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Bücher der Reihe Bibliothek Suhrkamp

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  • von Sigrid Undset
    14,00 €

    Sigrid Undsets frühe Erzählung Das glückliche Alter erschienen 1908. Es ist die Geschichte von einigen jungen Frauen, die mit Anfang Zwanzig also in diesem »glücklichen Alter«, auf der Suche sind: nach sich selbst, nach dem Leben, nach dem Mann ihres Lebens, nach Reichtum und Glück. Ein Erzählung vom Anfang des Jahrhunderts, die jung geblieben ist in der Schilderung von Aufbruch, Ausbruch, durch den unvoreingenommenen Blick auf die Widersprüche von Sehnsucht und Realität.

  • von Leonora Carrington
    18,00 €

    »Wo kommen auf einmal diese beiden sonderbaren Gestalten her, die langsam die Straße entlanggehen, gefolgt von tausend Zwergen? Ist das der Mann, den man wegen seiner sanften und grimmigen Gemütsart Loplop, den obersten der Vögel, nennt? ... Und die Frau, um deren Oberarm sich eine dünne Blutspur windet - sollte das etwas die Windsbraut sein?« So fragt Max Ernst in seiner Einleitung zur Titelgeschichte dieses 1988 von der »Windsbraut« zusammengestellten Bandes, der fünf weitere Erzählungen und zwei Romane (»Der kleine Francis« und »Unten«) enthält. Leonora Carrington (geboren 1917) entfloh früh dem großbürgerlichen Milieu, um mit Max Ernst, »Loplop«, nach Paris und dann weiter nach Südfrankreich zu ziehen. Ihr Schlüsselroman »Der kleine Francis« (hier zum ersten Mal auf deutsch) schildert, phantastisch verkleidet, die Erlebnisse des Sommers 1937 im provenzalischen Saint-Martin-d'Ardèche. Max Ernst wurde nach Ausbruch des Krieges interniert. Als Carringtons Befreiungsbemühungen fehlschlugen, floh sie nach Spanien. Unterwegs wurde sie wahnsinnig. Unten, ihr berühmter Bericht, beschreibt den Abstieg in das Reich des Wahns und wie sie ihm unter Aufbietung aller Willenskräfte entkam - und endet mit einem Postskriptum aus dem Jahr 1987. Da wohnte Leonora Carrington, die Malerin, Autorin, Surrealistin, schon seit vielen Jahren, hochberühmt und kaum erreichbar, in Mexiko.

  • von Sophie Calle
    22,00 €

    Sophie Calle findet ein Adressbuch und kopiert die Seiten daraus, bevor sie es anonym an den Besitzer, einen gewissen Pierre D., zurückgibt. Dann beginnt sie, zu denen, die in dem Buch verzeichnet sind, Kontakt aufzunehmen, sie trifft sich mit D.s Familie, Freunden, Bekannten, Affären.Mit jeder Begegnung wird Pierre D. plastischer und zugleich undurchdringlicher, Calles Recherche verkompliziert sich zusehends, während sie versucht, die schiere Vielzahl von Details - scheinbar Triviales wie potentiell Aufschlussreiches - zu dem bündigen Porträt eines Unbekannten zu fügen. Und im Lauf ihrer Nachforschungen hat Sophie Calle auch die eigenen Motive, Obsessionen und Ängste zu hinterfragen. Sophie Calle hat diese Begegnungen mit den Menschen aus D.s Adressbuch in Text und Bild dokumentiert, 1983 erschienen diese Dokumentationen einen Monat lang als Serie in der französischen Tageszeitung Libération. Und lösten einen handfesten Skandal aus, der bis heute nachhallt. Was interessiert uns an anderen? Und was verbirgt sich hinter unserem Interesse? Charakterstudie, Bekenntnis, Essay, Konzeptkunst - Sophie Calle unternimmt eine voyeuristische Abenteuerreise durch das Adressbuch eines Fremden und erfindet eine Form, in der Leben und Kunst, Rolle und Identität, Vertrautes und Unbekanntes ineinander zu oszillieren beginnen.

  • von Peter Bichsel
    14,00 €

    Ich glaube", sagt Peter Bichsel, "der Sinn der Literatur liegt nicht darin, daß Inhalte vermittelt werden, sondern darin, daß das Erzählen aufrechterhalten wird. Weil die Menschen Geschichten brauchen., um überleben zu können. Sie brauchen Modelle, mit denen sie sich ihr eigenes Leben erzählen können. Nur das Leben, das man sich selbst erzählen kann, ist ein sinnvolles Leben." Und: "Ich möchte der Geschichte die Geschichten entgegensetzen." Die Welt des Peter Bichsel - und damit auch die Welt seiner Geschichten in Zur Stadt Paris - ist nie gegeben, d.h. definiert und eindeutig, sondern immer offen und einladend für jeden, der Phantasie des Autors und dazu der eigenen zu folgen, um in der Vielfalt des Lebens nach Liebe, Hoffnung und Geborgenheit zu suchen. Peter Bichsel deutet bei alledem, was ihm wie zufällig zu jeder Tag- und Nachtzeit begegnet, auf Welten, in denen es nichts gibt, was dem Menschen fremd wäre. Und so ersinnt, erfindet und erzählt er von Biographien, die unwahrscheinlich und wahr zugleich sind: Also treffen wir in Bichsels Zur Stadt Paris den Triefäugigen mit dem goldenen Händchen ebenso wie Albert Weisshaupt, der eine fatale Neigung zum Weinen hat, oder Erwin, den die Stammtischbrüder für einen Hochstapler halten, wie auch den alten Geiger Zingg oder die noch junge Frau, die mit drei Kindern, ihrem Mann und ohne Blinddarm "im ganzen überhaupt nicht unglücklich" in der Nähe von Rom lebt. Dabei haben Bichsels Personen eine Eigenschaft, für die man sie sofort mag: Sie strahlen Wärme aus, weil sie alle von ihrem Autor geliebt werden - seien es Fabrikanten, Fußballer oder einfach nur arme Tröpfe, Betrunkene, ganz Nüchterne, Dummköpfe oder Schlauberger, Kinder, ältliche Witwen oder Eskimos in New York. Mit Zur Stadt Paris ist Peter Bichsel ein Geschichtenbuch gelungen, das uns Lesern - mal in kurzen Zügen, dann wieder mit längerem Atem - davon erzählt, daß es gerade das Kleine, das Minimale, das unscheinbar vor Augen liegende ist, das uns, beobachtet man es genau oder läßt es einfach sprechen, alles über uns verrät. "Der Lebenslängliche, befragt, wie er das aushalte oder mache all diese Jahre im Gefängnis, antwortet: Weißt du, ich sage mir immer, diese Zeit, die ich hier verbringe, müßte ich draußen auch verbringen."

  • von Leonora Carrington
    16,00 €

  • von Paul Valery
    15,00 €

    In den drei berühmten Essays zu Leonardo da Vinci, die sowohl den Beginn als auch einen Höhepunkt von Valérys Schaffen markieren (1894, 1919 und 1929), erlebt der Leser die Anverwandlung dieses universalen Geistes und unübertroffenen Genies der Renaissance wie der Moderne; Leonardo, der symbolische und konstruktiv-methodische Geist, wird zum Modell der Überschreitung und wechselseitigen Durchdringung von Kunst und Wissenschaft, zum interdisziplinären Geist par excellence, der wie Valéry jeden kunsttheoretischen Irrationalismus (»Inspiration«, »Genie« etc.) verabscheut.

  • von Heiner Müller
    17,00 €

    Wichtiger als Heiner Müller kann selbst den Surrealisten das Thema Traum nicht gewesen sein. Bereits als Schüler las Müller Freud, er zeichnete eigene Träume auf und sammelte Träume von Mitschülern. Traumtexte ordnet den bis in die letzten Lebenstage reichenden, teils unveröffentlichten Traumaufzeichnungen erzählerische und dramatische Texte zu, die einige dieser Träume aufnehmen und verarbeiten, und bündelt Müllers Reflexionen über den Zusammenhang von Leben, Träumen, Schreiben - und den Traum einer besseren Welt.»Das Problem des Schriftstellers, überhaupt des Künstlers, ist doch, daß er sein ganzes werktätiges Leben versucht, auf das poetische Niveau seiner Träume zu kommen. Das geht nur, wenn er nicht interpretiert, was er hervorbringt. Ich schreibe mehr, als ich weiß. Ich will nicht nachdenken über das, was ich mache.«

  • von Erhart Kästner
    18,00 €

    »Griechenland ist für Erhart Kästner (1904-1974) nicht ein Land romantischer Besinnung, sondern das der Ölberge und Weinberge, der täglichen Auseinandersetzung mit sehr konkreten Aufgaben des Lebens, zu deren Bewältigung jene demütige, sich ihrer selbst sichere Bescheidenheit der einfachen Berghirten besser taugt als die fruchtlose, weil letztlich den Lebenswillen lähmende Reminiszenz an einstmalige historische Größe.« Süddeutsche Zeitung

  • von Hans-Georg Gadamer
    16,00 €

    Hans-Georg Gadamer, der große deutsche Philosoph der Hermeneutik, sieht in Atemkristall einen »Höhepunkt der Celanschen Kunst«; er versucht, ihn interpretierend und kommentierend zu entschlüsseln und darzustellen. Celan sagte einmal, seine Lyrik würde den Leser als »Flaschenpost« erreichen. Gadamer will die »Erfahrungen eines Lesers in Worte fassen, den solche Flaschenpost erreicht hat«.

  • von E. M. Cioran
    16,00 €

    »Das Paradoxe meines Wesens ist, daß ich eine Leidenschaft für die Existenz habe und zugleich alle meine Gedanken gegen das Leben richte.«E. M. Cioran, einer der glänzendsten französischen Essayisten und dem deutschen Publikum wohlbekannt, wird in den vorliegenden sechs Aphorismenfolgen nicht müde, uns immer wieder und jeweils neu mit dem zu konfrontieren, was unser Dasein entgrenzt und aufreißt. Sechs Variationen über das Sein zum Tode, die trotz ansteckender Bissigkeit und polemischer Schärfe nicht vom überheblichen Lächeln des Verstandes, sondern von einem aufbegehrenden, ungestillten und unstillbaren Zweifel begleitet werden.

  • von Heiner Müller
    15,00 €

    Als Schreiber von Gedichten wurde der Dramatiker Heiner Müller erst postum, mit dem Erscheinen des ersten Bandes seiner Werke (1998), der die Gedichte (davon ein Drittel aus dem Nachlaß) versammelt, wirklich sichtbar. Aus diesen Gedichten hat Durs Grünbein, geboren 1962 in Dresden, Büchnerpreisträger des Jahres 1995, seine Auswahl getroffen. Er, der in Reiner Müller früh einen Mentor fand, schreibt in seinem Nachwort: »Heiner Müllers Gedicht, darin liegt seine Stringenz, geht jedesmal von der schlimmstmöglichen Gewißheit aus. Nicht die zarte Versuchung, die vage Hoffnung auf eine veränderte Welt, es ist die schlechte Nachricht, die es in Gang setzt. Optimismus ist Mangel an Information, war eine Sentenz, die er am liebsten zitierte, am besten mit stoischer Miene.«

  • von Federico Garcia Lorca
    17,00 €

    Als »Lyrik zum Die-Pulsadern-Aufschneiden« bezeichnete Federico García Lorca (1898-1936) die Gedichte, die er 1930 aus New York und Havanna mit nach Hause brachte, deren Drucklegung (1940) er jedoch nicht mehr erlebte. Wo unsere Landkarten New York verzeichnen, liegt in Wirklichkeit eine andere Stadt. Es gibt nur einen Zugang zu ihr - García Lorcas Gedichte.

  • von E. M. Cioran
    16,00 €

    1933, mit zweiundzwanzig Jahren, hat Cioran sein erstes Buch geschrieben. 1934 ist es in Bukarest erschienen. 55 Jahre später wird die erste Übersetzung in eine andere Sprache vorgelegt. Zum ersten Mal erhält der deutschsprachige Leser Gelegenheit, den jungen, rumänischen Cioran zu entdecken, ihn mit dem späteren, französischen Cioran zu vergleichen und den Weg zu ermessen, den Ciorans Verzweiflung zurückgelegt hat.

  • von E. M. Cioran
    18,00 €

    Das Buch der Täuschungen (Bukarest 1936) ist Ciorans erste und endgültige Abrechnung mit dem allgegenwärtigen Wahn, der das Dasein, ja das Sein überhaupt ermöglicht, eine Entblößung des von Trug und Trauer, Leid und Reue verschütteten, vergifteten, verstümmelten reinen Lebens, des Lebens an sich, des Lebens zur Transzendenz. Zugleich ist es ein Buch der Musik, Ciorans erstes musikalisches, musiktrunkenes Werk, das nicht zufällig mit einer musikalischen Ekstase beginnt. Musik sieht Cioran als ein besonders geeignetes Mittel zur Aufsprengung der Fesseln der Individuation an, als ein Medium, in dem das Leben kräftig und zerreißend aufscheint.

  • von Erhart Kästner
    18,00 €

    Ein wesentliches Dokument der deutschen Nachkriegsliteratur sind Erhart Kästners Aufzeichnungen aus dem Krieg. Ein Erfahrungsbericht aus Afrika, dessen zentrales Thema die Einsamkeit der Gefangenen in der Wüste ist. »Ein sehr leises, in aller geistigen Strenge überaus tröstliches Buch, das die uralte Weisheit bestätigt, dass Stille stärker ist als Lärm.« Luise Rinser

  • von Frank Wegner
    22,00 €

    Sind wir, was wir gelesen haben? Schärft Lesen die Wahrnehmung? Den Gemeinsinn? Was geschieht im Gehirn, wenn wir lesen? Gibt es ein illegitimes Lesen? Ein ekstatisches? Liest man alt anders als jung? Wie las man im Sozialismus? Was liest man im Krieg? Was bedeutet Lesen in unserer heutigen Abstiegsgesellschaft? Macht Nicht-Lesen am Ende glücklicher?Dies ist ein Lesebuch und ein Buch über das Lesen, eine Anthologie, die das welt- und selbsterschließende Abenteuer des Lesens beschreibt, seziert und feiert. Ausgehend von ihren literarischen oder wissenschaftlichen Arbeiten nehmen sich 24 Autorinnen und Autoren die Freiheit, das Thema auf ihre Weise zu behandeln: in Gestalt einer Theorie, einer Erzählung, einer Kindheitserinnerung oder als Streifzug durch die eigene Bücher- und Lesegeschichte. Mit Originalbeiträgen von:Marcel Beyer, Rachel Cusk, Annie Ernaux, Jürgen Habermas, Michael Hagner, Eva Illouz, Hans Joas, Dzevad Karahasan, Esther Kinsky, Thomas Köck, Sibylle Lewitscharoff, Enis Maci, Nicolas Mahler, Friederike Mayröcker, Oliver Nachtwey, Katja Petrowskaja, Andreas Reckwitz, Hartmut Rosa, Clemens J. Setz, Wolf Singer, Maria Stepanova, John Jeremiah Sullivan, Alejandro Zambra, Serhij Zhadan

  • von Gerald Murnane
    24,00 €

    Ein Mann soll vor einem komplett weiblich besetzen Komitee die Wahrheit über sein Intimleben aussagen, doch je mehr er sich anstrengt, desto unrettbarer verheddert er sich in seine Fantasien und Träume. Ein anderer Mann sucht im Hügelland rings um die Metropole über zwanzig Jahre lang wie besessen nach einer Landschaft und einer Frau, die kein Künstler zu malen vermöchte. Ein Dritter - oder ist es ein- und derselbe Mann? - sabotiert sich auf Partys selber mit Drinks, bei dem Versuch, Frauen nachhaltig zu beeindrucken, indem er ihnen minutiös seine neueste Theorie des Schreibens auseinandersetzt.Niemals ist pointierter, hellsichtiger, aberwitziger über männliche Befangenheiten geschrieben worden - Landschaft mit Landschaft, das sind weitreichende, bewusstseinserweiternde Erkundungen von Gegenden, inneren wie äußeren Gegenden, in denen wir eigentlich noch nicht gewesen sind. In kräftig erzählten, raffiniert ineinander greifenden Geschichten unternimmt Gerald Murnane, "der große Solitär der Gegenwartsliteratur" (The New Yorker), eine Reise durch die Vororte Melbournes in den frühen sechziger Jahren. Und umkreist dabei die miteinander kollidierenden Bedürfnisse nach Katholizismus und Geschlechtsverkehr, Autonomie und Intimität, Alkoholexzess und Literatur.

  • von Ricarda Huch
    14,00 €

    Nicht nur von der nuancierenden Erzähltechnik her erinnert Ricarda Huchs Brieferzählung an Kierkegaards Tagebuch des Verführers. Erzählt wird vom Schicksal einer Gouverneursfamilie im zaristischen, von der Revolution bedrohten Rußland. Jegor von Rasinkara versucht in blindem Aktivismus mit der beginnenden Revolution fertig zu werden: Er schließt Universitäten und verurteilt rebellische Studenten zum Tode. Von Attentaten bedroht, zieht er sich mit seiner Familie für einen Sommer nach Kremskoje zurück. Dort aber bereitet der Student Lju, unter dem Vorwand, ihn zu schützen, selbst ein Attentat vor. Er genießt bald das Vertrauen der Familie, doch die Zuneigung, die er im Laufe des Sommers zu seinen Opfern faßt, hindert ihn nicht an der Ausführung seines Vorhabens.

  • von Peter Handke
    14,00 €

    Kein Aufsatz, keine Szene, keine Geschichte - ein Gedicht an die Dauer, als sei sie ein Lebewesen, etwas Leibhaftiges, als sei mit ihr zu reden. Das Gedicht als ein Angebot, als eine Werbung, als bedürfe es lediglich der Bereitschaft beider, >ja< zu sagen.Was ist Dauer? Was war sie? Denn sie gründet auf Vergangenem, entsteht, da sich »das flüchtigste aller Gefühle« verflüchtigt hat, in der Gegenwart und wird zur vollendeten Zukunft.Das Gedicht an die Dauer ist ein Exerzitium, eine geistige und körperliche Übung. Die Dauer ist kein zu erbittendes, zu erbetendes Geschenk, sie ist das Ergebnis, ein Zustand, der sich erreichen läßt.Ein Gedicht an die Dauer heißt nichts anderes, als das zu beanspruchen, worauf der Mensch seit der >Vertreibung< keinen Anspruch mehr hat. Ein dialektisches Verfahren: In der Vergänglichkeit, der Nichthaltbarkeit erkennen, was unvergänglich, was haltbar ist, und dies aufzuheben in einem Gedicht, einem Kunstwerk - diesem Synonym für eine irdische Ewigkeit.

  • von Siegfried Kracauer
    16,00 €

    Es hat Kracauer nicht gut getan, daß er im Schatten der Freunde stand, vor allem in dem Benjamins. Das hat zu Kurzschlüssen Anlaß gegeben.Kracauers Straßen-Buch, das auf Blochschen Spuren und durch die Benjaminsche Einbahnstraße zu wandeln scheint, geht jedoch eigene Wege. Es spendet keinen mimetischen Trost, läutert die Dinge nicht zur Idee und entzündet keine Hoffnung im Abseits. Vielmehr deutet es auf etwas Beunruhigendes, ja Grauenerregendes, das nicht gebannt, sondern nur aufgewiesen und benannt werden kann.Die Zeit ist gekommen, Straßen in Berlin und anderswo, erschienen 1964, mit Skizzen und Essays aus den Jahren 1926 bis 1933, neu zu lesen, frei von der Bevormundung durch Bilder und Konstruktionen, denen er sich verweigert hat.

  • von Friederike Mayröcker
    24,00 €

    »Verehrte Lauscher und Lauscherinnen versuchen Sie nicht das Geheimnis dieses Textes zu lüften«, verfügt Friederike Mayröcker in ihrem neuen Prosawerk - aber schon sein Titel legt eine unfehlbare Spur. da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete lässt keine Zweifel an dem, was immer noch Tag für Tag zu tun ist: hellwach und neugierig auf die Welt blicken und ihr eine Kunst abgewinnen, die Wörter in Sternschnuppen verwandelt und die Sprache selbst als einen schier unerschöpflichen poetischen Zauberkasten begreift: »meine Texte entstehen durch sich fortpflanzende Augen«, so eines der Geheimnisse, das die Wiener Dichterin ihren Leserinnen und Lesern doch noch preisgibt.Mag die »Leibhaftigkeit« im hochbetagten Alter auch mühselig geworden sein, mögen die Listen an Wörtern, die mit den Jahren abhandengekommen sind, auch länger werden, wie die Poetin selbst beklagt - »in meinen Träumen bin ich jung, in meinen Träumen bin ich high«, versichert Friederike Mayröcker, und dieses Credo gilt umso mehr für ihre unvergleichliche, grenzenlose und ganz und gar unausdeutbare Dichtung.

  • von Marie-Claire Blais
    24,00 €

    Eine sonnendurchflutete Insel, irgendwo im Golf von Mexiko. Hier leben Menschen in Reichtum, andere in extremer Armut. Und hier versucht eine Frau namens Renata sich nach einem Eingriff auszukurieren. Doch ihre Unruhe gilt nicht nur ihrer Gesundheit, Renata schwankt zwischen hedonistischen Ausschweifungen und der Verantwortung für andere, zwischen der Schönheit der Welt und ihrer Ungerechtigkeit. Währenddessen finden auf der ganzen Insel Festivitäten statt - man feiert die Geburt eines Kindes und das Ende des 20. Jahrhunderts -, es versammelt sich ein schillerndes Ensemble an Charakteren: Künstler, Drag-Queens, Ku-Klux-Klan-Mitglieder, Kinder, die in unschuldige Spiele vertieft sind, Geflüchtete der benachbarten Inseln. Sie alle verbindet eine innere Zerrissenheit und das unausweichliche, sie umgebende Meer.Drei Nächte, drei Tage ist das Porträt eines tropischen Inselkollektivs zwischen Exzess und Verzweiflung. Ein schier atemloses, polyphones Werk, barock und radikal zeitgenössisch, »ein visionäres, unentbehrliches, opulentes Sittenbild des späten 20. Jahrhunderts« (Voir).

  • von Adolf Muschg
    16,00 €

    Als der Schweizer Adolf Muschg nach seinem hymnisch begrüßten Romanerstling Im Sommer des Hasen (1965) und drei weiteren Romanen 1972 seine Liebesgeschichten vorlegte, rief die Kritik aufs neue: Ecce poeta und nannte ihn einen »Miniaturist von hohen Graden«, befähigt, »das Große im Kleinen zu entdecken«, »Totalität auf engstem Raum herzustellen« (Günter Blöcker in der FAZ). Doch nicht allein das Formale, Sprachmimik, stilistische Vielfalt und Präzision, Erzählhaltung der sieben Geschichten weckte Zustimmung, sondern auch die Konsequenz, mit der sie, den eigenen Anspruch karikierend, Perversionen der Liebe aufzeigen, schonungslos in aller Realistik, doch auch barmherzig, weil das ursprüngliche, das jämmerlich verfehlte Wunschziel »Liebe« immer deutlich bleibt.

  • von Elke Erb
    20,00 €

    2020 - das dichterische und essayistische Werk von Elke Erb geht in das fünfte Jahrzehnt. Was im Jahr 1975 mit dem Band Gutachten begann, setzt sich bis in die Gegenwart fort: Gedichtverdacht heißt der jüngste Band aus dem Jahr 2019. Dazwischen liegen mehr als fünfzehn Veröffentlichungen, in denen Elke Erb nicht nur neue Schreibweisen, sondern auch neue Gattungen verwirklichte, das essayistische Langgedicht, die poetische Selbstreferenz, das Prosagedicht, alle Fraktale des Kommentars. »Ich studierte und entkräftete die hierarchisch spaltenden Tendenzen des linearen Schreibens ..., so dass vorher stumm-(dunkel-)gebliebene Zusammenhänge im sprachlichen Spiegel erschienen und sich aus ihnen neue Zusammenhänge (Erkenntnisse, Aspekte, Einsichten, Überblicke) fortschreitend bildeten«, beschreibt Elke Erb im Jahr 1988 ihr Verfahren. Aus diesem unverwechselbaren und eigenständigen Lebenswerk, das noch lange nicht beendet ist, haben Steffen Popp und Monika Rinck eine Auswahl zusammengestellt - angefangen mit ersten Arbeiten bis hin zu Erbs jüngsten Gedichten, die zu dem Lebendigsten und Innovativsten gehören, was die deutschsprachige Lyrik derzeit zu bieten hat.

  • von Giorgos Seferis
    16,00 €

    Sechs Nächte auf der Akropolis schildert einen Kreis junger Leute, die 1925 in Athen überschwenglich und ratlos nach ihrem Ort im Leben suchen.Der Roman des griechischen Nobelpreisträgers Giorgos Seferis (1900-1971) ist bestimmt von Gespräch und Reflexion. Andererseits enthält er das Zeugnis eines jungen Dichters, der auf der Suche nach sich und seiner Sprache ist. Beides verbindet sich in einer Rahmengeschichte, die kurze, ganz unterschiedlich gestimmte Texte zwanglos in sich aufnimmt.

  • von Friederike Mayröcker
    16,00 €

    Die Reise durch die Nacht ist die ebenso zauberische wie erbarmungslose Geschichte der Reise in eine vergehende Zeit.»Friederike Mayröcker, diese Lyrikerin von Rang, (hat) eine zwischen traditionellen und experimentellen Schreibweisen angesiedelte Erzählform gefunden, die weder artifiziell noch paradigmahaft wirkt, sondern sich überzeugend an den Bewußtseinsstrom angleicht: eine Sprache, die unangreifbar poetisch ist und zugleich doch sichtbar dem Prozeß ständiger intellektueller Überprüfung ausgesetzt bleibt.Friederike Mayröcker stellt ihren Leser vor allerhand Rätsel, aber aus den geläufigen Gegenständen derzeit inflationärer autobiographischer Prosa wie Krankheit, Altern und Kindheitserinnerungen, denen auch sie sich ausliefert, schält sich in ihren Aufzeichnungen deren Hauptthema, die Einheit von Leben und Schreiben, immer wieder heraus. >LebensnotizenAlles in meinem Leben

  • von Rosmarie Waldrop
    24,00 €

    Hätten Josef und Frederika Seifert mal besser nicht geheiratet!? Der Ort ist Kitzingen am Main, es sind die späten Zwanziger. Josef ist Kriegsveteran und Lehrer, sehr ins Metaphysische entrückt, Frederika rasend frustrierte Sängerin, rasend frustrierte femme fatale, die, unfähig zu den spirituellen Sublimationen ihres Mannes, bereits wenige Wochen nach der Trauung eine Affäre mit seinem besten Freund beginnt. Ist dieser Seitensprung an allem schuld, was folgen wird?Das fragt - ein halbes Jahrhundert später - Lucy, die älteste Tochter, in Briefen an ihre Schwester (oder ist es ihre Halbschwester?). Hätte ihre Mutter nur ein Machtwort sprechen müssen, was die Musik Richard Wagners angeht, damit sich alles ganz anders entwickelt? Und hat der Umstand, dass Frederikas Liebhaber Jude war, Josefs Faszination für den Nationalsozialismus weiter entfacht?Rosmarie Waldrop hat einen agilen, feinsinnigen und derben Roman geschrieben. Über eine marode Familie im anschwellenden Nationalsozialismus. Über Sehnsüchte, Enttäuschungen und Verrat. Über kleine Ursachen und große Wirkungen. Und über die beharrliche Ambivalenz einer nicht wirklich zu bewältigenden Vergangenheit.

  • von Sophie Calle
    22,00 €

    Sophie Calle entblößt sich, bis zur Unkenntlichkeit. In 64 dramatischen, frivolen, zärtlichen und verspielten Episoden erzählt die französische Künstlerin ein ganzes Leben in Fragmenten. Sie erzählt von den Kränkungen der frühen Jahre, von unverständlich wachsenden Brüsten, von kruden Liebesaffären, von ihrer Zeit als Stripperin und Aktmodell, von letzten und allerletzten Dingen. Und jede dieser Episoden beglaubigt sie mit einem 'authentischen' Erinnerungsstück, mit Fotografien von Brautkleidern, von Liebesbriefchen, von angekokelten Betten, von ausgestopften Katzen. Sophie Calle hat so eine Wunderkammer der Versehrtheiten, Begierden, Erfahrungen, Fantasien geschaffen. Und wie beiläufig die Demarkationslinien zwischen Fiktion und Wirklichkeit verwischt. Kindheit, Liebe, Sex, Tod: Vermittels lakonischer Texte und doppelbödiger Fotografien, in einer hochgradig eigensinnigen Mischung aus Melancholie, Voyeurismus und trockenem Humor erzählt Sophie Calle den Bildungsroman ihres Lebens.

  • von Cees Nooteboom
    22,00 €

    Abschied hebt an in einem Garten, mit der Beschreibung einiger mediterraner Pflanzen, daraus erwachsen Erinnerungen an den Krieg, an eine Vergangenheit, die nie vergangen war, mythische Anklänge. Und dann nimmt das Gedicht eine vollkommen andere Wendung, als plötzlich ein mysteriöses Virus die Welt erobert und unser aller Schicksal verändert. Doch der Fluchtpunkt bleibt: das unwiederbringliche Verschwinden dessen, der da furchtlos spricht. Und aus einer ungeheuerlichen sprachlichen Verdichtung die Essenz eines ganzen Lebens gewinnt, Bilder von karger Schönheit schafft, das Licht zwischen den Bildern einfängt. Ein Elementargedicht schreibt.Was geschieht, wenn alles verschwindet? Cees Nooteboom hat ein spätes Gipfelwerk geschaffen, wie aus der Zeit entrückte »Lektionen im klarsten Unheil«, in denen Vergangenheit und Zukunft, Nostalgie und das Bewusstsein von Vollendung - versöhnlich? - ineinander zu schwingen beginnen.

  • von Wolf Biermann
    22,00 €

    Wolf Biermann ist einer der prägenden politischen Liedermacher und Lyriker deutscher Sprache. Es gibt da allerdings noch einen anderen Wolf Biermann, die Rede ist von dem gläubigen Wolf Biermann, der bislang sehr viel weniger kenntlich gewesen ist. (Oder wussten Sie, dass sein Lied »Ermutigung« es bis ins offizielle Gesangbuch der Schwedischen Kirche geschafft hat?)Mensch Gott! versammelt bekannte und unbekanntere Gedichte und Lieder aus fünf Jahrzehnten - Gedichte und Lieder, die vom Glauben handeln und vom Hadern mit dem Glauben, von Gott, von Jesus, dem Judentum und dem Hadern mit alledem, Gedichte und Lieder, die erste Gründe umkreisen und letzte Dinge, ethische Zwangslagen und moralische Haltungen. Dieser Band besteht aus sechs Rubriken: »Zwischen Hoffnung und Melancholie«, »Gebenedeit«, »Ich glaube an Gott«, »Holy Sonnet«, »Ich hatte viel Bekümmernis« und »Auferstehung«. In jede dieser Rubriken führt Wolf Biermann mit eigens verfassten Texten ein, mit weit ausschwingenden autobiographischen Texten. Mit Mensch Gott! ist Wolf Biermann neu und anders zu entdecken, und zwar als ein unerschütterlich Glaubender - ein Glauben nicht an die Gemeinplätze der Religion, sondern an den Menschen.

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