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  • von Erhard Roy Wiehn
    19,80 €

  • von Erhard Roy Wiehn
    19,80 €

  • von Erhard Roy Wiehn
    19,80 €

  • von Erhard Roy Wiehn
    19,80 €

    Kaddisch in Estland: Am 3. September 1943 kommt eine neue "Aktion", Benjamin Anolik kann mit viel Glück dem Tod entkommen, durchlebt und durchleidet dann verschiedene Ar-beitslager in Estland, trifft im Lager Kloga sogar seinen Vater wieder, der jedoch das Kriegsende nicht erlebt und ebenso wie seine Mutter erschossen wird. Benjamin und sein Bruder Nisja überleben: "Soldaten der Roten Armee gaben uns etwas zu essen und anzuziehen. Wir waren frei. Unsere Befreier gaben uns unsere Menschenwürde zurück. Es war der 24. September 1944. Unsere Familie und das alte große jüdische Wilna, das 'Jerusalem der Diaspora', wird es jedoch nie wieder geben." (hier S. 52) Einige Porträts von Judenrettern - "Gerechte unter den Völkern" - runden diese bewegenden Überlebens- und Nichtüberlebensgeschichten ab.Kaddisch in Lettland: Juden lebten seit dem 16. Jahrhundert in Kurland (Süden) und Livland (Norden), Landschaften des späteren und heutigen Lettland. Anfang des 20. Jahrhunderts waren es ca. 200.000 Menschen, ca. 5% der Gesamtbevölkerung, teilautonom, bis 1941 sollen es noch ca. 100.000 gewesen sein, davon ca. 40.000 in Riga, die anderen vor allem in Dwinsk und Liepaja (Libau). Von 1918 bis 1940 war Lettland ein unabhängiger Staat und ist es wieder seit 1991. Von den ca. 94.000 Juden im Jahre 1935 in Lettland konnten ca. 15.000 in die Sowjetunion fliehen, von den verbliebenen ca. 79.000 sollen insgesamt nicht mehr als höchstens etwa 3.000 überlebt haben, davon ca. 1.000 die deutsche Besatzung im Lande, ca. 150 die deutschen Lager, einige Dutzend als Partisanen, der Rest irgendwie.Kaddisch in Litauen: Jüdisches Leben in Litauen begann in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts und wurde nach einer wechselhaften, aber alles in allem unvergleichlich kreativen Zeit von rund 600 Jahren innerhalb von nur drei Jahren durch Deutsche fast restlos vernichtet. Mit 94% liegt der Prozentsatz ermordeter Juden im Vergleich zu allen deutschbesetzten Ge-bieten einschließlich des deutschen Reiches selbst in Litauen bei weitem am höchsten.

  • von Erhard Roy Wiehn
    39,80 €

  • von Erhard Roy Wiehn
    24,80 €

  • von Erhard Roy Wiehn
    29,80 €

  • von Erhard Roy Wiehn
    49,80 €

  • von Erhard Roy Wiehn
    19,80 €

  • von Erhard Roy Wiehn & Anita Hajut
    29,80 €

  • von Erhard Roy Wiehn
    19,43 €

  • von Erhard Roy Wiehn
    29,80 €

    Im vorliegenden Sammelband wollte ich einmal meine wichtigsten pro-israelischen Aktivitäten zusammenstellen, wie sie mir seit 1958 und bis heute gelungen sind; denn Israel war 1958 für mich gewissermaßen "Liebe auf den ersten Blick" und ist dies bis heute geblieben, über 64 Jahre, mehr als ein halbes Leben, wovon ich absolut nichts bereue. Im Gegenteil sind meine Aktivitäten für Israel - darunter mehr und mehr meine Edition Schoáh & Judaica - ins Zent-rum des Sinnes meines Lebens gerückt; denn ich bin überzeugt, dass mir hiermit etwas gelungen ist, das mich überdauern wird.Schalom Israel: So bleibt gegen Ende meiner Editionsarbeiten (die ich natürlich so lange wie irgend möglich fortsetzen möchte), vor allem das Gefühl größter Dankbarkeit, dass der Himmel mich auf diesem Weg bis zum heutigen Tag geleitet hat, an dem ich diese Worte niederschreibe.

  • von Erhard Roy Wiehn
    24,80 €

    Inhalt Erhard Roy Wiehn: Extremes jüdisches Überleben German Konradowitsch Abraham: Unter rotem Nordlicht (2014) Margit Bartfeld-Feller: Am östlichen Fenster in Sibirien (2002) Jehudas Beiles: Dem Massengrab entkommen in Litauen (2010) Dawid Budnik u. J. Kaper: Exhumierer in Kiew Babij Jar (1993/2018) Desider David Fischer: Bunkerblätter in Bratislava (2017) Matei Gall: Finsternis - Ein Lebenslauf in Rumänien (1999) Mirjam Korber: Aus Rumänien deportiert in Transnistrien (1993/2014) 53 Geza Kornis: Überlebt durch Solidarität (2004) Erika Kounio-Amariglio: Damit es die ganze Welt erfährt (1996/2003) Baruch Milch: Durch die Hölle des NS-Terrors in Galizien (2019) Therese Müller: Als junge ungarische Jüdin im Holocaust (2014) Felix Hermann Oestreicher: Tagebuch in Bergen-Belsen (2000/2020) .Rachela Zelmanowicz Olewski: Weinen hier verboten (2018) Eitan Porat: Stimme der toten Kinder nach Auschwitz (1996) Zvi Sohar: Aus der Finsternis zum Licht (2012) Zwi Helmut Steinitz: Als Junge durch d. Hölle d. Holocaust (2006) Noah Stern: Zehnjährig in der Slowakei überlebt (2013) Jacques Stroumsa: Geiger aus Thessaloniki in Auschwitz (1993) Lili Chuwis Thau: Versuche zu überleben in Galizien (2016) Margot Wicki-Schwarzschild: Auschwitz entkommen (2011/17) ....... 118 Jacques Zwieback: Im rumänischen Todeszug von Iasi 1941 (2003)

  • von Erhard Roy Wiehn & Arkadius Scheinker
    19,80 €

    Aus dem Vorwort von Heiko HaumannJede Erinnerung ist wichtig und notwendigHerrn Arkadius Scheinker habe ich kennengelernt, als ich mit einer Gruppe von Studierenden der Universität Basel in Lörrach ein Projekt durchgeführt habe, jüdische Emigrantinnen und Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion nach ihrem Schicksal zu befragen. Von Frau Katja Nudelman erfuhr ich dann, dass Herr Arkadius Scheinker ihr seine Erinnerungen an Riga während der Zeit des Nationalsozialismus berichte und sie diese aufschreibe. So entstand die Idee, dieses Zeugnis zu veröffentlichen.Herr Scheinker erzählt eindrucksvoll vom Leben in Riga unter der deutschen Besatzung, von seinen Eltern, Geschwistern, Verwandten, Freunden und Bekannten. Wir sehen die Welt vor uns, die vernichtet wurde.Prof. Dr. Heiko Haumann lehrt Osteuropäische und Neuere Allgemeine Geschichte am Historischen Seminar der Universität Basel / Schweiz.

  • von Erhard Roy Wiehn
    24,80 €

    Die Lager Gurs und Rivesaltes als Vorstationen von AuschwitzJe weiter die Ereignisse der Holocaust-Schoáh, der Holocaust-Katastrophe, der Katastrophe der Katastrophen, sich zeitlich zu entfernen und in der Vergangenheit zu entschwinden scheinen, desto näher rücken sie in die Gegenwart herein. Denn vielleicht wissen wir heute tatsächlich ein bisschen mehr als noch vor einer Generation. Das gilt auch für die beispiellose "Abschiebung" der südwestdeutschen Juden am 22. Oktober 1940 nach Frankreich, die erste derartige NS-Aktion gegen deutsche Juden im deutschen Reich überhaupt. 82 Jahre danach leben nur noch sehr wenige der jüngsten Deportierten als Augen- und Zeitzeugen, denen der damalige Alptraum allerdings ganz gegenwärtig geblieben ist. Für alle Jüngeren wird eigentlich schon seit gestern die Erinnerungsarbeit noch wichtiger, sei es in Form von Stolper-steinen oder Stolperbüchern oder Stolpervorträgen wie der heutige, bei dem ich in folgender Abfolge berichten möchte: 1. Vorgeschichten seit 19202. Zur Oktoberdeportation 19403. Hilfe für die Deportierten 1940/424. Ärzte, Schwestern, Kinder 1940/425. Zur Holocaust-Schoáh seit 19426. Versuch einer Schlussbetrachtung 2014

  • von Erhard Roy Wiehn
    19,80 €

    Aus dem Vorwort von Erhard Roy Wiehn:Antijüdische Strömungen gab es in Rumänien schon mindestens seit dem 19. Jahrhundert. Im Jahre 1930 lebten in Rumänien rund 722.000 Jüdinnen und Juden, d.h. 4% der Gesamtbevölkerung, wobei ihre tatsächliche Zahl etwas höher angenommen werden kann. Die rechtliche Gleichstellung der Juden 1919 bzw. 1923 verstärkte die antijüdische Bewegung im Land, die von Intellektuellen, etwa an der Universität von Iasi, vor allem aber von den "Legionären" der "Eisernen Garde" getragen wurde, "national-religiös" motiviert war und sich besonders gegen die Juden Bessarabiens und der Moldau richtete.Nach dem Beschluss der rumänischen Regierung vom 9. Juli 1940 wurden Juden aus dem öffentlichen Dienst entlassen. Ab 16. Oktober 1940 erschienen Gesetze zur Enteignung und "Rumänisierung", d.h. etwa das, was in Deutschland "Arisierung" hieß; es kam vermehrt zu Ausschreitungen und am 22. und 23. Januar 1941 zu einem blutigen Pogrom in Bukarest. Am 29. Juli 1941, noch bevor Rumänien in den Krieg eingetreten war, wurde der schwere Pogrom in Iasi inszeniert, bei dem Tausende von Menschen starben (Jacques Zwieback S. 155 ff.). Am 13. Oktober 1941 wurde die jüdische Bevölkerung der Südbukowina nach Transnistrien deportiert (hier S. 43 ff u. viele weitere Beiträge).Nach der raschen Rückeroberung der seit 1940 sowjetisch besetzen Bukowina und Bessarabiens begann hier eine Judenverfolgung gewaltigen Ausmaßes, welche die obwaltenden antijüdischen Maßnahmen im rumänischen Kernland beinahe in den Schatten stellte. "Mit der stillschweigenden Zustimmung der Bukarester Regierung", so Andrei Corbea-Hoisie, "haben Einheiten der rumänischen Armee in Bessarabien und in der Nordbukowina kleinere und größere Pogrome organisiert, denen Tausende von Unschuldigen zum Opfer fielen." Die Absichten der Regierung Antonescu seien aber viel weiter gegangen:

  • von Erhard Roy Wiehn & Richard Zahlten
    14,80 €

  • von Erhard Roy Wiehn
    19,80 €

  • von Erhard Roy Wiehn
    19,80 €

    Zehn Konzentrations- und Vernichtungslagerin den Erinnerungen von 20 AutorInnender Edition Schoáh & Judaica Unsere Edition Schoáh & Judaica begann 1984 mit dem Gedenksammelband Kaddisch - Totengebet in Polen (Darmstadt 1984, 1987), dem im Laufe der Jahre weitere Gedenkbände zu Brennpunkten der Schoáh folgten, zuletzt Jüdische Gedenkschriften (Konstanz 2021) mit Sechs Memorials (1. Reichspogrom 1938; 2. Totengebet 1939; 3. Oktoberdeportation 1940; 4. Babij Jar 1941; 5. Ghetto Warschau; 6. Jüdisches Leben und Leiden 1964). Für das Jahr 2022 sind geplant 1) Auschwitz-Birkenau; 2) Theresienstadt sowie 3) Gurs und Rivesaltes jeweils in der Edition Schoáh & Judaica; was noch fehlte, wird mit dieser Schrift vorgelegt, nämlich deutsche 4) Konzentrations- und Vernichtungslager in der Edition Schoáh & Judaica. Es handelt sich hierbei um Erinnerungen von 8 Autorinnen und 12 Autoren aus den Jahren 1984 bis 2021 (für den Herausgeber war es eine besonderes Erlebnis, sich nochmals mit seinen frühen Publikationen zu befassen) an folgende 10 Konzentrations- bzw. Vernichtungslager: 1) Belzec, 2) Bergen-Belsen, 3) Buchenwald, 4) Dachau, 5) Majdanek, 6) Mauthausen, 7) Plaszów, 8) Ravensbrück, 9) Sachsenhausen und 10) Stutthof teils in längeren oder kürzeren Originaltexten der Autorinnen und Autoren, teils in Vorworten des Herausgebers. Soweit verfügbar, sind auch Inhaltsübersichten eingestellt, um den Kontext der hier abgedruckten Texte deutlich zu machen. Natürlich wäre es sehr schön, wenn diese Einführungen Interesse wecken würden, zu dem einen oder anderen Originalband selbst zu greifen.

  • von Erhard Roy Wiehn
    24,80 €

  • von Erhard Roy Wiehn
    59,80 €

  • von Erhard Roy Wiehn
    59,80 €

    Dieses Lesebuch enthält Tonband-Aufzeichnungen meiner Gespräche mit Jüdinnen und Juden, die in Konstanz unter uns lebten, alsdann meine Vorworte in Büchern von oder über Konstanzer Jüdinnen und Juden sowie einige Autoren-Eigentexte. Am Anfang steht der Beitrag des damaligen Konstanzer Rabbiners Dr. Hermann Chaim Chone (1874-1946) über "50 Jahre Israelitische Gemeinde Konstanz 1863-1913". Dem folgen in alphabetischer Reihenfolge vor allem von mir geführte Tonband-Gespräche sowohl mit in Konstanz geborenen Jüdinnen und Juden als auch mit solchen, die seit 1945 in diese Stadt gekommen waren und die neue Nachkriegsgemeinde bildeten. Dabei geht es sowohl um Emigrationswege aus Konstanz als auch vor allem um Migrationswege in diese Stadt am Bodensee. Alle Gespräche wurden von mir in den 1980er Jahren geführt, und weil die daraus entstandenen Texte nun schon mehr als 30 Jahre zurückliegen, dürfte ihr historischer Wert um so höher einzuschätzen sein, denn inzwischen kann längst niemand mehr von ihnen befragt werden: Stimmen aus dem Jenseits. Neben vielen anderen Aspekten erscheint interessant, dass so gut wie alle damaligen Einschätzungen über die Zukunft des Jüdischen Lebens in Deutschland skeptisch bis pessimistisch waren: Niemand konnte sich vor gut einer Generation vorstellen, was sich bis heute an neuem jüdischen Leben entwickelt hat. Um so interessanter erscheint es, wer diese Jüdinnen und Juden waren, mit denen gleich nach Ende des Zweiten Weltkriegs das neue jüdische Leben in Konstanz und somit auch in Deutschland begann. Das vorliegende Lesebuch wird abgerundet durch meinen Bericht über 50 Jahre Israelitische Kultusgemeinde Konstanz 1964-2014 und ist mit seinen insgesamt 46 Beiträgen als Lesebuch für Schulen wie auch auch zur Privatlektüre gedacht, nicht unbedingt von vorne nach hinten, sondern auch umgekehrt oder selektiv zu lesen. Dabei kann man viel über jüdisches Leben und Leiden erfahren, aber auch über den enormen jüdischen Überlebenswillen und über das Judentum als "ein rituell festlicher 'way of life'." Ich betrachte diese Sammlung Jüdische Schicksale von Konstanz als mein Vermächtnis für die Stadtgeschichte.

  • von Erhard Roy Wiehn
    14,80 €

    Else Büchler (geb. Cahn) aus Buchau am Federsee war die einzige Jüdin, die durch ihren persönlichen Mut und nicht zuletzt auch durch den Mut ihres "arischen" Mannes Ludwig Büchler in einer vom NS-Regime sogenannten "privilegierten Mischehe" nicht nur vor der weitgehend tödlich endenden Deportation der Konstanzer Jüdinnen und Juden am 22. Oktober 1940 bewahrt blieb, 1942 in Konstanz außergewöhnlich mutig sogar eine Tochter zur Welt brachte und vor allem die NS-Zeit in Konstanz überlebte. Dieses bisher unveröffentlichte Gespräch aus dem Jahr 1988 gehört zu einer Serie von Interviews, die ich in den folgenden drei Bänden veröffentlicht habe und stellt gewissermaßen deren Schlusspunkt dar: (1) Erhard Roy Wiehn (Hg.), Jüdische Rückblicke auf die deutsch-schweizerische Grenzregion am Bodensee im 20. Jahrhundert - Gespräche in Israel, Konstanz und Kreuzlingen. Konstanz 2012; (2) derselbe (Hg.), Überall nicht zu Hause - Jüdische Schicksale im 20. Jahrhundert mit Überlebenden in Konstanz. Konstanz 2012; (3) ders. (Hg.), Nirgends gern gesehen - Jüdische Schicksale im 20. Jahrhundert. Gespräche mit Überlebenden in Konstanz und in der Schweiz. Konstanz 2015. Dieses einzigartige Gespräch mit Else Büchler zeigt, dass es in ganz ausnahmsweisen Fällen zwar mit dauernder Angst, aber mit noch mehr Mut einer Jüdin möglich war, dem NS-Regime zu trotzen und die ständigen lebensbedrohlichen Gefahren zu überleben. Dieses Gespräch zeigt jedoch auch, wie bösartig und gehässig NS-Nachbarn, Arbeitskollegen und Vorgesetzte sein konnten, dass es aber auch hilfsbereite Nachbarn, einen verlässlichen Metzger, eine standhafte Putzfrau, einen treuen Frauenarzt, liebenswürdige Krankenschwestern und einfallsreiche Paradiesler Gemüsebauern gab, die sich eine erstaunlich mutige Menschlichkeit gegenüber einer bedrohten und verfolgten Jüdin bewahrt hatten. Ihnen zu Ehren und als Mahnung in einer Zeit neuer alter antijüdischer Umtriebe in Deutschland und Europa publizieren wir diese kleine Schrift gerade jetzt.

  • - Durch Westerbork und Bergen-Belsen nach Troebitz. Konzentrationslager-Tagebuch 1943-1945
    von Erhard Roy Wiehn & Felix Hermann Oestreicher
    29,80 €

    Maria Goudsblom-Oestreicher: Ein einmaliger Arzt-KalenderFast fünfzig Jahre hat das Konzentrationslager-Tagebuch meines Vaters Felix Hermann Oestreicher in einem Schrank gelegen, zusammen mit anderen seiner persönlichen Papiere und Tagebücher. Es ist ein kleines Büchlein in einem abgegriffenen Lederetui. Immer wieder schaute ich es an und versuchte es zu lesen, was mir jedoch unmöglich war. Ich konnte die zumeist mit Bleistift unter einer Lupe geschriebenen Buchstaben in deutscher Handschrift einfach nicht entziffern. So legte ich das Tagebuch wieder beiseite und vergaß es.Ich wusste ja aus eigenem Erleben, wie es gewesen war, wie das Lager Bergen-Belsen aussah, und ich hatte lange Zeit nicht das Bedürfnis, daran erinnert zu werden. Meine Schwester Beate und ich hatten dieses Büchlein aus Tröbitz nach Amsterdam mitgenommen, wie mein Vater es wünschte, als er selbst krank wurde, nachdem unsere Mutter schon an Flecktyphus gestorben war. Vater starb bald darauf im Hospital.Als ich im Frühjahr 1994 einmal beiläufig meiner Freundin Anneliese Nassuth - die aus Deutschland stammt, aber seit Jahren in Amsterdam wohnt - davon erzählte, meinte sie: "Vielleicht kann ich es lesen." Nicht nur konnte sie die Handschrift lesen, sie war auch bereit, mehr als ein Jahr daran zu arbeiten, um die Entzifferung zu ermöglichen. Jetzt kann auch ich die Handschrift lesen, nachdem ich jede von meiner Freundin entzifferte Seite abgetippt hatte. Noch nicht jedes Wort konnte verstanden werden, aber das meiste immerhin. Unsere gemeinsame Arbeit liegt hiermit vor.Das Tagebuch beginnt mit dem Tag unserer Verhaftung am 1. November 1943; der letzte Eintrag ist vom 21. Mai 1945. Am 31. Mai 1945 starb unsere Mutter, Gerda Oestreicher-Laqueur, 39 Jahre alt, in Tröbitz, Schildastraße 12, und am 9. Juni 1945 starb unser Vater, Felix Hermann Oestreicher, 51 Jahre alt. Beate, damals 10 Jahre alt, und ich, gerade 9 Jahre alt, wurden von Freunden unserer Eltern von Tröbitz nach Amsterdam gebracht. Dort trafen wir meine Zwillingsschwester Helly, welche die vergangenen Jahre bei einer Bauernfamilie "untergetaucht" überlebt hatte.Mein Vater hatte sicherlich die Absicht, den Text seines Tagebuches für seine Memoiren über diese Zeit zu benutzen, wie sie auch andere später geschrieben haben. Jetzt liegen nur Daten seines Tagebuchs vor, die nackten Tatsachen des schrecklichen Lebens dieser Zeit. Die Registrierung der täglichen Verpflegung, die harte Arbeit im "Schuh-Kommando", ...

  • - Count Stefan and Countess Elisabeth Gyulai saved the lives of five human beings and were honored as Righteous among the Nations in Rome 2019
    von Erhard Roy Wiehn
    19,80 €

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