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  • von Markus Wegewitz
    42,00 €

    Anhand der Biografie von Nicolaas Rost schreibt Markus Wegewitz eine Erfahrungsgeschichte des Antifaschismus im Europa des 20. Jahrhunderts.Wie kann Antifaschismus als Lebensentwurf und politische Position in der Geschichte des 20. Jahrhunderts verstanden werden? Markus Wegewitz bietet einen bewegungsgeschichtlichen Längsschnitt von der Entstehung der ersten antifaschistischen Organisationen nach dem Ende des Ersten Weltkrieges bis in die 1960er-Jahre. Anhand der Biografie des niederländischen Journalisten, Übersetzers und Kommunisten Nicolaas (Nico) Rost nutzt der Autor einen erfahrungsgeschichtlichen Zugang zu antifaschistischen Organisationsformen, Ideenwelten und politischer Kultur.Auf der Suche nach einem Instrument zur Mobilisierung gegen Faschismus und Nationalsozialismus versuchten Antifaschist:innen wie Rost, bürgerliche Kulturtraditionen im Sinne eines sozialistischen Humanismus zu interpretieren. Im Mittelpunkt der Studie stehen neben dieser Politisierung der Kultur auch die Prägung des Antifaschismus durch den (trans)-nationalen Kommunismus und der Umgang mit den nationalsozialistischen Verbrechen. Antifaschist:innen entwickelten nach 1945 aufgrund dieser Erfahrungen Maßstäbe historischer Gerechtigkeit, die sie gegen den Widerstand insbesondere der deutschen Nachkriegsgesellschaften durchzusetzen versuchten.

  • von Jakob Schönhagen
    46,00 €

    Im Jahrhundert der Flüchtlinge setzte sich erst weit nach 1945 eine internationale Flüchtlingspolitik mit globalem Ausmaß durch.Das 20. Jahrhundert war ein Jahrhundert der Flüchtlinge, in dem Millionen Menschen aufgrund von Krieg, Gewalt und Verfolgung ihre Heimat verlassen mussten. Mit den Fluchtbewegungen entstand das System der internationalen Flüchtlingshilfe. Es setzte sich die Vorstellung durch, dass es die Aufgabe der Staatengemeinschaft sei, Geflüchtete zu unterstützen und dafür leistungsfähige Strukturen aufzubauen. Bis in die späten 1950er-Jahre glaubte die Staatengemeinschaft jedoch, das massive Fluchtgeschehen sei ein vorübergehendes Problem, das nur Europa betreffe. Das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) war daher zunächst eine kleine Behörde mit wenig Einfluss.Jakob Schönhagen schildert eingehend, wie seit den 1960er-Jahren schrittweise und gegen viele Widerstände eine internationale Flüchtlingspolitik entstand, die weltweit ausgerichtet war - mit den Flüchtlingskrisen in Algerien und Bangladesch als den entscheidenden Stationen. Der Autor rekonstruiert ebenso, welche Folgen dieser späte Entstehungsprozess bis heute hat.

  • von Detlef Siegfried
    48,00 €

    In den 1970er Jahren blickten viele junge, linksalternative Deutsche auf der Suche nach Alternativen nach Dänemark.Small is beautiful lautete Anfang der 1970er Jahre eine Alternative, als die »Grenzen des Wachstums« erreicht waren. Kleiner und überschaubarer, aber auch liberaler und egalitärer wirkte der nördliche Nachbar der Bundesrepublik. Dänemark ließ manche Blume der Alternativkultur erblühen: die Republik Christiania in Kopenhagen, die Tvind-Schulen mit ihren »Reisenden Hochschulen« in Asien und Afrika, das Festival von Roskilde. In Dänemark entstand eine der ersten Parteien der Neuen Linken, es hob das Verbot der Pornografie auf und gewährte Rudi Dutschke und seiner Familie Asyl.Auf der Suche nach Alternativen zur eigenen Nation, die sie für vergangenheitspolitisch kontaminiert, hierarchisch und undemokratisch hielten, blickten viele junge, linksalternative Deutsche nach Dänemark. Ihre Wahrnehmungen und Praktiken entsprangen einem postnationalen Selbstverständnis, das Diversität nicht als Problem, sondern als Gewinn betrachtete. Detlef Siegfried untersucht, welche Rolle kosmopolitische Einstellungen in den transnationalen Beziehungen des westdeutschen Alternativmilieus spielten, und beleuchtet die Schwierigkeit, sich zwischen Europa und der Welt, der Region und der Nation zu orientieren.

  • von Kim Sebastian Todzi
    38,00 €

    Aufstieg und Fall des Hamburger Woermann-Konzerns während der deutschen Kolonialherrschaft.Wie hingen koloniale Herrschaft, Wirtschaft und hanseatisches Unternehmertum im Deutschen Kolonialreich zusammen? Dieser Frage geht der Historiker Kim Sebastian Todzi auf den Grund und untersucht dazu den Aufstieg und Fall des Hamburger Woermann-Konzerns. Kaum ein Unternehmen ist mit der deutschen Kolonialherrschaft in West- und Südwestafrika über eine so lange Zeit so eng verbunden wie dieser Konzern, der aus dem 1837 von Carl Woermann gegründeten Handelshaus C. Woermann hervorging.Todzi zeigt in seiner empirisch gesättigten und analytisch differenzierten Arbeit, die neuere Kolonialgeschichte, postkoloniale Ansätze und Unternehmensgeschichte produktiv verbindet, welche Rolle der Woermann-Konzern bei der Kolonisierung Kameruns spielte, wie er sich in einer quasi symbiotischen Beziehung mit der deutschen Kolonialherrschaft entwickelte - und wie er während des Völkermordes an den Herero und Nama (1904-1908) die Truppentransporte von Hamburg nach Deutsch-Südwestafrika organisierte.

  • von Larissa Wegner
    48,00 €

    Die deutsche Okkupation Nordfrankreichs im Ersten Weltkrieg erstmals anhandmilitärischer Quellen geschildert und kriegsrechtlich eingeordnet.Die Forschungsdiskussion zu den »deutschen Kriegsgräueln« von 1914 verläuft nach wie vor kontrovers. Zum ersten Mal wird nun die deutsche Okkupation Nordfrankreichs im Ersten Weltkrieg anhand der verfügbaren Quellen der militärischen Institutionen detailliert geschildert und kriegsrechtlich eingeordnet. Larissa Wegner zeigt bei der Darstellung der Besatzungszeit, wie der Wirtschaftskrieg zum alles bestimmenden Faktor wurde und die Besatzer das besetzte Gebiet immer rücksichtsloser ausbeuteten. Die übergeordnete Frage ist die nach Gewalt und Gewaltentwicklung in diesem ersten modernen Massenkrieg. Vor dem Hintergrund der völkerrechtlichen Aspekte von Besatzung und ihre Entwicklung seit den 1870er Jahren nimmt die Autorin militärische Gewalt in ihrer Spezifik als grundsätzlich (völker-)rechtlich legitimierte und staatlich sanktionierte Gewaltform in den Blick, die gleichzeitig immer auch von situativen Dynamiken beeinflusst wird. Dabei gewinnt sie grundlegende Erkenntnisse für das immer noch erst in Ansätzen erforschte größere Feld der Besatzungspolitik im Ersten Weltkrieg sowie von Besatzungspraktiken insgesamt.

  • von Angela Schwarz
    39,00 €

    Kontinuitätslinien staatlicher Kommunikationspolitik und der Arbeit mit der Presse in der frühen Bundesrepublik.Im Bundeskanzleramt und im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung agierten in der Nachkriegszeit Männer, die auf vielfältige Erfahrungswerte in der staatlichen Presse- und Informationsarbeit aus der Zeit des Deutschen Reiches zurückgreifen konnten - vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis zum Ende des nationalsozialistischen Regimes. Insbesondere die Erfahrungen aus den zwölf Jahren der Diktatur und ihrer staatlichen Medienlenkung flossen als Wissensbestände und erprobte Praktiken in die Aufbauarbeit ab 1949 mit ein. So entstand in der jungen Bundesrepublik keineswegs sofort eine Arbeit mit der Presse und der Öffentlichkeit, die den Gepflogenheiten eines liberalen und demokratischen Rechtsstaates sowie den Informationsbedürfnissen einer offenen und kritischen Mediengesellschaft Rechnung getragen hätte. Vielmehr wirkten bestehende Strukturen sowie Akteurinnen und Akteure der dreißiger und frühen vierziger Jahre fort. In ihrer Betrachtung des Bundeskanzleramtes und des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung verknüpfen Angela Schwarz und Heiner Stahl kultur- und medienhistorische Zugänge mit einer Mentalitätsgeschichte staatlicher Öffentlichkeitsarbeit.

  • von Jana Stoklasa
    34,00 €

    Wie westdeutsche Arbeiterorganisationen nach 1945 um Rückerstattung und Entschädigung stritten.Im Jahr 1933 zerschlugen die Nationalsozialisten die deutsche Arbeiterbewegung. Der NS-Staat enteignete das auf rund eine Milliarde Reichsmark geschätzte Vermögen und setzte es nicht zuletzt für Verfolgung, Propaganda und Kriegswirtschaft ein. Als 1948 die Nachfolgeorganisationen Anträge auf Rückerstattung stellen konnten, entbrannte ein erbitterter Kampf um Immobilien, Zeitungsdruckereien und Entschädigungen. Jana Stoklasa erinnert ausgehend vom Beispiel Hannovers an dieses lange vergessene Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte. Auf der Basis neuer Quellen spürt die Historikerin dem Beziehungsgeflecht zwischen Geschichtspolitik, Justiz und Vergangenheitsbewältigung nach. Sie dekonstruiert die Auseinandersetzungen zwischen SPD und KPD im Zeichen der innerdeutschen Teilung mithilfe der postkolonialen Diskursanalyse; und sie zeigt für die Konsumgenossenschaften in beeindruckender Weise, wie eng Restitution und Vergangenheitsblindheit miteinander zusammenhingen.

  • von Christian Faludi
    22,00 €

    Der Band widmet sich den Debatten um eine von der GEDG und dem Weimarer Republik e. V. initiierten Verhüllung des Weimarer Thälmann-Denkmals.»Nichts ist so unsichtbar wie ein Denkmal«, konstatierte der Schriftsteller Robert Musil bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Tatsächlich wird das, was eigentlich auf Sockeln hervorgehoben werden soll, im Laufe der Jahre zum selbstverständlichen Teil des Panoramas. Dies gilt besonders, wenn jene, derer gedacht wird, als Helden einer vergangenen Zeit erscheinen - wie der von den Nationalsozialisten ermordete KPD-Vorsitzende Ernst Thälmann. Die DDR stellte ihn prominent in der Erinnerungskultur heraus und auch wenn der SED-Staat inzwischen selbst Vergangenheit ist, so sind zahlreiche Straßen, die den Namen Thälmanns tragen und Denkmäler zu seinen Ehren noch immer zu finden - so auch auf dem Weimarer Buchenwaldplatz.Im Sammelband widmen sich die Beitragenden den teils erbitterten Debatten um eine von der GEDG und dem Weimarer Republik e. V. initiierten Kunstaktion, bei der das Denkmal im November 2021 kurzzeitig verhüllt worden war, um es buchstäblich wieder sichtbar werden zu lassen. Das Buch versteht sich damit auch als eine Einladung an den Leser, den zeitgemäßen Umgang mit Denkmälern und Helden zu reflektieren und gegebenenfalls neu zu denken.

  • von Valentin Schwan
    36,00 €

    Der lange vergessene Roman eines ehemaligen Häftlings über seine Zeit im Konzentrationslager Esterwegen 1934-1936. Kommentiert und mit erweiternden Texten neu herausgegeben.»Einer wird es einmal schreiben, Jakob. Einer aus der anonymen Schar derer, die davongekommen sind ... Das Buch unserer Zeit ... Das Denkmal des unbekannten Moorsoldaten ...«Diese Worte lässt der Autor eine Figur im Roman über das KL Esterwegen sagen und meint damit vielleicht sich selbst. Doch das 1961 unter dem Pseudonym Valentin Schwan erschienene Buch geriet bald in Vergessenheit und die Identität des Autors blieb ein Rätsel. Erst 2015 konnte das Pseudonym durch Zufall entschlüsselt werden: Hans-Otto Körbs - Häftling in Esterwegen 1935/36 - hatte den Text verfasst. Die Geschichte des Romans ist damit auch die Geschichte einer Wiederentdeckung.In sachlichem Stil hat Schwan / Körbs seine Erinnerungen an die Haft romanhaft verarbeitet. Er schreibt gedankenreich und tiefgründig über das Leben in einem der frühen Konzentrationslager in Deutschland: über die Häftlinge, die Lager-SS und die Gewalt.Sebastian Weitkamp, Co-Leiter der Gedenkstätte Esterwegen, hat den Text nun kommentiert und zusammen mit dem sehr persönlichem Bericht eines Nachkommen von Hans-Otto Körbs - des Schweden Birger Schmitz - neu herausgegeben.

  • von Nils Güttler
    38,00 €

    Am Großbeispiel des Frankfurter Flughafens untersucht »Nach der Natur« die Rolle von Wissenschaft in den ökologischen Krisen des 20. und 21. Jahrhunderts.Das Rhein-Main-Gebiet ist heute eine der ökologisch besterforschten Regionen der Welt. Maßgeblichen Anteil hat daran eines der größten Umweltprobleme vor Ort: der Frankfurter Flughafen. Die historischen Wechselwirkungen von Umwelt, Wissen und Politik stehen im Zentrum von »Nach der Natur«. Am Beispiel des größten deutschen Flughafens beschreibt es soziale Konflikte und gesellschaftliche Räume, in denen Wissen über Umwelt seit dem frühen 20. Jahrhundert verhandelt und wirksam wurde. Viele Wissensbestände wurden zuerst im Flughafen produziert, bevor die Umweltbewegung sie sich aneignete und gegen den Flughafen in Stellung brachte. Der Flughafen hat somit im Laufe der Geschichte die Möglichkeit seiner eigenen Kritik geschaffen. »Nach der Natur« ist mehr als eine Fallstudie. Das Buch liefert weitreichende Erkenntnisse über den gesellschaftspolitischen Ort von Umweltwissen als Infrastrukturwissen und versteht sich als historischer Beitrag zur aktuellen Debatte um die Klimakrise und das Anthropozän.

  • von Eva Marie Lehner
    34,00 €

    Mit dem Verzeichnen aller Taufen, Trauungen und Beerdigungen legten Pfarrer im 16. Jahrhundert die ersten Personenstandsregister ihrer Gemeinden an.Im 16. Jahrhundert begannen protestantische und katholische Pfarrer ihre Gemeindemitglieder zu registrieren. Anhand von Taufen, Hochzeiten und Bestattungen verzeichneten sie nicht nur wichtige kirchliche Rituale, sondern legten auch die ersten umfassenden Personenstandsverzeichnisse an: Kirchenbücher.Eva Marie Lehner untersucht damit erstmals die Anfänge der Kirchenbuchführung im 16. und 17. Jahrhundert. Dabei geht sie den möglichen Gründen nach, warum das kirchliche Personal systematisch mit der Dokumentation personenbezogener Daten begann. Zudem zeigt sie auf, welche Kategorien (Geschlecht, Stand, Religion, Ehelichkeit, Körper, Seelenheil usw.) wie aufeinander bezogen wurden, um Personen zu identifizieren. Die Forschungsarbeit macht Unterschiede vormoderner und moderner Kategorien der Personenerfassung sowie deren grundsätzliche Veränderbarkeit und Verhandelbarkeit sichtbar. Damit bietet die Lektüre einen Anreiz, aktuelle Diskussionen um Personendaten und Identität in eine längere historische Entwicklung einzuordnen und besser zu verstehen.

  • von Effi Biedrzynski
    30,00 €

    Liebevoll, aber nie unkritisch macht Effi Biedrzynski in ihrem Lexikon aus dem Dichterfürsten wieder den Menschen Goethe, der uns ganz gegenwärtig und nahe ist.Dieses Lexikon der Personen und Schauplätze erschließt in rund 350 Kurzbiographien und informativen Sachartikeln den Weimarer Lebenskreis Goethes. Es ist die Summe einer lebenslangen, liebevollen und akribisch-sachkundigen Auseinandersetzung der Goethe-Kennerin und -Forscherin Effi Biedrzynski mit Goethe und seiner Welt. Es ziehen alle wichtigen Menschen und Schauplätze aus Goethes Weimar am Leser vorbei, von der Großherzogin bis zum Nähmädchen, vom Sekretär bis zum Hofrat. Die Lebensgeschichten und Erlebnisse dieser Zeitgenossen Goethes vermitteln Einblicke in das Umfeld und den Alltag des Dichters. Große und kleine, tragische und kuriose Bewohner Weimars gewinnen Kontur und Leben in der Darstellung der Autorin, die so präzise beschreibt, dass man glaubt, sie habe sie persönlich gekannt. Die Leserinnen und Leser erfahren aber nicht nur Wissenswertes über die Akteure, sondern auch über die Orte der Handlung: Häuser, Schlösser, Kirchen, Gärten und Parks, sowie über die gesellschaftlichen Zirkel. Das Buch weckt Erinnerungen und zeigt auf charmante Art, welche große Welt im kleinen Weimar lebte.

  • von Jürgen Serke
    38,00 €

    Die erweiterte und neubebilderte Neuausgabe von Jürgen Serkes epochalem Buch »Die verbrannten Dichter«.Zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung von 1933 erscheint nun neu bebildert und durchgängig farbig gedruckt die Neuausgabe von Jürgen Serkes epochalem Buch »Die verbrannten Dichter«. Serke zeichnete die Lebensgeschichten jener exilierten Schriftsteller und Schriftstellerinnen nach, deren Werke von den Nationalsozialisten verbrannt wurden. Die Portraitserie erschien zunächst im STERN und holte vergessene Autoren wie Irmgard Keun, Walter Mehring, Armin T. Wegener, Ernst Toller und Yvan und Claire Goll in das öffentliche Bewusstsein zurück. Serkes Wiederentdeckungen hatten maßgeblichen Einfluss auf die Lektüreinteressen einer Generation von Leserinnen und Lesern in Deutschland. Das Buch führte zu einer Wiederentdeckung der Exilliteratur.Nach Veröffentlichung bei Beltz und Gelberg (1977 und 1992) sowie als Taschenbuch bei S. Fischer (1980) erscheint der Band nun in einer neu gestalteten und um Bildmaterial der Sammlung Serke erweiterten Neuausgabe mit aktualisierten Bibliographien. Das Buch erzählt das Leben und Schaffen von u. a. Else Lasker-Schüler, Franz Jung, Albert Ehrenstein, Erich Mühsam, Hans Henny Jahn, Rahel Sanzara, Walter Hasenclever und Johannes R. Becher.

  • von Gesa Dane
    28,00 €

    Literaturwissenschaftliche Annäherungen an das facettenreiche Werk der Autorin von »weiter leben«.Durch ihr 1992 erschienenes Buch »weiter leben. Eine Jugend« ist Ruth Klüger (1931-2020) weit über ihr Fach, die Germanistik, hinaus bekannt geworden. Auch ihr literaturwissenschaftliches und dichterisches Werk findet in jüngster Zeit verstärkte Beachtung. Die in diesem Band versammelten Aufsätze europäischer und amerikanischer Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftler nehmen das Gesamtwerk Klügers in den Blick und decken unerwartete Querverbindungen zwischen den verschiedenen Gattungen ihres Schreibens auf. Dabei kommen ihre innovatorischen Beiträge zu den Jewish Studies und zu einer feministischen Literaturwissenschaft ebenso zur Sprache wie ihre wissenschaftlich bedeutsame Dissertation zum barocken Epigramm. Nicht zuletzt werden ihre frühen Versuche, sich als amerikanische Autorin zu etablieren, rekonstruiert und durch ein Werkverzeichnis erschlossen. Die Beiträge dieses Bandes werden entsprechend der von Ruth Klüger selbst praktizierten Zweisprachigkeit jeweils in ihrer Originalsprache in Deutsch und Englisch gedruckt.Mit Beiträgen von: Sigrid Bauschinger, Gesa Dane, Heinrich Detering, Kai Evers, Konstanze Fliedl, Mark H. Gelber, Barbara Hahn, Gail K. Hart, Irène Heidelberger-Leonard, Irene Kacandes, Meredith Lee, Peter C. Pfeiffer, Daniela Strigl und Thedel v. Wallmoden

  • von Sybil Gräfin Schönfeldt
    26,00 €

    Ein Lebens-, Generations- und Zeitbild voll erzählerischer Tiefe und Poesie.In ihrer autobiographischen Erzählung schildert Sybil Gräfin Schönfeldt die Begegnung, das Kennenlernen kurz nach dem Krieg, die Liebesgeschichte und das gemeinsame Leben mitHeinrich, ihrem späteren Ehemann.So unterschiedlich beider Herkünfte auch sind, begegnen sich zwei unbehauste junge Menschen, die mit ähnlichen Gedanken und Gefühlen Gegenwart und Vergangenheit im Westdeutschland der Nachkriegszeit erleben. Sie ist eine Offizierstochter, deren Mutter kurz nach der Geburt stirbt und die bei Verwandten aufwächst. Er stammt nach der rassistischen Terminologie der Nationalsozialisten aus einer »jüdisch versippten Familie«, zu deren Vorfahren auch die Mendelssohns zählen und hat mit viel Glück den Krieg überlebt. Sie arbeiten, schließen Freundschaften und Bekanntschaften in der neu entstehenden Zeitungslandschaft und im Hamburger Geschäftsleben während der Jahre des Wiederaufbaus und sind genaue Beobachter ihrer Zeit.Mit poetischer Zartheit, Subjektivität und zugleich in großen historischen Bögen erzählt die Autorin eine faszinierende Doppelbiographie. Das Buch bietet eine bewegende Liebes- und Lebensgeschichte aus der Kriegs- und Nachkriegszeit bis in die 1990er Jahre.

  • von Kim Hyesoon
    13,90 €

    Die Berliner Rede zur Poesie wird am 11. Juni 2023 von der südkoreanischen Lyrikerin Kim Hyesoon gehalten.Die Berliner Rede zur Poesie 2023 wird die 1955 in Uljin (Provinz Nord-Kyongsang) geborene Kim Hyesoon halten. Sie studierte koreanische Literatur und erlangte in den späten 90er Jahren große Bekanntheit. Ihr literarisches Debüt »Poet`Smoking a Cigarette« erschien 1979. Kims Virtuosität als Dichterin liegt in ihrer Fähigkeit, mit experimenteller Sprache einzigartige poetische Bilder zu schaffen und gleichzeitig ein tiefes Interesse am so genannten weiblichen Schreiben zu bewahren, das in weiblichen Erfahrungen und Seinsweisen wurzelt. Ihre zentralen, in den unkonventionellen Arbeiten verarbeiteten Themen sind sowohl die Emanzipation als auch das Streben nach Freiheit in der koreanischen Gesellschaft. Sie gehört zu den bekanntesten modernen Lyrikerinnen Koreas. Derzeit lehrt sie Kreatives Schreiben am Seoul Institute of the Arts.

  • von Fabian Goppelsröder
    22,00 €

    Kalendergeschichte und Fait Divers als Ausgangspunkt einer grundlegenden Reflexion auf die besondere Medienästhetik kleiner Formen.Vom Werbeslogan bis zur Twitternachricht - Kürze ist der Imperativ unserer Zeit. Die Ästhetik des Schnellen, Ephemeren, Schnappschussartigen hat Konjunktur. Und doch steht sie zugleich in einer langen Tradition.Ausgehend von der besonderen Poetik der Kalendergeschichte Johan Peter Hebels und der Faits Divers Félix Fénéons analysiert Fabian Goppelsröder die spezifische Medienästhetik kleiner Formen. Beide gewinnen ihre besondere Poetik nicht allein aus Zeichenzahlstandards und Seitenbeschränkungen, sondern aus dem Spiel des Kleinen mit dem ihm einbettenden Kontext, aus dem subversiven Umgang mit den Gebrauchs- und Rezeptionsroutinen ihres >massen

  • von Susanne Fritz
    24,00 €

    Wie sehr prägen uns Herkunft und Kindheit? Gibt es ein zweites Leben über die altenErfahrungen hinaus? Eine Spurensuche.Heinrich ist ein kreativer Kopf, erfolgreicher Architekt und Unternehmer. An seinem Zeichentisch entwickelt er zukunftsweisende Ideen. Er stammt aus schwierigen Verhältnissen: Als einziges Kind einer geschiedenen Frau und Angehöriger der deutschen Minderheit wächst er im Armutsviertel einer polnischen Kleinstadt auf. Als die Deutschen im Herbst 1939 einmarschieren, eröffnen sich dem Jugendlichen Aufstiegschancen, die in Kriegseinsatz und russischer Gefangenschaft enden. 1949 gelangt er nach Westdeutschland, wo er eine Familie gründet und ihm eine schwindelerregende Karriere gelingt. Seine ungeliebte Herkunft aber verfolgt ihn über seine Erfolge hinaus.Die Geschichte beginnt mit einem Unfall: Ein großer Spiegel geht zu Bruch. Kurz zuvor hatte der kleine Heinrich seine Zukunft darin erblickt, die nun verloren scheint. Es sei denn, es gelänge, die Scherben wieder zu einem Ganzen zu fügen.Susanne Fritz begibt sich auf die Suche nach dem Vater und verbindet dabei Traum und Erinnerung, Chronik und Fiktion. Es geht um nicht weniger als um das Rätsel Mensch: Was können wir über den anderen wissen, was über uns selbst? Wie sehr prägen uns Herkunft und Kindheit, gibt es ein zweites Leben über die alten Erfahrungen hinaus?

  • von Rocio Lilliana Günther
    34,00 €

    Ästhetische, politische, ethnische und Gender-Aspekte des Tanzes in Vicki Baums Erzählwerk, journalistischen Arbeiten und Reiseberichten.Die Schriftstellerin Vicki Baum symbolisierte den Typus der »Neuen Frau« in der Weimarer Republik, zu deren emanzipiertem, selbst- und körperbewusstem Lebensstil nicht zuletzt der Tanz gehörte. Ihre Erzähltexte, journalistischen Arbeiten und Reiseberichte reflektieren den Tanz inseinen ästhetischen, sozialen, politischen, ethnischen und Gender-Aspekten. Neben tanzhistorischen und -theoretischen Kontexten und Einzelinterpretationen einst vielgelesenerRomane bzw. literarischer Tanzkunstwerke wie »Menschen im Hotel«, »Die Tänze der Ina Raffay«, »Marion«, »Die goldenen Schuhe« und »Liebe und Tod auf Bali« berücksichtigtdie Untersuchung erstmals auch weitgehend unbekannte Texte von und über Vicki Baum in Archivbeständen. Angestrebt wird damit auch die Neubewertung einer Schriftstellerin, die sich selbst als »erstklassige Autorin zweiter Güte« bezeichnet hat.

  • von Alexander Kluge
    22,00 €

    Essays, Interviews und Kurzgeschichten über Heinrich von Kleist, die Kluges Faszination für den preußischen Gewitterkopf zum Ausdruck bringen.Alexander Kluge bezeichnet in einem Gespräch mit Jens Bisky, der eine Biographie über Heinrich von Kleist geschrieben hat, dessen Existenz als »Gewitterleben«. Mit Johann Wolfgang von Goethe könnte man Kleist einen vulkanischen Charakter nennen. Gewitter und Vulkanausbruch sind bedrohliche Ereignisse. Heinrich von Kleist war der Meinung, dass gefährliche Situationen den Menschen anspornen. Kluge hat 1985 den Kleist-Preis erhalten für seinen Film und das Buch »Die Macht der Gefühle«. Er hat eine Rede auf den preußischen Schriftsteller gehalten, Geschichten über ihn geschrieben, Gespräche in seinen Kulturmagazinen im Fernsehen geführt, unter anderem mit Joseph Vogl, Thomas Schmid, Jens Bisky. Kluge hat mit Ferdinand von Schirach über Kleists Geschichte »Der Findling« gesprochen und die Oper »Erdbeben. Träume« von Toshio Hosokawa gefilmt, die von Kleists »Erbeben in Chili« und Fukushima ausgeht. Für diese Oper hat Marcel Beyer das Libretto geschrieben. Mit keinem anderen Schriftsteller ist Alexander Kluge so häufig verglichen worden wie mit Heinrich von Kleist. Der Band »Heinrich von Kleist - ein Gewitterleben« zeigt Kluges Faszination für den preußischen Gewitterkopf.

  • von Klaus Kruger
    28,00 €

    Im Diskurs um figura kristallisieren sich in Mittelalter und Früher Neuzeit vielzählig facettenreiche Vorstellungen von der Medialität bildlicher Figurenevidenz.Entstammt figura als Begriffskategorie der Rhetorik und der biblisch-theologischen Exegese, so ist sie doch zugleich auch den vielfältigen Diskursen um die bildliche Formschaffung aus der Kraft einer figurierenden Imagination verknüpft. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche visuelle und materielle Konkretheit der figuralen Bildlichkeit und ihrer ästhetischen Gestalt zukommt. Mit figura werden gleichsam die medialen Bedingungen und Effekte der bildlichen Evidenz mit all ihren Interferenzen von Repräsentation und Präsenz, dem >Was< und dem >Wie< des Bildes aufgerufen. Diese Evidenz reicht über die Figürlichkeit im Sinn einer gegenständlich fassbaren und motivisch definierten Repräsentation hinaus und hebt auf eine Sinnfülle und Erfahrungsdimension des Dargestellten ab, die sich wesentlich aus der Präsenz seiner bildlichen Erscheinung selbst ergibt und jenseits des ästhetischen Soseins dieser bildnerisch-medialen Ausprägung nicht zu fassen ist. Das facettenreiche Spektrum dieses Diskurses umfasst mittelalterliche Kontroversen um Christi figurale Gegenwart im Bild ebenso wie künstlerische Praktiken der Renaissance, etwa bei Dürer oder Leonardo, oder Entwürfe der imago figurata im Barock.

  • von Vera Maria Marstaller
    39,00 €

    Fotografien sind Gesten des Zeigens. Wie der Finger, der in eine Richtung gestreckt wird, lenken Fotografien Blicke, als sagten sie: Schau mal!Das NS-Regime nutzte fotoillustrierte Zeitschriften als wirkungsvolles Propagandainstrument, das Unterhaltung und ideologische Beeinflussung geschickt miteinander verband. Ein Großteil der Fotos stammte von Mitgliedern der Propagandakompanien. Neben Frontberichten wurden Beiträge aus Politik, Literatur, Musik, Radio und Film, aber auch Leser*innenbriefe, Privatfotos, Benimm- und Beziehungsratschläge veröffentlicht. Zeitschriften konnten gesammelt, ausgetauscht und zwischen Front und Heimat verschickt werden. Sie waren somit das ideale Medium für die Verknüpfung einer weiblich markierten Heimat und einer männlich visualisierten Kriegsfront - und damit auch der zu etablierenden Volksgemeinschaft.Der methodische Zugang der fotografischen Geste erschließt einen neuen Blick auf die Fotoproduktion als wesentlichem Bestandteil der nationalsozialistischen Öffentlichkeit.

  • von Luise Maier
    22,00 €

    Ida möchte sich um keinen Preis binden. Als sie auf Antoine trifft, stellt sie sich den Fragen nach ihrer Herkunft.Ida lässt niemanden so leicht an sich heran. Eher hangelt sie sich von einem Mann zum anderen, lose Bekanntschaften sind ihr wichtiger als tiefgehende Beziehungen, sich an jemanden zubinden, scheint ihr unmöglich. Plötzlich aber wird sie durch ihre Begegnung mit Antoine und seinen beiden Töchtern Agnes und Leïla mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Ausgehend von der Beziehung zu ihnen beginnt sie, sich auf die Suche nach ihrer Herkunft zu machen.Schnell ist sie fasziniert von der Geschichte ihrer lange verstorbenen Großmutter Magdalena, die bislang ein blinder Fleck für sie war. Ida umkreist die Lebensgeschichte ihrer Großmutterwie ein Satellit, verknüpft deren Leben mit ihrem eigenen, ihre Erinnerungen mit Fremderinnerungen.Hat Magdalena die eigene Schwester Anna denunziert, weil sie 1941 ein Verhältnis mit einem französischen Kriegsgefangenen eingegangen ist? Während Idas Nachforschungen tauchen 300 Seiten Briefmaterial auf - alles Liebesbriefe von einem gewissen Clement, adressiert an Magdalena ... Die Denunziantin hatte offenbar selbst ein Verhältnis zu einem Kriegsgefangenen.Zwischen Suchen und Finden, Traum und Wirklichkeit, Erzählen und Erinnern umkreist Luise Maier Fragen nach der eigenen Herkunft, nach den Zusammenhängen von Vergangenheit und Gegenwart.

  • von Jörg Requate
    32,00 €

    Formen von Gewalt und ihre »Sichtbarkeit«.Hinsichtlich der öffentlichen Wahrnehmung von Gewalt haben die (Massen-)Medien in der Regel eine Schlüsselrolle gespielt. Gewalt wurde von ihnen sehr unterschiedlich thematisiert und bewertet: Manche Formen von Gewalt, etwa solche in Familien, in der Kirche, im Sport oder in Erziehungseinrichtungen, wurden erst spät aufgegriffen und skandalisiert, andere, etwa der Rechtsterrorismus, nur eingeschränkt erfasst. Die Beiträge des Bandes gehen den medialen Dynamiken der Gewaltdarstellung anhand von Fallbeispielen aus Deutschland und anderen Ländern nach.Aus dem Inhalt:Barbara Manthe: Die unsichtbare Geschichte des Rechtsterrorismus. Zur Medialisierung und Repräsentation rechtsterroristischer Gewalt in der Bundesrepublik der frühen 1980er JahreCarina Gabriel-Kinz: Satirische Darstellungen sexualisierter Gewalt in kirchlichen Einrichtungen und ihre Auswirkungen auf die öffentliche Debatte in Deutschland und Frankreich (2010-2020)Annelie Ramsbrock: Öffentlichkeit hinter Gittern. Strafvollzug, Medien und Politik in Westdeutschland (1954-1973) Annette Vowinckel: Tote zeigen. Konjunkturen der Gewaltfotografie im 19. und 20. Jahrhundert

  • von Gerhard Lohse
    26,00 €

    Die »Entdeckung des Geistes« und ein waches politisches Urteil, eine Wissenschaft, die sich nicht korrumpieren ließ und ein Wissenschaftler, der kein Stubengelehrter war.»Ein Gelehrter, der ein Weltmann war, ein Professor, der nie ins Fachsimpeln geriet« (Hans-Georg Gadamer), ein Klassischer Philologe, der etwas von moderner Dichtung und Kunst verstand, ein Wissenschaftler der amüsant sein konnte. Dreißig Jahre lang wirkte Bruno Snell an der Universität Hamburg als Gräzist. Er war ihr Rektor von 1951-1953. Wenn es nach 1945 gelang, das internationale Ansehen der deutschen Wissenschaft wieder herzustellen, war es auch ihm als einem ihrer prominentesten Vertreter zu verdanken. In seiner »Entdeckung des Geistes« ging es Snell um die Darstellung eines bei den Griechen einsetzenden Entwicklungsprozesses, in dessen Verlauf der Mensch seiner selbst gewisser wird. Diesen geistesgeschichtlichen Prozess von einem »noch nicht« zu einem »nicht mehr«, in dem Verlorenes und neu Gewonnenes, das Wirkungsvermögen des Bildlichen und die zunehmende begriffliche Schärfe einander gegenübertreten, verfolgte Snell anhand genauer sprachlicher Untersuchungen. Der Weg führt vom Homerischen Epos zur Entdeckung der Individualität und der selbstverantwortlichen Entscheidung in der Tragödie des Aischylos, er führt zur Philosophie und zur demokratischen Staatsform in Athen. Und er endet dort nicht, er führt nach Europa.Das von Bruno Snell (1896-1986) hinterlassene Werk stellt ein repräsentatives Dokument seiner Wissenschaft dar. Es repräsentiert zugleich aber auch seine Zeit, die er mit einem »wachen Verständnis für die Politik« mitzugestalten suchte und sein Bemühen, der kommunikativen Vernunft in einer demokratischen Gesellschaft Geltung zu verschaffen.

  • von Daniela Danz
    20,00 €

    Daniela Danz` Essays spüren in einer hochpoetischen und luziden Sprache dem eigenen Schreiben und dem Schreiben der anderen nach.Schreiben, das bedeutet für Daniela Danz, nicht im Zweidimensionalen stehen zu bleiben, sondern vielmehr das Aussetzen der Sprache im Gelände. In mehreren Essays - darunter Poetikvorlesungen, Preisreden, aber auch eine Kanzelrede - hinterfragt sie die Voraussetzungen ihrer eigenen Dichtung, mit der sie sich den weißen Flecken, den nicht kartographierten Stellen anzunähern versucht. Auf diesem Weg ist sie nicht alleine, insbesondere ihr Dialog mit Friedrich Hölderlin lässt die Unwegbarkeiten und das Fremde, die Wildnis, die Spannungen und Risse unserer Zeit genauer in den Blick nehmen: Nichts ersetzt den Blick ins Gelände.In Daniela Danz` Essays zeigt sich, dass ihr Nachdenken über das eigene Dichten immer auch eine Auseinandersetzung mit der Tradition ist, dass ihre Beschäftigung mit anderen Autorinnen und Autoren immer auch zur Reflexion des eigenen Schreibens führt.

  • von Abram de Swaan
    26,00 €

    Über die Erfolge der Frauenemanzipation und die Abwehrreaktionen.Das weltweite Bildungsniveau ist im letzten halben Jahrhundert rasant gestiegen, insbesondere bei Mädchen und jungen Frauen. Das hat auch die Beziehungen zwischen Mann und Frau verändert. Frauen heiraten später, bekommen weniger Kinder, arbeiten länger und verdienen mehr.Dieser Zugewinn an Wissen, Einkommen und auch Macht ist für viele Männer schwer zu ertragen. Abram de Swaan zufolge führt dieses relative Schwinden der männlichen Dominanz zu sozialen und psychologischen Spannungen, die auf die Verletzung des männlichen Ehrgefühls zurückzuführen sind: eine kollektive und individuelle narzisstische Kränkung.Der Autor sieht den Aufstieg der extremen Rechten, des christlichen Fundamentalismus und des Dschihadismus als Reaktion auf die weltweite Emanzipation der Frauen, die offenbar von vielen Männern als bedrohlich wahrgenommen wird. Werden diese Bewegungen fortbestehen, oder sind sie ein letztes Aufbäumen des im Untergang befindlichen Patriarchats?

  • von Eva Seemann
    45,00 €

    Wozu brauchten Fürsten »Zwerge« und was taten diese Kleinwüchsigen an einem Hof? Eva Seemann widmet diesem fast vergessenen Hofamt erstmals eine eigene Studie.An den Fürstenhöfen der Frühen Neuzeit waren »Hofzwerge« weit verbreitet. Was aus heutiger Perspektive befremdlich erscheinen mag, war an vielen Höfen bis weit ins 18. Jahrhundert fest etabliert: Sich mit einem oder mehreren »Zwergen« zu umgeben, gehörte für Fürsten und Adlige in ganz Europa zu den Ansprüchen an eine standesgemäße Hofhaltung. Kleinwüchsige Menschen bekleideten als »Kammerzwerge« nicht selten ein eigenes Hofamt, fungierten als Leibdiener, Unterhalter, Spielgefährten, Boten und Vertraute und konnten bisweilen zu einflussreichen Persönlichkeiten werden.Eva Seemann untersucht dieses bisher wenig beachtete Phänomen anhand der deutschen Höfe erstmals in einer eigenen Studie. An der Schnittstelle von Hofgeschichte und Disability History werden so Fragen nach Zugehörigkeit und Ausgrenzung sowie der ambivalente Umgang der frühneuzeitlichen Gesellschaft mit körperlicher Andersheit problematisiert. Auf breiter Quellenbasis und in akteurszentrierter und praxeologischer Perspektive fragt sie nach der Bedeutung dieses Hofamtes für das Funktionieren des frühneuzeitlichen Fürstenhofes, aber auch nach den Lebensbedingungen und Handlungsräumen der oftmals zu Unrecht bemitleideten Kleinwüchsigen am Hof.

  • von Dirk Niefanger
    34,00 €

    Diversität ist der Schlüssel zu Lessings literarischem Werk - nicht Mitleid und Toleranz.Die Kanonisierung einiger weniger Texte führte zu einem einseitigen Lessing-Bild, doch Lessings umfangreiches OEuvre stellt sich vielgestaltiger - >diverser< - dar. Dirk Niefanger analysiert daher unterschiedliche soziale Milieus, Genderformationen, Ethnien und Religionen in Lessings gesamten literarischen Werk. Damit werden die ideengeschichtlichen und biographischen Darstellungen durch eine umfassende kulturgeschichtliche Studie poetischer Texte ergänzt. Niefangers essayistisch angelegte Monographie bietet nicht nur neue Lektüren bekannter Werke, wie einiger »Fabeln«, »Nathan der Weise«, »Emilia Galotti« oder »Minna von Barnhelm«, sondern geht auch auf eine Vielzahl von der Forschung bislang wenig beachteter Texte und Textgruppen des Autors (etwa der Prosa- und Verserzählungen) ein.

  • von Hubert Hoing
    34,00 €

    Die mittelalterlichen Urkunden der Stadt Rinteln, erstmals in edierter Form.Die Stadt Rinteln ist eine planmäßige Gründung von Adolf IV., Graf zu Holstein-Schaumburg (1224-1239). Fassbar wird dieser Vorgang, als der Graf 1235 dem dort bestehenden Frauenkloster die Vogtei und 1238 die Kirche in civitate Renthene samt umfangreichem Grundbesitz überließ. Den Höhepunkt erreichte die Gründung mit der Verleihung des Lippischen Stadtrechts im Jahr 1239. Auch in der Folgezeit wird die Entwicklung der Stadt durch den Landesherrn gefördert. Innerstädtisch regeln der Rat und Richter die Belange der städtischen Bürger und die Beziehungen zur Nachbarschaft. Dies alles findet seinen Niederschlag in den schriftlichen Zeugnissen, die heute im Stadtarchiv verwahrt werden.Diese Urkunden stehen im Mittelpunkt der vorliegenden Edition. Der vorliegende Band enthält die Überlieferung der städtischen Gremien und Bürger aus dem Stadtarchiv und die Rintelensia des Nieders. Landesarchivs, Abt. Bückeburg. Ergänzt werden diese Quellen um einige Urkunden, die aus Rinteln stammen oder Rinteln betreffen, jedoch in benachbarten staatlichen oder kommunalen Archiven verwahrt werden. Damit schließt es an das 1982 erschienene Urkundenbuch des Klosters Rinteln an. Die Quellen sind in der Regel buchstabengetreu wiedergegeben; lateinische Urkunden wurden um eine deutsche Übersetzung ergänzt.

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