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  • von Luz Kerkeling
    9,80 €

  • von Anja Flach
    16,00 €

    Mehr als zwei Jahre war Anja Flach als Internationalistin in Kurdistan und lernte dort das Leben der Guerillaeinheiten der Bewegung kennen und teilte es. Ihre Tagebuchaufzeichnungen verarbeitet sie zu diesem Buch, das zugleich den Alltag und die politische Entwicklung der kurdischen Freiheitsbewegung beschreibt.

  • von Bernd Langer
    22,00 €

  • von Torkil Lauesen
    24,00 €

    Der Kapitalismus ist untrennbar mit dem Imperialismus verbunden. So lautet die Kernthese von Torkil Lauesens Buch "Die globale Perspektive", das nun auf Deutsch vorliegt. Lauesen zeichnet die Bedeutung des Imperialismus für die Geschichte des Kapitalismus nach, analysiert den Neoliberalismus als gegenwärtige Form des kapitalistischen Weltsystems und widmet sich der Frage antikapitalistischen und antiimperialistischen Widerstands. Der Autor sieht sich dabei Karl Marx' elfter Feuerbach-These verpflichtet: Es geht nicht nur darum, die Welt zu verstehen, sondern auch, sie zu verändern.Das Buch ist leicht verständlich geschrieben. Lauesen arbeitet mit akademischer Genauigkeit, wendet sich jedoch an ein breites Publikum politisch Interessierter und Aktiver. Der Text ist vielfach angereichert mit Anekdoten aus 50 Jahren eigener praktischer Erfahrung in antikapitalistischen und antiimperialistischen Widerstandsbewegungen. Die chinesische Revolution trifft hierbei auf die zapatistische Bewegung, K-Gruppen treffen auf das Weltsozialforum. Schlussendlich geht es Lauesen um die praktischen Möglichkeiten - Visionen und Strategien - antiimperialistischen Widerstands im neoliberal globalisierten kapitalistischen Weltsystem. Die globale Perspektive ist Einführungsband, Diskussionsgrundlage und Inspirationsquelle zugleich.

  • von Kathrin Zeiske
    16,00 €

    Ciudad Juárez ist eine Stadt, die man vor allem aus Netflix-Serien über Narcos kennt oder die in skandalträchtigen Pressemeldungen auftaucht: die meisten Frauenmorde Mexikos - eine der gefährlichsten Städte der Welt, von Drogenkartellen und Banden umkämpft - extreme Klimabedingungen mitten in der Wüste - Schichtarbeit zu Hungerlöhnen in Weltmarktfabriken - Migrant*innen an der Mauer zu den USA ...Doch wie lebt es sich in dieser 1,5-Millionen-Stadt tatsächlich? Und warum finden Menschen Ciudad Juárez trotz allem lebenswert? Kathrin Zeiske, die als freie Journalistin große Teile des Jahres in der mexikanischen Grenzmetropole verbringt, führt uns an unterschiedlichste Schauplätze der Stadt und macht mit ihren fesselnden Beschreibungen Protagonist*innen greifbar und Begebenheiten nachvollziehbar.Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen dieser Grenzstadt in der Wüste, hören Erzählungen von Menschen, die in den marginalisierten Vierteln leben - im Schatten der Mauer zu den USA -, begegnen Jugendlichen, die Menschen klandestin über die Grenze bringen, Frauen, die in Montagefabriken unsere Autositze fertigen, und Männern, die Bandenkriege im Gefängnis überlebt haben. Und wir lernen Aktivist*innen kennen, die unverdrossen Gerechtigkeit einfordern und versuchen, das Leben in der Stadt lebenswerter zu gestalten, Perspektiven abseits der Ausbeutung im Weltmarkt zu schaffen und eine kollektive Erinnerung zu erwirken.

  • von Bernd Heidbreder
    18,00 €

    26 Jahre lang ist Bernd Heidbreder auf der Flucht vor den deutschen Strafverfolgungsbehörden. Man wirft ihm vor, 1995 in Berlin versucht zu haben, den Ausbau eines alten DDR-Gefängnisses zu einem Abschiebeknast zu verhindern. Der Anschlag misslang und Bernd setzte sich ab. Nach vielen Jahren der Illegalität wird er 2014 im beschaulichen Mérida in Venezuela verhaftet. Nach zwei Jahren kommt er frei, eine Auslieferung nach Deutschland wird abgelehnt. Aber die brutalen Haftbedingungen haben ihre Spuren hinterlassen: Bernd wird krank und stirbt 2021.Unglücklicherweise klauen die Angestellten des Beerdigungsinstituts Bernd den Obolus, den ihm seine Angehörigen unter der Zunge versteckt hatten, damit er den Fährmann Charon fürs Übersetzen in die Unterwelt entlohnen kann. Nun sitzt er in der >Zwischenwelt< fest und irrt am Ufer des Totenflusses entlang. Hier trifft Bernd auf alle möglichen Gestrandeten, die wie er nicht übersetzen können oder wollen, und es entstehen skurrile Bekanntschaften.Um sich und den anderen die Zeit zu vertreiben, erzählt er ihnen seine Geschichte. Wie er in Kontakt zu Autonomen in Berlin kam, sich in ihren Kreisen engagierte und radikalisierte, sich gegen die erstarkenden Nazis wehrte und Teil eines großen Zusammenhangs wurde, in dem die Interessen der Einzelnen immer mehr mit denen des Kollektivs verschwammen. Es ist ein aufregendes und gefährliches Leben, aber Bernd fühlt sich darin geborgen. Und er verliebt sich.

  • von Lisa Pychlau-Ezli
    18,00 €

    Wer kennt sie nicht, die »Zehn kleinen N***-lein«? Diese Geschichte von zehn kleinen, als Schwarz markierten Figuren, die der Reihe nach zu Tode kommen, sollte der Unterhaltung von (weißen) Kindern dienen. Selbst wenn Text und Melodie des Zählreims heute nicht mehr so oft rezipiert werden, sind sie fest im kollektiven Gedächtnis verankert.Auch in zahlreichen Comicreihen wie »Tim und Struppi«, »Asterix«, »Mecki« oder »Lurchi« werden Schwarze Figuren vor allem aus einem weißen Blickwinkel dargestellt, erfahren diffamierende und vorurteilsbelastete Beschreibungen, Blackfacing, kulturelle Aneignung, Tokenismus. Wie ein roter Faden zieht sich Rassismus durch das Genre der Kinderliteratur des 20. Jahrhunderts und ist selbst in beliebten Kinderbüchern von heute noch zu finden.Das Autorenpaar zeichnet die Genese von Rassismus in der Kinderliteratur nach, reflektiert die sogenannte >Kinderbuchdebatte< und erklärt, warum viele Kinderbücher literarisch nur aufgrund von Rassismus funktionieren. Ihre konkreten Vorschläge zum Umgang mit rassistischen Kinderbüchern helfen Eltern und Vorlesenden, Rassismus in Kinderbüchern nicht nur zu verstehen, sondern auch selbst zu erkennen.

  • von bell hooks
    16,00 €

    Zugehörigkeit und Verbundenheit sind Herzensangelegenheiten für bell hooks und von diesen handelt ihr sehr persönliches Buch "Dazugehören. Über eine Kultur der Verortung". hooks reflektiert darin ihre Reise aus der Vergangenheit in die Gegenwart, die sie von Ort zu Ort führte, aus der Arbeiterklasse an die Universität, vom Land in die Stadt und wieder zurück, nur um dort zu enden, wo sie begann: in ihrer Heimat Kentucky.In der schlichten und zugleich tiefgründigen Erzählung skizziert sie eine 'Geografie des Herzens', in der das Glück des einfachen Landlebens, die Suche nach Trost in der Natur, Ökologie und Nachhaltigkeit, lokales und globales Umweltbewusstsein, Kunst, Familie und Zusammenleben einen Platz finden. Sie reflektiert die kulturelle und soziale Verortung des Individuums und die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Umwelt. hooks erinnert an vergangene und gegenwärtige Erfahrungen von Afroamerikaner*innen im ländlichen Süden der USA, die seit jeher eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft und der ökologisch orientierten Selbstversorgung spielen.Ehrlich, klug und mit träumerischem Mut entwickelt bell hooks in "Dazugehören" eine antirassistische und ökologische Vision einer Welt, in der alle Menschen - wo auch immer sie zu Hause sind - ein gutes und erfülltes Leben führen können: eine Welt, zu der wirklich alle dazugehören.

  • von Marina Ginesta
    14,00 €

    Anfang der 1920er Jahre erleben zwei Familien in Barcelona die Unruhen vor Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs. Miguel und seine Genossen erfahren stellvertretend für ihre Generation, wie ihr mutiger Kampf um Freiheit und Gleichheit brutal niedergeschlagen wird - ein Kampf, den Miguel schließlich mit seinem Leben bezahlt.Miguel, der sich ganz dem Gewerkschaftskampf verschrieben hat, bleibt in Barcelona, obwohl sich die Lage für die Aktivist*innen zuspitzt. Im Rahmen einer großen Verhaftungswelle wird er 1922 festgenommen und landet im Gefängnis, wo er zwei alte Mitstreiter trifft. In ihrer gemeinsamen Zelle führen sie philosophische Dialoge über ihre Bewegung, ihre Überzeugungen und ihre ungewisse Zukunft. Es geht um Arbeitskampf, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Anarchie und den Kampf für eine bessere Welt. Dabei wird die Frage des in Russland aufkommenden Stalinismus ebenso verhandelt wie der Wunsch nach einer eigenständigen, authentischen Widerstandsbewegung gegen den aufkommenden Faschismus in Spanien.Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Anna, die nach vierzig Jahren im Exil nach Barcelona zurückkehrt, wo sie sich an ihre Kindheit und Jugend im Kreis der spanischen Gewerkschaftsbewegung erinnert.

  • von David Graeber
    16,00 €

    In seinen »Fragmenten« lädt David Graeber dazu ein, sich eine intellektuelle Praxis vorzustellen, die bisher nur als Möglichkeit existierte: eine anarchistische Anthropologie. Wenn wir die Geschichte der Menschheit in ihrer Gänze erkundeten, würden wir feststellen, dass es unzählige Möglichkeiten gab und gibt, alles anders zu machen. Die Anthropologie birgt einen noch ungehobenen Schatz an Wissen, mit dem sich zeigen ließe, dass Selbstbestimmung und soziale Kreativität weitaus üblicher sind und waren, als wir mithin meinen. Graeber verstand es, gelebte radikale alltägliche politische Praxis greifbar zu machen und in der Form seiner Theorie als Geschenk zurückzugeben.Was wäre weiterhin, wenn diese Forschung ergäbe, dass Konzepte wie >der Westen< oder >unsere Tradition< der Demokratie, derer wir uns zur Selbstvergewisserung bedienen, nicht so einmalig sind, wie die gelehrte Vorstellung behauptet? In »Einen Westen hat es nie gegeben« schaut Graeber auf die Demokratie und die Demokratie schaut zurück, um >unsere< gedanklichen Horizonte zu dezentrieren und dekolonialisieren.Was nach mehr als zehn Jahren mit Erscheinen seines Bestsellers »Anfänge« (2022) für Furore sorgte, können wir hier in den ersten, vor ansteckender Kreativität strotzenden Vorschlägen nachlesen - und werden en passant durch diese kleine Einführung für den Anarchismus begeistert.

  • von ausgeCO2hlt
    16,00 €

    »Oft ist davon die Rede, dass wir das Klima >retten< müssen. Das klingt so, als könnten wir den Zustand der Welt irgendwann in eine sichere Schublade legen, dann Feierabend machen und Minigolf spielen gehen. Doch es wird nicht den einen mythischen Tag geben, an dem die Welt zum Paradies wird. Was nicht heißt, dass wir nicht gewinnen können. Wir können Zerstörung aufhalten, Lebensverhältnisse verbessern. Doch der Kampf um Klimagerechtigkeit wird nie vorbei sein.«Die Autor*innen schauen auf Narrative und Gruppenkultur in der Klimagerechtigkeitsbewegung. Sie prüfen, was ihnen Kraft gibt, politisch aktiv zu sein und was ihnen Energie raubt. Sie fragen, wie sie von einer Arbeitsweise wegkommen, die einem chronischem Ausnahmezustand ähnelt, hin zu einem widerständigem Leben, in dem sie langfristig zu Hause sein können.

  • von Ewgeniy Kasakow
    18,00 €

    Seit Beginn der >Militärischen Spezialoperation< der russischen Streitkräfte in der Ukraine nahmen Tausende Menschen in Russland an Antikriegsprotesten teil. Allein in den ersten Wochen wurden 13.800 Menschen festgenommen. Es folgten Kommunikationssperren, Eintragungen in >Extremistenregister< sowie zahlreiche weitere Repressionen. Die Linke Russlands ist seit 2014 in ihrer Haltung zur Ukraine tief gespalten. Während die Führung der Kommunistischen Partei (KPRF) Putins Kurs unterstützt, schlossen sich viele linke Gruppen und Aktivist*innen der Protestbewegung an."Spezialoperation und Frieden" versucht, die gesamte Bandbreite der Positionen der russischen Linken zum Krieg, zur russischen Invasionspolitik, dem NATO-Engagement, der humanitären Krise sowie den Themen Flucht und Sanktionen abzubilden. Das Spektrum reicht dabei von oppositionellen KPRF-Mitgliedern, Sozialdemokratie und Linkssozialismus über kleinere stalinistische und trotzkistische Parteien, Anarchist*innen, Gewerkschaftsaktivist*innen und Feministinnen bis hin zu Hochschuldozent*innen und Autor*innen der Diaspora. Das Buch enthält Originaldokumente und Interviews, die durch einführende und analysierende Texte des Herausgebers gerahmt werden, die den gesamtgesellschaftlichen Kontext herstellen und die Situation der linken Kräfte in Putins Russland insgesamt fokussieren.

  • von Nkechi Madubuko
    12,80 €

    Dieses Buch richtet sich an alle Eltern, deren Kinder potenziell von Rassismus betroffen sind. Ihnen kommt die wichtige Rolle als Ansprechpartner und unterstützende Vertrauensperson für ihre Kinder zu. Sind sie sich dessen erst einmal bewusst, können sie ihrem Kind Rückhalt durch eine >empowernde< Erziehung geben.Die Autorin bündelt darin Wissen aus der interkulturellen Psychologie, Familientherapie, Kinderpsychologie und Erfahrungen von LeiterInnen von Jugendgruppen, die Empowermentarbeit leisten.Das Buch versucht, einen Überblick zu möglichen Umgangsformen mit den Rassismuserfahrungen von Kindern zu geben, indem es einerseits die Wirkungsweise der rassistischen Erfahrung auf den Selbstwert des Kindes aufzeigt und andererseits Wege eröffnet, wie Kinder auf unterschiedlichen Ebenen so ausgestattet werden können, dass sie Gegenentwürfe zu Vorurteilen kennen und differenziert mit dem Erlebten umgehen lernen. Jedes Kapitel bietet konkrete Beispiele für Gespräche mit dem Kind und am Ende Handlungsoptionen für die Erziehungspersonen. Ein stabiles Selbstwertgefühl, Wissen über die Hintergründe von Rassismus und Akzeptanzerfahrungen in geschützten Räumen bilden zusammen ein >Rüstzeug< und einen >Schutzmantelempowert< (in seinem Selbstwert stärkt) und damit auf friedfertige Weise wehrhafter macht.»Auf dieses Buch haben wir lange gewartet.« - Claudia Khalifa, Leiterin der Beratungsstelle Verband Binationaler Familien und Partnerschaften, Frankfurt

  • von Angela Y. Davis
    16,00 €

    In 13 chronologisch geordneten Essays zeichnet die radikale politische Aktivistin Angela Davis die Entwicklung der amerikanischen Frauenbefreiungsbewegung von den 1960er Jahren bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Buches (1981) nach und verknüpft sie mit der Geschichte Schwarzer Frauen in den USA - von der Sklaverei bis zu den Ungerechtigkeiten der Gegenwart. Denn mit dem Ende der Sklaverei in der Folge des amerikanischen Bürgerkrieges war der Rassismus noch nicht überwunden. Die Schwarzen wurden zwar zu Bürger*innen, aber zu Bürger*innen zweiter Klasse.Angela Davis beleuchtet kritisch, wie sich der Kampf um die Bürgerrechte der Schwarzen mit den Kämpfen weißer Frauen für Bildung, Wahlrecht und Gleichberechtigung verband. Die Autorin argumentiert, dass die weiße Frauenbewegung die Bedürfnisse der Schwarzen Gemeinschaft nie verstanden habe, und erklärt, warum Schwarze Frauen in den USA aufgrund von Klassenlage und Rassismus an die heute zentralen Fragen des Feminismus meist anders herangehen als ihre weißen Schwestern: an die Frage der Berufswahl, der gewerkschaftlichen Organisierung, der sexuellen Gleichberechtigung, der Geburtenkontrolle und reproduktiven Freiheit, der Gewalt, der Haus- und Care-Arbeit.

  • von Vogliamo tutto
    16,00 €

    Vor einigen Jahren ist in der radikalen Linken in Deutschland eine Strategiedebatte darüber entbrannt, wie die politische Arbeit von einer Fokussierung auf die eigene Szene weg und hin zur breiteren Gesellschaft und ihren sozialen Auseinandersetzungen verlagert werden kann. Aus dieser Suchbewegung sind unterschiedliche Stadtteilgruppen hervorgegangen, die versuchen, Profitorientierung, Konkurrenz und Vereinzelung eine solidarische und bedürfnisorientierte Praxis entgegenzusetzen, indem sie in Form von Basisarbeit an die lokalen Lebensbedingungen anknüpfen und entlang von Alltagskonflikten zu einer Politisierung des Stadtteils beitragen. In der aktiven Hinwendung zu den Nachbar*innen unterscheiden sie sich von klassischen Infoläden und linken Szenetreffs, zugleich grenzen sie sich durch den revolutionären Anspruch klar von Sozialarbeit und reformistischen Ansätzen ab. Ihre Organisierungsversuche im Stadtteil erstrecken sich unter anderem auf Miet- und Arbeitskämpfe, Feminismus und Care-Arbeit sowie Antirassismus und verbinden damit auf lokaler Ebene Themen unterschiedlicher sozialer Bewegungen.Um zu einer Weiterentwicklung dieses Praxisansatzes beizutragen, hat die Gruppe >Vogliamo tutto< fünf dieser Initiativen (aus Hamburg, Bremen, Münster und Berlin) zu ihren bisherigen Erfahrungen und längerfristigen Perspektiven befragt und wollte wissen, wie genau ihre Praxis aussieht, was ihre Strategie ist, was warum gelingt und was nicht.Die Gespräche liefern reichhaltiges Reflexionsmaterial - sowohl für Aktivist*innen, die eine ähnliche Praxis verfolgen oder planen, als auch für alle, die sich fragen, wie wir zu einer emanzipatorischen Transformation unserer Gesellschaft beitragen können.

  • von Madlyn Sauer
    16,00 €

    Im Mai 2017 fand das erste NSU-Tribunal parallel zum offiziellen Gerichtsverfahren am Schauspiel Köln statt - als eine Art Gegen-Prozess. Über drei Jahre hatte das Aktionsbündnis NSU-Komplex auflösen! gemeinsam mit den Betroffenen der NSU-Mord- und Anschlagsserie die Idee eines Tribunals entwickelt, das die versprochene »lückenlose Aufklärung« selbst in die Hand nimmt.Weitere Tribunale zur Aufarbeitung rassistischer und neonazistischer Gewalt folgten 2018 in Mannheim sowie 2019 in Chemnitz und Zwickau, am Entstehungsort des NSU. Insgesamt wurden über 130 Täter*innen und Verantwortliche im NSU-Komplex öffentlich benannt und angeklagt. Die Geschichten der Betroffenen machten die Kontinuität des Rassismus sichtbar. Die NSU-Tribunale sind Ausdruck des antirassistischen Kampfes für eine solidarische »Gesellschaft der Vielen«."Wir klagen an!" zeigt, dass die Einberufung alternativer Tribunale auf eine beachtliche Geschichte verweisen kann. Bezugnehmend auf die Russell-Tribunale, das Kongo-Tribunal von Milo Rau und das Frauen-Tribunal des japanischen "Violence Against Women in War Network" werden die Besonderheiten und Innovationen der NSU-Tribunale herausgestellt.Es handelt sich um die erste zusammenfassende Dokumentation zu den NSU-Tribunalen, welche Madlyn Sauer detailliert vorstellt, analysiert und mit anderen Beispielen der internationalen Tribunalpraxis vergleicht.

  • von Tine Rahel Völcker
    12,80 €

    Zu Jahresbeginn 2020 lernen sich Suhrab und die Autorin bei einer gemeinsamen Arbeit in der Gedenkstätte Buchenwald kennen und freunden sich an. Doch je länger sich der aus Afghanistan geflüchtete Suhrab auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers aufhält, umso häufiger holen ihn seine Erinnerungen ein. Er kündigt. Fast zur gleichen Zeit erreicht ihn die Nachricht von der Ablehnung seines Asylantrags. Hier setzt "Vom Hindukusch bis Buchenwald" an, denn hier nehmen auch die Gespräche zwischen der Autorin und Suhrab ihren Anfang, die zur Grundlage dieses Buches geworden sind. Sie sprechen über Buchenwald, über Suhrabs Vergangenheit in Afghanistan, über Rassismus in Deutschland und über das sensible Verhältnis von Erinnerung, Schmerz und Sprache.Das Buch spürt den Abgründen und Unsicherheiten nach, die mit dem Versuch, über extreme Gewalterfahrung zu sprechen, verbunden sind. Angesichts der Stacheldrähte, die an den europäischen Außengrenzen hochgezogen wurden, reflektiert es über die längst bis zur Nichtexistenz ausgehöhlten Menschenrechte. Und nicht zuletzt erzählt das Buch die Geschichte eines Menschen, der - vor dem Hintergrund seiner Flucht und des alltäglichen Rassismus in Europa - mit aller Kraft um seine Integrität und Unabhängigkeit kämpft.

  • von Rebecca Hall
    18,00 €

    Eindringlich illustriert erzählt "Rufe aus der Vergangenheit" die Geschichte der Juristin und promovierten Historikerin Rebecca Hall. Selbst Enkelin von Versklavten begibt sie sich auf eine intensive Spurensuche und liest »jeden Fetzen jeder Geschichte über Versklavtenaufstände «, den sie finden kann. Ihre Recherchen in New York, London und Liverpool führen sie zu historischen Schriftstücken, zu alten Gerichtsakten und Korrespondenzen auf zerbröckelndem Papier und zu penibel geführten Logbüchern der Kapitäne von Versklavtenschiffen. Überall entdeckt Rebecca Frauen, die Widerstand gegen ihre Versklavung geleistet haben, wenn auch nur zwischen den Zeilen.Mithilfe einer guten Portion historischer Vorstellungskraft rekonstruiert sie die Vergangenheit, erweckt die Frauen zum Leben, die in den Jahren 1708 und 1712 Versklavtenaufstände in New York City anführten, und erzählt von Adono und Alele, zwei Frauen, die etwa fünfzig Jahre später während des Transports über den atlantischen Ozean für ihre Freiheit kämpfen.Parallel wirft die Graphic Novel einen Blick auf Rebeccas persönliche Geschichte im Kielwasser der Sklaverei, die auch heute noch ihr Leben prägt. Doch Rebecca entdeckt auch, dass die Kraft des Widerstands dieser Frauen, den die Vergangenheit unter sich begraben hat, noch immer sehr lebendig ist.

  • von Betti Hartmann
    14,80 €

    Sei es in den Geistes- oder in den Naturwissenschaften: Schon immer haben Frauen geforscht, haben bedeutende Beiträge zur Philosophie oder Physik geleistet. Doch den meisten Menschen sind weder diese Wissenschaftlerinnen noch ihre Leistungen präsent. Die Autorinnen machen eindrücklich bewusst, dass sich diese Ausgrenzung durch die gesamte Wissenschaftsgeschichte zieht - von der Antike bis ins 21. Jahrhundert. Jedes Kapitel ihres Buches widmen sie einer Philosophin und einer Physikerin einer bestimmten Epoche.Betti Hartmann und Carla Schriever sind zudem davon überzeugt, dass gemeinsame Anstrengungen und Solidarität der einzige Weg sind, um Lösungsansätze für die Probleme des 21. Jahrhunderts zu entwickeln. Um die strikt getrennten Wissenschaftsdisziplinen wieder miteinander ins Gespräch zu bringen, arbeiten die Autorinnen immer auch mögliche und spannende Synergien zwischen den beiden jeweiligen Frauen heraus. Es ist faszinierend, wie auf den ersten Blick sehr unterschiedlich erscheinende Theorien Überschneidungen aufzeigen und den Dialog zwischen Philosophie und Physik über die Jahrhunderte lebendig werden lassen.

  • von Kali Akuno
    22,00 €

    Wie Schwarze Aktivist*innen die Befreiung praktisch von unten aufbauen: »Aufbruch in Jackson« dokumentiert die Geschichte eines der spannendsten revolutionären Experimente in den USA der Gegenwart.Seit den 1970er-Jahren nehmen Schwarze Befreiungsbewegungen im mehrheitlich Schwarzen Mississippi den Wandel selbst in die Hand. Der tiefe Süden soll zum Zentrum ihrer Unabhängigkeit werden - »Free the Land!«. In den 2010er-Jahren gelingt mit der Wahl von Chokwe Lumumba zum Bürgermeister in der Hauptstadt Jackson ein wichtiger Schritt in Richtung einer Umsetzung der Vision bestehend aus Versammlungsdemokratie, solidarischer Ökonomie und einem Ende der rassistischen Ungleichheit. Lumumba stirbt 2014 überraschend, aber sein Sohn Antar und die Cooperation Jackson schreiten weiter fragend voran.Wir erfahren von den Tücken radikaler Kommunalpolitik und Kämpfen um Wohnen und Land, demokratischen Wirtschaftsmodellen und Ökologie, internationalistischer Solidarität und den Parallelen zur Rojava-Revolution und den Zapatistas, von ermutigenden Erfahrungen, in denen unterschiedliche Anliegen Hand in Hand gehen.

  • von Louie Läuger
    14,00 €

    Über Vulven reden wir nicht, sogenannte weibliche Sexualität ist ein Tabu, Doppelstandards sind ganz normal. Mit all diesen Dingen möchte »da unten« brechen und als illustriertes Aufklärungsbuch seine Leser*innen zu selbstbestimmten Entscheidungen ermutigen.Die dreizehn Kapitel geben einen ersten Überblick - von Anatomie über Menstruation zu Pornographie und Masturbation bis Verhütung, Begehren und Lust. Dabei führt Louie Läuger in illustrierter Form selbst durch das Buch und stellt in jedem Bereich klar: Dein Körper, deine Entscheidung!Das Buch räumt für junge und alte Menschen jeden Geschlechts mit Mythen um sogenannte weibliche Sexualität auf. »Da unten« vermittelt nicht nur Information, sondern auch eine Haltung: Vertraue auf deine eigenen Empfindungen und Bedürfnisse!

  • von Heiner Becker
    14,00 €

    Kropotkin - der Theoretiker des 'kommunistischen Anarchismus' - ist eine der bedeutendsten Figuren des Anarchismus.In den zwei Bänden seiner Memoiren (Bd. I: 1842 bis 1861; Bd. II bis 1886) schildert er sehr anschaulich seine Jugend in den Kreisen des russischen Hochadels, die für seine Familie selbstverständliche militärische Karriere in einem zaristischen Kosakenregiment, seine politische Radikalisierung und die damit verbundene Quittierung des Militärdienstes.Spannend beschreibt er seine anfänglichen Kontakte zur Ersten Internationalen, seine Verhaftung und die Kerkerhaft in der berüchtigten Peter-und-Pauls-Festung wegen der Mitgliedschaft in einer Narodniki-Gruppe. Seine abenteuerliche Flucht führt ihn über Sibirien ins Exil in der Schweiz, wo er an den Auseinandersetzung innerhalb der Ersten Internationalen teilnimmt. Sein Todesurteil wurde in Abwesenheit nach dem gelungenen Attentat auf Zar Alexander II. gefällt.

  • von Abdullah Ocalan
    18,00 €

    In etwas mehr als drei Jahren (2007-2010) hat Abdullah Öcalan mit dem »Manifest der demokratischen Zivilisation« ein 5-bändiges Opus Magnum geschrieben, in dem er seine Erfahrungen und Erkenntnisse aus 35 Jahren radikaler Theorie und revolutionärer Praxis zusammenfügt.Im hier vorliegenden ersten Band »Zivilisation und Wahrheit« kritisiert Öcalan nicht nur die Kapitalistische Moderne als selbsterklärtes Ende der Geschichte, sondern weitet den Blick auf die ihr zugrunde liegenden Strukturen der Zivilisation aus. Es steht für ihn außer Frage, dass die Kapitalistische Moderne nur eine Zivilisationsform unter vielen möglichen darstellt.Ohne die wesentlichen Stränge der zivilisatorischen Entwicklung zu verstehen, ohne ihre jeweiligen revolutionären wie reaktionären Phasen zu untersuchen (z.B. des Christentums oder des Islam), kann die Kapitalistische Moderne aber weder erklärt noch überwunden werden.Indem Öcalan die Methoden zum Verständnis von Gesellschaft, Wissen und Macht hinterfragt, scheinbar unterschiedliche geschichtliche Entwicklungen in der Welt aufeinander bezieht und sie zu einem Hauptstrom der Zivilisation zusammenführt, bereitet er einer Soziologie der Freiheit den Boden.

  • von FrauenLesbenBande
    16,80 €

    Ausgelöst durch die internationale Solidarität mit den weltweiten antikolonialen Kämpfen dieser Zeit, entbrannte ab den 1970er Jahren in der BRD eine Debatte über Militanz, in die sich etwa zwei Jahrzehnte lang vehement auch die radikal-feministische Gruppe Rote Zora einbrachte.Dass die Texte und militanten Aktionen der Roten Zora heute in der linksradikalen Bewegung wieder diskutiert werden, wundert nicht. Denn so vorausschauend, wie die >Zoras< in ihren Analysen auf Rassismus, Sexismus, globalen Kapitalismus und Kolonialismus blickten, ist es ein Leichtes, die Auseinandersetzungen aus dem damaligen Kontext ins Hier und Heute zu übertragen. Wie die Rote Zora ihre Analysen im politischen Alltag durch radikal-feministische Interventionen umgesetzt und welche Wirkungen sie damit - zum Teil bis heute - erzielt hat, zeigt das Buch in vielfältiger Weise. Neben weit mehr als 20 Anschlagserklärungen aus den Jahren 1975 bis 1995 enthält es den Text »Mili's Tanz auf dem Eis« aus dem Jahr 1994. In Wortprotokollen aus dem Film »Frauen bildet Banden - eine Spurensuche zur Geschichte der Roten Zora« (2019) blicken darüber hinaus zwei ehemalige >Zoras< mit mehr als 30 Jahren Abstand zurück auf ihre aktive Zeit in der Gruppe. Und in dem Kapitel »Aktuelle Stimmen zur feministischen Militanz« diskutieren heute aktive Feminist*innen über die Rote Zora, ihre Texte und Aktionen sowie ihr eigenes Verständnis von feministischer Militanz.

  • von AngryWorkers
    24,00 €

    Seit 2014 lebt, arbeitet, organisiert und kämpft das kleine Kollektiv AngryWorkers in Greenford, London - einem wichtigen Knotenpunkt in der aktuellen Ökonomie der Großstadt. Von hier aus versorgen die zumeist prekär beschäftigten Arbeiter*innen der Fabriken und Logistikzentren des Stadtteils einen großen Teil der Metropole mit Lebensmitteln und anderen Waren.Genau hier haben sich die AngryWorkers in Zeitarbeit und schlecht bezahlte Jobs begeben, in Logistik- und Warenlager, Fabriken für Fertigessen und 3D-Drucker, aber auch in Gewerkschaften und Freundschaften. Sie haben eine Zeitung herausgegeben, den ein oder anderen Streik angezettelt und ein Solidaritätsnetzwerk aufgebaut, das bei Ärger mit Bossen oder Vermieter*innen direkte Hilfe leistet. Und am Feierabend haben sie dann ihre Erfahrungen mit dieser revolutionären Organisierung niedergeschrieben.Class Power! enthält dichte Schilderungen der Lebens- und Arbeitsbedingungen vor Ort und erzählt von den Versuchen politischer Organisierung. Darüber hinaus besticht es durch die kluge und scharfe Auseinandersetzung mit politischen und ökonomischen Hintergründen und aktuellen Themen wie migrantisierter Arbeit, Automatisierung oder Reproduktionsarbeit.Das Buch ist alles andere als eine >akademische< Arbeiteruntersuchung. Basierend auf mehreren Jahren direkter Erfahrung und Intervention haben die Autor*innen aus ihren Erlebnissen, Beobachtungen und Schlussfolgerungen Vorschläge für eine neue, revolutionäre Klassenpolitik entwickelt, die auf Zusammenarbeit und Kreativität im Alltag setzt.Für all jene, die auf der Suche nach neuen Wegen in eine befreite Gesellschaft sind, ist die Lektüre ein Gewinn.

  • von Marcus Kwame Anderson
    18,00 €

    Die Black Panther Party (BPP) wurde 1966 von Bobby Seale und Huey P. Newton gegründet. Sie setzte sich für die Befreiung Schwarzer Menschen und eine sozialistische Gesellschaft ein. Bereits drei Jahre nach der Gründung erklärte FBI-Direktor J. Edgar Hoover sie zur größten Gefahr für die nationale Sicherheit der USA. Die BPP sollte eliminiert werden, was den Herrschenden in den USA am Ende auch gelang. Mit allen Mitteln wurde sie vom Staat bekämpft, das reichte vom Schüren interner Zwistigkeiten über brutale Unterdrückung bis hin zur Ermordung führender Panther wie z.B. Fred Hampton und Mark Clark in Chicago. Die Black Panther verbanden einen militanten Ansatz der Selbstverteidigung gegen Polizeigewalt mit einem massenkompatiblen Programm, das auf Selbsthilfe und Selbstorganisierung der Schwarzen Bevölkerung ausgerichtet war. Lange bevor der Begriff der Intersektionalität aufkam, strebte die BPP eine Koalition aller Unterdrückten an: ethnische Minderheiten, Frauen, Arbeiter*innen, Erwerbslose, Schwule, Lesben ... Die BPP betrieb eine Bündnispolitik mit allen unterdrückten Gruppen der Gesellschaft, für die eine sozialistische Gesellschaft frei von Ausbeutung und Unterdrückung ein vereinigendes Kampfziel war.Die Graphic Novel zeichnet die Geschichte dieses bedeutenden Versuchs Schwarzer Selbstbefreiung in den 1960er und 1970er Jahren auf eindrucksvolle Weise nach, ohne in oberflächliche Klischees oder Heldenverehrung zu verfallen.

  • von Ömer Alkin
    18,00 €

    In den vergangenen Jahren hat sich >Postmigration< zu einem vielbeachteten und -gebrauchten Konzept entwickelt. Forschungen zum >Postmigrantischen< haben gemein, dass sie mit dem Konzept auf die Allgegenwärtigkeit und universelle Bedeutsamkeit von Migration abheben.Mit ihrer Kritik an essenzialistischen Modellen von Identität, Raum und Kultur greifen solche Arbeiten zur >Postmigration< besonders auf Konzepte der postkolonialen Theorie zurück, so z.B. Mimikry (Bhabha), dritter Raum (Bhabha), strategischer Essentialismus (Spivak) oder Hybridität (García Canclini; Bhabha).Doch wie stehen Postkolonialismus und Postmigration zueinander? Inwieweit verändern sich Begriffe aus der postkolonialen Theorie, wenn sie für postmigrantische Ansätze genutzt werden? Was wiederum kann die postkoloniale Theorie aus den Diskursen zum Postmigrantischen gewinnen? Wo gelangen beide Konzepte an ihre Grenzen?Anhand von theoretischen Beiträgen und Fallstudien lotet das Buch das Verhältnis dieser beiden Konzepte aus.

  • von Jens Kastner
    16,00 €

    Seit einigen Jahren ist ein regelrechter Boom dekolonialistischer Ansätze zu verzeichnen: In den theoretischen Debatten der Kultur- und Sozialwissenschaften werden die alten Fragen sozialer Ungleichheit und kultureller Differenz vor dem Hintergrund der Kolonialgeschichte und ihrer Effekte neu verhandelt.In den politischen Aktivismen ist der Ruf »decolonize!« nicht mehr zu überhören. Aber was ist dekolonialistische Theorie? Was sind ihre zentralen Begrifflichkeiten und Problemstellungen? Worin unterscheidet sich dekolonialistische von postkolonialistischer Theorie? Die Struktur der globalen Machtverhältnisse ist bis heute vom Kolonialismus geprägt. Der peruanische Soziologe Aníbal Quijano nennt diese Prägung die »Kolonialität der Macht«. Sie schafft und reproduziert sozial wirksame Klassifizierungen und prädisponiert gesellschaftliche Konflikte.Um die Kolonialität offenzulegen und gegen sie anzugehen, bedarf es eines »epistemtischen Ungehorsams« (Walter Mignolo). Dekolonisierung kann in Formen des uneindeutigen »Grenzdenkens« (Gloria Anzaldúa) münden, andererseits kann aber auch der Kampf um »die Bejahung des Anderen als Anderen« (Enrique Dussel) eine Schlussfolgerung dekolonialistischer Anliegen sein. Das Buch zeichnet die wichtigsten Debatten nach und diskutiert die von ihr ausgehende wie die an ihr geübte Kritik.

  • von Frank Eckardt
    19,80 €

    Das Jahr 2020 wird als der Beginn der weltweiten Covid-19-Pandemie in die Geschichte eingehen. Wird dies auch für die rassistische Gewalt gelten, die zeitgleich in den USA, der Bundesrepublik Deutschland und vielen weiteren Ländern stattfand?Im Frühjahr und Sommer 2020 nahmen die Proteste der Black-Lives-Matter-Bewegung zunächst in den USA und bald darauf weltweit eine Dimension an, wie es sie seit den Tagen der afroamerikanischen Bürger*innenrechtsbewegung nicht mehr gegeben hat. In Deutschland forderte der Rechtsterrorismus im Februar 2020 in Hanau neun Todesopfer - alle mit Migrationsgeschichte.Mit diesem Buch sollen die Zusammenhänge zwischen den Struk-turen der Stadt und denen des Rassismus sowohl charakterisiert als auch analysiert werden. In welcher Weise wirkt sich Rassismus im städtischen Alltag, im Bildungswesen, im öffentlichen Raum, bei der Wohnungssuche oder gegenüber Institutionen wie der Polizei aus? Und in welcher Weise kann dagegen vorgegangen werden? Schließlich ist die Stadt nicht nur der Ort des rassistischen Geschehens, sondern auch der Raum für den antirassistischen Kampf.

  • von Mesut Bayraktar
    14,00 €

    Neun Jahre lang, von 1982 bis 1991, war Aydin >Gastarbeiter< in Deutschland. Kurz nach dem Mauerfall - und der Geburt des Autors - wurde er in die Türkei abgeschoben. Zunächst hielt seine Familie Aydin für verschollen. Doch dann fand man ihn: in Istanbul, wo er schon seit einem Jahr auf der Straße lebte.Aydin wurde >nach Hause< geholt, allerdings nur, um hier ein weiteres Mal abgeschoben zu werden - diesmal in die Psychiatrie, irgendwo in einem kleinen Ort am Schwarzen Meer. Gegen seinen Willen brachte man Aydin schließlich zurück in das Dorf, in dem er geboren wurde - und in dem er »nach Jahren der Scheinexistenz« am Ende auch starb.Der Roman macht sich auf eine biografische Spurensuche, erzählt von den neun Jahren in Deutschland, von dem Menschen Aydin und dem Versuch, in der Sprache einem Toten zu begegnen, den der Autor auf Türkeireisen noch kennengelernt hat und dessen Leben mit seinem eigenen zusammenhängt und doch nicht zusammenhängt - eine Geschichte über Gewalt, Scham, Trauer, Wut und das Besiegtsein.

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