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  • von Michel Foucault
    34,00 €

    Was ist Philosophie? Und welche Rolle spielt sie in der Gegenwartsgesellschaft? Zwischen Juli und Oktober 1966, einige Monate nachdem er durch das Erscheinen von Die Ordnung der Dinge schlagartig zum neuen Star der Philosophie aufgestiegen war, gab Michel Foucault in einem sorgfältig durchkomponierten Manuskript seine Antwort auf diese bis heute viel diskutierten Fragen. Im Gegensatz zu denjenigen, die entweder das Wesen der Philosophie enthüllen oder sie gleich für tot erklären wollen, begreift Foucault sie als einen Diskurs, dessen Ökonomie im Vergleich mit anderen Diskursen - wissenschaftlichen, literarischen, alltäglichen, religiösen - herausgearbeitet werden muss. Der Diskurs der Philosophie schlägt somit eine neue Art und Weise der Philosophiegeschichtsschreibung vor, die von der reinen Kommentierung der großen Denker wegführt. Nietzsche nimmt allerdings einen besonderen Platz ein, da er eine neue Epoche einleitet, in der die Philosophie zur Gegenwartsdiagnose wird: Von nun an ist es ihre Aufgabe, einer Gesellschaft zu erklären, was ihr Zeitalter ausmacht. Nirgendwo hat Michel Foucault die Ambitionen seines intellektuellen Programms so deutlich gemacht wie in diesem Werk, das fast 60 Jahre nach seiner Niederschrift nun erstmals veröffentlicht wird. Eine kleine Sensation!

  • von Christoph Hein
    10,00 €

    »Ich bin unverletzlich geworden. Ich habe in Drachenblut gebadet, und kein Lindenblatt ließ mich irgendwo schutzlos. Aus dieser Haut komme ich nicht mehr heraus.« Das ist das Fazit der Ich-Erzählerin, Ärztin an einem Ostberliner Krankenhaus, kinderlos, geschieden. Von einem scheinbar ganz normalen Frauenleben berichtet sie, und doch werden hinter der kühlen, spröden Fassade die Ängste, das Misstrauen und die Frustrationen sichtbar, die sie gnadenlos von der Welt, von sich selbst, der eigenen Kindheit und von Henry trennen, ihrem Freund, der im selben Hochhaus wohnt und der ihr bis zum Ende fremd bleibt. Schonungslos und suggestiv erzählt Hein von Einsamkeit und Beziehungslosigkeit in der DDR Anfang der achtziger Jahre. Mit der Novelle Der fremde Freund , die 1982 erschien und im Westen ein Jahr später unter dem Titel Drachenblut herauskam, erlebte Christoph Hein seinen literarischen Durchbruch.

  • von Sebastian Heinrich
    16,00 €

    Italien erklärt - Wort für Wort Ach, bella Italia : Schon der Espresso am Autogrill gleich hinter der Grenze schmeckt viel besser als jede Edelbohne bei uns. Die Italiener lieben ihren caffè wie ihren Fußball und ihre Pasta. Der Verkehr ist chaotischer als bei uns, die Politik - die Politik ... Der deutsche Blick auf Italien ist geprägt von Sehnsucht und Bewunderung. Und von Stereotypen: Berlusconi, Bialetti, Bolognese. Sebastian Heinrich lädt uns ein, hinter die Klischees zu schauen. Anhand einzelner, unübersetzbarer Begriffe bringt er uns das Land Wort für Wort ein Stückchen näher: von den herrlich kitschigen cinepanettoni , die an Weihnachten im Fernsehen laufen, über den berlusconismo bis hin zu papeete und der Frage, warum in Rom eigentlich so oft die Regierung stürzt. Er erklärt, warum der Norden über den Süden die Nase rümpft - und umgekehrt - und weshalb die Städte an ferragosto in einen tiefen Sommerschlaf verfallen. Ein Handwörterbuch für alle Italianità -Liebhaber!

  • von Theodor W. Adorno
    34,00 €

    Unmittelbar nach der Rückkehr des Instituts für Sozialforschung aus dem US-amerikanischen Exil nach Frankfurt bewarb sich ein junger Student bei Theodor W. Adorno um Mitarbeit: Ludwig von Friedeburg, Sohn des letzten Oberbefehlshabers der deutschen Kriegsmarine und selbst deren jüngster U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg. Das erste gemeinsame Projekt war das berühmte »Gruppenexperiment«, jene von den US-Besatzungsbehörden finanzierte Studie, mit der die Demokratiefähigkeit der deutschen Bevölkerung nach NS-Diktatur, Vernichtungskrieg und Völkermord ermittelt werden sollte. Nach Abschluss des Vorhabens schrieb von Friedeburg begeistert von dem »ganz besonderen Geist« des Instituts für Sozialforschung und von der »geradezu beispielhaften Art des Teamworks in ihm«. Es war der Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit und freundschaftlichen Beziehung, die bis zu Adornos Tod währte, wie die in diesem Band versammelten Briefe, Memoranden und Gesprächsprotokolle zeigen. Darüber hinaus dokumentieren sie die Geburtsstunde der empirischen Sozialforschung in der Bundesrepublik und lassen erkennen, wie maßgeblich die beiden an der Neugründung der Soziologie als akademischer Disziplin beteiligt waren.

  • von Nikolaj Schultz
    15,00 €

    »Bruno Latour riet mir: Es ist wichtig, Nikolaj Schultz zu lesen. Er hatte recht.« Hans Ulrich Obrist Hitzewelle in Paris. Nachts liegen die Menschen schlaflos in verschwitzten T-Shirts unter ihren Zinkdächern. Soll man nicht besser die Klimaanlage anschalten? Oder macht das alles noch schlimmer? Und was ist eigentlich mit dem billigen T-Shirt, das über Tausende Kilometer nach Europa geschafft wurde? Der Autor bekommt Panik, will den Temperaturen und seinem schlechten Gewissen entfliehen. Er macht sich auf nach Porquerolles. Doch auch die Insel ist nicht länger unberührt, sondern ein überlaufenes Touristenziel. Im Sommer ist das Wasser knapp. Die ikonische Plage d'Argent wird von den Einheimischen nur noch »Bakterienstrand« genannt - wie in einem Prozess der umgekehrten Alchemie wird aus Schönheit Schmutz, aus Silber Dreck. Nikolaj Schultz' Erlebnisse und Begegnungen werfen existenzielle Fragen auf: nach der Verantwortung jeder und jedes Einzelnen, nach ethischer und ökologischer Orientierung im Anthropozän. Seine Antworten sind nicht immer tröstend, aber er findet Einsichten und einen Ton, der ihn zur Stimme einer Generation machen könnte.

  • von Wolfram Höll
    20,00 €

    Ob es eine gute Idee ist, von Deutschland aus in dieses Schweizer Dorf auszuwandern? Nach dem Unfalltod der Mutter ziehen ein überforderter Vater mit der Tochter im Säuglingsalter und ihrer beherzten Urgroßmutter in den Heimatort der Toten, richten sich, argwöhnisch belauert von der Dorfgemeinschaft, in ihrem neuen Leben ein. Hier haben selbst die Häuser Augen, hier wird das Leben der Menschen durch jahrhundertealte Rituale zusammengehalten und Fremde sollen erst einmal Schweizerdeutsch lernen. Mit groteskem Humor, scharf gezeichneten Figuren, mitreißender Bildkraft und seinem eigenwilligen Erzählsound lässt Wolfram Höll eine magische Kulisse auferstehen, schildert die Geschichte der Überwindung von Trauer, erzählt von Integration und Ankommen in einer Welt, die von Überalterung und Klimawandel gezeichnet ist.

  • von Friedrich Ani
    25,00 €

    Ein verschwundener Ladenbesitzer, der noch große Pläne hatte. Seine Frau, die sich am Ende ihrer Träume wähnt. Ein ehemaliger Umzugsunternehmer mit Schuldkomplex. Ein geheimnisvoller Besucher aus der Berliner Halbwelt. Ihre Schicksalslinien treffen in München aufeinander, wodurch das Leben aller Beteiligten aus den Fugen gerät. Leo Ahorn ist verschwunden. Dabei hatte er die letzten Wochen hauptsächlich damit zugebracht, Geld für den Umbau seines Schreibwarenladens aufzutreiben. Da seine Frau die Polizei scheut, heuert sie Privatdetektiv Tabor Süden an, um Leo zu finden. Allerdings weiß sie gar nicht so genau, ob sie ihn wirklich wiederhaben will. Im Blauen Eck, Leos Stammkneipe, stößt Süden auf eine illustre Schar von Leos Bekannten und bekommt beklemmende Einblicke in dessen Leben. Dann wird in der Nähe ein Toter aufgefunden, und die Ereignisse erscheinen plötzlich in einem völlig neuen Licht. Oberkommissarin Fariza Nasri nimmt mit ihrem Team die Ermittlungen auf, während Tabor Süden auf magische Weise im Hintergrund die Fäden zieht ...

  • von Guillaume Apollinaire
    35,00 €

    1914 ihre erste Begegnung in Nizza, die Verbindung ist unmittelbar, blitzartig - coup de foudre , eine augenblickliche Verliebtheit, mehr noch: Verlangen und Lust in völligem Einklang. (Sie beide lieben das andere Geschlecht in seiner Fremdheit bis zum Wahnsinn.) Und doch zieht es ihn, Guillaume Apollinaire, nach nur 15 gemeinsamen Nächten in den Krieg. Seine 222 sinnlichen, poetischen Briefe an Louise de Coligny-Châtillon, an seine geliebte Lou, sind Zeugnis dieser Leidenschaft »voller schwarzer Verzauberungen«. Zugleich dokumentieren sie das Leben eines Artilleristen in der Kaserne und später an der Front, eines Dichters, der mit den literarischen Kreisen in Kontakt zu bleiben versucht und sich für alles interessiert. Und nicht zuletzt wird in diesen Briefen die Entwicklung eines der maßgeblichen Literaten des 20. Jahrhunderts erkennbar. Eine schwere Kopfverletzung überlebt Apollinaire, nicht aber die Pandemie: Am 9. November 1918, zwei Tage vor dem Waffenstillstand, stirbt er an der Spanischen Grippe. Liebe in Zeiten des Krieges - Apollinaires Briefe an Lou sind der Roman einer verrückten, lustvollen, wortakrobatischen Leidenschaft, einer rasenden Sehnsucht, die keine Besänftigung finden sollte.

  • von Daisy Hildyard
    25,00 €

    »Es ist für mich genau die richtige Art und Weise, über Umgebung, über das Gelände des Lebens zu schreiben.« Esther Kinsky Eine Frau sitzt während des Lockdowns in ihrer Wohnung. Sie schaut auf den Ausschnitt vor ihrem Fenster und blickt zurück. In ihre Kindheit in einem Dorf in Yorkshire in den 1990er Jahren. Eine Zeit, in der sie alles erkundete. Eine Zeit, die sie lehrte, wie alles notwendigerweise Teil von etwas Größerem ist. Wie der örtliche Steinbruch, der zuvor Schauplatz einer Jagd zwischen einem Turmfalken und einer Wühlmaus war, nun von schweren Maschinen internationaler Konzerne zerstört wird. Wie das Nest einer unermüdlichen Kibitzin immer wieder von Traktoren zerquetscht wird und in der Blumenzucht nebenan Gastarbeiter ausgebeutet werden. Sie beginnt zu verstehen, wie belanglose Begebenheiten in ihrem Alltag in einem nordenglischen Dorf bis nach Nicaragua und China reichen und auf globale Warenketten und Klimaverschiebungen einwirken. Und wie sich in ihrem scheinbaren Idyll die Zeichen mehren, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern. Notstand, der vielgepriesene Roman der britischen Autorin Daisy Hildyard, zeigt uns den Reichtum der Welt - die betörenden Details ebenso wie ihre weitreichende und schicksalhafte Vernetztheit. Ein stilles und großartiges Buch, in dem Mensch und Natur eins sind und in dem eine geteilte Zerbrechlichkeit alle Spezies eint.

  • von Gerbrand Bakker
    25,00 €

    Simon, Mitte vierzig, führt ein ruhiges Leben. Wie bereits sein Vater und Großvater ist er Friseur. Er möchte nicht unbedingt zu viele Kunden, und wenn er mal einen Espresso braucht, dann geht er rasch in seine Wohnung über dem Salon. Zwei Poster von Schwimmern an der Wand erinnern an seine Jugendhelden, und dreimal die Woche zieht er selbst Bahnen - Simon mag seinen unaufgeregten Alltag und wenn er zwischendurch eine Strähne Einsamkeit an sich entdeckt, dann stört ihn das nicht weiter. Als einer der Stammkunden, ein Schriftsteller, sich für die Geschichte seines Vaters interessiert, wird auch Simon neugierig. Er hatte den Vater nie kennengelernt, weil dieser, wie es hieß, 1977 bei einem Flugzeugunglück auf Teneriffa ums Leben gekommen war. Aber warum weiß Simon eigentlich so wenig darüber? Und noch etwas anderes treibt ihn um: Als Simon seiner Mutter beim Schwimmunterricht für Jugendliche hilft, lernt er den stummen Igor kennen - und verliebt sich in ihn. In überraschenden Wendungen erzählt Bakker von einem Mann, dessen Leben wider seinen Willen Fahrt aufnimmt. Der Sohn des Friseurs ist ein berührender Roman über Sehnsucht, das Bedürfnis nach Nähe und die Notwendigkeit, die Grenzen des Bekannten zu durchbrechen.

  • von Anna Beckers
    26,00 €

    Wer trägt das Risiko, wenn künstlicher Intelligenz - etwa ChatGPT - schadensträchtige Fehler unterlaufen? Wenn die beteiligten Menschen sorgfältig gehandelt haben, haftet nach geltendem Recht - niemand. Um dieser gravierenden Verantwortungslücke zu begegnen, entwerfen Anna Beckers und Gunther Teubner drei rechtliche Haftungsregime, für die sie Erkenntnisse aus der Soziologie sowie der Moral- und der Technikphilosophie heranziehen: Prinzipal-Agenten-Haftung für Handlungen autonomer Software-Agenten (»Aktanten«), Netzwerkhaftung für verdichtete Mensch-KI-Interaktionen (»Hybride«) und fondbasierte Entschädigung für vernetzte KI-Systeme (»Schwärme«). Ein bahnbrechender Lösungsvorschlag für eine hochaktuelle Problematik.

  • von Serena Gregorio
    22,00 €

    Stellen Sie sich vor, Sie wachten eines Tages auf und hätten die Fähigkeit verloren, sich etwas vorzustellen. Wie sähe Ihr Alltag aus? Wie fänden Sie heraus, was Sie gerne zu Abend essen würden? Könnten Sie sich noch in eine andere Person hineinversetzen? Die Texte des Bandes, u. a. von Emmanuel Alloa, Margherita Arcangeli, Robert Hopkins, Amy Kind, Julia Langkau, Peter Langland-Hassan, Bence Nanay und Íngrid Vendrell Ferran, beleuchten aus philosophischer Perspektive unterschiedliche Kontexte, in denen unsere Vorstellungskraft am Werk ist. Sie gehen der Idee nach, dass diese Fähigkeit eine weit wichtigere Rolle für unser Denken und Handeln spielt, als für gewöhnlich angenommen wurde. Die Vorstellungskraft gehört zu jenen Vermögen, welche die menschliche Lebensform grundlegend prägen.

  • von Cynthia Zarin
    22,00 €

    Inverno ist die Geschichte einer Liebe, die sich über Jahrzehnte erstreckt. Inverno ist auch die Geschichte von Caroline, die in einem Schneesturm im Central Park steht und darauf wartet, dass ihr Handy klingelt; sie steht nur wenige Meter von der Stelle entfernt, an der sich Alastair dreißig Jahre zuvor als Junge in den Bäumen versteckte. Wird Alastair sie nun also anrufen? Und wie sie da steht und wartet, rauschen die Jahre an ihr vorbei - mal gerät Caroline in eine gefahrvolle Märchenwelt, mal strandet sie in einer Kindheit aus Kummer und harschen Worten, mal wandelt sie durch ihre frühen Erwachsenenjahren, voller Aufbruch und Sehnsucht nach Alastair. Flüchtig, das alles, und kaum zu greifen: Von Dauer scheinen einzig die vertrackten Verhandlungen der Herzen. Wie erschafft und zerstört die Liebe ein Leben? Cynthia Zarin hat einen einfallsreichen, wundersam berührenden und erschreckend wahren Roman geschrieben, über die lange und viel zu kurze Geschichte von Caroline und Alastair - darüber, wie Vergangenheit und Gegenwart sich schillernd ineinander auflösen.

  • von Tankred Dorst
    15,00 €

    "»In fast 100 Szenen eröffnet Tankred Dorst ein seltsames, grandioses Panoptikum: Christus vertreibt die heidnischen Götter, und drauf gebiert doch eine Riesin, assistiert von einem Clown, den Zauberer Merlin, einen Sohn des Teufels. Und der wird, gleichsam in einem faustischen Pakt mit dem Menschen, zum geheimen Inszenator blutiger Ritterschlachten und schaurig schöner Romanzen in einer Welt, die ein fabelhaftes Mittelalter neben dem 19. und 20. Jahrhundert aufleben läßt und in der sich Vergangenheit und Gegenwart, Vorzeit und Zukunft durchdringen, durchspinnen . . . In den mittelalterlichen Mythen entdeckt Dorst, bar aller Heldentümelei, wieder lebensfrische Geschichten. Geschichten vom Erwachsenwerden, vom Verliebtsein, von Familienzank, Eifersucht, Freundschaft; und auch der im kleinen noch immer überschießenden großen Lebenssehnsucht einiger Menschen. . . . Phantasmagorische Visionen, die an Gemälde von Hieronymus Bosch oder an Filme von Fellini und Kurosawa denken lassen, an Szenen auch von Shakespeare.« (Peter von Becker)"

  • von Geza Vermes
    34,00 €

    Wie konnte aus dem Prediger und Wunderheiler Jesus von Nazareth, der den nahen Anbruch der Gottesherrschaft verkündigte und am Kreuz das Scheitern seiner Mission erfuhr, 300 Jahre später die präexistente zweite Person der Trinität werden? Der renommierte Religionswissenschaftler Geza Vermes zeichnet dicht an den Quellen entlang die wichtigsten Stationen auf diesem Weg: Nach einer Einleitung über das charismatische Judentum in alttestamentlicher Zeit und einer ausführlichen Darstellung des historischen Nazareners kommen die wichtigsten neutestamentlichen Autoren und die bedeutendsten Schriften und Theologen bis Origenes zu Wort. Den Abschluss bildet eine Skizze des Konzils von Nizäa (325 n. Chr.) mit der Verabschiedung des Nizänischen Glaubensbekenntnisses, das Jesus zum Gott erhob und noch heute katholische, orthodoxe und evangelische Christen verbindet. Für Vermes - Sohn jüdischer, zum Katholizismus konvertierter Eltern, selbst etliche Jahre Priester, bevor er die katholische Kirche verließ und sich zu seinen jüdischen Wurzeln bekannte - ist diese Entwicklung des Jesusbildes letztlich die Geschichte einer gescheiterten Akkulturation, in der durch die Verdrängung des jüdischen Elements und unter dem Einfluss griechischen Denkens im Christentum der historische Jesus fast bis zur Unkenntlichkeit verzeichnet wurde.

  • von Hermann Hesse
    36,00 €

    Eine der ungewöhnlichsten Gestalten aus Hesses Freundeskreis ist der Psychoanalytiker Josef Bernhard Lang (1881-1945). Ohne diesen, C.G. Jung nahestehenden, Arzt wäre es dem Dichter wohl kaum geglückt, die tiefe Depression zu überwinden, in die ihn der Erste Weltkrieg gebracht hatte. Die Zäsur in Hesses Werk, die mit dem Demian einsetzte, sein Weg vom traditionsverbundenen Erzähler zum experimentierfreudigen Visionär künftiger Entwicklungen, nahm damals ihren Anfang. Durch J.B. Lang, der u.a. ein Buch unter dem Titel Hat ein Gott die Welt erschaffen? publizierte, lernte Hesse das Weltbild der Gnostiker und deren Abraxas-Symbolik kennen, die lange vor Nietzsche das traditionelle Denken in Frage stellte. »Andre Leute mögen dies und jenes von Kunst verstehen«, schrieb Hesse an Lang, »aber die dunkle und wilde Seite der Seele versteht niemand so gut wie du.« Die sich schon bald zur Freundschaft entwickelnde Beziehung zeigt Lang als Hesses Agenten bei der Bewältigung seiner familiären Probleme, zugleich aber auch, wie sich die Rolle von Arzt und Patient allmählich umkehrte. Von Schicksalsschlägen getroffen, war Lang schließlich selbst auf Hesses Hilfe angewiesen. Lang war es auch, der Hesse den Anstoß zur Aquarellmalerei gab. Im Verlauf ihrer Gesprächstherapie forderte er ihn auf, seine Träume nicht nur mündlich, sondern auch bildnerisch darzustellen. Dabei entdeckte Hesse sein Talent zum Malen und Zeichnen. Bis heute galt diese Korrespondenz als verschollen. überraschend ist sie nun aufgetaucht und wird hier erstmals vollständig publiziert. Der Briefwechsel gibt einen faszinierenden Einblick in eine Beziehung, die im April 1916 beginnt und 1945 mit dem Tod Langs als Patient jener psychiatrischen Klinik endet, in der seine ärztliche Laufbahn begann.

  • von Ludwig Hohl
    14,00 €

    Zwei junge Männer planen eine Bergbesteigung, der eine, tüchtige, blickt auf zum Ziel, dem Gipfel. Der andere, unentschlossen, ist nur Mitgänger. Nach einigen Wechselfällen gibt er auf und kehrt zurück. Der Gipfelstürmer setzt den Anstieg im Alleingang fort und beginnt, oben angelangt, ein langes, von ihm in allen Stationen und Steigerungen bewusst erlebtes, geradezu bedachtsam vollzogenes Sterben. Der Mutlose begegnet seinem, einem raschen Tod, als er, bereits wieder im Tal, aus Unvorsicht in einen Wildbach stürzt.

  • von Isabel Allende
    15,00 €

    »Mit jedem Wort, das ich schreibe, gebe ich mich zu erkennen«, sagt Isabel Allende, und auch in diesem Interviewband zeigt sie sich so persönlich und unverstellt wie in ihren Büchern, in denen sie immer einen Teil ihrer eigenen Geschichte verarbeitet. Die Trauer um den Tod ihrer Tochter Paula, ihr Leben in Chile und Kalifornien, jugendlicher Übermut und politisches Engagement, ihre Romane und Erzählungen, aber auch der nicht immer einfache Alltag mit ihrem zweiten Mann Willie und der großen Familie unter einem Dach und natürlich ihre Leidenschaft, die Literatur - über (fast) alles spricht Isabel Allende hier vertraut und offen mit ihrer Freundin, der Literaturprofessorin Celia Corres Zapata.Vom >Geisterhaus< bis zu >Porträt in Sepia

  • von Juan Carlos Onetti
    13,00 €

    Wenn es nicht mehr wichtig ist besteht aus den Aufzeichnungen von Juan Carr, einer heillos gescheiterten Existenz . Carr kommt eines Tages nach Santa María, wo er für gute Dollars Arbeiten an einem Stauwerk beaufsichtigen soll. Er lebt in einem großen Haus am Fluss, versorgt von der Mestizin Eufrasia, zu deren Tochter Elvira er sich hingezogen fühlt. Er stößt auf Díaz Grey, der ihn zu Gesprächen und Alkohol einlädt. Der Arzt hat Angélica Inés, die labile Tochter des Werftbesitzers Jeremías Petrus, geheiratet und lebt mit einem Wissen, das ihn zu Schweigsamkeit und Bekenntnis treibt. Eine absurde Aufgabe drängt Carr in einen grell ausgeleuchteten Randbereich von Schmuggel, Lebensbeharrung und ätzender Selbstbefragung. Seine Aufzeichnungen zeigen ihn als ein ironisch verzeichnetes Alter Ego Onettis. Dieses letzte Werk Juan Carlos Onettis, ein Jahr vor seinem Tod erschienen, ist ein lakonischer, ja anarchischer Bogenschlag zu seinem atmosphärisch so ganz anderen, aber nicht minder unerschrockenem Erstling Der Schacht .

  • von Juan Carlos Onetti
    10,00 €

    Aus dem zynischen Gerede von Kneipengängern und Bordellbesuchern löst sich in Wenn damals die geheimnisvolle Gestalt einer Frau, Magda. Damals im Eldorado, dem besten Tanzpuff von Buenos Aires, umschwärmten die Männer sie und ihren reichen Hauptmann. Nun sitzt Lamas, der heruntergekommene Journalist und traurige Spieler, der haltlos in Magda verliebt war, in einer deutschen Bierstube in Lavanda und erzählt einem Freund unter dem Klirren von Krügen Magdas Geschichte. Es ist der ruppigsehnende Tonfall des Tangos, der diesen gelöstesten Roman Onettis prägt.

  • von Juan Carlos Onetti
    15,00 €

    Lassen wir den Wind sprechen, ein Roman, der den Autor fast drei Jahrzehnte beschäftigt hat, schickt den Kommissar Medina in eine Zerreißprobe der Existenz, radikal zweifelnd, abgründig komisch: Seinem Polizistendasein in Santa María entflieht er nach Lavanda, wo er als Maler und Liebhaber dilettiert. Dafür lässt er sich von Frieda von Kliestein aushalten, einer Cabaret-Sängerin, die wie er selbst lieber mit Frauen schläft. Doch das ihm entrückte Santa María zieht ihn zurück. Und dort wieder angekommen, wird er schließlich als Kommissar die Ermordung Friedas untersuchen müssen, in die er selbst verstrickt zu sein scheint.

  • von Juan Carlos Onetti
    20,00 €

    Der große Romanautor Juan Carlos Onetti hat ein Leben lang auch Geschichten geschrieben, ja sein Schreiben ist aus dem Bedürfnis entstanden, Geschichten zu erzählen. Von den frühen, mutwillig gegen die Konventionen flacher Einfühlung gerichteten Stücken über die großen, romanhaft komplexen Erzählungen bis hin zu den eigenwillig skizzierten Erzählkernen seiner späten Jahre enthält der vorliegende Band sämtliche Erzählungen. Und sosehr jede davon ihre eigene Form besitzt, so deutlich zeichnet sich die innere Zusammengehörigkeit des erzählerischen Werks ab. Nicht nur, dass Gestalten aus seinen Romanen auftauchen, vielmehr tritt nach und nach hervor, wie Onettis Erzählen aus dem ebenso vitalen wie skeptischen Bedürfnis stammt, sich erzählend ein Anderes vorzustellen. Dies aber in einer unerhörten Konkretion der sichtbaren, gelebten Welt.

  • von Andre Breton
    15,00 €

    In L'Amour fou nun mischen und ergänzen sich Reminiszenzen an die surrealistische Bewegung, Räsonnements über Filme, Plastiken, Lektüreerlebnisse, Exkurse und Aperçus. Scharfsinnige Analysen und sublime Beobachtungen finden sich in diesem Text, der essayartig das Thema der romantischabsoluten Liebe umspielt und einkreist.

  • von Giorgos Seferis
    14,00 €

    »Mein ganzes Hiersein wird absorbiert vom Sich-Erinnern. Und es gibt das Licht, gierig sauge ich es in mich auf.« Giorgos Seferis (1900-1971), Nobelpreisträger für Literatur des Jahres 1963, war griechischer Diplomat. 1950, als Botschaftsrat in Ankara, unternahm er zwei Reisen nach Smyrna (türkisch Izmir), an die Orte seiner Kindheit. 1914, wenige Jahre vor der kleinasiatischen Katastrophe, die mit der Vertreibung der Griechen endete, war die Familie nach Athen gezogen. Smyrna, Zentrum des kleinasiatischen Griechentums, brannte 1922 fast vollständig ab.über die Kindheit hinaus stört Seferis' Besichtigung das nationale und das ganz persönliche Trauma der Vertreibung in ihm selber auf, aber auch die Gegenwärtigkeit der griechischen Antike, die erst mit dem Exodus, sagt er, unwiederbringlich unterging.Ionische Reise, dem umfangreichen Tagebuch des Dichters entnommen, bietet bewegende Lektüre, nicht nur für Griechenlandfreunde und Bildungsreisende.

  • von Wolfgang Hildesheimer
    14,00 €

    »Wer war dieser Andrew Marbot, dessen Name kein Lexikon verzeichnet? Er war, so wird uns mitgeteilt, ein englischer Adliger aus dem frühen 19. Jahrhundert, 1801-1830, Ästhetiker und Kunst-Psychologe, der auf erstaunliche Weise Kunsteinsichten Freuds und der Moderne vorwegnahm. Er bereiste Frankreich, Italien und Deutschland, besuchte Goethe in Weimar, kannte Byron und Shelley, Turner und Delacroix, Leopardi, Platen und Schopenhauer. Postum 1834, erschien sein Buch Art and Life, das auch ins Deutsche übersetzt wurde. Bald fand Marbot seinen ersten Biographen, Hadley-Chase - und wurde dann gründlich vergessen. Zu Unrecht, wie Hildesheimer zeigt. Denn Marbot war auch ein interessanter Charakter, nicht zuletzt durch die inzestuöse Beziehung, die er zu seiner Mutter, Lady Catherine Marbot, unterhielt.« Hanjo Kesting, Frankfurter Rundschau

  • von Raymond Radiguet
    17,00 €

  • von Ann Cotten
    14,00 €

    Eine Anzeige, die jüngst in einigen Zeitschriften erschien, fand unverhältnismäßige Resonanz. Die Zusendungen stammen zum Teil von Wesen, deren Existenz in dieser Form bisher nicht bekannt war. Wir beschlossen, die Sammlung unter dem Titel »Florida-Räume« zu veröffentlichen. Der Begriff bezeichnet vieles, was heimelig droht: Erweiterung des Lebens, provisorische Ausbuchtung, angelehntes Glashaus, postmoderne Gemütskrankheit, Denken in pyramidalen Modellen. Die Marienfelder Schule versucht das im Beitrag »Der Cocker« auf ihre kläffende Weise zu erklären. Von anderen Subjekten kamen Gedichte: Sie bevorzugen kurze, steile Wege für ihre Gedanken. Die Schreibenden betrachten die Welt wie durch ein Prisma, sie wird eng und klar. Die Lanzen werden sichtbar, die im Kristall stecken: Holz aus aller Welt, gebrochen durch immer dieselben metaphysischen Kanten.

  • von Hans Peter Duerr
    23,00 €

    Anhand einer Kulturgeschichte der weiblichen Brust und der diversen Techniken ihrer Verhüllung und Enthüllung versucht er nachzuweisen, daß die Vorstellung, die modernen Menschen hätten ihre animalische Natur auf bessere Weise gezähmt als die vormodernen, auf einem falschen Bild sowohl der heutigen westlichen als auch der traditionellen Gesellschaften beruht.

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