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Bücher der Reihe Friedenauer Presse Wolffs Broschur

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  • von Honore De Balzac
    18,00 €

    Für alle, die nicht reisen können: Balzacs Traumreisen sind eine Anleitung für die schönsten Reisen, die Reisen im Kopf.Balzac ist niemals nach China oder Java gereist. In seinen beiden hier vorgestellten Reiseerzählungen schildert er »voyages imaginaires« - Reisen in der Fantasie. Hintergrund waren dem Autor zugetragene Berichte von Bekannten, die tatsächlich Reisen in den Fernen Osten unternommen hatten. Balzacs darauf aufbauende geniale »Gedankenexkursionen« sind geistreiche und amüsante Plaudereien, die viel über die originellen Inspirationen ihres Verfassers sagen. Immer wieder kommt der große Romancier charmant vom Thema ab. In zahlreichen Geistesblitzen und Seitenhieben zeigt er sich als unterhaltsamer und fantasiereicher Gesprächspartner, der seine Reisen wunderbar zu erträumen und auszumalen weiß und seine Leser augenzwinkernd daran teilhaben lässt. »China und die Chinesen« erscheint in diesem Band erstmals in deutscher Übersetzung, »Reise von Paris« nach Java in einer vollständig neuen deutschen Übertragung.

  • von Mayotte Bollack
    20,00 €

    In einem Stil, der mitunter an Fabel oder Märchen erinnert, mit ihren Königen, Prinzessinnen und Ungeheuern, erzählt Mayotte Bollack die neunzehn überlieferten Stücke des Euripides nach. An die Stelle der dramatischen Form tritt die Erzählstimme, die den stummen Autor, der hinter seine Figuren zurückgetreten ist, spiegelt. »Es war in Theben, in Griechenland, ein junges Mädchen von großer Schönheit, die Tochter des Königs Kadmos.« So beginnen »Die Bacchantinnen«. Die Paraphrase hat hier nichts Schulmeisterliches an sich, denn sie vereinfacht Euripides' dramatische Konstruktionen nicht, sondern will ganz im Gegenteil alles sagen, nichts vom reichen Sinngehalt der Originale opfern. Es ist wie eine Übersetzung zweiten Grades, in der die Dramaturgie zur Erzählung wird. Dabei stehen Euripides' politisches sowie intellektuelles Engagement, seine zügellose Erfindungsgabe, seine unerhörte Freiheit im Umgang mit den dramatischen Formen sowie das Nebeneinander von Tragischem und Komischem für Mayotte Bollack im Vordergrund, wobei die Autorin in ihrer Sprache die ganze Spannung im Zwiespalt zwischen Tragik und Komik zur Entfaltung bringt. Der Trojanische Krieg um »die schönste Frau auf der Welt«? Wäre es nicht so tragisch, wäre es komisch: »Alle griechischen Männer sahen sich in ihrer Mannesehre verletzt und empfanden diesen Raub als Kränkung: Ein Barbar vereinte sie, indem er sie alle gehörnt hatte.«

  • von Joris-Karl Huysmans
    20,00 €

    Die Schwestern Vatard könnten kaum unterschiedlicher sein, und das gilt auch für ihre Liebschaften.In den 1870er-Jahren bebt Paris unter tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen. Der Deutsch-Französische Krieg, die Pariser Kommune und die Ausrufung der Dritten Republik liegen erst wenige Jahre zurück. In den Vorstädten von Paris schuften Frauen und Männer an den Fließbändern der Industrieproduktion. Ablenkung finden sie abends in Spelunken, hier hauen sie ihr sauer verdientes Geld mit dem Leichtsinn der Habenichtse auf den Tresen.Céline und Désirée, die Schwestern Vatard, arbeiten in der Buchbinderei Débonnaire & Cie. Céline, die ältere, ist lebenslustig, draufgängerisch und pragmatisch, hat lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Désirée träumt von einem bürgerlichen Leben, einer Wohnung mit einem richtigen Schlafzimmer, ist idealistisch und sanft. Trotz ihrer Unterschiede stehen die Schwestern füreinander ein, teilen ihre Träume und ihr Liebesleid. Joris-Karl Huysmans erzählt die Geschichte dieser zwei jungen Frauen, die Kinder ihrer Zeit sind. Gegen alle Widerstände kämpfen sie um Selbstbestimmtheit und Lebensglück.Huysmans kannte das Milieu, das er beschreibt, aus nächster Nähe: Nach dem Tod seiner Mutter erbte er die Buchbinderei des Stiefvaters, die drastischen Szenen in der Werkstatt entwickelte er aus eigener Anschauung. Zeitgenössische Kritiker stießen sich am harten Naturalismus, an der Verwendung der Sprache des Proletariats und der Wahl des Sujets. Als großer Stilist wurde er erst später anerkannt. »Die Schwestern Vatard« erscheint hier nun erstmals auf Deutsch in der präzisen und stimmungsvollen Übersetzung von Gernot Krämer.

  • von Aleksandr Puškin
    18,00 €

    Aleksandr PuSkins Urgroßvater Abram Hannibal war im Kindesalter in Afrika gefangen genommen und Peter dem Großen als Geschenk überreicht worden. Später würde er trotz aller Widerstände eine beeindruckende Militärkarriere hinlegen.Dieses Detail seiner Familiengeschichte nimmt PuSkin in diesem unvollendeten Roman zum Ausgangspunkt: Im Roman Ibrahim genannt, wächst Abram am Zarenhof auf und wird mit Ende zwanzig von seinem »Patenonkel« Peter dem Großen auf die Pariser Artillerieschule geschickt. Aus der Beziehung zu einer Gräfin geht ein Kind hervor, das nach der Geburt gegen einen weißen Säugling getauscht wird, damit der Ehemann der Gräfin keinen Verdacht schöpft. Nach seiner Rückkehr an den Zarenhof verläuft sich sein Kontakt mit der Gräfin trotz wiederholter Liebeserklärungen ihrerseits. Peter der Große will ihn zudem mit Natalja Gavrilovna, der Tochter eines Bojaren verheiraten. Sosehr Ibrahim sich jedoch auch ins Zeug legt: Natalja entzieht sich ihm und verkündet schließlich, sie möge lieber sterben, als mit dem »Mohren« vermählt zu werden.

  • von Manuel Chaves Nogales
    26,00 €

  • von Friedrich Gorenstein
    16,00 €

    Die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg, ein kleiner Junge fährt mit seiner Mutter in einem Evakuierungszug durchs Land. Die Mutter ist schwer erkrankt, wird aus dem Zug geholt und weggetragen. Der Junge folgt ihr, aber die Mutter verschwindet. Ganz allein bleibt das Kind in der Welt der Erwachsenen zurück, an einem Ort, dessen einziges Merkmal ein Haus mit einem Türmchen ist. Der Junge macht sich auf die Suche und gelangt in das Krankenhaus, in das seine Mutter gebracht wurde. Dort wird er zum Zeugen ihres Todes. Mit einem Bündel Habseligkeiten kehrt der Junge zurück zum Bahnhof, um sich allein auf die Reise zu seinem Großvater zu begeben.Haus mit Türmchen erzählt unmittelbar und lebendig die existenzielle Grunderfahrung eines Kindes, das, wie der Autor selbst, im Krieg seine Mutter verliert. Indem Gorenstein, dessen Vater den stalinistischen Repressionen zum Opfer gefallen ist, mit kurzen, präzisen Charakterisierungen beschreibt, wie sich verschiedene Passagiere um den Jungen kümmern, wie sie ihn benutzen oder ihm beistehen, zeichnet er auf wenigen Seiten ein bestechend scharfes Bild einer Gesellschaft im Ausnahmezustand. Eine mitreißende Erzählung über die Frage, was es bedeutet, im Krieg ein Mensch zu sein - und zu bleiben.

  • von Alexander Puschkin
    22,00 €

    Alexander Puschkin will heiraten. Seine Auserwählte, eine gefeierte Moskauer Schönheit, ist ihm zugeneigt, ihre Mutter aber zweifelt. Schließlich hat Puschkin ein gespanntes Verhältnis zur Obrigkeit, und es fragt sich auch, ob der Luftikus ihre Tochter standesgemäß versorgen könne. Nach langem Werben gibt ihm die begehrte Natalja Gontscharowa endlich das Ja-Wort. Um seinen Besitz zu sichern, reist Puschkin auf ein abgelegenes Landgut, doch da gerät er in Quarantäne: Die Cholera kriecht aus dem Süden die Wolga hoch. Und er sitzt fest. Puschkin sorgt sich um seine Braut, schreibt Briefe, wartet oft vergeblich auf Antwort und kämpft gegen die Bürokratie ländlicher Behörden. Aber es ist Herbst, die Saison, in der er am liebsten dichtet, und davon lässt er sich trotz aller Schwierigkeiten nicht abhalten.Puschkin in Quarantäne versammelt Briefe und Zitate aus jenem ungemein produktiven Herbst in Boldino und verbindet sie anhand informativer Zwischentexte von Rosemarie Tietze zu einem eindrucksvollen Bild des wohl größten russischen Dichters in erzwungener Isolation. Der Band schließt mit dem Einakter »Das Festmahl zur Zeit der Pest«, mit dem Puschkin unmittelbar gegen die Cholera auftrumpft und Fragen aufwirft, die sich uns in einer neuen Brisanz auch heute stellen.

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