Über Das Dokument der Befreiung - Der Römerbrief
Die Texte des Neuen Testaments lassen erschließen, dass sich der Inhalt der Botschaften von Jesus, seinen Jüngern und Paulus änderte, weil ihre Verkündigungen Schritt zu halten hatten mit programmatischen, heilsgeschichtlichen Abläufen. Paulus zeigt, dass Gott einem Plan zufolge handelt, nach welchem Israel als Gottes Volk nur vorläufig zurückgestellt wird, dass es sich aber Gott wieder zuwenden wird. Doch der Blick von Paulus geht weit voraus in die Vollendung der gesamten Schöpfung in den kommenden Äonen. Nachdem Gott alle Menschen dem Unglauben ausgesetzt hat, schafft er durch Jesus Christus dieses unergründliche ¿dass er sich aller erbarme¿. Der Römerbrief umfasst den Anfang und die Vollendung der Schöpfung, denn ¿von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge¿ (Röm 11,32.36). Bei Paulus steht die Erringung der absoluten Freiheit von den Gebundenheiten gottfeindlicher Mächte im Vordergrund und dementsprechend die völlige Befreiung durch Jesus Christus. Befreiung von der Sünde, Befreiung vom Tod, Befreiung vom Irrtum und von Unwahrheit, Befreiung von der fatalen Gottesferne. Und das ist für Paulus gleichbedeutend mit dem Hin zu Christus und der Vervollkommnung in Ihm.
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