Über Brücken zum Kosmos
Die faszinierende Geschichte einer Begegnung von Physik und Psychologie, veranschaulicht an der Lebensgeschichte eines genialen Denkers.
Wolfgang Pauli: der Physiker, der sich als Erster traute, die falschen Anschaulichkeiten herkömmlichen Physik zu verlassen. Und der an vorderster Front der Forschung zugleich die Weisheit älterer Weltbilder suchte.
Ernst Peter Fischer erzählt ¿ mit sarkastischen Anekdoten und brillanten Ausflügen in die Kernphysik ¿ das geheimnisvollste Kapitel dieses Vorausdenkers einer neuen Weltanschauung. Es geht um die Rückgewinnung eines Denkens, das die Einheit mit der Natur sucht.
Biographie:
Wolfgang Pauli, geboren 1900 in Wien, hat als 20-Jähriger einen mehrhundertseitigen Handbuchartikel über die damals brandneue, von nur wenigen verstandene Relativitätstheorie Albert Einsteins geschrieben. Rasch war er Gesprächspartner von Bohr, Heisenberg, Delbrück und anderen Forschern.
Als Pauli 1945, nach epochalen Entdeckungen zur Kernphysik, den Nobelpreis erhielt, nannte ihn Einstein seinen »geistigen Sohn« und hätte ihn gern als Nachfolger in Princeton behalten. Aber Pauli fühlte sich als Europäer und ging nach seiner Gastprofessur in den USA nach Zürich zurück, wo er 1958 starb.
In Zürich, bereits Professor an der ETH, hatte sich der 30-jährige Pauli in einer Lebenskrise an den Psychoanalytiker C. G. Jung gewandt und Hilfe bekommen. Die beiden Gelehrten wechselten über Jahrzehnte Briefe. In ihnen ging es um die vergessene Nachtseite der Wissenschaft. Unter anderem darum, ob physikalische Begriffe »als archetypische Symbole« zu verstehen seien. Paulis private Protokolle seiner Nachtträume, die ihm Aufschlüsse wissenschaftlicher Erkenntnis gaben, wurden erst vor kurzem bekannt.
"Brücken zum Kosmos" ist die stark überarbeitete und aktualisierte Neufassung eines Textes, der anno 2000 im Herder Verlag ("An den Grenzen des Denkens") erschien und dort aufgegeben wurde...
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