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  • von Diana Weis
    12,00 €

    Die Mode war schon »nutzergeneriert«, lange bevor der Begriff überhaupt aufkam: Was gerade »in Mode ist«, wird von Menschen bestimmt, die aus freien Stücken Produkte kaufen und tragen. Populäre Ästhetiken, die das Zeitgefühl prägen, sind das Ergebnis vielfältiger sozialer Aushandlungsprozesse. Die Kulturwissenschaftlerin Diana Weis untersucht, welche Rolle die Mode als Basis individueller Selbststilisierung in den Sozialen Netzwerken spielt, und stellt die Frage, ob die neuen Modebilder nicht auch neue Menschen generieren.

  • von Eric De Kuyper
    22,00 €

    Ende der 1940er Jahre nimmt eine Brüsseler Familie die Tradition der Vorkriegszeit wieder auf und verbringt den Sommer in Ostende. Der junge, schmächtige Eric spielt, fühlt, schmeckt, riecht, träumt, vor allem aber beobachtet er, was die anderen so treiben. Seine Verwandten schauen in die Ferne, dorthin, wo England liegen muss. Viel später erinnert er sich mit Freude und Staunen zurück an den Strand und die Waterkant, an Verliebtheiten und die Angst vor dem letzten Ferientag.An der See ist eine heitere Beschwörung des sommerlichen Alltags und beschreibt zugleich die zwei Gesichter eines berühmten Touristenortes vor und nach der Saison. Eine Ode an das Strandleben.

  • von Franz Kafka
    38,00 €

    Franz Kafka, der »rätselhafte« Autor, hat die meiste Zeit seines Lebens bei seiner Familie gewohnt. Die Bindung war stärker, als er es sich und uns einzureden versuchte. Im »großen Lärm« der Familie entstanden seine Texte. Seine Beziehung zu den Schwestern, besonders zu Ottla, war sehr eng, als besorgter Onkel machte er sich Gedanken über die richtige Erziehung seines Neffen und seiner Nichten. Die von den Nachkommen der Schwestern aufbewahrten Fotos dokumentieren nicht nur das Familienleben, sondern erzählen auch vom sozialen Aufstieg einer jüdischen Familie aus einfachen ländlichen Verhältnissen zum Prager Bürgertum. War der Großvater noch Dorfschächter in Wossek, wurde der Vater vom Hausierer zum angesehenen Kaufmann mit Geschäft in bester Lage und der Sohn zum promovierten und weltläufigen Juristen, der als Autor in der intellektuellen Gesellschaft der Moldaustadt verkehrte.

  • von Wytske Versteeg
    26,00 €

    Mari, Ahmad und Tarik wissen nicht weiter. Alle drei sind auf der Suche nach Trost und Errettung und finden sie nicht. Ahmad ist vor dem Krieg in seiner Heimat geflohen, stieß in den Niederlanden jedoch auf neue Hindernisse. Mari wollte ihn beschützen und lieben, aber es gelang ihr nicht. Und der ehemalige Soldat Tarik hat sich in ein abgelegenes Grenzgebiet zurückgezogen, doch sein Gewissen nagt an ihm. Dort trifft er nun auf Mari, die mittlerweile ihr Zuhause hinter sich gelassen hat, nachdem ihr idealistisches Projekt katastrophal gescheitert ist.Die drei Leben sind auf fatale Weise miteinander verflochten, die Geschichte droht sich zu wiederholen - und dennoch gibt es Hoffnung. Wytske Versteeg verfügt über eine besondere Menschenkenntnis, große Empathie und Scharfsinn. So schafft sie es, in äußerst prägnanten Bildern und Dialogen die Konflikte unserer Zeit in einen reichen, vieldeutigen Roman zu verwandeln. Ein lange nachhallendes Leseerlebnis.

  • von Dieter Richter
    24,00 €

    Wer kennt die Gegend zwischen Neapel und Salerno besser als Dieter Richter? Jahrzehntelang hat er darüber geforscht, in Büchern und vor Ort, jeden Winkel hat er bereist. Er hat mit den Menschen gesprochen, ihre Küche probiert, und er hat sich ausgiebig mit der Geschichte dieser Region befasst. Er liebt die ansässigen Autoren ebenso wie die dortigen Sehenswürdigkeiten und Bräuche.Mit Hingabe erzählt er von der Amalfi-Küste als einem der großen Wunder Italiens. Trotz der unwirtlichen Felsen ließen sich dort schon in der Antike die ersten Ansiedler nieder. Die Höhlen boten Schlupfwinkel für Piraten. Später beherrschten die Schiffe Amalfis, der ältesten Seerepublik Italiens, den Handel mit dem Orient. Die wilde Schönheit der Costiera - geprägt von der Arbeit vieler Generationen, die kunstvoll die steilen Abhänge terrassierten und in hängende Gärten verwandelten - zog seit der Romantik Künstler und Schriftsteller wie Karl Friedrich Schinkel, William Turner, Carl Blechen, Fanny Mendelssohn, Leo von Klenze, Richard Wagner, Mary Shelley, André Gide, Siegfried Kracauer, Max Pechstein und Walter Benjamin an. Keine Region wurde häufiger gemalt und bedichtet. Mitte des 20. Jahrhunderts Zufluchtsort für von den Nazis Verfolgte, wurde die Amalfi-Küste 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

  • von Elsa Morante
    38,00 €

    »La Storia«, das ist die »große« Geschichte: die nüchterne Chronik von Diktaturen, Weltkriegen und Menschheitsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit der jedes Kapitel dieses Romans eröffnet.»La Storia« ist aber vor allem die Geschichte der verwitweten Lehrerin Ida in den Jahren 1941 bis 1947. Bis zur Erschöpfung hetzt sie in Rom zwischen den Armenvierteln San Lorenzo und Testaccio hin und her, müht sich ab, ihre beiden Söhne durchzubringen. Nino, der ältere Sohn und präpotente Schwarzhemdträger, will lieber heute als morgen das Lyzeum verlassen und in den Krieg ziehen. Später findet er sich bei den Partisanen wieder. Der kleine Useppe, gezeugt bei einer Vergewaltigung durch einen jungen Wehrmachtsoldaten, immer heiter und neugierig, verbringt seine Tage allein in der Wohnung, manchmal in Gesellschaft des ebenso liebenswerten Hundes Blitz. Inmitten von Bombenangriffen, Hunger und Deportationen wächst Idas Angst, ihre jüdischen Vorfahren könnten der Familie zum Verhängnis werden.Mit unendlicher Zuneigung für ihre Figuren und einer Klarheit ohne jedes Pathos verknüpft Elsa Morante die Geschichte einer Welt in Flammen mit dem Schicksal einer Frau und ihrer Kinder. In der einfühlsamen und sorgfältigen Übersetzung von Maja Pflug und Klaudia Ruschkowski entfalten sich die Frische und Leichtigkeit des Romans - und die magische Sogwirkung, die er bis heute ausübt.

  • von Waubgeshig Rice
    15,00 €

    Eine kleine indigene Gemeinschaft der Anishinaabe hatte die Zivilisation (beziehungsweise das, was von ihr übrig war) verlassen, um im Outback ihr Überleben zu sichern. Zwölf Jahre später entscheidet sie aufgrund von Versorgungsproblemen, eine kleine Gruppe auf eine viermonatige Mission Richtung Süden zu schicken. Auf dieser Expedition suchen sie nach Erklärungen, warum es zur Katastrophe in ihrem Herkunftsland kam. In verwaisten Städten und leeren Landschaften versuchen sie die zurückgelassenen Zeichen zu entschlüsseln und andere Überlebende aufzuspüren. Aber wem können sie vertrauen? Und wer vertraut ihnen? Die mutige und eigensinnige Nangoon tritt auf dieser beschwerlichen Reise voller überraschender Wendungen in die Fußstapfen ihres Vaters, des charismatischen Anführers. Sie übernimmt Traditionen und Rituale ihrer Ahnen und geht doch ihren eigenen Weg - bis zum unvorhersehbaren Ende.

  • von Tiziano Scarpa
    14,00 €

  • von Doris Lessing
    12,00 €

  • von Elena Korowin
    12,00 €

    Kaum etwas wird in den Sozialen Medien so zuverlässig geliked und weiterverbreitet wie niedliche Katzenbilder. Allerdings sind Katzen nicht erst seit gestern »spirit animals« des Fortschritts. Vielmehr findet hier eine jahrtausendealte Kulturgeschichte ihre konsequente Fortsetzung. Memes, Videos und Blogs mit Katze erzählen viel über Menschen und ihre Bedürfnisse; das Tier spielt meist lediglich als Spiegel eine Rolle. Elena Korowin geht der Omnipräsenz der Katze in digitalen Räumen auf den Grund und zeigt, dass ein Internet ohne Katzen zwar möglich, aber sinnlos ist.

  • von Andreas Tönnesmann
    15,00 €

    Tausende spielen es täglich rund um die Welt. Besonders für jene, die strategischen Spielwitz und Glück auf sich vereinen, bietet Monopoly scheinbar unerschöpfliche Möglichkeiten der Geldvermehrung. Andere betrachten das Spiel argwöhnisch als Einübung in den modernen Raubtierkapitalismus. Kein Wunder, dass Monopoly in allen sozialistischen Ländern streng verboten war - und als Schmuggelware reißenden Absatz fand.Der Kunst- und Architekturhistoriker Andreas Tönnesmann erzählt die Entstehungsgeschichte des Spiels während der Großen Depression in den USA. Augenzwinkernd führt er vor, wie sich bei Monopoly die widersprüchlichsten ökonomischen Denkansätze zu einem einzigartigen künstlichen Wirtschaftssystem verbinden. Und er zeigt das blassgrüne, von bunten Straßen gesäumte Spielbrett als Abbild eines geometrisch geordneten Gemeinwesens, als wohnzimmertaugliche Variante des Traums von der idealen Stadt.

  • von Jie-Hyun Lim
    20,00 €

    Während der Nationalismus seine Begründung früher in Heldengeschichten des unbesiegbaren Volkes fand, schöpfen heute weltweit immer mehr Staaten und Nationen ihr Selbstbewusstsein aus einer Opfergeschichte - und leiten daraus einen Status ab, der sogar vererbt werden soll. Mit vergleichendem Blick auf Polen, Deutschland, Israel, Japan und Südkorea zeigt Jie-Hyun Lim scharfsinnig, welche Probleme ein solcher Opfernationalismus mit sich bringt, wenn er sich als Machtpolitik formiert: Vergangenheit wird verfälscht, die Opfer selbst werden mitunter unsichtbar gemacht und Herrschaft legitimiert. Indem er dabei konsequent die Perspektive vom europäischen Zentrum löst und in den Globalen Osten verlagert, wird deutlich, wie die historischen Katastrophen im Gedenken weltweit in Beziehung gesetzt und abgeglichen werden, sich erklären und in Konkurrenz zueinander geraten. In seinen wegweisenden Überlegungen entwirft Lim die Grundzüge für einen globalen Erinnerungsraum, der auf Anteilnahme und Diversität beruht und zugleich historisch trennscharf bleibt. Ein unverzichtbarer Beitrag für die Debatten um eine Geschichtspolitik der Zukunft in der postkolonialen Welt.

  • von Tim Wihl
    16,00 €

    »Völlig bescheuert« nannte Bundeskanzler Scholz die Aktionen der Klimaaktivisten »Letzte Generation«. Andere verurteilen den zivilen Ungehorsam der Umweltschützer gar als »Terror«, mittlerweile wird gegen den verhassten Protest sogar mit Präventivhaft vorgegangen. Entgegen der landläufigen Meinung, die solche wilden Protestformen als antidemokratisch abkanzelt, macht der Rechtswissenschaftler Tim Wihl in seiner präzisen Analyse deutlich, dass gerade diese Aktionen entscheidend zur Stärkung und Legitimierung der Demokratie beitragen.Wihl untersucht verschiedene Protestformen von Adbusting über Massendemonstrationen bis hin zu Besetzungen und Blockaden. Er vergleicht die Chancen politischer Freiheit in Deutschland, Frankreich, den USA oder Chile. Und er zeigt, dass das deutsche Protestrecht wesentlich an die Verfassung der Kaiserzeit anknüpft - und nicht etwa an das fortschrittliche Erbe der Revolution von 1918. Entschieden plädiert Wihl dafür, einem alternativen Verfassungsdenken zum Durchbruch zu verhelfen. Denn ziviler Ungehorsam ist keine Straftat, sondern eine demokratische Errungenschaft.

  • von Carlos Fonseca
    22,00 €

    Es beginnt mit einer Rückkehr und einem rätselhaften Manuskript: Julio hat die Schriftstellerin Aliza seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Und doch soll gerade er, ein Costa Ricaner, der schon lange in den USA lebt, nach ihrem Tod entscheiden, was mit Alizas letztem Buch geschieht.Gebannt und bald nicht mehr nur lesend folgt Julio den Fährten, die er in dem Manuskript zu erkennen glaubt. Seine Suche gerät zur Reise quer durch Lateinamerika und tief hinein in die Geschichte: von der völkischen Kolonie Nueva Germania in Paraguay, gegründet von Elisabeth Förster-Nietzsche, über einen indigenen Stamm im Amazonas, der mitsamt seiner Sprache ausgelöscht wird, bis hin zu den Bürgerkriegen in Guatemala und Nicaragua, die europäische Rucksacktouristen und Hippies hautnah miterlebten - auch Aliza.»Austral« ist literarische Spurensicherung und Expedition zugleich: Carlos Fonseca entfaltet einen Echoraum, in dem sich historische und fiktive, aber immer wahre Geschichten kreuzen - über den Süden als Ort europäischer Faszinationen, Enttäuschungen und Ausbeutungen. Ein brillanter politischer Roman über die Spiralen der Erinnerung und die Frage: Wie lässt sich erzählen, was für immer verschwunden ist?

  • von Victoria De Grazia
    38,00 €

    Im Juni 1926 war Rom Schauplatz eines spektakulären gesellschaftlichen Ereignisses. Gefeiert wurde eine »faschistische Hochzeit«, Trauzeuge Mussolini inklusive. Vor den Altar traten Lilliana Weinman, gefeierte amerikanische Opernsängerin aus einer jüdischen Industriellenfamilie, und Attilio Teruzzi, hochdekorierter Kriegsveteran, Teilnehmer beim Marsch auf Rom, mitleidloser Anführer der Schwarzhemden und Archetyp des »neuen starken Mannes«. Aber bald schon fühlte sich der virile Gatte von der Unabhängigkeit seiner Frau in der Ehre verletzt und forderte die Scheidung - nur dachten seine Frau und die katholische Kirche gar nicht daran, dem zuzustimmen. Die Zwangsehe wird für den Aufsteiger Teruzzi zusehends zum Problem, kündigen sich am Horizont doch die ersten antisemitischen Gesetze des faschistischen Staates an.Mit Seitenblicken auf Literatur, Mode, Stadtwelten und Liebesverhältnisse entfaltet die renommierte Historikerin Victoria de Grazia ein opulentes, fesselnd erzähltes Gesellschaftsepos, das das kulturelle Klima der Epoche greifbar werden lässt. Sie zeigt, wie Mussolinis Bewegung ihre Revolution bis in die zwischenmenschlichen Beziehungen forcierte. Und sie macht die Bedingungen für Aufstieg und Fall des »perfekten Faschisten« anschaulich: die Entwicklung eines Mannes des Mittelmaßes in einer Zeit der Extreme.

  • von Michela Murgia
    20,00 €

    Eine Frau sucht einen Namen für ihren Tumor. Eine andere holt sich die Pappfigur eines Popsängers ins Haus, als der geliebte Sohn auszieht. Eine Kinderhasserin bietet sich ihren Freunden als Leihmutter an. Aus Angst, seiner Exfreundin zu begegnen, traut sich ein Mann kaum noch vor die Tür, und eine Verlassene kann die Trennung buchstäblich nicht verdauen.Die Protagonisten von Michela Murgias Geschichten erleben alle auf ihre Weise einen radikalen Umbruch: Sie verlieren sämtliche Gewissheiten - und finden die unterschiedlichsten Antworten auf das, was ihnen geschieht. Sie treffen ungewöhnliche Entscheidungen, kämpfen ums Überleben, erfinden sich neue Rituale oder wählen die kontrollierbare Katastrophe, um der unkontrollierbaren zu entgehen.Ausgehend von ihrer eigenen Erfahrung erzählt Michela Murgia in zwölf miteinander verflochtenen Geschichten von Krankheit und Tod, von Trauer und neuer Liebe, von der Kunst des Abschiednehmens und der des Weiterlebens. Ein Mut machendes Buch über Krisen und Neuanfänge, wahrhaftig und hell.

  • von Pier Paolo Pasolini
    26,00 €

    Pier Paolo Pasolinis Nachlass barg über Jahrzehnte einen ungewöhnlichen Schatz: einen Zyklus von Sonetten, an denen der Autor zwischen 1971 und 1973 arbeitete. Auslöser für diese Liebes-, Schmerz- und Schmähgedichte war ein »Unfall im Kosmos« - Ninetto Davoli, Pasolinis langjähriger Begleiter und Protagonist vieler seiner Filme, hatte sich von ihm abgewandt und beschlossen, seine Freundin Patrizia zu heiraten.In 112 Anläufen, die sich wie Notrufe aneinanderreihen, sucht der verzweifelte Pasolini das Zwiegespräch mit dem abtrünnigen Geliebten. Leise Liebeserklärungen folgen auf blindwütige Tiraden und Vorwürfe, zärtliches Pathos der Erinnerung weicht beleidigtem Rückzug. Immer wieder lässt die Fassungslosigkeit des Verlassenen die Form der Sonette ausufern - literarischer Anspruch und menschlicher Schiffbruch bleiben untrennbar verwoben.Theresia Prammer hat Pasolinis späte Sonette einfühlsam und in all ihrer Sprengkraft ins Deutsche übertragen.

  • von Vittorio Magnago Lampugnani
    18,00 €

    »Baut dauerhafter, dichter und vor allem weniger!« ruft uns der Architekt und Historiker Vittorio Magnago Lampugnani zu. Nachhaltiges Bauen ist in aller Munde. Die meisten Vorschläge zielen auf kurzatmige Maßnahmen wie die Anbringung von Dämmplatten (von Lampugnani »Vermummungsfundamentalismus« genannt) oder die Ächtung von Beton. Um langfristig nachhaltiges Wohnen in qualitativ hochwertigen Häusern zu schaffen, bedarf es aber weit differenzierterer und umfassenderer Überlegungen.Lampugnani skizziert eine kleine Geschichte des städtebaulichen und architektonischen Konsumismus und baut darauf seine Überlegungen zu einer Kultur substantieller Nachhaltigkeit. Er schreibt an gegen die Auslöschung der Natur durch Zersiedelung und plädiert für eine Strategie der Dichte: Allein die kompakte Stadt kann ökologisch sein.Um den immensen Material- und Energieverbrauch der Bauwirtschaft zu reduzieren, fordert er eine rigorose Kehrtwende: die Abkehr von der Erschließung weiteren Baulands und dem hemmungslosen Verbrauch von Rohstoffen. Nicht abreißen und neu bauen, sondern umbauen, rückbauen, weiterbauen. Je länger ein Gebäude lebt, desto ökologischer ist es.

  • von Andreas Bähr
    24,00 €

    1602 in Thüringen geboren, erlangte der Jesuitenpater Athanasius Kircher in ganz Europa einen legendären Ruf als wissenschaftliches Orakel. Nach Rom berufen, errichtete er nicht nur das erste öffentlich zugängliche Kuriositätenkabinett, sondern erfand unter anderem Abhöranlagen, Musik komponierende Maschinen und eine Sonnenblumenuhr. All die Wunder der Welt waren Kircher zu entziffernde Hinweise auf die Ordnung und die Güte Gottes. Doch während er mit seinen schier grenzenlosen Interessen vom Vulkanismus bis zur chinesischen Kultur lange als Virtuose barocker Gelehrsamkeit galt, geriet sein Wirken mit dem Aufkommen des modernen wissenschaftlichen Denkens noch zu seinen Lebzeiten in den Ruch der Scharlatanerie. Andreas Bähr erzählt die atemberaubende Biografie Kirchers, die Romanautoren wie Daniel Kehlmann und Umberto Eco inspirierte, auf kunstvolle Art - anhand von Begriffen wie »Waffen«, »Schiffbruch«, »Wunderkinder«, »Rattenfänger« oder »Schokolade«. So entsteht eine Form der barocken Enzyklopädie, die nicht nur ein neues Licht auf den Weltenleser wirft, sondern auch seine Lebenswelt auf beispiellose Weise anschaulich werden lässt.

  • von María Gainza
    22,00 €

    Nehmen wir einmal an, es war so: María beginnt als junge Frau für die beste Kunstgutachterin des Landes zu arbeiten. Enriqueta Macedo, die ausschließlich in druckreifen Sentenzen spricht, lehrt María, wie sich Kunstfälschungen durch genaues Sehen enttarnen lassen. Und sie weiht ihren Schützling in ein wohlgehütetes Geheimnis ein: Als Teil einer Bande erklärt Enriqueta seit Jahren Fakes zu Originalen.Die exzentrischen Betrüger, die im Bohème-Treff Hotel Meláncolico verkehren, kreisen um eine mysteriöse, nicht zu fassende Meisterfälscherin. Deren Spezialität: Werke »im Stil« einer einst berühmten, ebenso schillernden Porträtmalerin. María, mittlerweile illusionslose Kunstkritikerin, folgt den Spuren der verschwundenen Fälscherin.Mit sprühendem Witz entführt die Argentinierin María Gainza in ein Spiegelkabinett voller spleenig-nebulöser Figuren, authentischer Fakes und unwahrscheinlich schöner Geschichten: Denn was ist origineller als eine echt gute Fälschung?

  • von Friederike Hausmann
    15,00 €

    Im Mai 1886 wurde auf dem Haymarket von Chicago nach einer Demonstration im Zuge eines Streiks eine Bombe gezündet, durch die sieben Polizisten starben. Kurz zuvor waren zwei aufständische Arbeiter erschossen worden.Das erste Bombenattentat in den USA sollte das Land grundlegend verändern. Die des Terrorakts beschuldigten Anarchisten wurden in einem der skandalösesten Justizverfahren in der Geschichte der USA zum Tode verurteilt. Friederike Hausmann erzählt, wie Chicago zum Symbol eines mörderischen Fortschritts wurde und wie sich dort, besonders unter den Zugewanderten aus Deutschland, die ersten Arbeiterorganisationen bildeten. Der Band umfasst die ergreifenden Selbstbiografien der verurteilten Arbeiterführer, die zu Märtyrern wurden. Zu ihrer Erinnerung wird der 1. Mai als Gedenktag in fast allen Ländern der Welt gefeiert - nicht aber in den USA.

  • von Natalia Ginzburg
    20,00 €

    Gäbe es nicht die Straße in die Stadt, wie langweilig wäre das Leben in dem kleinen, schmutzigen Nest! Die sechzehnjährige Delia entwischt fast täglich der unentwegt ihre Kinder verwünschenden Mutter und dem allzeit abgespannten und zornigen Vater und macht sich auf den langen Weg in die Stadt. Dort sitzt sie auf der Parkbank und betrachtet die Kleider der Frauen oder spaziert mit einer Freundin unter den Arkaden.Azalea, die ältere Schwester, hat es geschafft: Sie hat einen Mann, zwei Kinder, ein Kindermädchen, einen Pelzmantel und einen Liebhaber. Ihre Tage vertrödelt sie im Bett. Wenn Delia im Dorf bleibt, trifft sie Giulio, den Sohn des Dorfarztes, der sich in Delia vergafft hat. Sie geht mit ihm ins kleine Pinienwäldchen. Und dann ist da auch noch Nini, der Cousin, der in der Stadt lebt und von seinen Büchern erzählt und als Einziger Delia ernst nimmt.

  • von Isabell Otto
    12,00 €

    Das Netzwerk als Urheber? Ihre virale Verbreitung verdanken Short Videos auf TikTok sichtbar und unsichtbar hergestellten Verknüpfungen und Bearbeitungen: Stitches, Duette, Likes, Views und Kommentare sind ebenso an TikTok-Ästhetiken beteiligt wie Filter und der Algorithmus, der Daten erfasst und Reichweiten reguliert.Welche Bildpraktiken und Interaktionen münden in Trends und Challenges? Welche politische Brisanz, welcher Wert als kulturelles und ökonomisches Kapital auf Social Media, welche gemeinschaftsbildenden Potenziale kommen diesen Bewegtbildern zu? Isabell Otto entschlüsselt die Funktionsweise der umstrittenen Anwendung.

  • von Isaac Deutscher
    15,00 €

    1968 zum ersten Mal veröffentlicht, kommt diesen Essays zur Frage jüdischer Identität jenseits von Religion und Nationalbewusstsein geradezu prophetische Aktualität zu. Isaac Deutscher formuliert darin klarsichtige Analysen zur Problematik »Wer ist Jude?«, zum Verhältnis von Linkssein und Herkunft, zu Antisemitismus und Zionismus, zur Rolle der Juden in der Sowjetunion und zum Nahost-Konflikt sowie zur Tragik Israels, dessen Unmöglichkeit als jüdischer Nationalstaat wie auch Notwendigkeit als Schutzraum vor Judenhass er mit großer Empathie beschreibt.In einem Schtetl als Spross einer orthodoxen Familie aufgewachsen, schildert Deutscher voller Zuneigung, aber nie verklärend die untergegangene ostjüdische Welt, deren Grenzen der nichtjüdische Jude überschritt, die aber doch ständiger Bezugspunkt für sein späteres universalistisches Engagement bleiben sollte: »Ich bin Jude kraft meiner unbedingten Solidarität mit den Verfolgten und Ausgerotteten.«

  • von Wolfgang Schivelbusch
    16,00 €

    Mit meisterhafter Kenntnis des historischen Materials und theoretischer Brillanz erzählt Wolfgang Schivelbusch, wie die Einführung der Eisenbahn im Zuge der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert nicht nur Wirtschaft, Infrastruktur und Stadtbild veränderte, sondern auch die Wahrnehmung von Zeit und Raum, von Geschwindigkeit und Landschaft vollkommen erneuerte.Schivelbusch beschreibt, welche psychischen Leiden den Durchbruch der durch den Menschen entfesselten technischen Kraft begleiteten und wie der Zerrüttung der Passagiere durch wohnliche Ausstaffierung und mehr Komfort entgegengewirkt werden sollte. Und er zeigt, welche sozialen Bezüge sich zwischen den Reisenden in Abteilen und Großraumwagen entspannen.Eine ebenso rasante wie elegante Tiefenanalyse unserer Zivilisation und der kulturprägenden Rolle der Technik: ein Klassiker der Kulturwissenschaft.

  • von Merzmensch
    12,00 €

    Was vor wenigen Jahren noch nach Science-Fiction klang, ist mittlerweile Realität: Durch Künstliche Intelligenz lassen sich Bilder in beliebigem Stil digital erzeugen. Man gibt in Worten an, was man sehen will, und bekommt sofort Vorschläge präsentiert. In manchen Branchen herrscht deshalb Unruhe, in anderen Aufbruchsstimmung. Doch entsteht hier wirklich Neues oder wird nur Bestehendes recycelt, gewissermaßen plagiiert? Merzmensch stellt die wichtigsten Programme und exemplarische Werke der KI-Kunst mit ihren Qualitäten und Problemen vor und unternimmt Ausblicke auf die weitere Entwicklung.

  • von Sergio del Molino
    16,00 €

    Mehr als die Hälfte Spaniens ist leer: Die Bevölkerung verteilt sich zu etwa 75 % auf Madrid im Zentrum sowie die Küstenregionen. Der Rest ist Landschaft, mit sterbenden Dörfern und einer Bevölkerungsdichte, die in Europa nur von Lappland und Teilen Finnlands unterschritten wird.Sergio Del Molino hat die Geschichte dieses »leeren Spaniens« geschrieben: Er geht den Ursachen nach, wie der brutalen Industrialisierung unter Franco, und ebenso den Versuchen, die Landflucht aufzuhalten. Und er zeigt anschaulich, wie bedeutsam das »leere Spanien« in der kollektiven Bildwelt des Landes ist: im »Don Quijote« und bei Buñuel, in pädagogischen Missionen und Reiseberichten des 19. Jahrhunderts, als romantisierter oder dämonisierter Gegenpart der Stadt, die sich die Provinz immer neu erfindet - bis hin zu den Konflikten der Gegenwart.Del Molinos Buch hat in Spanien eine kaum vorstellbare Wirkung entfaltet, Parlamentsdebatten, Gegenbücher, sogar die Gründung einer Partei angeregt. Wer das Land und sein Selbstverständnis begreifen will, muss »Leeres Spanien« lesen.

  • von Anja Zimmermann
    28,00 €

    Obwohl als »sekundäres Geschlechtsmerkmal« bezeichnet, ist die weibliche Brust von primärem Interesse. Sie nährt, aber verführt auch, gilt als heilig oder verderbt - je nach Zeitalter und Kulturkreis, Kontext und Blickrichtung. An ihrer Einhegung und Tabuisierung wird der männliche Kontrollanspruch über den weiblichen Körper in vielfältiger Weise augenfällig. Frauenbrüste sind bis heute ein Politikum, wenn sie abseits von Sauna und FKK-Strand öffentlich gezeigt werden, und selbst ihre »haltlose« Sichtbarkeit unter der Kleidung wird als unziemliche Provokation empfunden.Anja Zimmermann untersucht diesen vieldeutig-vielseitigen Körperteil aus verschiedenen Perspektiven, immer aber mit politischer Fragestellung. Es geht um Kunst und Pornografie, um Moden und Geschlechternormen, um Mutterideal und Heteronormativität, um Body Positivity und Selbstbestimmung, Sexismus und Protest.Eine intensive Betrachtung der Bilder und Bedeutungen weiblicher Büsten, und tatsächlich: eine Befreiung!

  • von Erik Wegerhoff
    32,00 €

    Tankstelle, Drive-in oder Parkhaus: allesamt Beispiele auto-naher Bauten. Was bisher jedoch kaum beachtet wurde: Das merkwürdige Verhältnis von Automobil und Immobilie reicht weit über diese Straßenrandphänomene hinaus. Das Auto beeinflusst als ungleich beweglicherer Gegenspieler die Architektur von der Moderne bis in unsere Gegenwart.Der Architekturhistoriker Erik Wegerhoff erzählt erstmals die Geschichte dieser besonderen Beziehung von Bewegung und Statik: Er widmet sich Le Corbusiers Faszination für Rennautos, der Schönheit der Gerade, Erich Mendelsohns Mossehaus als Beruhigungsmittel für den Berliner Verkehr, einem Land ohne Fußgänger, dem Kampf des ADAC gegen die Parkraumnot, einer Therme am Ende der Straße - und der ökologisch bedingten Bremsbewegung von Auto und Architektur.Wie nebenbei entsteht aus den Szenen dieser Beziehung und dem neuen Blick auf berühmte und weniger bekannte Bauten eine andere, höchst originelle Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts - unterhaltsam geschrieben und reichhaltig bebildert.

  • von Jonathan Crary
    20,00 €

    Die Welt brennt. So weit, so bekannt - aber: Ist eine Kehrtwende noch möglich?Ja, sagt der renommierte Kunstkritiker und Medientheoretiker Jonathan Crary, doch ein Green New Deal wird nicht reichen. Klimaprotest und Kapitalismuskritik müssen sich international vernetzen - außerhalb der digitalen Sphäre. Denn die Digitalisierung verhindert nicht nur echte Solidarität, sondern ist auch für massive und flächendeckende Ressourcenausbeutung verantwortlich.In seinem engagierten Aufruf zeigt der so gefeierte wie kontrovers diskutierte Autor die Alternativen zu Digitalkomplex und Überwachungskapitalismus auf. Er zeichnet den fundamentalen Gegenentwurf eines Ökosozialismus, der eine lebbare Zukunft verspricht und Mensch und Natur vor ihrem Kollaps bewahren könnte.

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