Über Ansichten der Freien Hansestadt Lübeck und ihrer Umgebungen
Heinrich Christian Zietz (1769 - 1834) war ein evangelischer Pastor und Topograph. Die Bedeutung von Zietz liegt nicht so sehr in seiner Tätigkeit als evangelischer Geistlicher. Er engagierte sich seit 1796 in der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit im Rahmen seiner Interessen als Bibliothekar und als Archivar und trug zur Erfassung und Erschließung der Bestände der Gesellschaft bei. Gemeinsam mit dem damaligen Ratssekretär und späteren Bürgermeister Karl Ludwig Roeck machte er sich 1818 für Bewahrung und Sammlung von mittelalterlicher Kunst in Lübeck stark, die so aus den baufälligen Nebenkirchen vor deren Abbruch geborgen und der Nachwelt erhalten wurden.Als Autor legte er in der Phase der Restauration nach der Franzosenzeit eine umfassende Beschreibung Lübecks um 1820 unter dem Titel "Ansichten der Freien Hansestadt Lübeck und ihrer Umgebungen" vor, die mit 16 Kupferstichen nach Vorlagen von Anton Radl ausgestattet war. Das Werk ist noch heute eine der wesentlichen Quellen für Zustand und Verfassung Lübecks zum Ende des ersten Quartals des 19. Jahrhunderts. Bemerkenswert für die damalige Zeit ist der angefügte Statistikteil seiner Arbeit, der das Bemühen um eine Bestandsaufnahme für einen Neuanfang unterstreicht. Unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1822.
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