von Kerstin Zimmermann
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Seminar "Thüringische Geschichte von 1800 bis 1930", Sprache: Deutsch, Abstract: Keine andere geschichtliche Entwicklung vermochte das Bild heutiger moderner Städte und Landschaften so massiv zu prägen, wie es der Prozess der Industrialisierung tat. Etwa 60 Jahre später als in England, dem Ursprungsland der Industriellen Revolution, setzten auch in Deutschland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts weitreichende strukturelle Veränderungen ein. Die Erfindung der Dampfkraft, die nicht nur mit ihrer Verwendung im Eisenbahnbau das Transportwesen revolutionierte, sondern auch zur Technisierung von Herstellungsabläufen beitrug, eröffnete neue Möglichkeiten in Produktion und Absatz. Auch im kleinstaatlichen Thüringen lässt sich diese gesamtdeutsche Entwicklung nachweisen, wenngleich sie zunächst langsam anlief. Die vorliegende Arbeit verfolgt mit ihrem Thema einen Teil der Industriegeschichte Jenas, die mit der Gründung der feinmechanisch-optischen Werkstätte von Carl Zeiß 1846 ein Unternehmen mit Weltruf hervorbrachte. War es damit nicht mehr nur die ansässige Universität, die Alma mater Jenensis, die die Stadt fortan prägen sollte? An diesem Gedanken orientiert sichdie Fragestellung, wie sich aus der Grundsteinlegung des ¿Hof- und Universitätsmechanikus¿ Carl Zeiß in weniger als 100 Jahren ein erfolgreiches Weltunternehmen entwickeln konnte. Hierzu geben die Vorbetrachtungen zunächst einen kurzen Einblick in die Entwicklung führender Gewerbezweige im Thüringer Wirtschaftsraum. Dabei soll vordergründig von Interesse sein, welche elementare Bedeutung dem Maschinenbau zukommt und welche Industriezweige daraus hervorgingen. Der anknüpfende dritte Gliederungspunkt beschäftigt sich nun mit dem Aufstieg des jungen Unternehmens als ein führendes Beispiel der feinmechanisch-optischen Industrie. Die Zusammenarbeit mit dem Physiker Ernst Abbe ließ den wachsenden Betrieb nicht nur von etlichen technischen Innovationen profitieren, sondern auch von dessen ¿pragmatische[r] Sozialverantwortung¿. Worin sich dieser Einfluss widerspiegelt, untersucht ein vierter Abschnitt, der sich der Carl-Zeiss-Stiftung und Auszügen aus ihrem Statut von 1896 zuwendet. Diese Arbeit forciert in ihrer inhaltlichen Zusammenstellung keine Unternehmensgeschichte von Carl Zeiss, sondern betrachtet themarelevante Aspekte, die auf bedeutende Begleiterscheinungen der Industrialisierung, wie zum Beispiel den Konkurrenzdruck, wirtschaftliche Krisen und erschwerte Arbeitsbedingungen reagieren. Außer Acht gelassen wurde die Entwicklung ab Beginn des ersten Weltkriegs.