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  • von Hans-Georg Wendland
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    Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dieser Arbeit werden wichtige, bereits in Teil I aufgeworfene und diskutierte Fragen aufgenommen und weitergeführt. Es geht vor allem darum zu untersuchen, ob und inwieweit es den Protagonistinnen der drei behandelten Romane gelingt, auf dem von ihnen selbst gewählten Weg erfolgreich zu sein, obwohl sie ganz unterschiedliche Ausprägungen eines Frauenbildes verkörpern, das in der Weimarer Republik unter dem Schlagwort ¿Neue Fraü in aller Munde war. Dies geschieht auf der Grundlage und unter besonderer Berücksichtigung einer nach dem Ersten Weltkrieg einsetzenden Strömung, die als ¿Neue Sachlichkeit¿ Eingang in den literarischen Diskurs gefunden hat. Dieser literarischen Strömung wird bei der Behandlung des Themas ein wichtiger Stellenwert eingeräumt. Sie wird daher im nächsten Abschnitt ausführlich behandelt werden. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, ob diese neue Strömung ¿ wie es einige Vertreter der nach dem Ersten Weltkrieg entwickelten Verhaltenslehren postulierten ¿ ausschließlich männlich, d. h. als Gegenpol zu einem mütterlich-fürsorglich grundierten Frauenbild, orientiert war. Bereits in der Einleitung zu Teil I dieser Untersuchung hat sich gezeigt, dass es in der Literatur der Neuen Sachlichkeit Frauenfiguren gab, die sich durch ihr wachsames, kühl-berechnendes, zielstrebiges und diszipliniertes Verhalten in einer von Männern dominierten Welt durchsetzen und behaupten konnten. Umgekehrt wäre zu untersuchen, ob es bei den männlichen Figuren ¿ zum Beispiel in Erich Kästners ¿Fabian¿ - nicht auch Züge eines neusachlichen Anti-Helden gibt, der von Walter Benjamin als linker Melancholiker und Helmut Lethen als kontaktarmer, weltfremder, intellektueller Außenseiter beschrieben wurde und im Wettbewerb der Geschlechter eine Verliererrolle als enttäuschter, sentimentaler Liebhaber zugewiesen bekommt. Außerdem stellt sich die Frage, ob in der Literatur der Weimarer Zeit der Typus einer modernen starken Frau in den Romanen männlicher Autoren ¿ hier also: Erich Kästner ¿ stärker repräsentiert wird als bei Autorinnen wie Marieluise Fleißer und Irmgard Keun. Die Neue Sachlichkeit wird oft als eine unpolitische, ideologiefreie, alle Bereiche der Kultur, und insbesondere der Literatur, umfassende Strömung in der Zeit der Weimarer Republik (1918-1933) aufgefasst. Sie entsteht u. a. als Reaktion auf das gefühlsbetonte und übertriebene Pathos der Expressionisten und tritt für eine nüchterne, objektive Haltung gegenüber der Wirklichkeit ein.

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    Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: In ¿Fabian¿ (1931) von Erich Kästner und "Eine Zierde für den Verein" (1972, überarbeite Fassung von 1931) von Marieluise Fleißer treten uns zwei junge Frauen gegenüber, die in mancher Hinsicht an das Bild der modernen Frau erinnern, das Ende der Zwanzigerjahre weit verbreitet war. Entschlossen und selbstbewusst nehmen sie ihr Leben in die eigenen Hände. In ihrer Unnachgiebigkeit und Härte gegenüber ihrer Umwelt, aber auch gegen sich selbst stellen sie das weibliche Musterbeispiel eines neusachlichen Lebensentwurfs dar. In ihnen scheint sich das Schicksal einer ganzen Generation junger Frauen widerzuspiegeln, die danach strebten, mit beiden Beinen fest im Leben zu stehen und, allen Widrigkeiten zum Trotz, zielstrebig ihren Weg zu gehen. Diese Eigenschaften kommen besonders prägnant in Marieluise Fleißers Frieda Geier zur Ausprägung. Sie bildet das Modell einer jungen Frau, die illusionslos und konsequent ihren Weg geht, sich nichts vormachen und nicht von geheimen Wünschen und Sehnsüchten leiten lässt. An ihrem Beispiel ist im Unterschied zu anderen Werken zeitgenössischer Romanliteratur zu ersehen, dass zwischen schönem Schein und erlebter Wirklichkeit eine nicht zu überbrückende Kluft bestand und dass die Sehnsucht nach einem sorgenfreien Leben voller Glanz und Glamour mit den Surrogaten der Film- und Vergnügungsindustrie nicht kompensiert werden konnte. Im Gegensatz dazu beruht der von Doris in Irmgard Keuns ¿Das kunstseidene Mädchen¿ (1932) eingeschlagene Weg auf Selbsttäuschung. Er erweist sich als der Irrweg einer jungen Frau, die permanent auf der Suche nach einem Identifikationsmodell ist, das außerhalb ihrer Reichweite liegt. Erst ganz zum Schluss gelangt sie scheinbar zu einer anderen Erkenntnis: "Auf den Glanz kommt es nämlich vielleicht gar nicht so furchtbar an." Die Diskrepanz zwischen den medialen Scheinwelten und dem wirklichen Leben erlebt Doris nur als Augenblicksphänomen ohne bleibende Wirkung, als sie mit dem "grünen Moos" einen Film ansieht, der sie zu Tränen rührt, weil er ihr vor Augen führt, dass ihr eigenes Leben nicht dem ersehnten Traum von einer vollkommenen Liebe entspricht. In ihrem ungestillten Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung vertrödelt sie ihre Zeit mit Selbstinszenierungen, anstatt sich darauf zu besinnen, was ihrem Leben Richtung und Festigkeit verleihen könnte. Dieser Roman wurde gleich nach seinem Erscheinen ein grandioser Publikumserfolg.

  • von Hans-Georg Wendland
    15,95 €

    Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Deutsches Seminar), Veranstaltung: ----------------, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beschäftigt sich mit Jenny Erpenbecks Roman "Heimsuchung". In ihren Roman ¿Heimsuchung" hat Jenny Erpenbeck gut erkennbar Teile ihrer Autobiographie eingearbeitet, von ihrer in Lemberg geborenen Großmutter Hedda und ihrem Großvater Fritz Erpenbeck, die für einige Jahre am märkischen Scharmützelsee lebten, wo die Autorin jahrelang ihre Sommerferien verbrachte. Der Roman schildert in einem Zeitraum von etwa 100 Jahren (grob gesagt das 20 Jahrhundert) die Schicksale verschiedener Besitzer und Bewohner eines Grundstückes am Scharmützelsee, den Theodor Fontane ¿Märkisches Meer" genannt hat. Die verschiedenen Teile sind miteinander verflochten, werden aber nicht streng chronologisch erzählt. Man muss sich also auf Zeitverschiebungen und Zeitsprünge gefasst machen, wobei das verbindende Element eine geheimnisvolle Gärtnerfigur ist, die nach jedem Kapitel auftaucht und für Ordnung auf dem Grundstück sorgt.

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    17,95 €

    Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literatur, Werke, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zu einer stürmisch einsetzenden Industrialisierung und als Folge davon zu einem enormen Städtewachstum und einem stetig anschwellenden Zustrom der Landbevölkerung in die großstädtischen Ballungszentren. Das führte zu einer zunehmenden Proletarisierung und Verelendung breiter Bevölkerungsschichten. Die damit zusammenhängenden Probleme von Wohnungsnot, Alkoholismus, Krankheit, Gewalt und Verbrechen schienen angesichts einer gleichgültigen und untätigen gesellschaftlichen Oberschicht unlösbar zu sein. In zeitgenössischen Berichten waren die hässlichen Seiten dieser Wirklichkeit oft nur Randerscheinungen. Stattdessen stellte man die Leistungsfähigkeit moderner Industriebetriebe heraus.Ganz im Gegensatz dazu wurden in zeitgenössischen Kunstdarstellungen die Schattenseiten der modernen Arbeitswelt nicht durch die Faszination für die Leistungen moderner Industriekapitäne übertönt. Das erkennt man beispielsweise in Gemälden wie Adolph Menzels ¿Eisenwalzwerk¿ (1875) mit dem sprechenden Untertitel ¿Moderne Cyclopen¿ und später noch in den Bildern von Malern wie Max Liebermann, in denen sich die wirklichen Verhältnisse dieser Welt offenbaren: die Monotonie im Industriealltag und das Wohnungselend in den Mietskasernen und Hinterhöfen der Großstadt. Bereits im Jahre 1855 hatte der französische Maler Gustave Courbet (1819 - 1877) in Paris eine Auswahl seiner Werke gezeigt und sie "le réalisme" genannt. Unter diesem programmatischen Begriff propagierte er eine in der damaligen Kunstwelt als provozierend empfundene Malweise, mit der die Wirklichkeit nicht nach den vorformulierten Idealen einer "höheren" Realität und den Regeln einer normativen Ästhetik dargestellt, sondern als sichtbare Alltagswirklichkeit ungeschönt, d. h. mit all ihren gewöhnlichen und hässlichen Seiten, gezeigt werden sollte. Mit Bildern wie "Les casseurs de pierres" ("Die Steinklopfer", 1849) hatte er der konventionellen bürgerlichen Salonkunst und der idealisierenden Historienmalerei eine eindeutige Absage erteilt und war auf den erbitterten Widerstand der zeitgenössischen Kunstkritik gestoßen, die sich sowohl am Thema (das harte Los einfacher Straßenarbeiter) als auch an der Malweise (ungekünstelte Darstellung der Wirklichkeit) stieß und das Bild als hässlich empfand. Während dieser Zeit wurde die Großstadt als Schauplatz und Referenzrahmen mehr und mehr zum Gegenstand von Literatur.

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    Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literatur, Werke, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Meine ganze Aufmerksamkeit ist darauf gerichtet, die Menschen so sprechen zu lassen, wie sie wirklich sprechen.¿ Diese Äußerung Theodor Fontanes verdeutlicht in schlichter Einfachheit, welchen Stellenwert der Autor der Sprechweise seiner Romanfiguren beigemessen hat. Mehr noch als durch die Beschreibung äußerer Attribute, individueller Eigenarten und Handlungsweisen aus der Perspektive des Erzählers werden die Figuren seiner Romane ¿ und dies trifft in besonderem Maße für Irrungen, Wirrungen zu ¿ durch ihre Art und Weise zu sprechen charakterisiert. Fontane lässt die Menschen in diesem Roman nicht nur von oder über etwas sprechen. Es geht ihm vor allem darum, wie die Figuren im Gespräch miteinander kommunizieren und wie erfolgreich bzw. problematisch die Verständigung zwischen ihnen ist. Um diesen Zusammenhang zwischen Redeweise und Verständigung seiner Figuren näher zu untersuchen, soll eine weitere Äußerung Fontanes als Richtschnur und Wegweiser dienen, die einem Brief an Emil Dominik vom 14. Juli 1887 entnommen ist, wo er schreibt, bei Irrungen, Wirrungen solle der Leser unbedingt auf ¿die tausend Finessen ... achten, die ich dieser von mir besonders geliebten Arbeit mit auf den Lebensweg gegeben habe.¿ Welcher Art diese Finessen sind, welche Botschaften sich in der Vielzahl von Andeutungen, Anspielungen, Formeln und Floskeln, Redensarten, Bezeichnungen, Namen und intertextuellen Bezügen verbergen und welchen Stellenwert sie im Gesamtgefüge des Romans einnehmen, bildet ebenfalls einen wichtigen Gegenstand dieser Untersuchung. In den Gesprächen der Figuren offenbaren sich nicht etwa unumstößliche, allgemeingültige Wahrheiten. Sie enthalten vielmehr ein Konfliktpotenzial von miteinander konkurrierenden Sichtweisen, Widersprüchlichkeiten, Mehrdeutigkeiten und Doppelbödigkeiten, die zu Missverständnissen oder Enttäuschungen führen und nicht vollständig aufgelöst werden können. Die Sprache der Figuren wird entscheidend durch ihren gesellschaftlichen Status und ihre Milieuzugehörigkeit bestimmt. Dabei entfaltet sich ein breites und vielfältig ausdifferenziertes Spektrum von Sprechweisen und Stilebenen, das die Schichtenzugehörigkeit der Figuren widerspiegelt und von der Sprache des einfachen Volkes und Kleinbürgertums bis zum Jargon der Offiziere und den Sprachgepflogenheiten der gehobenen Gesellschaftskreise und des Adels reicht.Charakteristisch für die Erzählweise des Romans ist ferner eine Erzählinstanz, die sich im Hintergrund hält.

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    Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: In den fünfziger und sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden die zwischen 1933 und 1945 und vor allem während des zweiten Weltkriegs verübten Verbrechen der NS-Gewaltherrschaft in der Öffentlichkeit kaum kontrovers diskutiert. Die Adenauer-Regierung verfolgte eine Strategie der Wiedereingliederung erfahrener Funktionseliten in den politischen und wirtschaftlichen Wiederaufbau Westdeutschlands. Anstatt sich kritisch mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, nahm man eine Haltung des so genannten ¿kollektiven Beschweigens¿ ein ¿ eine Haltung des ¿Nicht-darüber-Sprechen¿ , die Uwe Timm in seinem Buch als ¿Feigheit¿ und ¿Totschweigen¿ anprangert.Diese Arbeit beschäftigt sich mit Uwe Timms Erzählung 'Am Beispiel meines Bruders' und stellt sich die Frage, inwiefern dieser Text einen Beitrag zur literarischen Erinnerungskultur leistet.

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    17,95 €

    Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: "-", Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: In Jenny Erpenbecks Romanen verläuft die Zeit gewöhnlich nicht chronologisch-linear als ununterbrochenes und unumkehrbares Kontinuum. Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, Jugend, Erwachsensein und Alter sind ineinander verwoben, ¿unwiderruflich miteinander verflochten und voneinander bedingt¿. Die auf verschiedenen Zeitebenen angesiedelten Generationen - Großeltern, Eltern und Enkel - können in verschiedenen Stadien ihrer Lebensgeschichte einander begegnen und ganz andere Richtungen einschlagen. In ¿Aller Tage Abend¿ bildet die Familiengeschichte eine literarische ¿Konstruktion¿, mit der durch die Fähigkeit des Erinnerns und die schöpferische Kraft des Erzählens Vergangenes wieder sichtbar gemacht, Tote zu neuem Leben erweckt und bereits geschehene Dinge wieder zurückgenommen werden. Auf diese Weise werden Möglichkeiten ausgelotet, wie das Leben unter vielleicht nur geringfügig geänderten Bedingungen auch hätte verlaufen können. Zum Schluss des Romans erwirbt die gealterte Protagonistin die Fähigkeit, ¿sich in der Zeit frei zu bewegen¿. Das erinnert an die Hauptfigur in ¿Geschichte vom alten Kind¿, die gelernt hat, ¿in der Zeit herumzuspazieren wie in einem Garten¿, anstatt ihr Leben ¿in seiner diachronischen Abfolge¿ zu durchlaufen. Das Leben ist kein bis ins Detail berechen-, plan- und voraussehbarer Prozess, sondern voller Unwägbarkeiten, Zufälle und unerwarteter Schicksalsschläge, die die Stabilität der Verhältnisse von einem Moment auf den anderen ins Wanken und zum Einsturz bringen können. Die Fähigkeit des Erinnerns ist mit zunehmendem Alter von Auflösungs- und Zersetzungsprozessen bedroht, wie bei der neunzigjährigen dementen Frau Hoffmann in Buch V des Romans. Durch die Brüchigkeit der Erinnerung ist der ¿Ariadnefaden der Tradition¿ in Gefahr zu zerreißen. Damit wird eine weit über das Romangeschehen hinausgehende Bedeutungsebene anvisiert. Als Bestandteil des ¿kulturellen Gedächtnisses¿ kann historisches Geschehen in Vergessenheit geraten und in der Versenkung verschwinden, wenn es nicht im Rahmen einer grenzübergreifenden ¿europäischen Erinnerungskultur¿ bewahrt wird. Mit ¿Aller Tage Abend¿ hat Jenny Erpenbeck einen Text verfasst, in dem Teile der jüngeren europäischen Geschichte mit der Geschichte einer Familie verzahnt werden, deren ¿individuelle Schicksale¿ als ¿pars pro toto für einen historischen Zusammenhang einstehen können.¿ Ihr Text bildet einen literarischen Beitrag, um dem Vergessen historischen Geschehens vorzubeugen.

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    15,95 €

    Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Deutsches Seminar), Veranstaltung: --------------------------------------, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach Anna Seghers ist die Welt eines Romans zwar eine "Wiederspiegelung der Wirklichkeit", sie ergibt aber kein "braves Spiegelbild", dem der Leser trauen und auf das er bauen darf. Das gilt auch für die autodiegetische Erzählerfigur, die gewissermaßen ihre eigene Geschichte erzählt und als Musterbeispiel eines unzuverlässigen Erzählers gelten kann, als ein fingiertes "Ich", das sich einer geborgten Identität bedient ("Mein eigener Name blieb aus dem Spiel.") und ein einerseits verwirrendes, andererseits auch voll hintergründiger Komik steckendes Spiel zwischen Schein und Sein betreibt. Dieses erzählende "Ich" ist, wie sein Beruf als Monteur es vermuten lässt, ein aus vielerlei Elementen und Facetten zusammengesetztes, ein "montiertes" namenloses Ich inmitten einer Heerschar von anderen Namenlosen, die die Straßen und Cafés von Marseille bevölkern. In seiner Erzählung erweist Marseille sich als "gigantische Falle", als eine "Phantomstadt" voller Gerüchte, aus der "Phantomschiffe" voller Flüchtlinge abfahren, während die tatsächlich auslaufenden Schiffe den Flüchtlingen versperrt bleiben, nicht ans Ziel gelangen oder untergehen wie die "Montreal". Was der Leser aus dem Munde dieses unzuverlässigen Erzählers über ihn selbst erfährt, ist herzlich wenig und ergibt ein äußerst lückenhaftes, aus einer Reihe bunter Mosaiksteine zusammenmontiertes Bild, das viele Fragen offen lässt. Dieses Wenige lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Er ist 27 Jahre alt, war 1937 aus einem deutschen Konzentrationslager geflohen, "bei Nacht über den Rhein geschwommen" und gehört keiner politischen Partei an. Über seine Herkunft, sein Elternhaus, seine Kindheit und Jugend, seine Schulzeit, seine Arbeit, seinen Umgang mit Kollegen, seine Freundschaften und Freizeitbeschäftigungen schweigt er sich aus. Mithin gibt es in seinem bisherigen Lebenslauf viele Leerstellen, die nur dürftig aufgefüllt werden und daher viel Raum lassen für unbestätigte Vermutungen. Im Umgang mit den Behörden lernt er schnell dazu und entwickelt allmählich ein Überlegenheitsgefühl, das sich auf seine gute Beobachtungs- und schnelle Auffassungsgabe gründet. Mit seinem Anpassungsvermögen, seiner intellektuellen Geschmeidigkeit, seiner Gerissenheit und nicht zuletzt seinem ausgeprägten Sinn für Situationskomik und Humor nimmt er bald die Herausforderungen an, denen er Tag für Tag als vor den Nazis in die Illegalität geflohener Lagerinsasse ausgesetzt ist.

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    Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Richard, die zentrale Romanfigur, hat keine wirklichen Gegenspieler. Seine eigentlichen Widersacher sind die vielen Gesetze und Verordnungen, die öffentliche Meinung, die "Politik in Berlin" und bestimmte Teile der Medien. Manche Figuren, wie die seiner Frau oder seiner Geliebten, haben sich bereits verabschiedet und existieren nur noch in seiner Erinnerung. Weitere Bezugsfiguren sind seine alten Freunde, denen er sich nach wie vor verbunden fühlt, wenn er auch nicht immer ihre Meinungen teilt. In einer Art Schlusstableau werden alle diese Figuren zusammengeführt und feiern miteinander Richards Geburtstag. Der Titel des Buches ist zugleich sein Leitmotiv. Als häufig wiederkehrendes Schema umfasst es mehrere Bedeutungsebenen und wird vielfältig abgewandelt und variiert. Zu seinen wichtigsten Komponenten gehören: ruhe- und rastloses Umherwandern (am Beispiel der Tuareg und der afrikanischen Flüchtlinge in Europa, die von einem Ort zum anderen geschickt werden und nirgendwo willkommen sind), Bereitschaft, sich in Bewegung zu setzen, um Dinge zu verändern, anstatt in Passivität und Lethargie zu verharren, Werden und Vergehen von Naturerscheinungen (z. B. im Zyklus der Jahreszeiten), Wiedererkennen von etwas schon Bekanntem und jegliche Form von Aktivität und Weiterentwicklung im Unterschied zu "Stillstand". Das Symbol des Mannes im See ist ein häufig aufgerufenes, vieldeutiges Sinnbild. Es weist darauf hin, dass sich unter der Oberfläche des Wahrgenommenen "Wahrheiten" verbergen, die rätselhaft und beängstigend zugleich wirken, aber auch als Signale der Hoffnung aufgefasst werden können. Es veranschaulicht beispielsweise die Situation der ertrunkenen und vom Ertrinken bedrohten Bootsflüchtlinge auf ihrer Überfahrt nach Europa, mit deren Schicksal sich die in Berlin gestrandeten Flüchtlinge identifizieren, aber auch die Hoffnung auf ein schöneres Leben in einer fremden Umgebung.

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    Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Erpenbecks Roman reiht sich in eine jahrhundertelange Tradition der literarischen Darstellung von Kriegs- und Fluchterlebnissen ein. Als pensionierter Altphilologe hat Richard, die zentrale Figur, ein besonderes Interesse daran, in Vergangenem und Gegenwärtigem Gemeinsamkeiten zu entdecken. Außerdem sucht er neue Betätigungsfelder. Die Suche führt ihn schließlich zu den afrikanischen Flüchtlingen, die sich auf dem Alexanderplatz in Berlin versammelt haben, um anonym gegen ihre Abschiebung zu protestieren. In Homers "Odyssee" glaubt er einen Schlüssel für das Verhalten dieser Männer gefunden zu haben.Man kann Richard als literarische Doppelfigur auffassen: halb sinnsuchendes Individuum, halb Symbolfigur, die versucht, zwischen verschiedenen Welten eine Brücke zu schlagen. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen Flüchtlingen aus verschiedenen afrikanischen Ländern. Richard nimmt Kontakt zu ihnen auf und befragt sie nach ihren Erlebnissen. Stellvertretend für viele andere werden in diesem Teil "Apoll" aus Niger, "Tristan" aus Ghana und der "Blitzeschleuderer" aus Nigeria vorgestellt. Richard unterstützt seine Schützlinge tatkräftig, kann aber nicht verhindern, dass eine ganze Reihe von ihnen abgeschoben werden. Der Text enthält sich gegenseitig durchdringende auktoriale und personale Erzählanteile. Durchgehend wird das Präsens (Präsens historicum) verwendet. Viele Passagen werden aus der Sicht Richards erzählt. Sie stehen zumTeil in der erlebten Rede und erinnern an die Erzähltechnik eines "Bewusstseinsromans". Der Roman bietet keine geschlossene, kontinuierliche Gesamthandlung, sondern besteht aus miteinander verflochtenen Einzelhandlungen oder Handlungssträngen, die in Richard gespiegelt und durch collage- oder montageartig eingeschobene Zwischenteile angereichert werden. Die jungen Afrikaner berichten als Ich-Erzähler ihre bisherigen Lebens- und Fluchtgeschichten, wobei Richard versucht, gedankliche Verbindungslinien zwischen ihrer einstigen und der neuen Umgebung bzw. ihrer und seiner eigenen Gegenwart und Vergangenheit zu ziehen. Im Unterschied zum rein fiktionalen Erzählen wird das Faktische und Dokumentarische besonders hervorgehoben. Außerdem enthält der Text eine große Bandbreite von Gebrauchstexten wie Namenlisten, Einkaufslisten, Preisangaben, Notizen, Internettexte, Lexikoneintragungen usw., die den dokumentarischen Charakter unterstreichen.

  • von Hans-Georg Wendland
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    Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Zentrale Einrichtung für Lehre, Studium und Weiterbildung), Sprache: Deutsch, Abstract: Trotz der anscheinend unübersehbaren Vielfalt der Aspekte, lassen sich - vereinfachend betrachtet - zwei Lesarten des Romans unterscheiden, die allerdings miteinander verwoben und verflochten sind. Man kann ihn als Individualgeschichte der vier Hauptprotagonisten(Walter Eggers, Frieda und Karl Thumann und Line Hübner) auffassen oder als Epochenroman mit zeitgeschichtlichem Hintergrund. Darüberhinaus erhebt sich die Frage einerliteraturgeschichtlichen Einbettung, und hier ist er als Roman der Fünfziger Jahre abzugrenzen von der sogenannten "Trümmerliteratur" der unmittelbaren Nachkriegszeit(1945 bis etwa 1950). Dennoch ist unübersehbar, dass im "Steinernen Herzen" der Krieg unauslöschliche Spuren hinterlassen hat. Daher wird in dieser Untersuchung die unmittelbare Nachkriegszeit keinesfalls außer acht gelassen. Es soll darüberhinaus aufgezeigt werden, welche Impulse und nachhaltigen Wirkungen von Vertretern der frühen Nachkriegsliteratur(z. B. Wolfgang Borchert, Wolfgang Weyrauch, Hans Werner Richter, Heinrich Böll und anderen) auf die Literatur der Fünfziger Jahre und besonders auf Arno Schmidt und seinen Roman "Das Steinerne Herz" ausgegangen sind.

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    Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , Sprache: Deutsch, Abstract: Vergleicht man kritische Stimmen zur Figur der Luciane in Goethes "Wahlverwandtschaften", kann man zu dem Schluss kommen, dass sie eine für die Haupthandlung des Romans unbedeutende Rand- oder Nebenfigur sei. Es wird auf ihre "Eindimensionalität"[1]oder die Oberflächlichkeit ihres Wesensverwiesen. Sie wird bereits von Zeitgenossen Goethes als Kontrastfigur zu Ottilie[2] gedeutet, und die Beschreibung ihres Charakters führt zu überwiegend negativen Werturteilen. Solche Auffassungen lassen sich ohne weiteresaus dem Text heraus belegen, wenn man sie als Richtschnur einer selektiven Vorgehensweise verwendet. Luciane scheint nicht hineinzupassen in die idyllische Umgebung ihrer ländlichenGastgeber, vielmehr aus dem Rahmen zu fallen, viel Staub aufzuwirbeln und den Fluss der Handlung zu unterbrechen. Sie fällt mit ihrem Gefolge wie "ein wildes Heer" (WV, S. 141) indiese ländliche "Stille" ein (WV, S. 141), erzeugt hektische Betriebsamkeit und stellt alles auf den Kopf, bevor die Handlung, wie der Erzähler in Bezug auf Ottilies Tagebucheinträgefeststellt (WV,S. 148), den "roten Faden" wieder aufnimmt.Es stellt sich jedoch die Frage, inwieweit man durch ein solches Verfahren der Figur Lucianes und ihrer Bedeutung im Gesamtzusammenhang des Romans gerecht wird. Wenn man sie ausdem Zusammenhang herausgelöst betrachtet, läuft man Gefahr, sich auf ihren zweifellos egozentrischen Charakter zu konzentrieren und dabei zu übersehen oder zu vernachlässigen, dass sie auch und vor allem das Produkt der Gesellschaft ist, aus der sie stammt und die sieumgibt, und der Erziehung, die man ihr angedeihen ließ. Bezieht man hingegen diesen Zusammenhang in die Betrachtung mit ein, so ergibt sich möglicherweise, dass es eine ganze Reihe von Überschneidungen und Schnittmengen mit ihrem familiären und gesellschaftlichenUmfeld gibt, die ihr Wesen und ihr Verhalten in einem anderen Licht erscheinen lassen. Es ist daher ein Anliegen dieser Arbeit, einen erweiterten Bezugsrahmen aufzuzeigen, in dem Lucianes Wirken im komplexen menschlichen Beziehungsgefüge des Romans auf eine breitereBasis gestellt wird, um sowohl ihr spezifisches Eigenleben als auch das Zusammenspiel ihres Verhaltens mit dem familiären und gesellschaftlichen Umfeld einer genaueren Prüfung zuunterziehen. Lucianes Auftritt in den Kapiteln II. ,4. - 6., hat eine Vorgeschichte und Auswirkungen, die eine solche Untersuchung wert sind.

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    Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: "-", Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Zentrale Einrichtung für Weiterbildung), Sprache: Deutsch, Abstract: Arthur Holitscher und Frantisek Soukup haben ¿ daran kann kein Zweifel bestehen ¿ einen großen Einfluss auf Kafkas Amerikabild und seine Behandlung im Roman ausgeübt. Darauf ist in der Kafka-Forschung wiederholt hingewiesen worden. Die Frage ist, ob sich dieser Einfluss im einzelnen konkret aus dem Text heraus belegen lässt. Dies soll hier in Gestalt eines intertextuellen Vergleichs versucht werden. Durch eine Gegenüberstellung ausgewählter Textpassagen in bestimmten thematischen Zusammenhängen wird sich ergeben, dass es erstaunliche Ähnlichkeiten, Überschneidungen, Analogien und Parallelitäten, aber auch markante Unterschiede,zwischen den Texten gibt, sowohl, was die inhaltliche Ebene als auch die Ebene der sprachlichen Formulierung angeht, mit der Einschränkung, dass der Autor Franz Kafka sich in der kritischen Kommentierung und Bewertung des Dargestellten zurückhält, im wesentlichen auf die Position des neutralen Erzählers zurückzieht und Amerika aus der perspektivischen Wahrnehmung seines Protagonisten heraus beschreibt. Außerdem ist von vornherein klar,dass es sich um unterschiedliche Textarten ¿ bei Holitscher und Soukup um einen Reisebericht und bei Kafka um einen literarischen Text ¿ und dementsprechend um die Verwendung unterschiedlicher Sprachregister und Stilebenen handelt.

  • - Analyse der Kapitel 4 und 5 aus "Irrungen, Wirrungen" von Theodor Fontane
    von Hans-Georg Wendland
    15,95 €

  • - Textkomposition und narrative Strategien
    von Hans-Georg Wendland
    17,95 €

  • von Hans-Georg Wendland
    15,95 €

    Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: keine, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit nach dem zweiten Weltkrieg die Kafkaforschung - vor allem in Deutschland - eine Blütezeit erlebte, hat es eine Flut von Veröffentlichungen zum Werk Kafkas und eine unübersehbare Zahl von Deutungsansätzen zu einzelnen Texten gegeben. Immer wieder warvon der Rätselhaftigkeit und Vieldeutigkeit seiner Texte die Rede und von der Schwierigkeit, ihren Sinn zu entschlüsseln und zu deuten. Der Leser sucht, aber findet nirgends festen Halt.Er greift mit seinen Bedürfnissen und Erwartungen ins Leere. Reales und Irreales stehen unmittelbar nebeneinander oder fließen ineinander über, so dass er zwischen beiden nicht mehr unterscheiden kann. Ein plötzlicher Einbruch des Phantastischen wird durch keinerlei Hinweis angekündigt und in grotesker Weise mit dem eben noch scheinbar konkret Greifbaren vermischt. Angesichts dieser Doppelbödigkeit ist der Leser verwirrt. In mancherHinsicht gleichen Kafkas Texte Vexierbildern, in denen unvermutet aus einer verwirrenden Vielfalt von Gestalten eine vorher nicht wahrgenommene Figur auftaucht und wieder verschwindet, ehe man sie genau erkannt hat, d. h. Bildern, die so angelegtsind, dass verschiedene Darstellungsebenen, Vorder- und Hintergründiges, ineinander verwoben sind und sich nicht klar voneinander trennen lassen, so dass immer neue Eindrückeund vielfältig ineinander verschachtelte Muster entstehen, die es unmöglich machen, aus dem Ganzen eine eindeutige Aussage herauszulesen. Oder man könnte - um ein einfacheresErklärungsmodell zu verwenden - in ihnen eine Verwandtschaft mit Umspringbildern entdecken, in denen der Betrachter wechselweise z. B. eine alte Frau oder ein junges, hübsches weibliches Wesen entdeckt, ohne dass er sich auf das eine oder das anderefestlegen kann. Dies gilt auch für seine kürzeren Prosastücke und Tiererzählungen, insbesondere für "Ein Bericht für eine Akademie". Empfindet der Leser dieses Stück als satirischen Angriff auf diemenschliche Gesellschaft schlechthin oder ist es - wie Max Brod meinte - als Satire auf die Assimilation des etablierten jüdischen Bürgertums Prags zu Lebzeiten Kafkas zu verstehen? Hat es nicht vor allem stark autobiographische Bezüge zu Kafka selbst, dersich als Junggeselle und Künstler in einer Außenseiterposition wähnte und im Streben nach Selbsterkenntnis und Selbstbehauptung versuchte, seine persönlichen Erlebnisse in diesem Text zu verarbeiten? Und ist die Problematik nicht symptomatisch für die Krisensituation des Menschen in der Moderne überhaupt?

  • von Hans-Georg Wendland
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    Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literaturgeschichte, Epochen, Note: "-", Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema "Musik" und seine Bedeutung im Frühwerk Thomas Mannsam Beispiel der ¿Buddenbrooks¿Gliederung: I. Thomas Mann und sein Verhältnis zur MusikII. Das Thema ¿Musik¿ in den ¿Buddenbrooks¿III. Der Einfluss Richard Wagners I. Thomas Mann und sein Verhältnis zur MusikDas Thema ¿Musik¿ zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk Thomas Manns. Schon in seinem Frühwerk und insbesondere in den ¿Buddenbrooks¿ spielt die Musik eine bedeutende Rolle.Von klein auf war Thomas Mann der Musik besonders zugetan. Dies zeigen zum Beispiel schon frühe Ferienerlebnisse. Er lernte Violine und improvisierte am Klavier. Dabei zeigte er große Ausdauer. Schon früh interessierte er sich für Oper und Theater und besuchte regelmäßig Aufführungen im Lübecker Stadttheater. Später hörte er gerne Schallplatten mit anspruchsvoller Musik. Er besaß eine umfangreiche Plattensammlung.Im Frühjahr 1933 hielt er in München eine Rede über Richard Wagner, die zur Folge hatte, dass er öffentlich kritisiert und diffamiert wurde. Das führte zu seiner Emigration. Seine Romane, insbesondere auch die ¿Buddenbrooks¿, spiegeln sein Verhältnis zur Musik und den Einfluss Richard Wagners wider. II. Das Thema ¿Musik¿ in den ¿Buddenbrooks¿Die ¿Buddenbrooks¿ kann man als eine ¿Symphonie des Verfalls¿ betrachten. In der Ersten Generation dient die Musik der Verschönerung des Lebens (dekorative Funktion).In der Zweiten Generation verlagert sie ihren Schwerpunkt, wird stärker gemütsbetont und mit religiöser Andacht verknüpft. In der Dritten Generation verändert sich das Verhältnis zur Musik entscheidend. Hinzu kommt ein neuer, der Familie fremder Begriff von Musik, der durch Gerda Buddenbrook, geb. Arnoldsen, verkörpert wird. Die Musik verliert ihre Funktion als Bindeglied, das den Zusammenhalt der Familie unterstützt. Das verstärkt den Verfall.Mit Hanno Buddenbrook, dem letzten Nachkömmling der Familie in der Vierten Generation, vollendet sich der Verfallsprozess. Er verbindet praktische Lebensuntüchtigkeit mit extremer Introvertiertheit und Sensibilität. Die Musik ist für ihn eine Art Gegenwelt, mit der er der realen Welt zu entfliehen sucht. III. Der Einfluss Richard WagnersRichard Wagner gilt als Schöpfer des Musikdramas, in dem Musik, Text und dramatische Handlung zu einem ¿Gesamtkunstwerk¿ verschmelzen. Bekannt wurde er auch durch seine Verwendung von Leitmotiven, die seinen Werken ihre besondere Prägung verleihen.

  • von Hans-Georg Wendland
    15,95 €

    Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: keine, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Zentrale Einrichtung für Weiterbildung), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit diesem Text wird ein Kapitel aufgeschlagen, das bis in die Biografie der Autorin hineinreicht. Das Geschehen verlagert sich daher in einen Bereich, der zunehmend autobiografische Anteile umfasst. Dies geschieht jedoch sehr verhalten und ohneNamensnennungen. Die Großmutter der Autorin wird lediglich als "Schriftstellerin" bezeichnet, und die Autorin spricht von sich selbst als "Enkelin". Die Figuren erhalten weiche Konturen und werden auf einige markante Merkmale reduziert, so dass sie nicht scharf und plastisch abgebildet werden. Das Geschehen scheint sich hinter einem halbdurchsichtigen Vorhang abzuspielen, der hin und wieder Einblicke in ausgewählte Bereiche der Familiengeschichte gewährt und anderes eher verhüllt, so dass der Leser aufgefordert ist, seine Eindrücke zu einem Gesamtbild zusammenzusetzen, das letztlich aber nur ausschnitthaft bleibt. Daher werden hier einige Hintergrundinformationen zu den wichtigsten Gestalten eingefügt, die vielleicht zur Erhellung beitragen können.Jenny Erpenbecks Großmutter, die "Schriftstellerin" Hedda Zinner, wird am 20.05.1905 in Lemberg (Ukraine) geboren. Wegen ihrer jüdischen Mutter und ihrer "kupferroten Haare" (119) wird sie in ihrer Kindheit von ihren Mitschülern gehänselt. 1928 heiratet sie den deutschen Schriftsteller und Publizisten Fritz Erpenbeck, derseit 1927 Mitglied der KPD ist. Ab 1929 lebt sie in Berlin, wird ebenfalls KPD-Mitglied und schreibt Gedichte. 1933 emigriert sie zunächst nach Wien, dann nach Prag und schließlich, 1935, in die Sowjetunion. Dort arbeitet sie als Hörspielautorin für denMoskauer Rundfunk.Am 29.04.1942 wird ihr Sohn John, der zukünftige Vater Jenny Erpenbecks, in Ufa, Baschkirien, geboren. Die Familie bleibt bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in der Sowjetunion und kehrt 1945 nach Berlin zurück, wo sie im östlichen Teil der Stadt lebt. Hedda Erpenbeck-Zinner arbeitet als Schriftstellerin und beim Rundfunk bis zu ihrem Tode am 04.07 1994 in Berlin.

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