Über Auf den Wellen reiten von Kattowitz nach Köln
Das Leben von Maria aus Kattowitz beschreibt die Geschichte vom Deutschen Kaiserreich bis zur Bundesrepublik Deutschland. Die Zeit beginnt mit Hans Heinrich Fürst von Pless XV., reichstem Fürst im deutschen Kaiserreich, Herr über die Kohlereviere in Ober-und Niederschlesien. Seine Frau, Fürstin Daisy von Pless, Engländerin, wird für das Mädchen Maria Vorbild an Eleganz und Auftreten.
Maria heiratet Kurt, Major der Reserve und Berginspektor beim Fürsten in Kattowitz und Waldenburg. Kurt stirbt in Folge des Ersten Weltkriegs. Otto, Bergwerksdirektor, wird zweiter Ehemann. Brigitte und Ursula aus erster Ehe und Helga aus zweiter Ehe wachsen in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus auf. Der fürstentreue Otto wird 1933 Mitglied der NSDAP und ist als Generalbergwerksdirektor zuständig für die Förderung von Steinkohle. Der Fürst, der die oberschlesischen Bergwerke nach einer Volksabstimmung 1922 an Polen verliert, hat seine niederschlesischen Gruben in die Waldenburger Bergwerks-AG überführt. Sie wird 1933 verstaatlicht.
Maria und Otto leben gut im Nationalsozialismus bis zum Zweiten Weltkrieg. Mit der Flucht Anfang 1945 lässt Maria ihr gutbürgerliches Leben hinter sich. Sie kommt in Thale/Harz, amerikanische Besatzungszone, beim Großvater an und flüchtet mit Helga vor den Russen zu Tochter Brigitte nach Lichtenfels/Oberfranken in die amerikanische Zone. Otto trifft vier Wochen später in Thale ein, wird denunziert und in das russische Speziallager Nr. 1 Mühlberg/Sachsen gebracht, wo er Anfang 1947 stirbt. Maria erfährt von Ottos Tod nach Auflassung des Lagers im August 1948.
Marias Plan, nach Chile auszuwandern, scheitert wie der Versuch, Helga in der Modebranche von Konstanz zu etablieren. Maria zieht zu Brigitte nach Bonn, weiter nach Köln in die Nähe von Helga. Maria überlebt Otto um 32 Jahre.
Marias Lebensgeschichte wird von der Enkelin Kati erzählt, die eigene Überlegungen in den Erzählstoff webt.
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