marina Rauchenbacher, Elisabeth Reichart, Christian Schenkermayr, Almut Tina Schmidt, Julian Schutting und Thomas Stangl

  • von Peter Rosei
    20,00 €

    In ungemütlichen Zeiten, wenn Krisen und Konflikte allgegenwärtig scheinen und überkommene Gewissheiten brüchig zu werden drohen, bildet der Essay für Peter Rosei ein unverzichtbares Werkzeug, um gedankliche Auseinandersetzungen fruchtbar zu gestalten und zur Orientierung zu nutzen. Als engagierter Beobachter der Gegenwart, der sich gleichermaßen auf Fragen der Politik, der Kunst und der Lebensführung einlässt, geht es ihm dabei nicht nur um eine Analyse der herrschenden Verhältnisse. Vielmehr sehen sich Roseis Essays dem Anspruch verpflichtet, gegen eigene Überzeugungen anzudenken, stets zu hinterfragen, von welchem Standpunkt aus uns etwas als richtig erscheinen kann, und so, durch diese Selbstbefragung, die uns verbleibenden Handlungsspielräume aufzuzeigen. Gerade dort, wo das Denken sich gegen Echokammern und eindimensionale Erklärungen zur Wehr zu setzen und vielfältige Betrachtungsebenen eng zu führen versteht, vermag es jenen Mut zu machen, die sich entschieden haben, zumindest gelegentlich auf jede Gemütlichkeit zu verzichten.Roseis Essays wenden sich an ein Du, das gleichermaßen das Gegenüber des Textes - die Lesenden - wie auch ein imaginäres Gegenüber im Text - die Zwiesprache des Denkens - meint. Denn erst dort, wo es um persönliche Verantwortung und grundlegende Entscheidungen, wie wir leben wollen, geht, vermag der Zweifel des Essayisten produktiv zu werden. Dass wir uns diesen Fragen möglichst mutig stellen sollten, liegt für Rosei schon in der einfachen Feststellung begründet: So oder so, die Geschichte geht weiter.

  • von Franz Schuh
    33,00 €

    Seit fast einem halben Jahrhundert setzt sich Franz Schuh intensiv mit dem Werk Elias Canettis auseinander. Das Ergebnis dieses Studiums ist nachzulesen in 25 Essays, die Canettis Literatur auf die ihr zugrundeliegende Lebensform hin untersuchen. Entsprechend formuliert Schuh: »Ich schreibe mir das Recht zu, zu wissen, wissen zu können, wer Elias Canetti wirklich, wer er eigentlich gewesen ist. Meine Rechtsgrundlage besteht daraus, dass ich nicht wenige Stunden meines Lebens damit verbracht habe, die Schriften dieses Autors zu studieren und zu propagieren, dass auch andere diese Schriften studieren mögen, um diese merkwürdige geistige Welt Canettis verstehen zu lernen, eine geistige Merkwürdigkeit, die ein Licht auf das Leben wirft, das wir gemeinhin führen müssen.«Canetti selbst, der Franz Schuh nie persönlich getroffen hat, fühlte sich 1985 ausdrücklich von diesem verstanden, wie er an Cilli Wang schrieb: »Übrigens hat man mir vom Verlag aus die einleitenden Worte von Franz Schuh zur Lesung im Rundfunk geschickt. Das ist heute der weitaus gescheiteste Kritiker in Wien, eigentlich der, den ich auch seines Ernstes und seiner Haltung wegen am liebsten habe. Aus seinen Worten sehe ich, wie genau er meine Absichten mit dem Buch erfasst hat: das war eine grosse Freude, ...«Schuhs Essays, die in diesem Band erstmalig gesammelt publiziert werden, begeben sich mit Canetti auf die Suche nach dem guten Menschen, befragen das Unglück des Erfolgs und den Größenwahn von Kritikern und Interpreten, handeln von Schauspielern und denkenden Dichtern, das Schreiben gegen den Tod, die Unsterblichkeit heute, Geschlecht und Verkehr und über die Theorie und Praxis von Canettis Hauptwerk Masse und Macht. Flankiert wird das Korpus von zwei großen Essays über Karl Kraus, das frühere Vorbild des späteren Nobelpreisträgers.

  • von Abdul Sharif Oluwafemi Baruwa
    30,00 €

    Der dritte Schuber der Reihe »Dispositions prises pour une expérience« erscheint mit folgenden zwei Bänden:Band 6: Abdul Sharif Oluwafemi Baruwa, DanielEine Auswahl von Textstücken des bildenden Künstlers Abdul Sharif Oluwafemi Baruwa, verfasst in den Jahren 2010-2023.Die Nummern 1 bis 28 erscheinen als Künstleredition mit einem signierten Linoldruck.Band 7: Wolfgang homola, Typen formenDer Grafiker und Schriftgestalter Wolfgang Homola über Schriften, Formen und Entwurfsprozesse in der eigenen Schriftentwicklung

  • von Bernhard Kraller
    25,00 €

    80 Feder- und Buntstift-Zeichnungen von Erna Frank werden flankiert von ebenso vielen Gedichten und einigen Statements der folgenden Autoren: Wolf Wondratschek, Sylvia Treudl, Franz Schuh, Christian Schreibmüller, Gerhard Ruiss, Ulrich Horstmann, Peter Gorsen, Karl-Markus Gauß, Bernhard Frankfurter, Walter Famler, Stephan Eibel und Gottfried Distl.Ausgelotet wird Erna Franks singuläre Kunst - einschließlich ihrer Ölbilder - durch 12 Essays aus der Feder von Rudolf Burger, Sonia Grassberger, Sven Hartberger, Bernhard Kraller, Rainer Metzger, Alfred J. Noll, Rotraud A. Perner, Erwin Riess, Peter Strasser, Alexander Wied, Herbert J. Wimmer und Franz Schuh. Außerdem enthält der Bildband eine Biografie sowie eine umfangreiche Bibliografie der Künstlerin.»Erna Frank, stets aufgelegt, ihre Umwelt mit scharfem und bösem Blick zu beobachten, hat sich verschiedentlich dem veristischen Flügel der Neuen Sachlichkeit, schonungslosen Malern wie dem frühen Otto Dix und George Grosz, verwandt empfunden. Ihr alleiniges Thema ist die menschliche Figur, genauer genommen das auf Mann und Frau fußende Menschenpaar, das mal in gemütlich-sinnlichen, mal sexuell turbulenten Verkehrsbeziehungen oder intimen, familiären Bindungen thematisiert wird. Ein wesentlicher Gesichtspunkt ... des Menschlich-Allzumenschlichen ist die Partnerschaft - ein grotesk-komischer Dressurakt zwischen den Geschlechtern«.Peter Gorsen

  • von Anna Babka
    28,00 €

    Das Erzählen über und für Kinder wird im umfangreichen OEuvre Barbara Frischmuths zu wenig beachtet oder kategorisch vom Erzählen über und für Erwachsene getrennt. Der vorliegende Sammelband, dessen Texte im Rahmen eines Symposiums in der Alten Schmiede entstanden sind, versucht Brücken zu schlagen - zum einen zwischen der behaupteten Trennung von Kinder- und Jugendliteratur und der sogenannten Allgemeinliteratur, zum anderen zwischen Literatur und Wissenschaft. So wird auf Frischmuths Kinder- und Jugendliteratur theoretisch wie literarisch »geantwortet«, wird diese neu- und wiedergelesen - mit Blick auf die Konstruktion von Identitäten, auf das Verhältnis zwischen den Geschlechtern und Kulturen sowie auf gattungspoetologische und medientheoretische Fragestellungen.Mit Beiträgen von:Anna Babka, Lena Brandauer, Silvana Cimenti, Peter Clar, Barbara Frischmuth, Andrea Grill, Elias Hirschl, Heinz Janisch, Andreas Jungwirth, Gabrielle Kögl, Heidi Lexe, Christine Lötscher, Julya Rabinowich, Klaus Reichert, Oliver Ruf, Claudia Sackl, Ernst Seibert, Clemens Setz, Stefan Slupetzky, Annalena Stabauer, Verena Stauffer, Elisabeth Steinkellner, Peter Anna Zeilinger und Marlene Zöhrer

  • von Margherita Spiluttini
    30,00 €

    Herausgegeben von formatgebung zusammen mit dem Architekturzentrum Wien. Nach einer Idee von Renate Kordon und Gabriele Lenz. Mit Textbeiträgen von Elfriede Czurda, Christine Frisinghelli, Otto Kapfinger, Veronica Kaup-Hasler, Aglaia Konrad und Sonja Pisarik. In Erinnerung an die Vorreiterin der internationalen Architekturfotografieszene und Wegbereiterin österreichischer Architekturdokumentation.Band 8 der Reihe »Dispositions prises pour une expérience« erscheint als Einzelband mit einer tiefgeprägten Fotografie am Cover.

  • von Peter Strasser
    25,00 €

    Das Wort Ewigkeitsdrang ist im Duden nicht zu finden und auch im Grimm'schen Wörterbuch gibt es keinen Eintrag. Was versteht nun der Grazer Philosoph Peter Strasser darunter, was ist ihm an diesem Phänomen so wichtig, dass er ein ganzes Buch danach benennt? Benötigt unsere kurzlebige Zeit ein Überdruckventil, das diesen Drang nach Ewigkeit - scheinbar - befriedigt?Dass wir Menschen trostbedürftig sind, ist nur allzu evident. Aber Peter Strasser ist als Metaphysiker auch Materialist, der das Werkzeug der Dialektik pointiert zu benutzen versteht: »Es wäre zu kurz gegriffen, wollte ich diese menschliche, allzu menschliche Sorge derart ausdrücken, dass ich sagte, ich will zwar nicht ewig leben, aber sterben und ewig tot sein will ich auch nicht. Ich möchte allerdings ebenso wenig wiedergeboren werden, nicht als der, der ich jetzt bin, und schon gar nicht als ein irgendwie anderes, womöglich transhumanes Geschöpf.« - Und so verliert für ihn der Gedanke der Ewigkeit noch sein Tröstliches.»Aber nicht völlig!«, meldet sich der Metaphysiker zurück. Denn sein Materialismus der scheinbar kleinen Dinge - wie etwa dem Hauch des Ginsters - verschafft Trost im Alltag und verweist in einem furiosen Überschlag auf das große Ganze der Schöpfung hinaus:»Liegt nicht darin das Ziel der Schöpfung? Die Dinge so leicht zu machen, dass sie die Schalen, die rauen, blutigen, schmerzhaften Schalen ihres Seins gegen eine leichtere Gewandung eintauschen - zu schwerelosen Begleitern werden des Menschen, dessen Hirn ihn niederdrückt.«Ja, dieses Hirn, das wir - wenn wir das Alte Testament interpretieren wollen - den Früchten vom Baum der Erkenntnis verdanken, ist Ursache der Trostbedürftigkeit und Werkzeug des Tröstens gleichzeitig. Vielleicht gerade weil sich Peter Strasser keiner philosophischen Schule zugehörig fühlt, schafft er möglicherweise die Quadratur des Kreises, Metaphysik und Materialismus zu versöhnen. Er weiß um die Schrecklichkeiten der Zeiten, aus denen wir kommen, in denen wir jetzt leben und die wir hinter uns zurücklassen werden, versteht es aber, der Verführung durch die Lust an der Apokalypse zu entkommen ... und uns, die geneigte Leserschaft, immer wieder poetisch zu verführen:»Das ist dann schön. Denn die Amsel weiß nichts von den Kriegen, sie singt ihr Abendlied, von dem die Vogelkundler sagen, es sei kein Himmelslob, sondern diene der Befestigung ihres Revieranspruchs. Ach, so sind wir doch alle, nur dass wir unseren Anspruch auf das Unsrige nicht durch Gesang bekräftigen, sondern durch Krieg. Der Abendgesang der Amsel steigt in den Himmel auf.«

  • von Tex Rubinowitz
    35,00 €

    Das limitierte und genähte Künstlerbuch STICKSTOFF verbindet eine Sammlung so genannter Tarnsätze, aphoristisch klingender Scheinredensarten aus dem Unterbewusstsein, unter Verzicht auf Absichtlichkeit und Sinnkontrolle, mit deren Umsetzung zu mit einer entfesselten Nähmaschine gestickten Wandschonern.Der Band entstand in Folge der gleichnamigen Ausstellung, die vom 11. Oktober-4. November 2023 in der Galerie rauminhalt_harald bichler zu sehen war.Band 9 der Reihe »Dispositions prises pour une expérience« erscheint mit handbesticktem Fontcover in Steppstichheftung.

  • von Ursula Ebel
    34,00 €

    Wien erwies sich aufgrund seiner besonderen geopolitischen Lage zwischen den Machtblöcken des Kalten Krieges rasch als attraktiver Standort der internationalen Literaturvermittlung. Die erste Literaturveranstalterin der Stadt, die 1961 gegründete Österreichische Gesellschaft für Literatur (ÖGfL), machte sich den neutralen Boden Österreichs zunutze, um ihre literarischen Agenden zu verfolgen: Österreichische Literatur sollte in die Welt - und internationale Literatur in den Wiener Salon gebracht werden.In enger Zusammenarbeit mit Unterrichts- und Außenministerium wurden spezifische Strategien für das In- bzw. für das Ausland entwickelt: Veranstaltungen, Stipendien, Literaturpreise, Übersetzungen, Symposien etc. Gleich ob taktische Überlegungen zu Büchersendungen im Kalten Krieg, die Rückholung von Exilautor*innen (u. a. E. Canetti, E. Fried, J. Lind), Einladungen zum informellen oder öffentlichkeitswirksamen Austausch oder die Organisation von Reisen jenseits des Eisernen Vorhangs, die ÖGfL fand Wege und hatte gute Kontakte zu den mächtigen Kulturorganisationen des Kalten Krieges (u. a. Congress for Cultural Freedom, International Advisory Council).Im Zentrum dieser literatursoziologischen Institutionengeschichte steht nicht nur der Glanz der prominenten Veranstaltungen mit den namhaftesten Autorinnen und Autoren (W. H. Auden, Mary McCarthy, Imre Kertész etc.) der Zeit, sondern auch das Bohren harter Bretter in der täglichen Arbeit. Auf der Basis von umfangreichem, bisher unbekanntem Archivmaterial wird die Positionierung der ÖGfL im literarischen Feld ab Anfang der 1960er Jahre nachgezeichnet sowie ihre internationalen Agenden, Erfolge und Grenzen im Kontext der österreichischen Kultur- und Literaturpolitik bis 1990 analysiert. An einer Reihe von Einzelbeispielen und mittels einer systematischen Analyse werden die Vielfalt der Begegnungen und Netzwerke über die Ländergrenzen hinweg erkennbar. Die behandelten dreißig Jahre Geschichte der ÖGfL zeigen eine Praxis der Kommunikation und des Austausches, die sich in seltener Transparenz verfolgen lässt, denn das einzigartige Archiv der Institution ermöglicht eine spannende Spurensuche auf den Wegen der sowohl verdeckten als auch scheinwerferbeleuchteten internationalen Literaturvermittlung im Kalten Krieg.

  • von Manès Sperber
    44,00 €

    Band 3 der Ausgewählten Werke von Manès Sperber, Zur Analyse der Tyrannis, betreut von Wolfgang Müller-Funk, enthält die wichtigsten Essays zur Kulturtheorie und Gesellschaftsanalyse: Zur Analyse der Tyrannis. Das Unglück begabt zu sein. Zwei sozialpsychologische Essays / Djilas oder die bestrafte Reue / André Malraux und die Politik / Charles de Gaulle oder der besiegte Sieger / Psychisches Glück ist eine Überwindungsprämie / Der vielfältige Tod des Wladimir Iljitsch / Positionen. Ein Essay über die Linke / Über den Haß / Das Wüten der Gewalt / Churban oder die unfassbare Gewissheit / Dieses mein Judentum. Versuch eines Selbstporträts / Die Liebe und Casanova / Fjodor M. Dostojewski: Ein biographischer Essay / Weinen um Hekuba - oder die Erwägungen über Wirkung und Nachwirkung der Literatur / Friedrich Nietzsche / Die Hafnergasse oder die unerreichbare Nähe / Das Österreichische an Alfred Adler / Wien - Hauptstadt versschiedener Völker / Leben im Jahrhundert der WeltkriegeDen Auftakt der Ausgewählten Werke von Manès Sperber bildete die dreiteilige Autobiografie All das Vergangene .... Band 2 beinhaltet seine bekannte Romantrilogie Wie eine Träne im Ozean, Band 3 versammelt die wichtigsten Essays zur Kulturtheorie und Gesellschaftsanalyse. Alle Bände bieten einen Stellenkommentar, um historische Bezüge aufzuschlüsseln, sowie ein kontextualisierendes Nachwort, das in die jeweiligen Texte einführt.

  • von Manès Sperber
    49,00 €

    Band 2 der Ausgewählten Werke von Manès Sperber beinhaltet seine bekannte Romantrilogie Wie eine Träne im Ozean und wurde von Rudolf Isler betreut.Den Auftakt der Ausgewählten Werke von Manès Sperber bildete die dreiteilige Autobiografie All das Vergangene .... Band 3 versammelt unter dem Titel Zur Analyse der Tyrannis die wichtigsten Essays zur Kulturtheorie und Gesellschaftsanalyse. Alle Bände bieten einen Stellenkommentar, um historische Bezüge aufzuschlüsseln, sowie ein kontextualisierendes Nachwort, das in die jeweiligen Texte einführt.

  • von Hildegard Fraueneder
    38,00 €

    Schon in den grundlegenden anthropologischen Aitiologien wie dem Prometheus- oder dem Sündenfallmythos wird die Kunstfertigkeit des Menschen als sein einzigartiges Vermögen gehandelt. Dies verschränkt sich mit der Idee, dass ihm umgekehrt ein fundamentaler Mangel, ein Gebrechen anhafte. Das vorliegende Buch interessiert sich für die Zuspitzung dieser Denkfigur im Zusammenhang von Kunst und Gebrechen, dabei für Gebrechen, die ursächlich mit dem Schaffen von Künstlerinnen und Künstlern in Verbindung stehen oder vielmehr und eher: mit ihnen in Verbindung gebracht werden. Hinter dem Gedanken, dass aus dem Gebrechen die Kunst komme, das Gebrechen die Kunst beeinflusse, stehen wirkungsmächtige, meist bipolare Denkmuster: so zum einen die dualistische Vorstellung von Körper und ingenium, die zueinander in einem Verhältnis der Divergenz oder der Konvergenz stehen können; zum anderen die Verrechnungslogiken, die zwischen Defizit und Profit vermitteln. Wenn sie mit ethischen Parametern operieren, dann zielen sie auf Ausgleich: Mit jedem Defizit muss ein Profit, vielleicht sogar ursächlich verbunden sein, das Soll des Gebrechens neutralisiert sich im Haben der Kunst.Das Buch lotet die unterschiedlichen Konstellationen aus, in denen sich Kunst und Gebrechen verschränken, von der Antike bis in die Gegenwart, in den Bereichen von Dichtung, Musik, Bildender Kunst und Performancekunst.Mit Beiträgen von:Peter Deutschmann, Daniel Ehrmann, Jana Graul, Nelly Janotka, Marlen Mairhofer, Max Pommer, Céline Roussel, Romana Sammern, Ronny F. Schulz und Dorothea Weber

  • von Anna Kim
    20,00 €

    In ihrer Poetikvorlesung reflektiert Anna Kim ausgehend von ihren Romanen Anatomie einer Nacht, Die große Heimkehr und Geschichte eines Kindes das Verhältnis der Literatur zur Wahrheit. Was diese drei Romane gemeinsam haben, ist, dass sie von wahren Begebenheiten ausgehen: Der Suizid eines achtjährigen Buben in Ostgrönland stand am Anfang von Anatomie einer Nacht, das nie aufgeklärte Verschwinden einer japanisch-koreanischen Jugendlichen aus ihrer Heimatstadt Kobe 1961 am Anfang von Die große Heimkehr. Ohne die Adoptionsakte des »wahren « Danny Truttmann hätte es Geschichte eines Kindes nie gegeben.Im ersten Abschnitt Fahnden bildet die Frage der Recherche den Ausgangspunkt: Inwiefern sich literarische Recherche von wissenschaftlicher oder journalistischer Nachforschung unterscheidet, wie man Quellen identifiziert, an welche Grenzen man bei der Recherche stoßen kann, und wann bzw. warum sie sich entschlossen hat, diese Grenzen zu überschreiten. Im zweiten Abschnitt Stricken behandelt Anna Kim - ausgehend von den Grenzüberschreitungen des ersten Teils - das Einarbeiten von Fakten in das fiktive Gewebe eines Romans, wie Inhalte strukturiert und komponiert, Fakten im literarischen Prozess zusammengestellt und überblendet, vermischt und fiktionalisiert werden. Abschließend nimmt sie unter dem Titel Balancieren die Frage nach der künstlerischen Freiheit und Verantwortung in den Blick: Wie kann, soll man mit historischen Dokumenten umgehen? Wie ist mit historischem Vokabular, das heutzutage außerordentlich verletzend ist, zu verfahren?Die Vorlesung wurde für die Buchfassung um zwei Essays - die Texte Unsere Schule sowie Farbe bekennen - ergänzt.

  • von Kunstuniversität Linz
    28,00 €

    25 Jahre Malerei mit Ursula Hübner an der Kunstuniversität Linz: »Dieses Buch ist eine Hommage geworden, natürlich an die Studierenden und an Ursula Hübner, aber auch an die Kunstuniversität Linz selbst, zeigt es doch alle Facetten auf, die ein Studium mit sich bringt: Was die liebe Familie dazu sagt. Der Alltag in den künstlerischen Klassen. Wie Freundschaften das Schaffen beeinflussen. In welchem Stil man sich nun kleidet. Welche Vorbilder sich im Laufe des Studiums auftun und, und, und ... Es sind teils sehr persönliche, teils exemplarisch über den Generationen stehende Themen, die ein Studierenden- und Künstler*innenleben prägen und die auf unnachahmliche Weise menschlich vor den Vorhang geholt werden.«

  • von Ann Cotten
    14,00 €

    »[...] Ich sitze am Ufer. Als wäre es der richtige Ort, um denken zu lernen.Als wäre es genug, sich im Strom mitzubewegen. Entscheidungsfähigkeit? Bleiben? Weggehen? Nachgeben? Den Sanddünen, die verblassen und flach werden? Oder ein schneller Stoß in die Höhe? Wenn ich nicht gehen kann, könnte ich noch, vielleicht, wie Leute mit Parkinson, tanzen?Die rastlose Tätigkeit meines Gehirns erscheint fruchtlos. Das kann unmöglich Denken sein. Ich lege es auf Papier hin, um ihm außerhalb meiner selbst zu begegnen. Ein Hindernis. Eine Wand mit einer Körnung, mit Poren, wo ich ein Muster erkennen könnte. Dann rufen mich die Beine in den Körper zurück, sie sind eingeschlafen. [...]«Rosemarie WaldropMit Beiträgen von: Luise Meier, Richard Heinrich, Theresia Prammer, Charles Sanders Peirce, Azuma Hiroki, Yuk Hui, Vincent Sauer, Saski Ken'ichi, Jakob Kraner, Monika Rinck, Mara Genschel, Florian Neuner, Alexander Heinrich, Masato Ishida, Sonja vom Brocke, Nora Zapf, Gerd Sulzenbacher, Sandro Huber, Ann Cotten und Matthias Schmidt

  • von Gudrun Heidemann
    20,00 €

    Olga Flor ist eine der spannendsten österreichischen Schriftstellerinnen der Gegenwart. Ausgehend von minutiösen Psychogrammen widmen sich ihre Texte grundlegenden Fragen der Zeit, wie sie die gesellschaftlichen Machtverhältnisse bestimmen: (Geschlechter) Hierarchien, politische Prozesse, wirtschaftliche Strukturen und schließlich Medien sowie Sprache selbst. Neben literatur- und kulturwissenschaftlichen Analysen sind essayistische Beiträge der Schriftsteller*innen Radka Denemarková und Doron Rabinovici inkludiert, ein Pressespiegel, ein Interview mit der Autorin sowie eine Laudatio von Daniela Strigl. Der Band liefert den ersten fundierten Überblick über das Werk von Olga Flor.Mit Beiträgen von Doron Rabinovici, Daniela Strigl, Radka Denemarková, Monika Szczepaniak, Sabine Zelger, Marina Rauchenbacher, Gudrun Heidemann, Kalina Kupczynska, Artur Pelka, Susanne Hochreiter, Naomi Lobnig - und einem Interview mit Olga Flor.

  • von Elisabeth von Samsonow
    28,00 €

    Im Museum des Anfangs unternimmt die Künstlerin und Philosophin Elisabeth von Samsonow eine dreifache Revision bestehender Gewissheiten: Sie erweitert erstens den Vorrat wirkmächtiger Figuren um das Mädchen, deren bislang ausgeklammerte Bedeutung sie von neolithischen Figurinen - den Kykladenidolen - quer durch die Kunst- und Denkgeschichte bis hinein in die aktuelle Gegenwart verfolgt. Dort oszillieren sie zwischen Warenform und avantgardistischem Motiv, während sich schließlich ihre Funktion - als operative Maschinen, als Transformatoren innerhalb der tradierten Denkordnung - entschleiert. Die Mädchen werden flankiert von zwei weiteren solchen »Operatoren« - dem Pferd und dem Baum - die in analoger Weise dazu beitragen, erstarrte Muster in Bezug auf das Soziale, die Ökonomie und die Ökologie aufzubrechen und neu anzulegen.Denn zweitens geht es diesem Text darum, eine andere Subjektordnung zu Gunsten einer ganzheitlichen Ökologie greifbar werden zu lassen. Diese Neuordnung revidiert die herrschende Verteilung von Subjektivität insofern, als eine speziesübergreifende Sicht auf das »ganze Haus« der Erde umrissen wird.Der Modus dieses Denkens lässt sich als die dritte Revision verstehen, da Elisabeth von Samsonow eine zwar nicht unbekannte, doch hartnäckig geschmähte Denkform zum Zuge kommen lässt: Das kon-fuse Denken, verstanden im Sinne der clara et confusa perceptio, vermag es, Fusionen, Hybridformen und Koagulationen zu integrieren - um so, in Nachfolge von Leibniz und Baumgarten, die größtmögliche Fülle an »weltbezogener Wahrnehmung« verfügbar zu machen.Das Ergebnis ist ein furioser Text, der zwischen Essay, Fiktion, Traktat, Satire und Katalog changiert, Denken und Kunst, Schrift und Bild vexieren lässt und wie eine Droge konsumiert werden soll: Er ist angelegt wie eine schiefe Ebene, auf der man allmählich in eine andere Subjektordnung gleitet. Das Museum des Anfangs zieht alle Register, um die Denkwerkzeuge und Fluchtlinien für eine andere Ideengeschichte bereitzustellen, die fit macht für die Herausforderungen der Zukunft.

  • von Sven Hartberger
    20,00 €

    arbeit, ein uraltes, viel merkwürdige seiten darbietendes wort.So steht es bereits im 1854 erschienenen ersten Band des Deutschen Wörterbuchs der Brüder Grimm - und für die Gegenwart trifft diese Diagnose in besonderem Maße zu: Heute liegt die letzte bedeutsame Senkung der Normarbeitszeit fünfzig Jahre zurück. In diesem halben Jahrhundert ist jedoch die Arbeitsproduktivität auf das Zweieinhalbfache gestiegen. Was eine Person früher in zweieinhalb Tagen geschaffen hat, schafft sie jetzt an einem. Das ist der Mittelwert der Produktivitätssteigerung über alle Branchen gesehen, vom Industriearbeiter bis zur Lehrerin und zum Krankenpfleger. Die Normarbeitszeit ist davon vollkommen unberührt bei vierzig Stunden geblieben. Warum eigentlich?Eine ähnliche Diskrepanz wird deutlich, betrachtet man die großen Staatsziele in der Europäischen Union. Staatsziel eins: Alle arbeitsfähigen Personen sollen in Vollzeit beschäftigt sein. Staatsziel zwei: Die Erderwärmung soll enden. Diese beiden Ziele sind offenkundig miteinander nicht vereinbar.In Sven Hartbergers Erzählung Mallingers Abschied sind es exakt diese Fragen - und ihre bedrückenden Auswirkungen auf die Lebensrealität unzähliger Menschen - die einen Therapeuten dazu veranlassen, der Frage nach dem Leiden an der Arbeit auf den Grund zu gehen. Auf der Suche nach einer möglichen gesellschaftlichen Therapie versammelt er unterschiedlichste Stimmen und Erzählungen, um einen Befund der gegenwärtigen Situation zu formulieren. Behilflich ist ihm ein befreundeter Ökonom: Dem Doktor Mallinger scheint die Welt gerade so wunderlich, wie er der Welt. Er weiß, für welches der beiden unvereinbaren Ziele sich die Welt entscheiden wird, und er weiß auch, warum weiterhin so viel und immer mehr gearbeitet werden muss. Nutzloses Wissen, so lange der bedingungslose Glaube an die Macht nicht aufhört, die mit dem Versprechen unbegrenzter Freiheiten auf einen Weg leitet, der immer mehr Arbeit erzwingt und so die verderbliche Spirale immer weiter dreht. Die Erzählung Mallingers Abschied setzt den ziellosen Irrungen der Arbeitsgesellschaft den Versuch der Orientierung an den Forderungen von Kultur und Humanität entgegen.

  • von Bruno Munari
    29,00 €

    Bruno Munari war Gestalter, Designer, Künstler - aber auch Erfinder, Bildhauer, Maler, Fotograf, Architekt, Pädagoge, Filmemacher, Lehrer und Kunstvermittler. Heute kann, ja muss er als eine der zentralen Figuren des modernen italienischen Designs gelten. Umso erstaunlicher ist es, dass er - obwohl seine Bücher in Italien zum festen Bestand des bildnerischen Kanons zählen - im deutschsprachigen Raum nach wie vor weitgehend unbekannt geblieben ist. Mit Fantasia erscheint ein zentraler Text Munaris in deutscher Übersetzung, in dem anhand von Alltags-, Design- und Kunstobjekten seine Überlegungen zu Erfindung, Kreativität und Imagination plastisch vor Augen geführt werden.Munaris Biografie führt von seiner futuristischen Jugend zu ikonischen grafischen Arbeiten für Firmen wie Campari, Olivetti und das Verlagshaus Mondadori - gefolgt von Versuchen, gestalterische Arbeit und künstlerische Forschung zu verbinden. Programmatisch war Munaris Selbstverständnis: »Uscite dallo studio!« Verlasst Eure Ateliers, produziert nicht nur Kunst für eine wohlhabende Elite, sondern verschönert auch den Rest der Welt!In Fantasia (Editori Laterza 1977) - seinem Pionieraufsatz der italienischen Pädagogik sowie der Kunst- und Designgeschichte, der in Italien bereits in der dreißigsten Auflage vorliegt - wird die Frage aufgeworfen, was hinter den Vermögen der Fantasie, der Kreativität und der Erfindung steckt. Wie kann die Elastizität des Denkens gefördert werden, damit es nicht in vorgegebenen Formeln stagniert? Wie kann die kindliche Kreativität gestärkt werden? Entlang dieser Fragen entwickelt Munari anhand von zahlreichen Beispielen eine visuelle Rhetorik und konkrete Techniken, um Neues zu schaffen. Was zunächst wie eine begriffliche Sortierung anhebt, wächst sich bald zu einer angewandten Theorie und Schule des Sehens aus - spielerisch verleitet der Text zur kreativen Erkundung bisher ungedachter Verbindungen. Der von Gernot Waldner ins Deutsche übertragene und kommentierte Text richtet sich nicht nur an Design- und Kunstinteressierte, sondern eignet sich auch hervorragend als Einführung in Munaris Arbeitsweise und dessen Werk. Ein Anmerkungsapparat von Jeffrey Schnapp (Harvard) erläutert die wichtigsten Bezüge und Hintergründe.

  • von Laura Ettel
    18,00 €

    Band 3 der Reihe »Aus der Werkstatt« widmet sich mit Karina Ressler einer der wichtigsten österreichischen Filmeditor*innen. Nach ihrem Studium an der Filmakademie Wien im Fachbereich Schnitt arbeitete sie mit zahlreichen österreichischen und internationalen Filmemacher*innen zusammen, darunter Jessica Hausner, Götz Spielmann und Barbara Albert. Ihr bisheriges Schaffen umfasst über 80 Filme, für die sie unter anderem dreimal mit dem österreichischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Von 2014 bis 2018 war sie Professorin für Montage an der HFF - Hochschule für Film und Fernsehen in München. Im Interview spricht Karina Ressler ausführlich über ihre wichtigsten filmischen Arbeiten, reflektiert ihre künstlerische Rolle als Filmeditorin und ihre Haltung als politische Filmemacherin.Die Buchreihe »Aus der Werkstatt« basiert auf einem Oral-History-Projekt der Filmakademie Wien. In umfassenden Werkstattgesprächen diskutieren Filmemacher*innen ihr künstlerisches Schaffen und geben detailliert Einblick in ihr filmisches Denken und ihre Arbeitsmethoden. Die Herausgabe der Interviews als Buch eröffnet die Möglichkeit, die Gespräche einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die Vielfalt des österreichischen Filmschaffens aufzuzeigen. Für die Forschung bieten die werkumspannenden Interviews eine wichtige Grundlage für weitere kritische Auseinandersetzungen mit den Filmemacher*innen.

  • von Sabine Pollak
    22,00 €

    Utopie verlangt einen Ausnahmezustand. Ist das Leben zu angenehm, benötigt es keinen utopischen Gegenentwurf. Als Sabine Pollak die Arbeit am vorliegenen Buch im März 2020 aufnahm, waren die Umstände der Entwicklung utopischer Stadtentwürfe denkbar günstig: Soziale Kontakte waren reduziert und öffentliche Räume seltsam geleert. Im Gegenzug implodierte das private Wohnen nahezu. Die abgeschlossene Situation lähmte den Körper und setzte zugleich ein gedankliches Abschweifen frei. Wenn man der Wohnung nicht entkommt, ist es auch ratsam, sich etwas zu suchen, was den Tag strukturiert. Zeichnen und Schreiben eignen sich dafür sehr gut. So entstand an einem der ersten Tage des Lockdowns die erste Zeichnung einer utopischen Stadt, begleitet von einer kurzen Geschichte dazu, in Anlehnung an die Unsichtbaren Städte von Italo Calvino.Anfangs kamen täglich neue hinzu, später wurden die Intervalle länger. Jede Stadt und das Leben und Wohnen darin folgen ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten und Ritualen. Nach eineinhalb Jahren liegen nun achtzig Stadtutopien vor - ein visionärer Strauß voller Möglichkeiten, wie künftiges Wohnen und Leben sein könnten.

  • von Andreas Pavlic
    28,00 €

    Va · ga · bon · da · ge: Der - laut Duden - spezifisch österreichische Ausdruck benennt die Lebensform einer Gruppe sozial bestimmter Figuren, oder kurz: Landstreicherei, Herumtreiberei. Im vorliegenden Band fokussiert der Begriff vor allem die künstlerischen und politischen Aspekte jener Bewegungen, die sich in den 1920er Jahren mit großem Selbstbewusstsein formierten und sogar »Vagabundenkongresse « abhielten. Ein solcher war, nach einer ersten Veranstaltung in Stuttgart 1929, für das Jahr 1930 auch in Wien geplant, wurde allerdings nicht realisiert. Wien, als eines der Gravitationszentren der Landstreichenden, bildet den Ausgangspunkt und den Schauplatz einer eingehenden Untersuchung von Vagabund*innenbewegungen. Dabei werden historische und kulturwissenschaftliche Perspektiven mit zeitgenössischen Analysen, Stellungnahmen und Berichten verschränkt: Auf diese Weise werden Brüche und Kontinuitäten hinsichtlich sozialer Mechanismen, künstlerischer Ausdrucksformen und politischer Organisationsformen ausgelotet und zur Sprache gebracht. Der Band stellt dabei sowohl einen Grundlagenbeitrag als auch eine zur weiteren Forschung anregende Anthologie dar.Wie facettenreich und vielschichtig jene Bevölkerungsgruppen sind, die als Vagabund*innen, als >Nicht-Sesshafte

  • von Bastian Schneider
    20,00 €

    Istanbul im Sommer 2017: Ein Jahr nach dem gescheiterten Putschversuch versucht der Schriftsteller Bastian Schneider als Stipendiat, die angespannte Stimmung in der Stadt am Bosporus einzufangen. Anlass seiner Reise ist das Schicksal der vielen Geflüchteten, die auf ihrem Weg vom mittleren Osten nach Europa hier stranden und als Spielball einer repressiven Politik missbraucht werden.Dieser Fokus rückt jedoch schnell in den Hintergrund, denn schon am Tag seiner Ankunft wird Schneider zum Opfer einer Verwechslung, die nur der Anfang einer Reihe von Irritationen ist: Der Doppelgänger, der an seiner statt im Hotel eingecheckt hat, wird vor seinen Augen als mutmaßlicher Terrorist verhaftet. Und als Schneider wenig später auf weitere - literarische - Doppelgänger stößt, fühlt er sich zunehmend in seiner Identität verunsichert, da gar nicht klar ist, wo die vermeintlichen Fronten um ihn verlaufen - oder wie viele es sind. Selbst die scheinbar zufällige Bekanntschaft mit dem Verleger Orhan hilft ihm nicht, sich im Gewirr der herrschenden politischen Verhältnisse zu orientieren - zu vieles bleibt unaussprechbar, erschöpft sich in kaum aufzulösenden Chiffren und ermöglicht gerade keinen Einblick in die realen Verhältnisse: Wird Schneider selbst als vermeintlicher Spion observiert oder wird er vielmehr gegen den Überwachungsapparat instrumentalisiert? Im Strudel der Erzählungen und Mutmaßungen verheddern sich die Fäden der jeweiligen Erklärungen, bis sich Schneider buchstäblich selbst abhanden kommt.Der Roman basiert auf »wahren Begebenheiten« und verhandelt die Frage nach der Deutungshoheit über das eigene Leben vor dem Hintergrund einer Gegenwart, in der bereits der Anschein eines »falschen Namens« zum Verhängnis werden kann. Während der erste Teil des Romans die Ereignisse in Istanbul wahrheitsgemäß nacherfindet, begibt sich der zweite Teil des Textes auf die Suche nach dem verschwundenen Bastian Schneider. Dessen Spuren führen immer öfter zu weiteren Rätseln, ohne sich zu jener geschlossenen Erzählung zu fügen, die Schneider selbst seinem Aufenthalt abgewinnen wollte. Die vielbödige Wirklichkeit entpuppt sich bald als surrealer als es die virtuelle Realität oder fake news je sein könnten. Ironischerweise scheint die literarische Einbildungskraft ihrem Autor gerade anhand sauber dokumentierter Fakten aufzeigen zu wollen, wo sein wirklicher Ort ist: nämlich dort, wo das feine Gewebe des Textes löchrig wird.

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