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Bücher der Reihe Düsseldorfer Texte zur Medizingeschichte

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  • von Lena Lindner
    59,80 €

    Seuchen stellen seit jeher eine Bedrohung für die Menschheit dar. Besonders im dicht bevölkerten Nordrhein-Westfalen besteht die Gefahr, dass durch die steigende Mobilität der Bevölkerung Erreger, die hochkontagiöse, lebensbedrohliche Krankheiten zur Folge haben, eingeschleppt werden. Effiziente Epidemiepläne und Präventionsmaßnahmen stellen somit die Grundvoraussetzung für das Verhindern bzw. die Eindämmung eines Seuchenausbruchs dar. Daraus ergibt sich die zentrale Frage, inwiefern NRW auf den Ausbruch hochkontagiöser, lebensbedrohlicher Infektionen vorbereitet ist.Zur Beantwortung dieser Problemstellung werden im vorliegenden Band die aktuelle Seuchenalarmplanung sowie die Präventionsmaßnahmen in NRW analysiert und mit dem Management der Pockenausbrüche 1961/62 in Düsseldorf, 1962 in Lammersdorf/Simmerath und 1970 in Meschede verglichen. Die Variola (Pocken) dienen dabei als Modell für den möglichen Ausbruch einer Epidemie in NRW. Ihre Eignung hierfür erklärt sich aus dem von ihnen hervorgerufenen Krankheitsbild mit einer charakteristischerweise hohen Ansteckungsgefahr und Sterblichkeit.Lena Lindner erforscht in ihrer Dissertation, welche Schwierigkeiten sich bei den Ausbrüchen der Pocken ergaben und welche Maßnahmen in der Folge daraus resultierten. Im Zuge dessen wird untersucht, welche dieser Maßnahmen auch heute noch Verwendung finden bzw. die Epidemieplanung in NRW in Hinblick auf etwa die Einschleppung einer hochkontagiösen, lebensbedrohlichen Erkrankung bereichern könnten. Dazu werden die historischen Seuchenvorkehrungen den heutigen Maßnahmen im Epidemiefall gegenüber gestellt und analysiert.

  • von Friederike Helene Margarethe Harrich
    34,68 €

  • von Franziska Hedding
    29,90 €

    Seit den Studien von Philippe Ariès zur Geschichte der Kindheit steht die These im Raum, dass bis weit in die frühe Neuzeit die Kindheit nicht als etwas Eigenständiges gesehen und Kinder gleichsam wie kleine Erwachsene behandelt wurden. Dies muss aus medizinhistorischer Perspektive zweifelhaft erscheinen, denn das seit der Antike bis ins 18. Jahrhundert vorherrschende Konzept der Humoralpathologie geht unter anderem von unterschiedlichen körperlichen Konstitutionen gerade auch im Zuge der körperlichen Entwicklung durch verschiedene Lebensalter aus.Diese Thesen werden in der vorliegenden zur Veröffentlichung redigierten Dissertation von Franziska Hedding anhand der zahlreichen vom Wundarzt Fabricius Hildanus (1560-1634) veröffentlichten eigenen pädiatrischen Fallbeschreibungen geprüft. Zusätzlich wird erstmals dessen Ratgeber ¿Spiegel des menschlichen Lebens¿ als medizinhistorische Quelle ausgewertet. Entgegen der von Ariès propagierten Grundtendenz lassen sich in den Veröffentlichungen Fabrys viele Hinweise finden, dass Kindern auf physischer, psychischer und gesellschaftlicher Ebene grundlegende Unterschiede zu Erwachsenen zugeschrieben wurden, die ein Arzt bei der Behandlung von Kindern berücksichtigen sollte.

  • von Sophia Sotke
    33,00 €

    1905 wurde der Bund für Mutterschutz in Berlin als eine Initiative des radikalen Flügels der seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland formierten Frauenbewegung gegründet. Seine Ziele waren die Verbesserung der gesellschaftlichen Lage von ledigen Müttern und ihren Kindern sowie die Revolution der vorherrschenden Geschlechtsmoral. Helene Stöcker, führende Theoretikerin des Bundes, kämpfte für die Selbstbestimmung der Frau, propagierte das Recht auf Empfängnisverhütung und die Freigabe der Abtreibung. Als Ziel ihrer sexualreformerischen Liebesethik postulierte Helene Stöcke nicht nur die Gleichberechtigung von Mann und Frau, sondern auch eine "Hebung und Veredelung der Menschheit". Sie vertrat eugenische Positionen, die zur selben Zeit auch von der Gesellschaft für Rassenhygiene vertreten wurden. Trotzdem erscheint es widersprüchlich, dass sich die radikalen Sexualreformer(innen) um Helene Stöcker mit der rassen-hygienischen Weltanschauung identifizierten. Die einen kämpften für die sexuelle Befreiung der Frau, während die anderen das weibliche Geschlecht im Sinne des "Gattungszwecks" auf die Rolle der Mutter und Ehefrau reduzierten. Die Ideen Helene Stöckers wurden in der zweiten deutschen Frauenbewegung der 1970er Jahre wieder aufgegriffen, wohingegen Aspekte des rassenhygienischen Gedankengutes nach 1933 zur Legitimation von Rassengesetzen, Zwangssterilisationen und weiteren menschenverachtenden Maßnahmen herangezogen wurden. Wegen dieser Widersprüchlichkeit beschäftigt das eugenische Gedankengut in der feministischen Sexualreform des späten Kaiserreichs und der Weimarer Republik die Forschung seit über 30 Jahren. Die Arbeit von Sophia Sotke leistet einen neuen Beitrag zu dieser Forschung, indem sie eine Netzwerkanalyse des Feminismus, der Sexualreform und der Eugenik zwischen 1905 und 1914 vornimmt.

  • von Jutta Hemmerling
    29,90 €

    Der Handlungsbedarf, die Psychiatrie in Deutschland zu reformieren, die unmenschlichen Zustände in den psychiatrischen Anstalten zu verändern, wurde in der ersten Hälfte der 1960er Jahre deutlich. Die gesellschaftliche Stimmung für die Durchsetzung einer Psychiatriereform erhielt von der 68er Bewegung einen erheblichen Schub. Der Verein Sozialistische Selbsthilfe Köln war ¿ wie viele andere Gruppen entstanden ¿ als sich die 68er Bewegung aufgelöst hatte. Einige dieser Gruppen, so auch der SSK e. V., engagierten sich in sozialen Bereichen mit dem Ziel, eine Veränderung der Gesellschaft zu erreichen. Eine Gesellschaft, die gekennzeichnet wäre durch Teilhabe und Gleichberechtigung aller Individuen. Auch die Schwächeren, hier die Psychiatriepatienten, sollten das Recht haben, selbstbestimmt ihr Leben zu gestalten. Die Aktionen des SSK e. V. informierten eine breite Öffentlichkeit über die Zustände in den psychiatrischen Anstalten und zwangen die Verantwortlichen in Politik und im Landschaftsverband Rheinland, Veränderungen in der Behandlung der psychische Kranken im Sinne der Psychiatrie Enquéte (1971 ¿ 1975) vorzunehmen. Folgende Fragen erschienen in diesem Zusammenhang bedeutsam: Welche Motive hatten die Mitglieder des SSK e. V. und welche Ziele verfolgten sie mit den Aktionen gegen die Landeskrankenhäuser des Landschaftsverbandes Rheinland? War das Hauptmotiv für den Protest die Vorstellung des SSK e. V., dass aufgrund der personellen Kontinuitäten aus dem Nationalsozialismus die Behandlung psychisch Kranker der nationalsozialistischen Praktik entsprach? Strebten die Mitglieder des SSK e. V. eine Verbesserung der Behandlung im Sinne der Sozialpsychiatrie oder die Abschaffung der psychiatrischen Einrichtungen im Sinne der Antipsychiatrie an? Gab es eine Verbindung zum Sozialistischen Patientenkollektiv Heidelberg oder gar zur Baader-Meinhof- Gruppe (RAF)?

  • von Asli Topal-Cevahir
    89,90 €

    Asli Topal-Cevahir dokumentiert in der vorliegenden Arbeit nicht nur die aktuellen Gesundheitszustände von Frauen mit türkischem Migrationshintergrund, sondern untersucht diese Problematik langfristig in historischer Perspektive. Zentrale Forschungsfragen sind: Wie haben sich ihre Gesundheit bzw. Krankheiten im Laufe der Zeit entwickelt? Welche konkreten Krankheitsbilder sind seit einigen Jahren bei türkischen Frauen nachweisbar und weshalb? Mit welchen gesundheitlichen Problemen altern Migrantinnen schließlich? Diese und ähnliche Fragen werden auf verschiedenen Ebenen untersucht, vor allem auch auf individueller Ebene, wie die Person ihre Probleme selbst empfindet und behandelt. Auf staatlicher Ebene (Aufnahme- und Entsendeland) werden gesundheitspolitische Strategieprobleme und Fehler als maßgebliche Ursachen untersucht. Auf kultureller Ebene werden zahlreiche Aspekte analysiert, welche sicherlich bedeutende Faktoren für Probleme waren bzw. heute noch sind, und potenzielle Integrations-Barrieren oder sogar Gründe psychischer Erkrankungen darstellen.

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