Große Auswahl an günstigen Büchern
Schnelle Lieferung per Post und DHL

Der Begriff der Autorität

enthalten in IMD-Reihe

Über Der Begriff der Autorität

»Chose curieuse«, eine »seltsame Sache« sei es, so schreibt Alexandre Kojève zu Beginn seines Traktates, »dass das Problem und der Begriff der Autorität sehr wenig untersucht worden sind.« Diese Aussage ließe sich auch heute noch treffen. Zwar gibt es mittlerweile einen (übersichtlichen) Fundus zur Philosophie der Autorität, in den sich nun mit Verspätung Kojèves 2004 postum in Frankreich erschienener Entwurf einreihen lässt. Doch während zu Termini wie »Macht«, »Souveränität«, »Herrschaft« oder »Gewalt« heute eine Vielzahl grundlegender Theorien verfügbar ist, hat die »Autorität« es nie in gleichem Maß geschafft, in den Begriffskanon der politischen Theorie aufgenommen zu werden. Kojèves kurzer Text gehört zum Unheimlichsten und Radikalsten, was über politische Autorität geschrieben wurde. Unheimlich ist der Text nicht zuletzt deswegen, weil darin marxistische Argumente und Analysen so eng mit anti-parlamentarischen, anti-konstitutionellen, und anti-demokratischen Lösungen verwoben werden, dass sie beginnen, nur noch in der Theorie, doch nicht mehr in der Praxis unterscheidbar zu werden. Genau diese Eliminierung des Vorbehaltes der politischen Praxis gegenüber ihrer Theorie ist es, die den Text dann auch zu einem radikalen Unterfangen eines Philosophen macht, der ohne Skrupel denkend direkt in das politische Geschehen eingreifen möchte. Dieser Skrupellosigkeit ungeachtet, mit ihr sogar einhergehend, zeigt der Text jedoch auch eben jenes Maß an intellektueller Raffinesse und argumentativer Beharrlichkeit, ohne die nichts Radikales auf Dauer bestehen kann. [P.W.]

Mehr anzeigen
  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9783962730284
  • Einband:
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl:
  • 184
  • Veröffentlicht:
  • 1. Oktober 2020
  • Abmessungen:
  • 123x15x169 mm.
  • Gewicht:
  • 151 g.
  Versandkostenfrei
  Sofort lieferbar

Beschreibung von Der Begriff der Autorität

»Chose curieuse«, eine »seltsame Sache« sei es, so schreibt Alexandre Kojève zu Beginn seines Traktates, »dass das Problem und der Begriff der Autorität sehr wenig untersucht worden sind.« Diese Aussage ließe sich auch heute noch treffen. Zwar gibt es mittlerweile einen (übersichtlichen) Fundus zur Philosophie der Autorität, in den sich nun mit Verspätung Kojèves 2004 postum in Frankreich erschienener Entwurf einreihen lässt. Doch während zu Termini wie »Macht«, »Souveränität«, »Herrschaft« oder »Gewalt« heute eine Vielzahl grundlegender Theorien verfügbar ist, hat die »Autorität« es nie in gleichem Maß geschafft, in den Begriffskanon der politischen Theorie aufgenommen zu werden.

Kojèves kurzer Text gehört zum Unheimlichsten und Radikalsten, was über politische Autorität geschrieben wurde. Unheimlich ist der Text nicht zuletzt deswegen, weil darin marxistische Argumente und Analysen so eng mit anti-parlamentarischen, anti-konstitutionellen, und anti-demokratischen Lösungen verwoben werden, dass sie beginnen, nur noch in der Theorie, doch nicht mehr in der Praxis unterscheidbar zu werden. Genau diese Eliminierung des Vorbehaltes der politischen Praxis gegenüber ihrer Theorie ist es, die den Text dann auch zu einem radikalen Unterfangen eines Philosophen macht, der ohne Skrupel denkend direkt in das politische Geschehen eingreifen möchte. Dieser Skrupellosigkeit ungeachtet, mit ihr sogar einhergehend, zeigt der Text jedoch auch eben jenes Maß an intellektueller Raffinesse und argumentativer Beharrlichkeit, ohne die nichts Radikales auf Dauer bestehen kann. [P.W.]

Kund*innenbewertungen von Der Begriff der Autorität



Ähnliche Bücher finden
Das Buch Der Begriff der Autorität ist in den folgenden Kategorien erhältlich:

Willkommen bei den Tales Buchfreunden und -freundinnen

Jetzt zum Newsletter anmelden und tolle Angebote und Anregungen für Ihre nächste Lektüre erhalten.