von Anny von Panhuys
7,00 €
Mit Spannung und freudiger Erwartung schaut Gutsherr Ferdinand von Arnsdorf dem Besuch des schwerreichen jungen Fabrikanten Fred Ulrich entgegen. Dessen Interesse für Tochter Inge ist die Rettung für das schwer verschuldete Gut. Inge findet nichts dabei, den sicher erwarteten Antrag Ulrichs anzunehmen, obwohl sie ihn nicht liebt. Ihrer Kusine Waltraut, die als Waise bei den Arnsdorfs aufgewachsen ist, treibt die anstehende Verlobung die Tränen in die Augen. Wenn auch Fred Ulrich, den sie heimlich liebt, sie nicht beachtet, soll er doch wenigstens eine Frau bekommen, deren Herz ihm wirklich gehört. Doch Ulrich hört in der Bibliothek ein Gespräch Inges mit ihrer Mutter, das ihm deutlich macht: Für Inge geht es um des Guts willen nur um sein Geld. Um sich an ihr zu rächen, verlobt er sich aus Trotz mit Waltraut. Das sensible Mädchen kann sein Glück nicht fassen, auch wenn ihr Bräutigam eigenartig zurückhaltend ist. Nur Inge weiß, dass der Antrag eigentlich ihr gegolten hat. Eifersüchtig und neidisch auf den Schmuck, den Fred Waltraut geschenkt hat, bricht eines Abends die ganze Wahrheit aus ihr heraus. Am nächsten Tag fährt Waltraut zu Fred. Obwohl ihr Herz zu zerbrechen droht, löst sie mit ruhiger Stimme das Verlöbnis. Sie glaubt an echte Liebe und nicht an eine Heirat aus Rache. Als sie fortgeht, lässt sie einen sehr nachdenklichen und tief getroffenen Ulrich zurück.Darf man auch ohne Liebe heiraten, wenn das die Rettung für ein geliebtes Zuhause ist? Oder soll man, um die Liebe nicht zu verraten, auf eine solche Ehe verzichten? Tief bewegend erzählt der Roman, wie sich zwei junge Mädchen jeweils für einen der beiden Wege entscheiden. Erst das Unglück, dass ihre Entscheidung über sie bringt, enthält ihr wahres Glück.Anny Freifrau von Panhuys (1879 – nach 1941) ist eine deutsche Unterhaltungsschriftstellerin in der Tradition von Nataly von Eschstruth, Hedwig Courths-Maler und Helene Butenschön ("Fr. Lehne"), die etwa 100 Romane geschrieben hat und auch als Schauspielerin tätig war. Geboren wurde sie am 27. März 1879 als Tochter des Dachdeckermeisters, Dachpappenfabrikanten und Gelegenheitsdichters Ignaz Umouaft in Eberswalde. Durch ihre Adelsheirat wurde sie Freifrau. Panhuys begann um 1915, meist mehrere Romane pro Jahr zu veröffentlichen und war bis zu Beginn der vierziger Jahre literarisch aktiv. 1931 kehrte sie wieder nach Eberswalde zurück, wo sie in der Grabowstraße 28 wohnte. Ihr genaues Todesdatum konnte nicht ermittelt werden. Ihre Bücher wurden auch nach ihrem Tod noch immer wieder neu aufgelegt – vor allem in den fünfziger und sechziger Jahren – und teils auch ins Niederländische übersetzt. Während die Romane der älteren Nataly von Eschstruth vornehmlich im gehobenen Adelsmilieu spielen, ist Anny von Panhuys‘ Hauptthema der Niedergang und Bedeutungsverlust des (in ihren Büchern meist verarmten) Adels und sein Streben nach Anschluss an die neue bürgerliche Welt.