Über Das palmyrenische Sonderreich
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, , Sprache: Deutsch, Abstract: Für ein Jahrzehnt, in der Mitte des 3. Jahrhunderts n.Chr., wurde die Karawanenstadt Palmyra zum Herrschaftszentrum der römischen Ostprovinzen. In den 40er Jahren des 3. Jh. n.Chr. wurde Odaenathus vom Volk zum Exarchen erhoben. Nach der Gefangennahme des Valeria-nus durch den Sasaniden Shapur im Jahre 260 ernannte Gallienus Odenathus zum Verwalter des römischen Orients. Nach seinem Sieg gegen die Perser im Jahre 262/3 nahm dieser gemeinsam mit seinem Sohn Herodianus den Königstitel an, beide wurden aber 267/8 Opfer einer Verschwörung. Als Re-gentin ihres unmündigen Sohnes Vaballathus nahm Zenobia, die Gattin des Odaenathus, die Herrschaft über Palmyra an und anerkannte zunächst die Macht der Zentralregierung in Rom. Auch Gallienus (259-267), Claudius (268-270) und Aurelianus (270-275) anerkannten Zenobia zunächst als Herrscherin. Als Aurelianus glaubte seine Machtposition gefestigt zu haben zog er gegen die Königin um die palmyrenischen Gebiete wieder unter die direkte Verwaltung Roms zu stellen. Im Frühjahr 272 erhob Zenobia sich und ihren Sohn zur Kaiserwürde und verlor im Sommer den Kampf gegen Aurelianus.
Neben den Schriftquellen werden in dieser Arbeit Münzfunde und die in Palmyra gefundenen Inschriften, die in einer Variante der aramäischen Sprache erscheinen, als Informationsquellen genutzt. Entscheidende Fragestellungen dieser Arbeit ist die Untersuchung der palmyrenischen Kultur, ihrer Geschichte und Substrate, sowie die Politik des Odaenathus und seiner Gattin Zenobia gegenüber Rom.
Mehr anzeigen