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  • von Sandro Huber
    14,00 €

    »Wenn diese Leute, diese frühen Mayonnaisemacher, den Fisch drei Monate lang aufgehoben hatten und er vergoren ist, dann bohren sie von unten in das hölzerne Fass und dann tropft diese Flüssigkeit heraus. Ich hab einmal so Leichenflüssigkeit gesehen ... In Österreich gibt es einen Friedhof von alten Soldaten, da habe ich das Grab vom Radetzky [gesehen], das war damals noch nicht staatlich gepflegt, das war ein Bleisarg und der war unten gebrochen, da floß so eine gelbe Flüssigkeit heraus ... Das war der Radetzky.«Peter Kubelka: Die Mayonnaise, getanzt, betrachtet. Volksbühne Berlin 2020. YouTube.Mit Beiträgen von: Rike Bolte, Dustin Christ x Lavelle Müller, Franziska Füchsl, Alain Garric, Hermann Haertel & Simon Wascher, Benedikt Ledebur, Alexander Lin, Bernhard Kreuz, Thomas Macho, Maya McKechneay, Nadja Meisterhans, Oriette Sandoval, Shinohara Masatake, Sophie Stadler

  • von Anna Babka
    25,00 €

    Das vielschichtige OEuvre Barbara Frischmuths wurde in der literaturwissenschaftlichen Forschung bisher vor allem entlang einer überschaubaren Reihe von Themen untersucht - etwa dem Dialog der Religionen und Kulturen, dem Leben im Zwischenraum der Sprachen, Feenwelten und Mythologien oder dem prominenten Motiv des Gartens. Weniger zentral erwies sich bislang die Frage nach den spezifischen Schreibweisen, nach der sprachlich-rhetorischen Verfasstheit und somit der besonderen >écritureSchreibweisenPoetik< der Texte Barbara Frischmuths. Dabei wurden sowohl die Metaebene, also die explizit poetologischen Ausführungen, wie sie die Autorin etwa in Traum der Literatur - Literatur des Traums (Sonderzahl 2009) formuliert und entwickelt hat, in den Blick genommen, als auch die spezifische Verfasstheit der literarischen Texte selbst.Der Band geht auf ein Symposion zurück, das im Herbst 2017 von Anna Babka, Peter Clar und Thomas Eder veranstaltet wurde. Er vereint dabei nicht nur Tagungsbeiträge, sondern wurde um einige weitere Studien ergänzt, die sich bewusst zwischen den Gebieten der Literaturwissenschaft, der Essayistik und auch der Literatur verorten lassen. Es ging den Herausgeber_innen darum, aufschlussreiche >Antworten< auf Frischmuths Schreibweisen zu kompilieren, wobei sowohl Frischmuth-Expert_innen als auch Beiträger_innen, die aus unterschiedlichen Perspektiven erstmalig Sichtweisen zu Frischmuths Werk entwickeln, zu Wort kommen.Die Beiträge stammen von: Anna Babka, Silvana Cimenti, Peter Clar, Thomas Eder, Gerhard Fuchs, Markus Köhle, Isabel Kranz, Stefan Krammer, Herbert Maurer, Paul Michael Lützeler, Wolfgang Müller-Funk, Aleksandra Pawloff, Marina Rauchenbacher, Elisabeth Reichart, Christian Schenkermayr, Almut Tina Schmidt, Julian Schutting und Thomas Stangl

  • von Peter Rosei
    20,00 €

    In ungemütlichen Zeiten, wenn Krisen und Konflikte allgegenwärtig scheinen und überkommene Gewissheiten brüchig zu werden drohen, bildet der Essay für Peter Rosei ein unverzichtbares Werkzeug, um gedankliche Auseinandersetzungen fruchtbar zu gestalten und zur Orientierung zu nutzen. Als engagierter Beobachter der Gegenwart, der sich gleichermaßen auf Fragen der Politik, der Kunst und der Lebensführung einlässt, geht es ihm dabei nicht nur um eine Analyse der herrschenden Verhältnisse. Vielmehr sehen sich Roseis Essays dem Anspruch verpflichtet, gegen eigene Überzeugungen anzudenken, stets zu hinterfragen, von welchem Standpunkt aus uns etwas als richtig erscheinen kann, und so, durch diese Selbstbefragung, die uns verbleibenden Handlungsspielräume aufzuzeigen. Gerade dort, wo das Denken sich gegen Echokammern und eindimensionale Erklärungen zur Wehr zu setzen und vielfältige Betrachtungsebenen eng zu führen versteht, vermag es jenen Mut zu machen, die sich entschieden haben, zumindest gelegentlich auf jede Gemütlichkeit zu verzichten.Roseis Essays wenden sich an ein Du, das gleichermaßen das Gegenüber des Textes - die Lesenden - wie auch ein imaginäres Gegenüber im Text - die Zwiesprache des Denkens - meint. Denn erst dort, wo es um persönliche Verantwortung und grundlegende Entscheidungen, wie wir leben wollen, geht, vermag der Zweifel des Essayisten produktiv zu werden. Dass wir uns diesen Fragen möglichst mutig stellen sollten, liegt für Rosei schon in der einfachen Feststellung begründet: So oder so, die Geschichte geht weiter.

  • von Franz Schuh
    33,00 €

    Seit fast einem halben Jahrhundert setzt sich Franz Schuh intensiv mit dem Werk Elias Canettis auseinander. Das Ergebnis dieses Studiums ist nachzulesen in 25 Essays, die Canettis Literatur auf die ihr zugrundeliegende Lebensform hin untersuchen. Entsprechend formuliert Schuh: »Ich schreibe mir das Recht zu, zu wissen, wissen zu können, wer Elias Canetti wirklich, wer er eigentlich gewesen ist. Meine Rechtsgrundlage besteht daraus, dass ich nicht wenige Stunden meines Lebens damit verbracht habe, die Schriften dieses Autors zu studieren und zu propagieren, dass auch andere diese Schriften studieren mögen, um diese merkwürdige geistige Welt Canettis verstehen zu lernen, eine geistige Merkwürdigkeit, die ein Licht auf das Leben wirft, das wir gemeinhin führen müssen.«Canetti selbst, der Franz Schuh nie persönlich getroffen hat, fühlte sich 1985 ausdrücklich von diesem verstanden, wie er an Cilli Wang schrieb: »Übrigens hat man mir vom Verlag aus die einleitenden Worte von Franz Schuh zur Lesung im Rundfunk geschickt. Das ist heute der weitaus gescheiteste Kritiker in Wien, eigentlich der, den ich auch seines Ernstes und seiner Haltung wegen am liebsten habe. Aus seinen Worten sehe ich, wie genau er meine Absichten mit dem Buch erfasst hat: das war eine grosse Freude, ...«Schuhs Essays, die in diesem Band erstmalig gesammelt publiziert werden, begeben sich mit Canetti auf die Suche nach dem guten Menschen, befragen das Unglück des Erfolgs und den Größenwahn von Kritikern und Interpreten, handeln von Schauspielern und denkenden Dichtern, das Schreiben gegen den Tod, die Unsterblichkeit heute, Geschlecht und Verkehr und über die Theorie und Praxis von Canettis Hauptwerk Masse und Macht. Flankiert wird das Korpus von zwei großen Essays über Karl Kraus, das frühere Vorbild des späteren Nobelpreisträgers.

  • von Abdul Sharif Oluwafemi Baruwa
    30,00 €

    Der dritte Schuber der Reihe »Dispositions prises pour une expérience« erscheint mit folgenden zwei Bänden:Band 6: Abdul Sharif Oluwafemi Baruwa, DanielEine Auswahl von Textstücken des bildenden Künstlers Abdul Sharif Oluwafemi Baruwa, verfasst in den Jahren 2010-2023.Die Nummern 1 bis 28 erscheinen als Künstleredition mit einem signierten Linoldruck.Band 7: Wolfgang homola, Typen formenDer Grafiker und Schriftgestalter Wolfgang Homola über Schriften, Formen und Entwurfsprozesse in der eigenen Schriftentwicklung

  • von Bernhard Kraller
    25,00 €

    80 Feder- und Buntstift-Zeichnungen von Erna Frank werden flankiert von ebenso vielen Gedichten und einigen Statements der folgenden Autoren: Wolf Wondratschek, Sylvia Treudl, Franz Schuh, Christian Schreibmüller, Gerhard Ruiss, Ulrich Horstmann, Peter Gorsen, Karl-Markus Gauß, Bernhard Frankfurter, Walter Famler, Stephan Eibel und Gottfried Distl.Ausgelotet wird Erna Franks singuläre Kunst - einschließlich ihrer Ölbilder - durch 12 Essays aus der Feder von Rudolf Burger, Sonia Grassberger, Sven Hartberger, Bernhard Kraller, Rainer Metzger, Alfred J. Noll, Rotraud A. Perner, Erwin Riess, Peter Strasser, Alexander Wied, Herbert J. Wimmer und Franz Schuh. Außerdem enthält der Bildband eine Biografie sowie eine umfangreiche Bibliografie der Künstlerin.»Erna Frank, stets aufgelegt, ihre Umwelt mit scharfem und bösem Blick zu beobachten, hat sich verschiedentlich dem veristischen Flügel der Neuen Sachlichkeit, schonungslosen Malern wie dem frühen Otto Dix und George Grosz, verwandt empfunden. Ihr alleiniges Thema ist die menschliche Figur, genauer genommen das auf Mann und Frau fußende Menschenpaar, das mal in gemütlich-sinnlichen, mal sexuell turbulenten Verkehrsbeziehungen oder intimen, familiären Bindungen thematisiert wird. Ein wesentlicher Gesichtspunkt ... des Menschlich-Allzumenschlichen ist die Partnerschaft - ein grotesk-komischer Dressurakt zwischen den Geschlechtern«.Peter Gorsen

  • von Anna Babka
    28,00 €

    Das Erzählen über und für Kinder wird im umfangreichen OEuvre Barbara Frischmuths zu wenig beachtet oder kategorisch vom Erzählen über und für Erwachsene getrennt. Der vorliegende Sammelband, dessen Texte im Rahmen eines Symposiums in der Alten Schmiede entstanden sind, versucht Brücken zu schlagen - zum einen zwischen der behaupteten Trennung von Kinder- und Jugendliteratur und der sogenannten Allgemeinliteratur, zum anderen zwischen Literatur und Wissenschaft. So wird auf Frischmuths Kinder- und Jugendliteratur theoretisch wie literarisch »geantwortet«, wird diese neu- und wiedergelesen - mit Blick auf die Konstruktion von Identitäten, auf das Verhältnis zwischen den Geschlechtern und Kulturen sowie auf gattungspoetologische und medientheoretische Fragestellungen.Mit Beiträgen von:Anna Babka, Lena Brandauer, Silvana Cimenti, Peter Clar, Barbara Frischmuth, Andrea Grill, Elias Hirschl, Heinz Janisch, Andreas Jungwirth, Gabrielle Kögl, Heidi Lexe, Christine Lötscher, Julya Rabinowich, Klaus Reichert, Oliver Ruf, Claudia Sackl, Ernst Seibert, Clemens Setz, Stefan Slupetzky, Annalena Stabauer, Verena Stauffer, Elisabeth Steinkellner, Peter Anna Zeilinger und Marlene Zöhrer

  • von Bernd Marin
    29,00 €

    Im Dritten Lebensalter verschreibt sich der Sozialwissenschaftler Bernd Marin der pop science, populärer doch profunder Wissensvermittlung an ein breites Publikum. Selten zuvor waren sozio-ökonomische Aufklärung und vergleichende Wohlfahrtsanalyse leichter, vergnüglicher, zugleich informativer und unterhaltsamer zu lesen, zu hören und zu sehen als in Marins LebensZeiten.Es handelt sich um meist feine Gedankensplitter, immer aber fachlich fundierte Denkwerkstücke - gelegentlich ergänzt durch leidenschaftliche politische Polemiken. Mit diesem Sachbuch wird Marin vielen »aus der Seele« sprechen, andere hingegen zu Widerrede und Entgegnung reizen - aber keine(n) lässt er kalt. Selbst »heiße« Themen werden kenntnisreich und kühl seziert, während er an längst erkalteten, »eingefrorenen Konflikten« und Kampffronten in politisch-kulturellen Stellungskriegen unterirdisch fortglosende Glutnester ideologischer Passionen erkennbar macht.In 14 Kapiteln entfaltet Marin ein breites Spektrum aktueller gesellschaftlicher Themen: Von der Tempo- und Freizeitgesellschaft zwischen killing speed und Entschleunigung zu bedrohlicher Entzivilisierung; von Langlebigkeit und Altersinflation, die uns immer älter und zugleich täglich sechs Stunden jünger werden lassen bis zu den »verseuchten Zeiten« des Krisen- und Pandemie-(Mis-)Managements 2020-2023; von Fragen nach einer Expertenherrschaft zu amüsanten Beobachtungen unseres kakanischen Alltags.Er versammelt Vermischtes aus Essays, Glossen, Notizen und Kommentaren zum Zeitgeschehen. Das öffnet ein Schatzkästchen literarischer und philosophischer Reflexionen und stiftet poetische Momente. Keinen Moment erspart uns Bernd Marin spannendes Nachdenken und anregendes Lernen. Das verbürgt steile Lernkurven, so unterhaltsam verpackt, dass uns Erkenntnisse und Wissensgewinne »im Schlaf« zuwachsen. Oder wie ein Nachruf auf einen großen Denker sagt: Sehen, was keiner sieht - bis alle es sehen.Das Buch enthält als Ergänzung über 30 Stunden gratis herunterladbare audio-visuelle Beiträge - Radio, Podcasts, Videos, TV - mit Interviews, Vorträgen, Debatten, Streitgesprächen usw., eine Art Hör-Buch und Nachseh-Buch im Buch.

  • von Margherita Spiluttini
    30,00 €

    Herausgegeben von formatgebung zusammen mit dem Architekturzentrum Wien. Nach einer Idee von Renate Kordon und Gabriele Lenz. Mit Textbeiträgen von Elfriede Czurda, Christine Frisinghelli, Otto Kapfinger, Veronica Kaup-Hasler, Aglaia Konrad und Sonja Pisarik. In Erinnerung an die Vorreiterin der internationalen Architekturfotografieszene und Wegbereiterin österreichischer Architekturdokumentation.Band 8 der Reihe »Dispositions prises pour une expérience« erscheint als Einzelband mit einer tiefgeprägten Fotografie am Cover.

  • von Peter Strasser
    25,00 €

    Das Wort Ewigkeitsdrang ist im Duden nicht zu finden und auch im Grimm'schen Wörterbuch gibt es keinen Eintrag. Was versteht nun der Grazer Philosoph Peter Strasser darunter, was ist ihm an diesem Phänomen so wichtig, dass er ein ganzes Buch danach benennt? Benötigt unsere kurzlebige Zeit ein Überdruckventil, das diesen Drang nach Ewigkeit - scheinbar - befriedigt?Dass wir Menschen trostbedürftig sind, ist nur allzu evident. Aber Peter Strasser ist als Metaphysiker auch Materialist, der das Werkzeug der Dialektik pointiert zu benutzen versteht: »Es wäre zu kurz gegriffen, wollte ich diese menschliche, allzu menschliche Sorge derart ausdrücken, dass ich sagte, ich will zwar nicht ewig leben, aber sterben und ewig tot sein will ich auch nicht. Ich möchte allerdings ebenso wenig wiedergeboren werden, nicht als der, der ich jetzt bin, und schon gar nicht als ein irgendwie anderes, womöglich transhumanes Geschöpf.« - Und so verliert für ihn der Gedanke der Ewigkeit noch sein Tröstliches.»Aber nicht völlig!«, meldet sich der Metaphysiker zurück. Denn sein Materialismus der scheinbar kleinen Dinge - wie etwa dem Hauch des Ginsters - verschafft Trost im Alltag und verweist in einem furiosen Überschlag auf das große Ganze der Schöpfung hinaus:»Liegt nicht darin das Ziel der Schöpfung? Die Dinge so leicht zu machen, dass sie die Schalen, die rauen, blutigen, schmerzhaften Schalen ihres Seins gegen eine leichtere Gewandung eintauschen - zu schwerelosen Begleitern werden des Menschen, dessen Hirn ihn niederdrückt.«Ja, dieses Hirn, das wir - wenn wir das Alte Testament interpretieren wollen - den Früchten vom Baum der Erkenntnis verdanken, ist Ursache der Trostbedürftigkeit und Werkzeug des Tröstens gleichzeitig. Vielleicht gerade weil sich Peter Strasser keiner philosophischen Schule zugehörig fühlt, schafft er möglicherweise die Quadratur des Kreises, Metaphysik und Materialismus zu versöhnen. Er weiß um die Schrecklichkeiten der Zeiten, aus denen wir kommen, in denen wir jetzt leben und die wir hinter uns zurücklassen werden, versteht es aber, der Verführung durch die Lust an der Apokalypse zu entkommen ... und uns, die geneigte Leserschaft, immer wieder poetisch zu verführen:»Das ist dann schön. Denn die Amsel weiß nichts von den Kriegen, sie singt ihr Abendlied, von dem die Vogelkundler sagen, es sei kein Himmelslob, sondern diene der Befestigung ihres Revieranspruchs. Ach, so sind wir doch alle, nur dass wir unseren Anspruch auf das Unsrige nicht durch Gesang bekräftigen, sondern durch Krieg. Der Abendgesang der Amsel steigt in den Himmel auf.«

  • von Ursula Ebel
    34,00 €

    Wien erwies sich aufgrund seiner besonderen geopolitischen Lage zwischen den Machtblöcken des Kalten Krieges rasch als attraktiver Standort der internationalen Literaturvermittlung. Die erste Literaturveranstalterin der Stadt, die 1961 gegründete Österreichische Gesellschaft für Literatur (ÖGfL), machte sich den neutralen Boden Österreichs zunutze, um ihre literarischen Agenden zu verfolgen: Österreichische Literatur sollte in die Welt - und internationale Literatur in den Wiener Salon gebracht werden.In enger Zusammenarbeit mit Unterrichts- und Außenministerium wurden spezifische Strategien für das In- bzw. für das Ausland entwickelt: Veranstaltungen, Stipendien, Literaturpreise, Übersetzungen, Symposien etc. Gleich ob taktische Überlegungen zu Büchersendungen im Kalten Krieg, die Rückholung von Exilautor*innen (u. a. E. Canetti, E. Fried, J. Lind), Einladungen zum informellen oder öffentlichkeitswirksamen Austausch oder die Organisation von Reisen jenseits des Eisernen Vorhangs, die ÖGfL fand Wege und hatte gute Kontakte zu den mächtigen Kulturorganisationen des Kalten Krieges (u. a. Congress for Cultural Freedom, International Advisory Council).Im Zentrum dieser literatursoziologischen Institutionengeschichte steht nicht nur der Glanz der prominenten Veranstaltungen mit den namhaftesten Autorinnen und Autoren (W. H. Auden, Mary McCarthy, Imre Kertész etc.) der Zeit, sondern auch das Bohren harter Bretter in der täglichen Arbeit. Auf der Basis von umfangreichem, bisher unbekanntem Archivmaterial wird die Positionierung der ÖGfL im literarischen Feld ab Anfang der 1960er Jahre nachgezeichnet sowie ihre internationalen Agenden, Erfolge und Grenzen im Kontext der österreichischen Kultur- und Literaturpolitik bis 1990 analysiert. An einer Reihe von Einzelbeispielen und mittels einer systematischen Analyse werden die Vielfalt der Begegnungen und Netzwerke über die Ländergrenzen hinweg erkennbar. Die behandelten dreißig Jahre Geschichte der ÖGfL zeigen eine Praxis der Kommunikation und des Austausches, die sich in seltener Transparenz verfolgen lässt, denn das einzigartige Archiv der Institution ermöglicht eine spannende Spurensuche auf den Wegen der sowohl verdeckten als auch scheinwerferbeleuchteten internationalen Literaturvermittlung im Kalten Krieg.

  • von Hildegard Fraueneder
    38,00 €

    Schon in den grundlegenden anthropologischen Aitiologien wie dem Prometheus- oder dem Sündenfallmythos wird die Kunstfertigkeit des Menschen als sein einzigartiges Vermögen gehandelt. Dies verschränkt sich mit der Idee, dass ihm umgekehrt ein fundamentaler Mangel, ein Gebrechen anhafte. Das vorliegende Buch interessiert sich für die Zuspitzung dieser Denkfigur im Zusammenhang von Kunst und Gebrechen, dabei für Gebrechen, die ursächlich mit dem Schaffen von Künstlerinnen und Künstlern in Verbindung stehen oder vielmehr und eher: mit ihnen in Verbindung gebracht werden. Hinter dem Gedanken, dass aus dem Gebrechen die Kunst komme, das Gebrechen die Kunst beeinflusse, stehen wirkungsmächtige, meist bipolare Denkmuster: so zum einen die dualistische Vorstellung von Körper und ingenium, die zueinander in einem Verhältnis der Divergenz oder der Konvergenz stehen können; zum anderen die Verrechnungslogiken, die zwischen Defizit und Profit vermitteln. Wenn sie mit ethischen Parametern operieren, dann zielen sie auf Ausgleich: Mit jedem Defizit muss ein Profit, vielleicht sogar ursächlich verbunden sein, das Soll des Gebrechens neutralisiert sich im Haben der Kunst.Das Buch lotet die unterschiedlichen Konstellationen aus, in denen sich Kunst und Gebrechen verschränken, von der Antike bis in die Gegenwart, in den Bereichen von Dichtung, Musik, Bildender Kunst und Performancekunst.Mit Beiträgen von:Peter Deutschmann, Daniel Ehrmann, Jana Graul, Nelly Janotka, Marlen Mairhofer, Max Pommer, Céline Roussel, Romana Sammern, Ronny F. Schulz und Dorothea Weber

  • von Anna Kim
    20,00 €

    In ihrer Poetikvorlesung reflektiert Anna Kim ausgehend von ihren Romanen Anatomie einer Nacht, Die große Heimkehr und Geschichte eines Kindes das Verhältnis der Literatur zur Wahrheit. Was diese drei Romane gemeinsam haben, ist, dass sie von wahren Begebenheiten ausgehen: Der Suizid eines achtjährigen Buben in Ostgrönland stand am Anfang von Anatomie einer Nacht, das nie aufgeklärte Verschwinden einer japanisch-koreanischen Jugendlichen aus ihrer Heimatstadt Kobe 1961 am Anfang von Die große Heimkehr. Ohne die Adoptionsakte des »wahren « Danny Truttmann hätte es Geschichte eines Kindes nie gegeben.Im ersten Abschnitt Fahnden bildet die Frage der Recherche den Ausgangspunkt: Inwiefern sich literarische Recherche von wissenschaftlicher oder journalistischer Nachforschung unterscheidet, wie man Quellen identifiziert, an welche Grenzen man bei der Recherche stoßen kann, und wann bzw. warum sie sich entschlossen hat, diese Grenzen zu überschreiten. Im zweiten Abschnitt Stricken behandelt Anna Kim - ausgehend von den Grenzüberschreitungen des ersten Teils - das Einarbeiten von Fakten in das fiktive Gewebe eines Romans, wie Inhalte strukturiert und komponiert, Fakten im literarischen Prozess zusammengestellt und überblendet, vermischt und fiktionalisiert werden. Abschließend nimmt sie unter dem Titel Balancieren die Frage nach der künstlerischen Freiheit und Verantwortung in den Blick: Wie kann, soll man mit historischen Dokumenten umgehen? Wie ist mit historischem Vokabular, das heutzutage außerordentlich verletzend ist, zu verfahren?Die Vorlesung wurde für die Buchfassung um zwei Essays - die Texte Unsere Schule sowie Farbe bekennen - ergänzt.

  • von Kunstuniversität Linz
    28,00 €

    25 Jahre Malerei mit Ursula Hübner an der Kunstuniversität Linz: »Dieses Buch ist eine Hommage geworden, natürlich an die Studierenden und an Ursula Hübner, aber auch an die Kunstuniversität Linz selbst, zeigt es doch alle Facetten auf, die ein Studium mit sich bringt: Was die liebe Familie dazu sagt. Der Alltag in den künstlerischen Klassen. Wie Freundschaften das Schaffen beeinflussen. In welchem Stil man sich nun kleidet. Welche Vorbilder sich im Laufe des Studiums auftun und, und, und ... Es sind teils sehr persönliche, teils exemplarisch über den Generationen stehende Themen, die ein Studierenden- und Künstler*innenleben prägen und die auf unnachahmliche Weise menschlich vor den Vorhang geholt werden.«

  • von Ann Cotten
    14,00 €

    »[...] Ich sitze am Ufer. Als wäre es der richtige Ort, um denken zu lernen.Als wäre es genug, sich im Strom mitzubewegen. Entscheidungsfähigkeit? Bleiben? Weggehen? Nachgeben? Den Sanddünen, die verblassen und flach werden? Oder ein schneller Stoß in die Höhe? Wenn ich nicht gehen kann, könnte ich noch, vielleicht, wie Leute mit Parkinson, tanzen?Die rastlose Tätigkeit meines Gehirns erscheint fruchtlos. Das kann unmöglich Denken sein. Ich lege es auf Papier hin, um ihm außerhalb meiner selbst zu begegnen. Ein Hindernis. Eine Wand mit einer Körnung, mit Poren, wo ich ein Muster erkennen könnte. Dann rufen mich die Beine in den Körper zurück, sie sind eingeschlafen. [...]«Rosemarie WaldropMit Beiträgen von: Luise Meier, Richard Heinrich, Theresia Prammer, Charles Sanders Peirce, Azuma Hiroki, Yuk Hui, Vincent Sauer, Saski Ken'ichi, Jakob Kraner, Monika Rinck, Mara Genschel, Florian Neuner, Alexander Heinrich, Masato Ishida, Sonja vom Brocke, Nora Zapf, Gerd Sulzenbacher, Sandro Huber, Ann Cotten und Matthias Schmidt

  • von Gudrun Heidemann
    20,00 €

    Olga Flor ist eine der spannendsten österreichischen Schriftstellerinnen der Gegenwart. Ausgehend von minutiösen Psychogrammen widmen sich ihre Texte grundlegenden Fragen der Zeit, wie sie die gesellschaftlichen Machtverhältnisse bestimmen: (Geschlechter) Hierarchien, politische Prozesse, wirtschaftliche Strukturen und schließlich Medien sowie Sprache selbst. Neben literatur- und kulturwissenschaftlichen Analysen sind essayistische Beiträge der Schriftsteller*innen Radka Denemarková und Doron Rabinovici inkludiert, ein Pressespiegel, ein Interview mit der Autorin sowie eine Laudatio von Daniela Strigl. Der Band liefert den ersten fundierten Überblick über das Werk von Olga Flor.Mit Beiträgen von Doron Rabinovici, Daniela Strigl, Radka Denemarková, Monika Szczepaniak, Sabine Zelger, Marina Rauchenbacher, Gudrun Heidemann, Kalina Kupczynska, Artur Pelka, Susanne Hochreiter, Naomi Lobnig - und einem Interview mit Olga Flor.

  • von Elisabeth von Samsonow
    28,00 €

    Im Museum des Anfangs unternimmt die Künstlerin und Philosophin Elisabeth von Samsonow eine dreifache Revision bestehender Gewissheiten: Sie erweitert erstens den Vorrat wirkmächtiger Figuren um das Mädchen, deren bislang ausgeklammerte Bedeutung sie von neolithischen Figurinen - den Kykladenidolen - quer durch die Kunst- und Denkgeschichte bis hinein in die aktuelle Gegenwart verfolgt. Dort oszillieren sie zwischen Warenform und avantgardistischem Motiv, während sich schließlich ihre Funktion - als operative Maschinen, als Transformatoren innerhalb der tradierten Denkordnung - entschleiert. Die Mädchen werden flankiert von zwei weiteren solchen »Operatoren« - dem Pferd und dem Baum - die in analoger Weise dazu beitragen, erstarrte Muster in Bezug auf das Soziale, die Ökonomie und die Ökologie aufzubrechen und neu anzulegen.Denn zweitens geht es diesem Text darum, eine andere Subjektordnung zu Gunsten einer ganzheitlichen Ökologie greifbar werden zu lassen. Diese Neuordnung revidiert die herrschende Verteilung von Subjektivität insofern, als eine speziesübergreifende Sicht auf das »ganze Haus« der Erde umrissen wird.Der Modus dieses Denkens lässt sich als die dritte Revision verstehen, da Elisabeth von Samsonow eine zwar nicht unbekannte, doch hartnäckig geschmähte Denkform zum Zuge kommen lässt: Das kon-fuse Denken, verstanden im Sinne der clara et confusa perceptio, vermag es, Fusionen, Hybridformen und Koagulationen zu integrieren - um so, in Nachfolge von Leibniz und Baumgarten, die größtmögliche Fülle an »weltbezogener Wahrnehmung« verfügbar zu machen.Das Ergebnis ist ein furioser Text, der zwischen Essay, Fiktion, Traktat, Satire und Katalog changiert, Denken und Kunst, Schrift und Bild vexieren lässt und wie eine Droge konsumiert werden soll: Er ist angelegt wie eine schiefe Ebene, auf der man allmählich in eine andere Subjektordnung gleitet. Das Museum des Anfangs zieht alle Register, um die Denkwerkzeuge und Fluchtlinien für eine andere Ideengeschichte bereitzustellen, die fit macht für die Herausforderungen der Zukunft.

  • von Sven Hartberger
    20,00 €

    arbeit, ein uraltes, viel merkwürdige seiten darbietendes wort.So steht es bereits im 1854 erschienenen ersten Band des Deutschen Wörterbuchs der Brüder Grimm - und für die Gegenwart trifft diese Diagnose in besonderem Maße zu: Heute liegt die letzte bedeutsame Senkung der Normarbeitszeit fünfzig Jahre zurück. In diesem halben Jahrhundert ist jedoch die Arbeitsproduktivität auf das Zweieinhalbfache gestiegen. Was eine Person früher in zweieinhalb Tagen geschaffen hat, schafft sie jetzt an einem. Das ist der Mittelwert der Produktivitätssteigerung über alle Branchen gesehen, vom Industriearbeiter bis zur Lehrerin und zum Krankenpfleger. Die Normarbeitszeit ist davon vollkommen unberührt bei vierzig Stunden geblieben. Warum eigentlich?Eine ähnliche Diskrepanz wird deutlich, betrachtet man die großen Staatsziele in der Europäischen Union. Staatsziel eins: Alle arbeitsfähigen Personen sollen in Vollzeit beschäftigt sein. Staatsziel zwei: Die Erderwärmung soll enden. Diese beiden Ziele sind offenkundig miteinander nicht vereinbar.In Sven Hartbergers Erzählung Mallingers Abschied sind es exakt diese Fragen - und ihre bedrückenden Auswirkungen auf die Lebensrealität unzähliger Menschen - die einen Therapeuten dazu veranlassen, der Frage nach dem Leiden an der Arbeit auf den Grund zu gehen. Auf der Suche nach einer möglichen gesellschaftlichen Therapie versammelt er unterschiedlichste Stimmen und Erzählungen, um einen Befund der gegenwärtigen Situation zu formulieren. Behilflich ist ihm ein befreundeter Ökonom: Dem Doktor Mallinger scheint die Welt gerade so wunderlich, wie er der Welt. Er weiß, für welches der beiden unvereinbaren Ziele sich die Welt entscheiden wird, und er weiß auch, warum weiterhin so viel und immer mehr gearbeitet werden muss. Nutzloses Wissen, so lange der bedingungslose Glaube an die Macht nicht aufhört, die mit dem Versprechen unbegrenzter Freiheiten auf einen Weg leitet, der immer mehr Arbeit erzwingt und so die verderbliche Spirale immer weiter dreht. Die Erzählung Mallingers Abschied setzt den ziellosen Irrungen der Arbeitsgesellschaft den Versuch der Orientierung an den Forderungen von Kultur und Humanität entgegen.

  • von Manès Sperber
    44,00 €

    Manès Sperber blieb zeit seines Lebens »der besessene Erbe des Vergangenen«, das nicht aufhört fortzuleben - und sei es in den »Falten der Geschichte«. Aufmerksam und tätig ist er Zeuge seiner selbst, seiner Zeit. Sie bedeutet ihm Lehrzeit;Wege können zu Irrwegen werden: Er vergisst nichts, auch nicht, wie leicht man sich in den Räumen der Zeit verlieren kann.Die Bücher Manès Sperbers, eines der wichtigsten Autoren der 70er und 80er Jahre des letzten Jahrhunderts, der unter vielen Auszeichnungen auch den Georg-Büchner-Preis im Jahr 1975 erhielt, waren in den letzten Jahrzehnten nur mehr im modernen Antiquariat greifbar. Gemeinsam mit dem Kulturtheoretiker Wolfgang Müller-Funk, dem Präsidenten der Manès-Sperber-Gesellschaft, ist es nach mehrjährigen Vorarbeiten gelungen, eine kommentierte Auswahl aus Sperbers Werk endlich wieder zugänglich zu machen. Allen Beteiligten war es ein großes Anliegen, die aktuell vergriffenen Texte in Form einer dreibändigen Leseausgabe wieder verfügbar zu machen. Ein Anliegen, das auch vom Literaturkritiker Ronald Pohl geteilt wird:»Nur so lässt sich Sperbers heute verblasste Wirkung angemessen wiederherstellen: In seinen Essays und autobiografischen Werken übersetzte er die authentische Erfahrung totalitärer Gewalt in fundamentale Kritik. Ein grundlegendes Gefühl von Resignation, von unbestimmbarer Trauer erfüllt auch die Romantrilogie.« (Ronald Pohl,Der Standard)Den Auftakt der Edition bildet die dreiteilige Autobiografie All das Vergangene ..., die in den Jahren von 1975 bis 1977 erschien und von Mirjana Stancic ediert und kommentiert wurde. Im Frühjahr 2024 folgen Band 2 mit seiner bekannten Romantrilogie Wie eine Träne im Ozean (betreut von Rudolf Isler) sowie Band 3, der die wichtigsten Essays zur Kulturtheorie und Gesellschaftsanalyse versammelt (betreut von Wolfgang Müller-Funk). Alle Bände bieten einen Stellenkommentar, um historische Bezüge aufzuschlüsseln, sowie ein kontextualisierendes Nachwort, das in die jeweiligen Texte einführt.

  • von Sherko Fatah
    18,00 €

    Das Schreiben von Literatur steht in der heutigen Zeit nicht mehr nur unter dem ewigen Anachronismusverdacht oder dem guten alten moralisch-politischen Druck auf Autorinnen und Autoren. Unversehens findet man sich schreibend heute in Debatten geraten, die scheinbar nichts zu tun haben mit dem doch immer sehr persönlichen, eigentlichen Antrieb zum Schreiben. Sherko Fatahs erste Vorlesung handelt davon, wie in einem jungen Leser die Sehnsucht nach einer literarischen Welt entstand, die nicht nur größer, sondern tatsächlich auch unvertrauter ist. Die sich daran anschließende Frage nach dem Fremden und seiner sehr unterschiedlichen Gestaltung in der Literatur überhaupt wird in der zweiten Vorlesung behandelt. In der dritten geht es um die kulturelle Aneignung, allerdings im positiven Sinn als Ausgangspunkt literarischer Gestaltung. Sherko Fatah entwickelt entlang dieser Route sein Ideal einer »Literatur in Bewegung«, die sich nicht nur über ihre vertrauten Bedingungen und Themen hinauswagt, sondern sich als bewusste Rekonstruktion einer unverlierbaren »kulturellen wie politischen« Fremdheit in der Welt begreift und reflektiert.

  • von Bruno Munari
    29,00 €

    Bruno Munari war Gestalter, Designer, Künstler - aber auch Erfinder, Bildhauer, Maler, Fotograf, Architekt, Pädagoge, Filmemacher, Lehrer und Kunstvermittler. Heute kann, ja muss er als eine der zentralen Figuren des modernen italienischen Designs gelten. Umso erstaunlicher ist es, dass er - obwohl seine Bücher in Italien zum festen Bestand des bildnerischen Kanons zählen - im deutschsprachigen Raum nach wie vor weitgehend unbekannt geblieben ist. Mit Fantasia erscheint ein zentraler Text Munaris in deutscher Übersetzung, in dem anhand von Alltags-, Design- und Kunstobjekten seine Überlegungen zu Erfindung, Kreativität und Imagination plastisch vor Augen geführt werden.Munaris Biografie führt von seiner futuristischen Jugend zu ikonischen grafischen Arbeiten für Firmen wie Campari, Olivetti und das Verlagshaus Mondadori - gefolgt von Versuchen, gestalterische Arbeit und künstlerische Forschung zu verbinden. Programmatisch war Munaris Selbstverständnis: »Uscite dallo studio!« Verlasst Eure Ateliers, produziert nicht nur Kunst für eine wohlhabende Elite, sondern verschönert auch den Rest der Welt!In Fantasia (Editori Laterza 1977) - seinem Pionieraufsatz der italienischen Pädagogik sowie der Kunst- und Designgeschichte, der in Italien bereits in der dreißigsten Auflage vorliegt - wird die Frage aufgeworfen, was hinter den Vermögen der Fantasie, der Kreativität und der Erfindung steckt. Wie kann die Elastizität des Denkens gefördert werden, damit es nicht in vorgegebenen Formeln stagniert? Wie kann die kindliche Kreativität gestärkt werden? Entlang dieser Fragen entwickelt Munari anhand von zahlreichen Beispielen eine visuelle Rhetorik und konkrete Techniken, um Neues zu schaffen. Was zunächst wie eine begriffliche Sortierung anhebt, wächst sich bald zu einer angewandten Theorie und Schule des Sehens aus - spielerisch verleitet der Text zur kreativen Erkundung bisher ungedachter Verbindungen. Der von Gernot Waldner ins Deutsche übertragene und kommentierte Text richtet sich nicht nur an Design- und Kunstinteressierte, sondern eignet sich auch hervorragend als Einführung in Munaris Arbeitsweise und dessen Werk. Ein Anmerkungsapparat von Jeffrey Schnapp (Harvard) erläutert die wichtigsten Bezüge und Hintergründe.

  • von Laura Ettel
    18,00 €

    Band 3 der Reihe »Aus der Werkstatt« widmet sich mit Karina Ressler einer der wichtigsten österreichischen Filmeditor*innen. Nach ihrem Studium an der Filmakademie Wien im Fachbereich Schnitt arbeitete sie mit zahlreichen österreichischen und internationalen Filmemacher*innen zusammen, darunter Jessica Hausner, Götz Spielmann und Barbara Albert. Ihr bisheriges Schaffen umfasst über 80 Filme, für die sie unter anderem dreimal mit dem österreichischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Von 2014 bis 2018 war sie Professorin für Montage an der HFF - Hochschule für Film und Fernsehen in München. Im Interview spricht Karina Ressler ausführlich über ihre wichtigsten filmischen Arbeiten, reflektiert ihre künstlerische Rolle als Filmeditorin und ihre Haltung als politische Filmemacherin.Die Buchreihe »Aus der Werkstatt« basiert auf einem Oral-History-Projekt der Filmakademie Wien. In umfassenden Werkstattgesprächen diskutieren Filmemacher*innen ihr künstlerisches Schaffen und geben detailliert Einblick in ihr filmisches Denken und ihre Arbeitsmethoden. Die Herausgabe der Interviews als Buch eröffnet die Möglichkeit, die Gespräche einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die Vielfalt des österreichischen Filmschaffens aufzuzeigen. Für die Forschung bieten die werkumspannenden Interviews eine wichtige Grundlage für weitere kritische Auseinandersetzungen mit den Filmemacher*innen.

  • von Klemens Renoldner
    20,00 €

    Eine ungewöhnliche Familiengeschichte, eindringlich erzählt: Der Großvater des Autors, Gendarmerie-Major, sein Schicksal als politischer Häftling 1938/39, zuerst in Einzelhaft, dann im Konzentrationslager Dachau. Ihm gegenüber: Ein vorgesetzter Offizier, fanatischer Nationalsozialist, der auch für die Haft anderer Kollegen verantwortlich ist.Nach Kriegsende wenden sich die Verhältnisse: Die Alliierten verhaften 1946 den Denunzianten und versprechen eine gründliche Entnazifizierung Österreichs. Aber am Ende eines langwierigen Prozesses muss man erkennen, dass daraus leider nichts wird.In den Morgenstunden des 13. März 1938 wird in Linz der Gendarmerie-Major Alois Renoldner verhaftet. Sein Vorgesetzter, Ewald Simmer, hat mehrere Kollegen ins Gefängnis, und später ins KZ gebracht. Alle Versuche des Häftlings, sich vor einem Richter verteidigen zu können, scheitern. Eines Nachts wird er ins Konzentrationslager nach Dachau überstellt, letztlich entlassen und zwangspensioniert. Über die Demütigungen und Folterungen im KZ, das Trauma seiner Haftzeit, kann er später nie sprechen.Ewald Simmer ist ein fanatischer Nazi, er wird nach dem Krieg verhaftet. Obwohl die Beweislage erdrückend ist, kann er dank eines geschickten Anwalts und durch konsequentes Leugnen seiner NS-Karriere als unbescholtener Mann in die Gesellschaft zurückkehren.Erzählt wird von einem Opfer, das vor Gericht um ein mildes Urteil für den Täter bittet. Erzählt wird von einem Täter, der sich als Opfer präsentiert, und gegen das Gericht keine Handhabe hat. In der kleinen Rahmenhandlung: Martha, die Tante des Autors, die als 16-jähriges Mädchen einen Brief an Adolf Hitler schreibt, um ihren Vater aus dem KZ zu befreien. Auch dies eine wahre Geschichte.

  • von Gerhard Richter
    20,00 €

    Gerhard Richters essayistische Erkundung des Überlebens geht davon aus, dass dieses nicht nur etwas dem »normalen« Leben Hinzukommendes, eine verlängerte Frist, ist, sondern eine gesteigerte Form des Lebens selbst sein kann. In philosophischer Hinsicht bildet das Überleben daher den Ausgangspunkt für die Befragung dieser zugleich intensivsten und wesentlichsten Erfahrung des Lebens.Obwohl es in der philosophischen und essayistischen Tradition reichhaltige Reflexionen zu dieser Fragestellung zu finden gibt, war der Anlass für Richters Beschäftigung ein alltäglicher: Das Buch entstand unter dem Eindruck der Pandemie, die uns allen sowohl die Fragilität des körperlichen Lebens wie auch der sozialen Mitwelt, ihrer Strukturen und kultureller Praktiken, vor Augen führte. Die Notwendigkeit, die erfahrene Vergänglichkeit eines »Weltgefühls« mit den theoretischen Beobachtungen des Überlebens und der Verletzlichkeit des Lebens zusammenzulesen, wird aktuell durch die globalen Krisen noch verstärkt. Dabei ist Richters Zugangsweise eine umkreisende, genuin essayistische: Es geht weniger darum, einen konzisen Begriff des Überlebens festzuschreiben, als vielmehr die vielfältigen Bedeutungen dieser gedanklichen Konstellation zu ermessen. Durch einen historsichen Parcours, der von Nietzsche bis aktuell zu Jean-Luc Nancy oder Werner Hamacher reicht, geht Gerhard Richter den vielfältigen Implikationen nach, die das Überleben - zwischen Fortleben, gesteigertem Leben und auf Künftiges hin leben - haben kann. Lässt man sich auf dieses Spektrum an Bedeutsamkeiten ein, wird deutlich, dass Überleben stets aufs Neue gelesen werden muss, da es - irreduzibel - »immer erst noch verstanden werden muss«.

  • von Andreas Pavlic
    28,00 €

    Va · ga · bon · da · ge: Der - laut Duden - spezifisch österreichische Ausdruck benennt die Lebensform einer Gruppe sozial bestimmter Figuren, oder kurz: Landstreicherei, Herumtreiberei. Im vorliegenden Band fokussiert der Begriff vor allem die künstlerischen und politischen Aspekte jener Bewegungen, die sich in den 1920er Jahren mit großem Selbstbewusstsein formierten und sogar »Vagabundenkongresse « abhielten. Ein solcher war, nach einer ersten Veranstaltung in Stuttgart 1929, für das Jahr 1930 auch in Wien geplant, wurde allerdings nicht realisiert. Wien, als eines der Gravitationszentren der Landstreichenden, bildet den Ausgangspunkt und den Schauplatz einer eingehenden Untersuchung von Vagabund*innenbewegungen. Dabei werden historische und kulturwissenschaftliche Perspektiven mit zeitgenössischen Analysen, Stellungnahmen und Berichten verschränkt: Auf diese Weise werden Brüche und Kontinuitäten hinsichtlich sozialer Mechanismen, künstlerischer Ausdrucksformen und politischer Organisationsformen ausgelotet und zur Sprache gebracht. Der Band stellt dabei sowohl einen Grundlagenbeitrag als auch eine zur weiteren Forschung anregende Anthologie dar.Wie facettenreich und vielschichtig jene Bevölkerungsgruppen sind, die als Vagabund*innen, als >Nicht-Sesshafte

  • von Jaroslav Rudis
    16,00 €

    Im literarischen Werk von Jaroslav RudiS ist der Nebel ein durchgehendes Motiv: Durch die Nebel der Geschichte werden die Nebel des Krieges erahnbar, die Nebel der Melancholie führen vom Alltäglichen aus nahe an die Figuren des Autors heran. Für RudiS steht der Nebel zugleich als Metapher für die verdrängten, verlorenen und vergessenen Seiten Mitteleuropas wie auch für die Geschichten, die man diesem Nebel abgewinnen und erzählen kann, ja sollte, sobald sich der Nebel kurz lichtet. Das lohnt sich. Denn wenn man das Wort Nebel rückwärts liest, taucht ein anderes deutsches Wort auf - das Leben.Der Schriftsteller Jaroslav RudiS nimmt uns mit auf eine lange Fahrt durch diese Nebelschwaden. Entstanden ist eine sehr persönliche literarische Reise, in der es um Betrachtungen des Lebens, der Überfahrt und des Todes - und über das Schreiben darüber - geht. Anhand einer faktischen Reise, die in Lomnice nad Popelkou, Turnov und Jicín im Böhmischen Paradies anfängt, an den Orten also, wo RudiS aufwuchs und wohin er in seinem Werk immer wieder zurückkehrt, obwohl er heute vorwiegend in Berlin lebt und lange schon nicht mehr nur auf Tschechisch, sondern auch auf Deutsch schreibt.Lesend folgen wir RudiS auf ein Bier in eines seiner Lieblingslokale oder den Speisewagen, wo er sich oft Anregungen aus den Schwaden der Gespräche holt. Oder er nimmt uns mit ins Dampfbad, wo er im Dunst vielen seiner Figuren begegnet ist. Er bringt uns nach Liberec, nach Reichenberg, er zeigt uns die erste Feuerhalle der ehemaligen Monarchie, die hier 1917 gebaut wurde. Er bringt uns in ein altes Grandhotel und verliert sich mit uns im Nebel des Krieges auf dem Schlachtfeld bei Königgrätz von 1866, das eine zentrale Rolle in seinem Roman Winterbergs letzte Reise spielt. Mit dem alten Winterberg geht es in der Eisenbahn durch die ehemalige Monarchie und mit Alois Nebel in das vergessene nebelige Altvatergebirge. Und immer wieder verknüpfen sich die narrativen, historischen und persönlichen Fäden seiner Literatur im Unterwegssein mit dem Zug. Denn eines steht für RudiS fest: Es sind die Eisenbahnschienen, die das Europa unserer Erzählungen zusammenhalten. Auch im dichtesten Nebel der Gegenwart.

  • von Hannah Bruckmüller
    28,00 €

    Marcel Broodthaers (1924-1976) gilt als einer der bedeutendsten Konzeptkünstler der europäischen Nachkriegsavantgarde: ein aus der Literatur kommender »Künstler-Künstler«, zentraler Mitbegründer der Institutionenkritik, der den gesellschaftlichen Status des Museums ebenso hinterfragte wie die Rolle der Kunst selbst. Das Werk des Belgiers, der zunächst als Dichter tätig war, ist geprägt von Buchstaben, von Wörtern, von Schrift. Broodthaers entwendet sie, setzt sie in komplexe Verweisstrukturen ein, schichtet sie um, macht sie lesbar und unlesbar zugleich. Nicht zuletzt durch seine ausgeprägte Referenzaffinität hat er sich einen Namen gemacht, der für die Kunst ebenso fruchtbar ist wie für theoretische Auseinandersetzungen. Seine Arbeit ist durchdrungen von vielfältigen sprachlichen Formen: von Annotationen und Notizen, literarischen Bezugnahmen, rückwärts gelesenen Begriffen, Tippfehlern, Übersetzungen und Vorlagen, die zum Weiterlesen anregen.Die gedruckten, die gelesenen und die gedrehten Wörter von Marcel Broodthaers aus den 1960er und 1970er Jahren sind Dreh- und Angelpunkt des vorliegenden Buches: Es eröffnet eine neue, randzonenaffine Lesart, die die Grenzbereiche von Kunstgeschichte, Literatur, Geschichtsschreibung und Kunst erkundet und das etablierte Dichter-Künstler-Narrativ um eine feministische Perspektive erweitert.Als etymologisch prägende Instanz des Klischeebegriffs wird der Typografie eine zentrale Rolle zugewiesen: vom Zischen und Klicken aufprallender Bleimatrizen zum Cli-je. Vermittels dekonstruktiv geprägter Begriffsarbeit und der Einbeziehung von Marginalien, Querverweisen und Drucksorten werden Selbstporträts und ihre Klischees, in denen sich das »künstlerische Ich« widerspiegelt, kritisch in den Blick genommen. Aus dem Fundament, der Arbeit im Archiv, entwickelt sich unter semantisch-onomatopoetischer Sensibilität eine Lesart, die das Kanonisierte feministisch entgrenzt, das Klischee historischer Erzählungen destabilisiert und dadurch zu einer Diversifizierung der Historie beiträgt.

  • von Helene Cixous
    18,00 €

    Im Essay »Conversation avec l'âne. Écrire aveugle« von Hélène Cixous - ins Deutsche übertragen von Claudia Simma mit kommentierenden Beiträgen von Esther Hutfless, Gertrude Postl und Elisabeth Schäfer - betont Hélène Cixous jene Dimension des Schreibens, die sich dem Ankommen des radikal Anderen öffnet, was als eines der zentralsten Themen der Dekonstruktion und ihrer Ethik gelten kann.Statt im Prozess des Schreibens auf das Sichtbare, das Offenkundige der uns umgebenden Welt zu fokussieren, geht es Cixous darum, sich dem Verborgenen zu nähern, dem Nicht-Sichtbaren, Nicht-Hörbaren, der Welt der Anderen, einzutauchen in eine Beziehung zum Anderen, in der eine:r nicht länger blind dem:der Anderen gegenüber ist, sondern sich des ganzen Sensoriums mit und zum Anderen hin bedient. Damit kündigt sich die poetisch-wirksame Utopie einer anderen, einer Bedeutungen queerenden Welt an. Eben diese Annäherung an das Unbekannte, Noch-Nicht-Benannte ist eine Bewegung, die jedoch selbst eines »blinden Schreibens« bedarf, das eine sehende, ergo wissende, teleologische, auf das Objekt des Schreibens zentrierte Perspektive radikal hinter sich lassen will.Hélène Cixous betont - wie in vielleicht keinem anderen ihrer Texte - die immanente Verbindung von Widerstand und Schreiben. Und sie tut dies in einer radikal queer-poetischen Weise, die sich der Kraft der Sprache zur Transformation, zum Generieren neuer Bedeutungen verschreibt.

  • von Helmut Grugger
    28,00 €

    Für die deutschsprachigen Medien der frühen 1990er Jahre war Werner Schwab der unumstrittene Shootingstar der Theaterszene. Sein Werk wurde bisher dennoch keiner genaueren, zusammenhängenden Betrachtung gewürdigt, die dieses im Kontext seiner Poetik und der öffentlichen Figur des Autors darstellt. Wer sich für Schwab interessiert, findet sich vor einem Kaleidoskop einer medial geschaffenen Persona wieder: So gibt es Biographeme zu entdecken, Feuilletonistisches über sein Schaffen, reichlich Porträts und Rezensionen in der Presse, Analysen einzelner Texte und seiner idiomatischen Sprache sowie teils punktuelle, teils generalisierende, stets aber aus Einzelstücken gewonnene Überlegungen zu seiner Poetik. Erstmalig unternimmt Helmut Gruggers Studie, all jene Aspekte vor dem Hintergrund der verbindenden Poetik des Gesamtwerkes herauszuarbeiten und darzulegen.Eine traditionelle Biografie wäre der Autorfigur Werner Schwabs dabei kaum angemessen, zu sehr greifen die öffentliche Wahrnehmung, (Selbst-)Inszenierung und Legendenbildung ineinander. Die oftmals bemühte biografische Trias von Leben, Werk und Wirkung wird daher in der vorliegenden Monografie adaptiert und in die Punkte öffentliche Figur (im zeitgeschichtlichen Kontext), Werk und Poetik umgewandelt.Indem das Schaffen eines höchst produktiven Autors vor dem Hintergrund des Gesamtwerkes und im Kontext seiner Zeit rekonstruiert wird, soll ein Zugang zu einem doch schwierig zu verstehenden OEuvre eröffnet werden, dessen künstlerische Bedeutung über die kurze Zeit des medialen Ruhms seines Urhebers weit hinausreicht. Sein Werk gewinnt diese Bedeutung, indem es in mehrfacher Hinsicht eine Zäsur darstellt, was besonders im Hinblick auf die Subjektthematik ins Auge sticht. Während andere noch vom Ich-Werden träumen, zersetzt er mit seinen Dramen gezielt die großen Erzählungen von Aufklärung, Subjekt und Ästhetik auf eine einzigartige, künstlerisch ambitionierte und zugleich die Umbrüche der 1990er Jahre illustrierende Art und Weise.

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