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Bücher von Albert M. Debrunner

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  • von Albert M. Debrunner
    32,00 €

    In Zürich kannte man ihn als omni präsenten Pressezeichner; über drei Jahrzehnte hinweg begleitete er das kulturelle und politische Leben der Stadt. Eine schmale, unauffällige Erscheinung, meist mit Basken- oder Schiebermütze auf dem Kopf, saß er abseits in einem Beobachterwinkel, auf seinen Knien ein kleines Zeichenbrett, den Stift in der Hand. Doch er war mehr als die Randfigur, als der er bei diesen Gelegenheiten erschien.Wladimir Sagalowitz (1898-1969), genannt Sagal, war im belarussischen Witebsk zur Welt gekommen. Schon bald zog es seine Eltern nach Westen; vor dem Ersten Weltkrieg lebten sie in Wiesbaden, in den 1920er Jahren in Paris. Dort erfuhr auch ihr Sohn Wladimir seine künstlerischen Prägungen. Die Nationalsozialisten machen aus ihm allerdings einen Flüchtling; auf dramatische Weise fand er schließlich Rettung in der Schweiz. Dort entfaltete er eine vielfältige künstlerische Tätigkeit, in der die Arbeit für die Presse nur den brotberuflichen Aspekt ausmachte. Daneben war er auch als Maler und Grafiker aktiv - als Radierer darf er als ein Meister gelten. Gleiches trifft auch auf den Porträtisten zu, der Sagal im besonderen Sinne war. Seine Auffassungs gabe war rasch und psychologisch tief gründend, sein Zeichenstift nicht minder. So viele Prominente er dabei auch festhielt - seine Liebe galt den «jüdischen Köpfen», jenen schicksalsvollen Gesichtern, die wie kaum andere das Signum des 20. Jahrhunderts tragen. Im Buch enthalten sind Abbildungen von Ernest Bloch, Marc Chagall, Hermann Kesten, Molly Picon, Alfred Polgar und anderen. Den 44 Porträts wird jeweils ein biografischer Text gegenübergestellt, der verrät, inwelchem Kontext Sagals Zeichnung entstanden ist.

  • von Albert M. Debrunner
    35,00 €

    Ernst Stadler (1883-1914) verkörperte in seinem kurzen Leben ein geistiges Europa, das seiner Zeit weit voraus war. In Colmar als Kind deutscher Eltern geboren, fühlte er sich schon früh zur französischen Literatur hingezogen und dachte republikanisch. Nach Studienjahren in München und Strassburg ging er nach England und arbeitete in Oxford an seiner Habilitation über Wielands Shakespeare-Übersetzungen. Anschließend wurde er Dozent an der Universität Brüssel, wo er deutsche Philologie lehrte und französische Literatur übersetzte. Mit seinem eigenen lyrischen Schaffen schloss er sich dem international gesinnten Kreis um die expressionistische Zeitschrift «Aktion» an. Nach den Schüssen von Sarajewo erlebte Stadler dann allerdings die Fatalität des alten Europa am eigenen Leib: Da er aus Standesrücksichten Offizier geworden war, musste er bereits am ersten Mobilisierungstag als Reserveleutnant einrücken; nach drei Monaten fiel er in der Schlacht um Ypern auf belgischem Boden. Geblieben ist von diesem zu kurzen Leben ein schmales lyrisches Werk, das bis heute zum Kernbestand des frühen Expressionismus zählt. Nach den symbolistischen Anfängen des ersten, von Stadler selbst bald verworfenen Gedichtbandes «Präludien» (1904), schlug er gänzlich neue Wege ein. Mit frei-rhythmischen Langzeilen-Gedichten und der Vitalität seiner Bilder sprengte er das Korsett des gebundenen Verses, ohne dem klischeehaften «Oh Mensch»-Pathos zu verfallen, das die Wahrnehmung des Expressionismus heute erschwert. In seinem Band «Aufbruch» (1914) steht die Ahnung einer nahen Apokalypse hart neben glühender Daseinshoffnung - darin der Kunst Ludwig Meidners verwandt, von dem Stadler damals ein Bild zu erwerben versuchte. Albert M. Debrunner füllt mit Stadlers Biographie erneut eine große Lücke der Literaturgeschichtsschreibung. Wie bereits die erfolgreiche Hermann Kesten-Biographie (NIMBUS 2017), ist auch dieses neue Werk auf ebenso spannende wie kenntnisreiche Weise erzählt. In souveräner Disposition des umfangreichen Quellenmaterials zeichnet Debrunner die wenig bekannten Lebensumstände des Dichters nach und entwirft das Panorama einer ganzen Epoche. In einer Zeit, da Europa an sich selber zweifelt, ist dies ein wichtiges Buch.

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