Über Demeter und Baubo
Der Agrarethnologe, Geograph und Wirtschaftshistoriker. Eduard Hahn (1856-1928) hat zahlreichen Veröffentlichungen versucht, die Entstehung der Frühformen des Landbaus und die Domestikation der Haustiere zu erklären. In dem hier vorliegenden Buch "Demeter und Baubo, Versuch einer Theorie der Entstehung unseres Ackerbaus" (1897) behandelt Hahn den Zusammenhang der Entstehung der Pflugkultur mit religiösen Sexualanschauungen. Von seinen weiteren Büchern zur Geschichte des Landbaus sind hervorzuheben "Die Entstehung der Pflugkultur " (1909) und "Von der Hacke zum Pflug" (1914 u. 1919). In mehreren Aufsätzen, besonders jedoch in seinem Buch "Die Wirtschaft der Welt am Ausgang des XIX. Jahrhunderts", (1900) präsentiert sich Hahn als pessimistischer Kulturkritiker und Gegner des Kolonialismus.
Der Name "Demeter" lässt sich von der griechischen Göttin "Demeter" herleiten, einer "Muttergöttin", die für die Fruchtbarkeit der Erde, der Saat und des Getreides sowie für die Jahreszeiten zuständig war. Sie wird gerne mit einer Weizenähre und Mohn dargestellt. Die Demeter Landwirtschaft ist eine ganzheitliche Agrar-Kultur, die weit über das übliche "Bio" hinausgeht. Sie berücksichtigt die kosmischen Zusammenhänge (z.B. Mondzyklen), setzt auf biodynamische Pflanzenstärkung (z.B. effektive Mikroorganismen) und legt großen Wert auf das Tierwohl. Jegliche Elemente der Landwirtschaft, inklusive der Mensch, stehen miteinander und mit dem Kosmos in Beziehung - es entsteht ein "Hoforganismus", eine lebendige Vielfalt, die die Produktion von energetisch hochwertigen und gesunden Lebensmitteln zulässt.
Nachdruck der Originalauflage von 1897.
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