Über AchtklässlerInnen entdecken einen Zugang zu Wundererzählungen
Im Sommersemester 2008 wurde die Forschungswerkstatt der Universität Kassel ¿Theologische Gespräche mit Jugendlichen¿, unter der Leitung von Petra FreudenbergerLötz (Herausgeberin dieser Reihe) und Annike Reiß, ins Leben gerufen. Im vorliegenden Band liefert die Autorin einen detaillierten Einblick in ihre Unterrichtstätigkeit an der Offenen Schule Waldau, wo im Rahmen der Forschungswerkstatt eine Gruppe von sechs AchtklässlerInnen unterrichtet wurde.
Das Theologisieren als Unterrichtsform fördert das eigenständige theologische Denken. Jugendliche können durch das Theologisieren lernen, wie man einen eigenen Standpunkt zu einer bestimmten Thematik entwickelt und diesen in Diskursen vertritt. Da das Theologisieren mit Jugendlichen kaum erforscht ist, steht die Frage im Raum, was man beim Führen von Theologischen Gesprächen mit Jugendlichen beachten sollte?
Als Thema für den ersten Durchlauf der Forschungswerkstatt wurden die Wundererzählungen gewählt. Die Wunderthematik ist ein schwer zugängliches Themengebiet für Jugendliche, weshalb sie im Religionsunterricht oft gemieden wird. Doch die Wunder Jesu sind ein entscheidender Bestandteil des Religionsunterrichts, wenn es darum gehen soll eigene Fragen über Gott und das Weltverständnis zu entwickeln. Insofern bestand der Forschungsschwerpunkt in der Frage, wie Jugendliche mit Hilfe des Theologisierens eigene Zugänge zu Wundererzählungen finden könnten? Johannes: ¿Äh, ich dachte halt immer, es gibt zwei Seiten, einmal die wissenschaftliche und einmal die religiöse. Die Wissenschaft sagt, ähm, ja ¿, das waren halt Tatsachen oder es war überhaupt nicht da. Die Religiöse sagt, ähm Gott war das. Aber ich habe jetzt nicht gewusst, dass es auch unter der Wissenschaft so ähm viele Theorien gibt.¿
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