Über Beteiligungsfinanzierung Italienischer Familienunternehmen
Familienunternehmen bilden das Rückgrat der Volkswirtschaft. Diese Aussage ist nicht nur für Deutschland zutreffend, sondern für die große Mehrzahl der europäischen Staaten. Sie alle verfügen über eine ausgeprägte Tradition von Familienunternehmen und Unternehmerdy nastien. Paradebeispiel eines Wirtschaftssystems, das durch die starke Stellung von Familien unternehmen geprägt ist, war über viele Jahrzehnte Italien. Insbesondere der starke Wirt schaftsaufschwung in Norditalien nach dem zweiten Weltkrieg ist vornehmlich auf die unter nehmerische Effizienz von Familienunternehmen zurückzuführen. Vor allem in traditionellen Branchen wie dem Maschinenbau oder der Textilindustrie ist es ihnen gelungen, große Er folge nicht nur im Heimatmarkt, sondern vor allem auf den wichtigsten Ausländsmärkten zu erzielen. Unbeeindruckt von Korruption, Arbeitskämpfen und der zeitweise vollständigen Lähmung des politischen Systems haben italienische Familienunternehmen Produkte hervor gebracht, die international über hohes Ansehen verfügen. Auf der anderen Seite galt der italienische Kapitalmarkt traditionell als völlig rückständig. Zusammen mit Ländern wie Portugal und Spanien war Italien über viele Jahrzehnte hinweg im Bereich der Unternehmensfinanzierung geradezu der Prototyp eines kapitalmarktfemen Systems. Mit Zusammenbruch der alten politischen Ordnung Ende der SO-er Jahre setzten zahlreiche Reformen des Kapitalmarktes und des Steuersystems ein, welche einen grundle genden Wandel der Möglichkeiten der Außenfinanzierung und damit einhergehend eine Öff nung des italienischen Kapitalmarktes eingeleitet haben.
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