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Babylonisches Repertoire

Über Babylonisches Repertoire

Weil der 86-jährige Avigdor Seliger nicht mehr spricht, steckt ihn seine Tochter Hannah in ein Altersheim. Die Ärzte sind sich nicht sicher: Verirrt sich der Mann allmählich in die Nebel der Demenz oder verweigert er das Sprechen bewusst? Weil Enkel Yair fürchtet, der Großvater könnte seinen Bezug zur Realität verlieren, erzählt er ihm jene Geschichten, die der Senior während der Schulferien am See Genezareth einst ihm erzählt hat. Allerdings erinnert sich Yair nicht immer genau. Er erfindet hinzu, übertreibt, wandelt ab - in der Hoffnung, den Großvater doch noch aus der Reserve zu locken und sich selbst vom eigenen Lebenschaos im Tel Aviv der Gegenwart abzulenken. Er lässt die schöne Bella Rubinsteyn auferstehen, die sich während der Schwangerschaft nur von exotischem Obst ernährt, weil sie ein besonderes Wesen gebären will; die exaltierte Olympiada, die den Durst der KGBler nach Unbill mit körperlicher Liebe zu stillen sucht; Danuta, die als Anführerin einer Waisenkinder-Bande die Märkte von Taschkent unsicher macht... Mit welcher Erzähl- und Sprachkraft Gabriel Wolkenfeld einen derart großen Bogen schlägt und dabei das Gleichgewicht hält zwischen dem Wissen um sein handwerkliches Tun und der Hingabe an den Strom der Erinnerung, ist große Kunst und lässt von diesem Autor noch viel erwarten.

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  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9783990142196
  • Einband:
  • Gebundene Ausgabe
  • Seitenzahl:
  • 509
  • Veröffentlicht:
  • 1. September 2021
  • Abmessungen:
  • 127x48x181 mm.
  • Gewicht:
  • 540 g.
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Beschreibung von Babylonisches Repertoire

Weil der 86-jährige Avigdor Seliger nicht mehr spricht, steckt ihn seine Tochter Hannah in ein Altersheim. Die Ärzte sind sich nicht sicher: Verirrt sich der Mann allmählich in die Nebel der Demenz oder verweigert er das Sprechen bewusst? Weil Enkel Yair fürchtet, der Großvater könnte seinen Bezug zur Realität verlieren, erzählt er ihm jene Geschichten, die der Senior während der Schulferien am See Genezareth einst ihm erzählt hat. Allerdings erinnert sich Yair nicht immer genau. Er erfindet hinzu, übertreibt, wandelt ab - in der Hoffnung, den Großvater doch noch aus der Reserve zu locken und sich selbst vom eigenen Lebenschaos im Tel Aviv der Gegenwart abzulenken.
Er lässt die schöne Bella Rubinsteyn auferstehen, die sich während der Schwangerschaft nur von exotischem Obst ernährt, weil sie ein besonderes Wesen gebären will; die exaltierte Olympiada, die den Durst der KGBler nach Unbill mit körperlicher Liebe zu stillen sucht; Danuta, die als Anführerin einer Waisenkinder-Bande die Märkte von Taschkent unsicher macht...
Mit welcher Erzähl- und Sprachkraft Gabriel Wolkenfeld einen derart großen Bogen schlägt und dabei das Gleichgewicht hält zwischen dem Wissen um sein handwerkliches Tun und der Hingabe an den Strom der Erinnerung, ist große Kunst und lässt von diesem Autor noch viel erwarten.

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