Über Darstellungen der Kindheit und Jugend Adolf Hitlers in Hitler-Biographien
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,7, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Die Geschichte wird über mich urteilen¿ - so lautet ein bekannter Ausspruch, den historisch bedeutende Persönlichkeiten oftmals anlässlich ihrer Abdankung, ihrer Niederlage oder des bevorstehenden Todes von sich geben.1 Ob auch Adolf Hitler kurz vor seinem Selbstmord diesen Ausspruch tätigte wissen wir nicht, die Geschichte hat jedoch über ihn geurteilt. Eine wichtige Gattung dieser historischen Wertung stellt die Biographie dar. In keinem anderen literarischen Erzeugnis wird derart explizit auf einen einzelnen Menschen eingegangen, nirgends sonst finden sich derart tiefgründige und ausladende Interpretationsversuche zu ihm. Gerade zu Hitler existieren heute unzählige Biographien, die frühesten von ihnen aus den 1930er Jahren, und es es erscheinen immer wieder neue Werke, welche versuchen, Hitler als Mensch, Phänomen und historisches Ereignis zu interpretieren. Das Interesse an Hitler ist nach wie vor ungebrochen.
Ein bedeutender Lebensabschnitt zur Deutung einer Person ist die Kindheit und Jugend.
Ganz gleich ob es sich um eine historische bedeutende oder unbekannte Person handelt ¿ für jeden Menschen stellt die Zeit vor dem Erwachsenendasein eine Periode der Entwicklung und Ausbildung dar. In dieser Zeit manifestieren sich Charaktereigenschaften, werden grundsätzliche moralische Vorstellungen begründet und letztlich der Grundstein für den weiteren Lebensweg gelegt. Somit muss sich jeder Hitler-Biograph auch zwangsweise mit der Kindheit und Jugend Hitlers beschäftigen.
Von diesen Darstellungen und Deutungen der frühen Jahre Hitlers in Biographien handelt diese Hausarbeit. Es soll untersucht werden, wie Hitler-Biographien aus verschiedenen Jahrzehnten diesen Lebensabschnitt darstellen, welche Bedeutung sie ihm beimessen und wie Hitler als Kind und Jugendlicher beurteilt wird. Dabei soll es vor allem um die Frage gehen, wie sich die Deutungen im Laufe der Jahrzehnte gewandelt haben, wo die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen Biographien liegen und was man daraus auf den jeweiligen Zeitabschnitt der wissenschaftlichen Erforschung Hitlers ableiten kann.
Mehr anzeigen