Über Arthur Schnitzler und "Das weite Land". Dichter und Seelenkenner
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Arthur Schnitzler als Psychologe, Sprache: Deutsch, Abstract: Arthur Schnitzler war nicht nur ein Arzt, sondern gleichzeitig ein hervorragender Dichter des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Mit den Tabuthemen jener Zeit, wie beispielsweise sexuelle Lust und Tod, die in seinen literarischen Werken eine tragende Rolle spielen, stieß er oftmals auf Kritik und wurde unverzüglich zum Skandalschreiber. Das besondere an seinen Werken ist die psychoanalytische Note und seine immer wieder auftauchende gesellschaftskritische Erörterung des menschlichen Seelenlebens.
In Anbetracht dessen hat sich folgende Forschungsfrage ergeben: Inwieweit stellt das literarische Werk von Arthur Schnitzler ¿Das weite Land¿ ein Pendant zur Psychoanalyse nach Sigmund Freud dar?
Um der Forschungsfrage nachgehen zu können, werden einleitend autobiographische Angaben zur Person und zum Leben Arthur Schnitzlers zusammengetragen. Im Anschluss daran wird die Beziehung zwischen ihm und Sigmund Freud erörtert (Kap. 2). In Kapitel 3 werden der psychische Apparat und die Trieblehre, als zwei Teilgebiete der Psychoanalyse, erläutert. Der Hauptteil gestaltet sich wie folgt: Für ein besseres Verständnis wird vorerst der Inhalt der Tragikomödie zusammengefasst. Anschließend werden die fünf Akte des literarischen Werkes einzeln betrachtet und ausgewählte Dialoge in Hinblick auf die Trieblehre und dem psychischen Apparat nach Freud analysiert und interpretiert (Kap. 4). Das Fazit enthält einen Überblick der zentralen Aussagen und Ergebnisse der Analyse (Kap. 5).
Zur Bearbeitung des Themas wurde vor allem einschlägige Fachliteratur verwendet. Hierunter fallen: ¿Arthur Schnitzler im Lichte seiner Briefe und Tagebücher.¿ von Irène Lindgren (1993), ¿Arthur Schnitzler Lieben Träumen Sterben.¿ von Ulrich Weinzierl (1998) und ¿Arthur Schnitzler als Psycholog.¿ von Theodor Reik (1993).
In der folgenden Analyse werden von der Autorin der vorliegenden Arbeit selbst ausgewählte Dialogabschnitte betrachtet. Der Interpretation unterliegen eigenständig herausgearbeitete Deutungsmuster, die eng mit der Trieblehre und dem Konzept des psychischen Apparates nach Freud verknüpft sind und die Argumentationslinie bekräftigen sollen. Dementsprechend muss darauf hingewiesen werden, dass die individuelle Lesart nur eine von vielen Möglichkeiten darstellt.
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