von Stefanie Koehler
17,95 €
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 2,0, Universität Konstanz, Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Mein Fuß ist nun mal hinderlich, ich bin klein und nicht stark, aber die Natur ist gerecht, sie gab mir als Äquivalent einen Kopf, wie ihn wenige haben.¿ (Paul Joseph Goebbels) Dieses Selbsteingeständnis stammt von Paul Joseph Goebbels, dem damaligen Propagandaministers des Dritten Reiches. In seiner Jugend wurde er wegen seiner Behinderung verspottet und ausgegrenzt, propagiert jedoch nur wenige Jahre später das Bild eines Deutschen Bürgers: arisches Blut, gesund, kräftig, nur keinerlei körperliche Defizite. Der Kontrast zwischen dem Leidensdruck seiner Kindheit und die spätere Euthanasie behinderter und kranker Menschen könnte nicht größer sein. Genau an diesem Punkt möchte ich mit meiner Hausarbeit ansetzten. Warum predigte Goebbels in seinen Reden Rassenhygiene und Vernichtung von Menschen, welche nicht der arischen Rasse entsprachen, wenn er dem Ideal doch selbst nicht gerecht wurde?Ziel dieser Hausarbeit soll sein, zu untersuchen, inwiefern Joseph Goebbels den gegen behinderte Menschen gerichteten Hass mit seinem eigenen Schicksal vereinbaren konnte. Finden sich hierzu eventuell Stellungnahmen in seinen Tagebüchern, oder schwieg er lieber in Bezug auf die eigene Behinderung? Einen weiteren wichtigen Punkt dieser Arbeit wird seine Suche nach einer führenden Person, welche er schließlich in Adolf Hitler fand, darstellen. Inwieweit lässt sich sein psychisches Leiden, bedingt durch die Behinderung, mit der unstillbaren Führersehnsucht in Zusammenhang bringen? Ebenfalls sollen in den folgenden Ausführungen die Begriffe Rassenhygiene und NS-Euthanasie näher beleuchtet werden, um die Kluft zwischen Goebbels eigenem Schicksal und seinem politischen Handeln, noch einmal in ihrem ganzen Ausmaß zu verdeutlichen.