von Theodor Fontane
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»Graf Petöfy« ist einer der frühen Gesellschaftsromane Theodor Fontanes. Er handelt von der Ehe zwischen einer jungen, protestantischen, bürgerlichen Schauspielerin aus Norddeutschland und einem alten, katholischen, ungarischen Grafen. Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe von 1890, erschienen im Verlag F. Fontane & Co., Berlin. InhaltPetöfy und Schwester Judith von Gundolskirchen teilen sich im Winter ein Palais in Wien. Hier lernt denn auch Judith die junge Schauspielerin Franziska Franz kennen, für die Petöfy eine Zuneigung gefaßt hat, und gewinnt den besten Eindruck von der jungen Dame. Dennoch ist Judith nicht glücklich, als ihr Bruder ihr seine späten Heiratspläne anvertraut. Den Konfessions- und Standesunterschied sieht sie zwar als zweitrangig und nicht allzu problematisch an, nicht aber den Unterschied der Jahre zwischen den beiden Partnern. Franziska ihrerseits spricht gegenüber ihrer vertrauten Dienerin Hannah ihre Befürchtung aus, daß sie sich mehr nach den Wünschen ihres zukünftigen Gatten richten wird, als siewirklich kann. Es kommt zu der Eheschließung. Franziska empfindet zunehmend die Leere ihres Daseins in der Ehe mit dem alten Grafen. Judith empfiehlt ihrem Bruder noch dringend, doch schleunigst wieder nach Wien umzusiedeln, um seiner Frau die Unterhaltungen der Wintersaison zugutekommen zu lassen, doch es ist zu spät: Eines Tages bemerkt der alte Petöfy, daß sein Neffe Egon einen Ring aus Franziskas Besitz trägt. Er sieht ein, daß seine Zumutung an die junge Frau zu hoch war, will dem jungen Paar nicht im Wege stehen und beschließt, aus dem Leben zu scheiden. Franziska, von Reue erfaßt, entschließt sich nach dem Tod ihres Mannes, die Beziehung zu Egon abzubrechen, Trost in der katholischen Kirche zu suchen und ihr Erbe allein zu verwalten.