Über "Alles für den Club!"
Fußball fasziniert hunderte Millionen von Menschen weltweit. In den vergangenen Jahren ist Fußball zu einem Event geworden. Es ist heutzutage ¿in¿ und ¿hipp¿, ins Stadion zu gehen. Jedes Wochenende fasziniert das Treiben in und um die Stadien Millionen von Fans in Deutschland. Nach seiner Außenseiterrolle in den 1980er und 1990er Jahren ist Fußball seit einigen Jahren in der Mitte der Gesellschaft und der medialen Aufmerksamkeit angekommen! Betrachtet man allerdings die öffentliche Wahrnehmung etwas differenzierter, so finden sich seit geraumer Zeit im Zusammenhang mit Fußballereignissen immer öfter auch Berichterstattungen und Studien, die von einer zunehmenden Gewaltbereitschaft von Fußballfans ausgehen. Dabei werden fälschlicherweise immer wieder die in ihren Ursprüngen und Intentionen völlig unterschiedlichen Phänomene der ¿Hooligans¿ und ¿Ultras¿ ¿in einen Topf geworfen¿.
Für die meisten Ultras stellen der Fußball und die Betätigung für ihren Verein den Mittelpunkt ihres Lebens dar. Die Ultraszene ist eine vielschichtige subkulturelle Szene, die sich nicht nur durch gemeinhin sichtbare gewaltaffine Erscheinungsformen rund um das Stadion zeigt, sondern die auch durchgängig mit komplexen sozio-kulturellen Verflechtungen, wie beispielsweise der Auflehnung gegen tradierte Normen und Konventionen, durchdrungen ist. Ultras stehen ständig im Spagat zwischen einer gewaltbereiten Jugendkultur und einem erlebnis- und fußballbegeisterten Cliquenphänomen. Dabei gerät zu oft ihre sozio-kulturelle Funktion zwischen einem jugendlichen Freizeitphänomen, Werte- und Freundschaftsverbund, Abenteuerlust und Rebellion, in Vergessenheit.
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