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  • von Barbara Picht
    39,90 €

    Die Metapher vom Eisernen Vorhang überwinden: Zur Geschichte der europäischen Geistes- und Kulturwissenschaften im Systemkonflikt.Die Metapher vom Eisernen Vorhang beherrscht unsere Wahrnehmung des Kalten Kriegs bis heute. Doch welchen Einfluss hatte die Trennung zwischen Ost und West auf die sozial- und kulturhistorische Selbsterforschung Europas in der zeitgenössischen Geschichts- und Literaturwissenschaft?Barbara Picht macht das Ost-West-Paradigma selbst zum Untersuchungsgegenstand der Wissenschaftsgeschichte, anstatt es zu übernehmen. Sie analysiert signifikante kulturelle Selbstentwürfe im Europa des Kalten Krieges mit einem Schwerpunkt auf Geschichte und Literatur. Am Beispiel des Werkes von Fernand Braudel und Robert Minder (Frankreich), Werner Conze und Ernst Robert Curtius (BRD), Walter Markov und Werner Krauss (DDR) und Oskar Halecki und Czeslaw Milosz (Polen bzw. US-amerikanisches Exil) zeigt sie, dass die »Interpreten Europas« der bipolaren Logik der Systemkonfrontation nicht gehorchten. Die »institutionelle Macht« des Kalten Krieges war sehr wohl zu spüren, doch vom beherrschenden Bild des iron curtain muss man sich lösen, geht es um die Geschichte der europäischen Geistes- und Kulturwissenschaften im Systemkonflikt.

  • von Michael Eskin
    32,00 €

    Michael Eskins Essays spüren dem Dichter als Menschen und dem Menschen als Dichter nach.In den hier versammelten, das bisherige Gesamtwerk Durs Grünbeins umfassenden Essays, taucht Michael Eskin in das Dichterdasein eines der bedeutendsten zeitgenössischen Wortkünstler ein und macht das von ihm beschworene Ineinander von Poesie und Leben zugänglich.Das lebendige Schaffen des Dichters ersteht vor den Augen der Leserinnen und Leser in seiner dynamischen Verflechtung mit den sich stets im Wandel befindlichen physiologischen, historischen, politischen und literarischen Gegebenheiten und Prozessen seiner Existenz. Wir erleben Grünbein in regem Dialog mit Vorgängern und Zeitgenossen (u. a. mit René Descartes, Aleksandr Pukin, Paul Celan, Joseph Brodsky und Terrance Hayes), als Geschichts- und Sterblichkeitsreisenden, als exemplarischen Denker in Bildern, als Dichter von Alter und Kindheit, der sich poetisch dem Politischen stellt und die Ästhetik der Gaumenfreuden besingt.

  • von Günther Anders
    26,00 €

    Günther Anders' persönlichste Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft.»Die Totenpost« ist der Titel eines Zyklus von 33 Elegien aus dem Wiener Nachlass von Günther Anders. Die Entstehung dieser Texte verdankt sich einem Ereignis, von dem Anders in seinem Buch »Lieben gestern« (1986) berichtet. Unter dem Datum »März 1948« wird vermerkt, dass sieben Fässer in seinem engen New Yorker Dachzimmer abgeladen worden seien. Diese Behältnisse, von deren Existenz Anders nichts wusste, enthielten den Nachlass von mehreren Generationen der jüdischen Familie Stern, der er selber entstammte. Die Eltern hatten die Fässer kurz vor ihrer Emigration in die USA im Herbst 1935 aufgegeben, ohne ihr Ziel jedoch zu erreichen.Nach eigener Auskunft versuchte Anders, sich von der so unerwartet über ihn hereingebrochenen Vergangenheit zu befreien, indem er das meiste verbrannte. Die drei Fassungen der »Totenpost« belegen indes, dass seine ganz persönliche Auseinandersetzung mit dem Material und mit dessen Zerstörung kein Ende fand. Die letzte Fassung der Elegien datiert auf das Jahr 1952. Günther Anders In dem Jahr, in dem Anders` Tod sich zum dreißigsten Mal jährt, werden diese Texte nun erstmals vollständig von Alexander Knopf ediert, kommentiert und durch ein Nachwort den Lesenden zugänglich gemacht.

  • von Irina Stange
    44,00 €

    Unpolitischer Staatsbeamter oder politischer Akteur hinter den Kulissen? Eine biographische Studie zum ersten Staatssekretär des Bundesinnenministeriums.Als erster Staatssekretär des Bundesinnenministeriums blieb Hans Ritter von Lex (1893-1970) stets ein Mann der zweiten Reihe. Dennoch gestaltete er wie kaum ein anderer den Aufbau eines der wichtigsten Ministerien der Bundesrepublik mit. In zahllosen Sachbereichen insbesondere der Personal- und Sicherheitspolitik gab Ritter von Lex Richtlinien vor und setzte wichtige Akzente.Wer war der Mann, der bis heute als einer der zentralen politischen Strippenzieher hinter den Kulissen der frühen Bundesrepublik gilt? Welche Erfahrungen und Prägungen beeinflussten sein Handeln? Irina Stange erforscht seinen Werdegang vom späten Kaiserreich bis in die 1960er Jahre. Sie geht dem Entlastungskonstrukt des unpolitischen Beamten auf den Grund und setzt sich mit der Staatswohlorientierung eines Vertreters der konservativen Beamtenschaft auseinander. Zugleich wirft sie neue Schlaglichter auf die Geschichte der Bayerischen Volkspartei, für die Ritter von Lex im Reichstag saß und deren Wehrverband er leitete. Darüber hinaus untersucht Stange sein Wirken in der nationalsozialistischen Reichsverwaltung und beleuchtet die Bedeutung antikommunistischer Feindbilder für innenpolitische Konzepte und Sacharbeiten.

  • von Julia Friese
    25,00 €

    Ein Millenial soll Mutter werden und will alles, nur nicht die eigene deutsche Familie reproduzieren. Ein gesellschafts- und sprachkritischer Roman erzählt drei Trimester - und die Zeit danach.»Alle Befürchtungen waren wahr, und alles war gerecht gewesen.«Ein Test im Büro bringt die Gewissheit: Teresa Borsig ist schwanger. Von der Idee einer Familie fühlt sie sich gleichzeitig angezogen und abgestoßen. Da sind die Erinnerungen an ihre Kindheit, an Distanz, Disziplin und Schläge. In der Abtreibungsklinik von den Schwestern zum Schlucken der Tablette gedrängt, geht Teresa in den Widerstand: Sie will doch Mutter werden. Nein, Mama will sie werden. Kann man geben, was einem selber fehlt?Das Gesundheitssystem nimmt die Schwangere auf wie einst die Eltern. Effizient. Kalt. Man will doch nur ihr Bestes. Und ihr Baby in einem Wärmebett isolieren. Wie hoch ist die Überlebenswahrscheinlichkeit ihres Säuglings? Ärzte und Schwestern sprechen über ihren Kopf hinweg. Teresa schreit. Sie solle sich mal nicht so wichtig nehmen, sagt das Krankenhaus.»MTTR« erzählt von den Auswirkungen deutscher Nachkriegserziehung, erzählt die Unfähigkeit der Babyboomer, Gefühle zu zeigen, und wenn dann nur durch Ersatzhandlungen: Kauf, Korrektur und Sorge. Jeder Dialog ist eine Boshaftigkeit. Fast bemerkt man sie nicht, denn aktengraue Gefühlstemperatur und grobe Unbeholfenheit sind Alltag in Deutschland. Werden Millennials, wie Teresa, sie reproduzieren?MTTR: Mean Time To Recover bzw. auch Mean Time To Repair (abgekürzt jeweils MTTR) wird als die mittlere Reparaturzeit nach einem Ausfall eines Systems definiert. Diese gibt an, wie lange die Wiederherstellung des Systems im Mittel dauert. Sie ist somit ein wichtiger Parameter für die Systemverfügbarkeit. (Quelle: Wikipedia)

  • von Rainer Maria Rilke
    26,00 €

    Rainer Maria Rilkes umfangreicher Briefwechsel gilt neben seinen Dichtungen als bedeutender Bestandteil seines Werkes. Der Briefwechsel mit Edith von Bonin war bisher weitgehend unbekannt.Durch seinen Freund und Gönner Karl von der Heydt lernte Rilke 1907 in Paris dessen Halbschwester, die Malerin Edith von Bonin, kennen. Besonders in den Jahren von 1908 bis 1911, als Rilke wie auch Edith von Bonin in dem von zahlreichen Künstlern, u. a. Auguste Rodin, als Atelier und Quartier genutzten Hôtel Biron wohnten, entwickelte sich ein intensiverer Kontakt, der auch nach beider Pariser Zeit über den Ersten Weltkrieg hinaus bis 1919 anhielt. Einmal mehr illustriert der Briefwechsel Rilkes Jahre in Paris, gibt aber auch Einblick in die Zeit am Ende des Ersten Weltkriegs. Es finden sich Hinweise auf Menschen sowie auf Werke der Literatur und der bildenden Kunst, mit denen sich Rilke in diesen Jahren beschäftigte und über die er sich mit Edith von Bonin und dem gemeinsamen kunstverständigen Freundschaftsumfeld, darunter Karl von der Heydt, Mathilde Vollmoeller und Erica von Scheel, austauschte.

  • von Alexander Konrad
    42,00 €

    Fanatismus, Krieg und Terror - öffentliche Deutungen und Stereotype über Muslim*innen in der Bundesrepublik.Ein großer Teil der deutschen Bevölkerung hat heutzutage eine negative Wahrnehmung von Muslim*innen. Ihnen wird pauschal ein Hang zu Gewalt, religiösem Fanatismus, Extremismus und Unterdrückung von Frauen unterstellt. Diese Zuschreibungen bestehen nicht erst seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001, sondern haben sich bereits in den drei Jahrzehnten zuvor etabliert.Alexander Konrad untersucht den Wandel der bundesdeutschen Wahrnehmungen von Muslim*innen von den Siebzigerjahren bis zur Jahrtausendwende. Dabei nimmt er öffentliche Aussagen und Handlungen von Akteur*innen aus Politik, Medien, Wissenschaft, Religionsgemeinschaften und Zivilgesellschaft kritisch in den Blick. Hintergründe, argumentative Überschneidungen und Agenden stehen im Zentrum seiner Analyse. Auch den damaligen Bemühungen um reflektierte Sichtweisen zu Muslim*innen spürt der Autor nach. Mit seiner Studie leistet Alexander Konrad einen fundamentalen Beitrag zur zeithistorischen Dekonstruktion von Denkweisen über Islam und Muslim*innen.

  • von Sonja Matter
    34,00 €

    Die Geschichte des sexuellen Schutzalters: Sie zeigt die Vulnerabilität von Kindern in einer generationen- und geschlechterhierarchischen Gesellschaft.Wann endet das sexuelle Schutzalter? Bis zu welchem Alter sollen Kinder vor sexuellen Handlungen Erwachsener geschützt werden? Diese höchst umstrittenen Fragen avancierten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrfach zum Politikum.Die Geschichte des sexuellen Schutzalters zeichnet Sonja Matter anhand österreichischer Strafprozesse, wie auch nationaler und internationaler Gesetzesreformen und Kinderrechtsdebatten nach. Die sexuellen Rechte der Kinder standen meist nicht im Mittelpunkt, vielmehr dominierten die Interessen und Gesellschaftsvisionen der Erwachsenen. Nach der nationalistischen Herrschaft galt der Kampf gegen sexuelle Gewalt an Kindern als Möglichkeit, eine »sittliche« Gesellschaft herzustellen. Im Zuge einer sexuellen Liberalisierung stand dagegen das Interesse im Zentrum, die Sexualität von Kindern zu »befreien«, um eine liberalere Gesellschaft zu verwirklichen. Erst die autonome Frauenbewegung der 1980er Jahre verknüpfte die Problematik der sexuellen Gewalt an Kindern dezidiert mit einer Herrschaftskritik. Die Auseinandersetzungen waren begleitet von der Frage, wann Kindheit endet und in welchem Verhältnis Gewalt und Begehren stehen.

  • von Doris Runge
    18,00 €

    Gedichte über Landschaften und das (Unterwegs-)Sein, die in ihrer poetischen Prägnanz einzigartig sind.Doris Runges Gedichte kommen fast beiläufig daher, sie sprechen eher in lakonischem Ton als in dem des raunenden Beschwörens. Und doch entfaltet sich in ihnen das Leben in all seinen Facetten, in seinen beschwingten Momenten wie in seiner existenziellen Schwere. Doris Runge fängt poetisch ein, was sie mit ungeheurer Schärfe wahrnimmt, was Träume ihr eingeben, sie hält das Weiß und Schwarz gegeneinander, »als die witwen / mit den bräuten / die farben tauschten«, sie befragt ihre Erinnerungen ebenso wie ihre Erwartungen, spricht vom Unterwegssein in der rauen norddeutschen Küstenlandschaft und anderswo, von der Liebe, von Hoffnungen und Enttäuschungen und neuen Hoffnungen, vom sich immer wieder ändernden Beständigen.barbarisch schönrollt diewintersonneüber die klingeins meereine letzte zeileeine leerzeilebleibtrot markiertbevor auchsie verschwindet

  • von Hubert Winkels
    12,00 €

    Reden und Essays zu Wilhelm Raabe und Gert Loschütz, der 2021 den Wilhelm Raabe-Literaturpreis für »Besichtigung eines Unglücks« erhielt.Was bedeuten schon vier Sekunden? Nichts und doch alles, wie Gert Loschütz' Roman »Besichtigung eines Unglücks« mit literarischer Meisterschaft zeigt. Auf fast 120 Seiten rekonstruiert der Erzähler Thomas Vandersee eines der schwersten Zugunglücke, die sich je in Deutschland ereignet haben, um dann noch ganz andere Geschichten Fahrt aufnehmen zu lassen, um Schicksale zu beleuchten, die von den Katastrophen des 20. Jahrhunderts bestimmt wurden. In der darstellerischen Akribie und mit intrikaten historischen Verflechtungen verweist Loschütz' Schreiben auf den poetischen Realisten Wilhelm Raabe.Mit Beiträgen von: Hans Christoph Buch, Katrin Hillgruber, Jochen Hörisch, Gert Loschütz, Michael Schmitt und Hubert Winkels

  • von Christoph Petersen
    39,00 €

    Eine Literaturgeschichte des exorbitanten Heros, die unser Sprechen über Helden heute auf eine neue Grundlage stellt.Das Buch zeichnet eine Geschichte der abendländischen Vorstellung von Heldentum nach, die bislang ungeschrieben ist. Es zeigt, inwiefern die Vorstellung von einem Helden, wie sie in der antiken und mittelalterlichen Heldenepik geprägt worden war, in Moderne und Gegenwart wirksam geblieben ist. Die Beiträge des Buches führen zunächst die heldenepische Vorstellung eines Helden vor, der durch menschliches Übermaß und soziale Destruktivität (Exorbitanz) charakterisiert ist (»Ilias«, »Beowulf«, »Nibelungenlied«, »Edda« und Sagas, »Chanson de Roland«, »Cid«). Daneben zeigen sie, wie schon in der Vormoderne an dieser Heldenvorstellung durch Anpassung an neue kulturelle Gegebenheiten, Übertragung in andere Diskurse oder Neukonzeption im Sinne geltender sozialer Normen gearbeitet worden ist (»Gilgamesch«, »Aeneis«, Judith-Erzählungen, Höfischer Roman). Zuletzt verfolgen sie, wie die Vorstellung des exorbitanten Helden in der neuzeitlichen Literatur sowie in Comic, Film und Computerspiel der Gegenwart fortlebt. Ziel dieser Literaturgeschichte ist es, der aktuellen Diskussion um die gesellschaftliche Re.levanz von Heldentum heute eine neue begriffliche Basis zu geben.

  • von Peter Demetz
    32,00 €

  • von Sylvia Steckmest
    24,00 €

    Als Produzent für Regenmäntel wurde die Firma Rappolt & Söhne, die seit 1928 den Markennamen ERES trug, bekannt. Drei Generationen prägten die Unternehmensgeschichte. Der Name durfte bleiben, die Familie nicht.Das Hamburger Unternehmen Oppenheim & Rappolt wurde 1862 gegründet, firmierte seit 1897 unter dem Namen Rappolt & Söhne und existierte bis 1982 unter dem Markennahmen ERES. Gründer Joseph Rappolt (1835-1907) und danach seine Söhne Paul, Arthur und Franz leiteten die Geschicke der Firma, deren Sitz sich seit 1912 in der Mönckebergstraße 11 befand. Bis zum Ersten Weltkrieg waren Regenmäntel das Hauptgeschäft, später ergänzten leichte und schwerere Stoffmäntel für Damen und Herren das Sortiment.1938 mussten die Rappolts ihre Firma verkaufen, als Juden drohte ihnen die Deportation. Die meisten jüngeren Familienmitglieder konnten unter großen Schwierigkeiten aus Deutschland fliehen, die älteren wollten sich nicht zur rechtzeitigen Emigration entscheiden; einige von ihnen wählten den Freitod, andere wurden ermordet. Franz Rappolt (1870-1943) - der sich als angesehener Bürger ehrenamtlich in Vereinen und im Plenum der Hamburger Handelskammer engagierte, diese Tätigkeit jedoch 1933 unfreiwillig aufgeben musste - starb wie seine Schwägerin Johanna (1870-1942) in Theresienstadt, sein Bruder Paul (1863-1940) starb noch vor der Deportation.Das Rappolt-Haus in der Mönckebergstraße 11 und 13 prägt bis heute das Bild von Hamburgs bekanntester Einkaufsmeile. Das imposante Gebäude wurde im Auftrag der Firma Rappolt & Söhne errichtet. Nach 1933 mussten die beiden Firmeninhaber Franz und Paul Rappolt mit ihren Familien erleben, wie die Nationalsozialisten ihre erfolgreiche Arbeit torpedierten, sich Schritt für Schritt ihres Eigentums bemächtigten und sie zuletzt mit dem Tod bedrohten.

  • von Magda Jaros
    26,00 €

    Ein Leben in Lódz - ein Leben nach Lódz: Leon Weintraub erzählt von Schicksal, Leid und Versöhnung.Leon Weintraub (geb. 1926) wurde ab 1940 von den Nazis gezwungen, mit seiner Familie im Getto Litzmannstadt zu leben und Zwangsarbeit zu leisten. Die dabei erlernten Fertigkeiten bewahrten ihn vermutlich vor dem Tod: Bei der Auflösung des Gettos 1944 wurden die Inhaftierten in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort umgebracht. Weintraub jedoch gelang es, sich als Arbeitshäftling auszugeben und so der Ermordung zu entgehen. In den Wirren der letzten Kriegsmonate überlebte er mehrere der brutalen Verlegungsaktionen der Nazis, bis ihm schließlich auf einem der Transporte die Flucht gelang. Ein Großteil seiner Familie überlebte den Holocaust nicht. In den Gesprächen mit der Journalistin Magda Jaros erzählt Leon Weintraub von seiner Kindheit in Lódz und seinem Weiterleben nach dem Krieg: seinem Studium der Medizin in Göttingen, seiner Karriere in Polen und seiner Auswanderung nach Schweden aufgrund der antisemitischen März-Unruhen 1968. Es ist die Geschichte einer Versöhnung nach unsagbarem Leid - aber auch eine Mahnung.»Die dramatischen Erlebnisse der Vergangenheit konnte ich in meinem Archiv der Erinnerung unterbringen. Sie sind nicht ausgelöscht, aber sie bilden auch keine dunkle Wolke über meinem Kopf, die mir die Sonne verdeckt.«Leon Weintraub

  • von Hans Wollschläger
    38,00 €

    Hans Wollschlägers Briefe: ein essentieller Teil seines schriftstellerischen Gesamtwerks.Der Band enthält eine erste umfangreiche Auswahl aus Briefen der letzten zwanzig Lebensjahre Wollschlägers. Im Mittelpunkt stehen seine Projekte in den Jahren 1988 bis 2007, die er mit Leidenschaft und Akribie verfolgt, also die Historisch-kritische Ausgabe der Werke Karl Mays, die Edition der Werke Friedrich Rückerts, die Verwaltung und Organisation der Werke, Schriften und Übersetzungen der 70er und 80er Jahre und - ab Ende der 90er Jahre - die Bemühungen um eine Sammlung der eigenen Arbeiten. Es handelt sich demnach im weitesten Sinne um »Briefe zum Werk« dieses bedeutenden Autors, Übersetzers und Herausgebers.»Die Verleihung in München fand in einem sehr kontrastreichen Ambiente statt, nämlich im Cuvilliés-Theater vor etwa 600 staatstragenden Beamten. Ich lege Ihnen die Rede bei, die ich gehalten habe -: der Beifall war eisige drei Sekunden lang, und das nicht nur, weil sie den Gang zum Buffet um 25 Minuten verzögert hatte; der Finanzminister Faltlhauser, neben mir in der ersten Reihe plaziert, blickte glasig durch mich hindurch, als ich auf meinen Platz zurückging, und rührte keine Hand.«

  • von Gerd Van Den Heuvel
    24,00 €

    Sibirien und Amerika - Vom Meer getrennt oder durch Land verbunden? Unbekannte deutschsprachige Dokumente zu den Kamtschatka-Expeditionen von Vitus Bering.Die noch von Zar Peter angeordnete Kamtschatka-Expedition (1725-1730) unter Leitung des dänischen Kapitäns Vitus Bering sollte die Frage beantworten, ob zwischen Sibirien und Amerika eine Landverbindung bestand und zugleich den äußersten Osten Russlands weiter erschließen und kartographieren. Der von Bering verfasste Expeditionsbericht stieß in Russland weniger auf Interesse, umso mehr aber in Westeuropa, wo schon bald französische und englische Übersetzungen erschienen. Ihre Textvorlagen jedoch blieben bisher im Dunkeln.Die vorliegende Edition präsentiert die ursprüngliche, deutschsprachige Version des Berichts, die im Niedersächsischen Landesarchiv in Hannover überliefert wurde und die zugleich die umfangreichste Version des Expeditionsberichtes darstellt. Ergänzt wird dieser Report durch eine reich illustrierte Karte des Expeditionsverlaufs aus dem Bestand der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek. Zusammen mit der ebenfalls edierten »Kurtzen Geographischen Beschreibung des Königreichs Siberien«, einem Dokument, das als geheim eingestuft wurde und am Ende der Zweiten Kamtschatka-Expedition (1733-1743) entstand, erschließt die Edition damit erstmals zwei bisher unbekannte Quellen zu Berings Kamtschatka-Reisen.

  • von Hasan Hasanovic
    18,00 €

    Der ergreifende Bericht eines Überlebenden eines der schlimmsten Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.Die männliche bosnische Bevölkerung der Stadt Srebrenica wurde 1995 Opfer eines Massakers, bei dem etwa 8000 Menschen zwischen 13 und 78 Jahren ermordet wurden.»Srebrenica überleben« ist der persönliche Bericht eines bosnischen Muslims, Hasan Hasanovic, über die Zeit des Bosnienkrieges. Aufgewachsen in einem Dorf in der Nähe von Srebrenica schildert der Autor, wie durch den beginnenden Krieg Misstrauen, Hass und Gewalt in die örtliche Lebenswelt Einzug halten. Hasanovic erzählt eindrücklich vom »Alltag« während der dreijährigen Belagerung Srebrenicas durch bosnisch-serbische Truppen unter Ratko Mladic: die Gefahr durch Bomben und Scharfschützen, die Angst, den Mangel, den Hunger, aber auch über die Solidarität untereinander, über Bildung und Kultur und über die später so bitter enttäuschten Hoffnungen auf die UN-Truppen. Mit vielen anderen Männern gerät Hasanovic nach der Einnahme von Srebrenica in eine wilde Flucht, ständig unter Beschuss der serbischen Truppen. Erst nach mehreren Tagen erreicht Hasanovic freies Gebiet.»Srebrenica überleben« ist die kraftvolle Schilderung eines Lebens - und eines schrecklichen Erlebens.

  • von Bernhard Jensen
    29,00 €

    Das deutsche Judentum im Kampf um die Gleichstellung mit den christlichen Kirchen.Als sich der Deutsch-Israelitische Gemeindebund 1869 als erste deutschlandweite Vereinigung der jüdischen Gemeinden gründete, schien der Prozess der Emanzipation bereits abgeschlossen. Doch die Diskriminierung der Juden war noch lange nicht beendet und erreichte in antisemitischen Angriffen ein neues Niveau. Der Gemeindebund hat diese Gefahr frühzeitig registriert und dagegen vom Staat die rechtliche und finanzielle Gleichstellung der jüdischen Gemeinden mit den christlichen Kirchen gefordert. Die Emanzipation der Juden sollte sich in der Emanzipation des Judentums vollenden. Trotz aller Spannungen zwischen Orthodoxie und Reform entwickelte sich im Gemeindebund eine Solidargemeinschaft, die gegen staatliche Ignoranz für die religionspolitische Anerkennung des Judentums kämpfte.Bernhard Jensen analysiert die politischen und sozialen Aktivitäten des Gemeindebundes bis zu ihrem endgültigen Scheitern im Nationalsozialismus. Die erste Monografie über den frühen Vorläufer des Zentralrats der Juden in Deutschland zeigt, dass die Organisation der Gemeinden und Politik der Gleichstellung Konflikte artikuliert haben, die in der post-säkularen Einwanderungsgesellschaft und in den Debatten über die Gleichstellung des Islam wieder brisant werden.

  • von Felix Heidenreich
    20,00 €

    Dorelas Affäre mit Antoine ist so unbeschwert wie das Studentendasein in Fribourg. Doch der plötzliche Tod des Onkels Durs gibt Rätsel auf: Seine Beschäftigung mit den Indianern war ihm offenbar zur Obsession geworden. Warum hat er sich zu Tode gestürzt? Und warum verschwindet Antoine plötzlich?An einem nasskalten Septembermorgen macht sich Dorela in Graubünden auf den Weg zurück an ihren Studienort Fribourg. Plötzlich vernimmt sie ein Geräusch: Ruft da jemand nach Hilfe? Einige Tage später erfährt Dorela vom Tod ihres Onkels Durs. Dorela ist verliebt und möchte ihr Studentenleben mit Antoine genießen. Doch gemeinsam mit ihrer Mutter reist sie nach Berlin, wo ihr Onkel für die Schweizer Vertretung tätig war. Das Chaos in seiner Wohnung löst Entsetzen aus: Zahllose auf dem Boden verteilte Dokumente, Aufzeichnungen und Notizen lassen vermuten, dass sich Durs völlig in der Besiedlungsgeschichte Nordamerikas verloren hat. Hatte sich der Onkel womöglich in den Wunsch verstiegen, Indianer zu werden? Wonach hatte er gesucht? Und was hat es mit dem mysteriösen, im Keller gegrabenen Loch auf sich? Hinweise lassen Dorela vermuten, dass auch sie Teil dieser Geschichte ist. Ein Netz rätselhafter Bezüge verbindet die Geschichte ihres Onkels mir ihrem eigenen Leben, mit Antoine und den Orten, an die sie reist. In Südfrankreich, Paris, Venedig und New York fügen sich ihre Erinnerungen zu einem Bild.Anhand detailreicher Beschreibungen der Ereignisse und Orte zieht Felix Heidenreich den Leser seines Debütromans wie durch einen Sog mit hinein in seine Geschichte.

  • von Steffen Mensching
    22,00 €

    David Hauser, Geschäftsführer der Firma AIRDROP, findet sich plötzlich in einer wüstenähnlichen, kargen Gegend wieder. Wer will ihn loswerden?Geschäftsführer David Hauser erinnert sich nicht, wie er in die Box geraten ist. Was er weiß: Jemand will ihn loswerden. Seine Firma AIRDROP stellt sogenannte Rückführungsboxen her, in denen Asylbewerber, deren Aufenthaltsgenehmigung abgelehnt worden ist, mittels eigens hierfür entwickelter Flugzeuge in ihre Herkunftsregionen zurückbefördert werden.Kurz vor dem Abwurf kommt Hauser zu Bewusstsein und findet sich wenig später in einer kargen, wüstenähnlichen und doch bergigen Landschaft wieder, in fremder Kleidung und mit gefälschten Papieren. Wo ist er? Syrien? Afghanistan? Wie konnte er, ohne es bemerkt zu haben, in die Box gesteckt worden sein? Er weiß ja, dass nicht alle hinter seinen Unternehmungen stehen - ganz vorn dabei sein sich linken Idealen verschriebener Vater -, aber wer würde so weit gehen, ihn auf diese Weise auslöschen zu wollen?Schnell wird Hauser bewusst: Der in seiner Box mitgeführte Proviant wird nicht lange vorhalten. Doch bevor er Hitze und Hunger zum Trotz einen Überlebensplan schmieden kann, wird er angegriffen und überwältigt...Ein spannungsgeladener, politischer und sprachmächtiger Roman voller meisterhafter Monologe - und unterhaltsamer Dialoge.

  • von Kay Schiller
    28,00 €

    Ein deutsch-jüdischer Spitzensportler und Intellektueller im Zeitalter der Extreme.Alex Natan (1906-1971) - jüdisch-deutscher Spitzenleichtathlet und Journalist - ist eine noch kaum beleuchtete, doch faszinierende Persönlichkeit: Der homosexuelle Spitzensportler war 100-Meter-Sprint-Staffelweltrekordler, gehörte zum Berliner Kreis um Alfred Flechtheims Zeitschrift Querschnitt, studierte bei Alfred Weber in Heidelberg, setzte sein Leben im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufs Spiel, war in einen mysteriösen Kriminalfall im Londoner Exilmilieu verwickelt, durchlitt vier entbehrungsreiche Jahre in der Internierung und wurde nach dem Krieg ein bekannter deutscher Publizist.Kay Schillers Biographie fängt ein großes Geschichtspanorama ein, indem sie ganz unterschiedliche Themenbereiche miteinander verbindet: Sport und Kultur in der Weimarer Republik, Antisemitismus, Homosexualität und Verfolgung, die Kriegszeit in Deutschland und Großbritannien sowie die ersten Jahrzehnte der Bonner Republik.»Alex Natan ist ein perfekter Reiseführer durch das turbulente 20. Jahrhundert, dessen Leben alles das reflektiert, was das 20. Jahrhundert in positiver wie negativer Hinsicht auszeichnet: Aufstieg des Sports zu einem omnipräsenten Kulturphänomen; selbstbestimmte Sexualität; Erfahrung des Exils und Antisemitismus.«Wolfram Pyta»Kay Schiller hat es geschafft, die Biografie einer Person »aus der zweiten Reihe« zum Spiegel einer Epoche aufzuwerten.«Moshe Zimmermann

  • von Marion Kaplan
    42,00 €

    Portugal im Zweiten Weltkrieg: Eine emotionale Geschichte der jüdischen Flüchtlinge im Exil.Portugal war eines der wenigen neutralen europäischen Länder vor und während des Zweiten Weltkriegs. Damit wurde das Land zu einem zentralen Anlaufpunkt für Jüdinnen und Juden auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus. Der portugiesische Diktator Salazar nahm Zehntausende auf, die nach Westen flüchteten - ließ dann aber seine Geheimpolizei auf diejenigen los, die nicht rasch genug weiterzogen.Marion Kaplan beschreibt die dramatischen Erfahrungen jüdischer Flüchtlinge, die in Portugal ausharrten, bis sie sichere Häfen in Übersee erreichen konnten. Die Autorin untersucht nicht nur die sozialen und physischen Umwälzungen, die diese Flüchtlinge erlebten, sondern versucht auch ihre Gefühle nachzuzeichnen. So schreibt sie eine emotionale Geschichte der Flucht. Die Autorin untersucht, wie sich bestimmte Orte und Situationen auf das Innenleben der Flüchtlinge auswirkten, darunter etwa die riskante Grenzüberquerung oder die hoffnungsvolle Fahrt auf überfüllten transatlantischen Schiffen. Dabei stützt sich Marion Kaplan auf Berichte und Quellen der Betroffenen und bereichert so die Geschichte der jüdischen Flucht vor dem NS-Terror um ein zentrales Kapitel.

  • von Ingo Schwab
    64,00 €

  • von Mirjam Brodbeck
    29,00 €

    Weltklasse-Grafikdesign aus den bis heute stilprägenden 1920er und 1930er Jahren: die Sammlung Jan Tschichold der Schule für Gestaltung Basel.Innerhalb eines europäischen Netzwerks der Avantgarde zusammengetragen, enthält die »Vorbilder-Sammlung« des deutsch-schweizerischen Typografen Jan Tschichold rund 1.500 kleinformatige Drucksachen. Vertreten sind berühmte Gestalter aus dem Bauhaus-Umfeld wie László Moholy-Nagy und Herbert Bayer, ebenso Künstler wie Kurt Schwitters und El Lissitzky - allesamt Pioniere des modernen Grafikdesigns. Patrick Rössler und Mirjam Brodbeck zeigen erstmals den kompletten Bestand und präsentieren über 300 wichtige Arbeiten in großformatigen Abbildungen und zusätzlichen Erläuterungen. Sie ermöglichen das Studium der Originale, die die Aufbruchsstimmung jener Epoche greifbar machen und die in Tschicholds Büchern meist nur in schwarz-weiß oder in stark veränderter Farbgebung abgebildet sind. So weitet sich der Blick auf ein Netzwerk von 45 Gestaltern und auf ein Kapitel der europäischen Avantgarde, das den »Swiss Style« der Nachkriegszeit unmittelbar beeinflusste.

  • von Meike G. Werner
    30,00 €

  • von Sagi Schaefer
    36,00 €

  • von Ilse Molzahn
    30,00 €

  • von Kijan Espahangizi
    39,00 €

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