Über Annette von Droste-Hülshoff. Dichterin zwischen den Feuern
"Denn in hundert Jahren möcht' ich gelesen werden ...", notiert sie selbstbewusst mit Blick auf ihren Nachruhm: Annette von Droste-Hülshoff die wohl bedeutendste deutschsprachige Dichterin des 19. Jahrhunderts. Als Siebenmonatskind kommt sie auf einer westfälischen Wasserburg zur Welt, kaum lebensfähig. Aber Annette kämpft. Auch wenn sie kränklich bleibt, ziehen sich Stärke und Vitalität wie ein roter Faden durch ihre Biografie. Früh zeigt sich ihre große Begabung: Sie ist hochmusikalisch, zudem formuliert Annette von Droste-Hülshoff bereits mit fünf Jahren druckreife Gedichte. In einer Epoche voller Brüche steht sie zeitlebens in Konflikt mit der Konvention, zwischen Gehorsam und Auflehnung. Annette von Droste-Hülshoff erlebt so manche Schwärmerei und unerfüllte Liebe in ihrem Leben. Ihre Freundschaft zu dem 17 Jahre jüngeren Levin Schücking gerät zunehmend zu einer funkensprühenden "Liebesfreundschaft". Doch kommt es zur Trennung der beiden. Aber Annette zerbricht daran keineswegs. Im Gegenteil, sie zieht sich auf ihr Kanapee zurück und schreibt weiter: meisterhafte Verse. Maria Regina Kaiser zeichnet mit ihrem biografischen Roman ein facettenreiches Porträt einer vitalen, gleichermaßen hochsensiblen Frau, einer großen Poetin, deren zeitlose Zeilen auch noch heute mitten ins Herz gehen.
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