Über Das Geschenk der Weisen
Irgendwo in einer amerikanischen Stadt vor vielleicht etwas mehr als hundert Jahren: Ein junges Ehepaar lebt in einfachen Verhältnissen und doch glücklich miteinander in einer kleinen Wohnung. Sie kommen zurecht, aber das Geld reicht nicht für Geschenke zum baldigen Weihnachtsfest. Und so beschließen beide, jeder für sich, dem anderen das zu opfern, was ihnen selbst das Liebste ist. Die junge Frau verkauft ihr langes Haar, das immer ihr ganzer Stolz war, an eine Friseurin, um von dem Geld eine Uhrkette zu erwerben, für die Golduhr ihres Mannes. Und der junge Mann beschließt, seinen einzigen wertvollen Besitz, seine Golduhr, zum Pfandleiher zu bringen, um etwas Geld für Kämme zu erhalten, die sich seine Frau schon so lange für ihre langen Haar wünscht. Und so treffen die beiden mit ihren Geschenken aufeinander und stellen fest, dass das größte Geschenk, dass sie sich machen können, ihre Liebe ist. Diese Geschichte hat eine wunderbare altertümliche Sprache, die einem zu Herzen geht. Sie ist schon oft illustriert worden, doch Sonja Danowski gelingt es mit ihren eindrucksvollen, schon fast porträthaften Bildern den Inhalt und die Gefühlswelt der Protagonisten auf ganz besondere Weise nahe zu bringen.
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