Über Der Dreißigjährige Krieg
"Durch die öden Morgenschauer kamen die Wagen angerasselt, die die Verurteilten aus ihren Gefängnissen herbeiführten; sie sahen fahl und übernächtigt aus, und einige von ihnen mußten geführt werden. Den Vorzug, als der erste gerichtet zu werden, hatte Graf Joachim Andreas Schlick, der auf sächsisches Gebiet geflüchtet, aber vom Kurfürsten ausgeliefert worden war; denn nachdem der Kaiser ihm die Lausitz als Preis für seinen Beistand versprochen hatte, war Johann Georg nachdrücklich auf seine Seite getreten und sagte, die Empörer verdienten Strafe, und er wolle der Gerechtigkeit nicht vorgreifen. Obwohl es dem Grafen sehr übel und traurig zumute war, benahm er sich doch gefaßt und würdig und betete voll Inbrunst lutherische Gesänge, worüber ihm fast unversehens der Kopf abgeschlagen wurde."
Ricarda Huch.
Der Dreißigjährige Krieg.
Enthält die drei Teile in einem Band:
Erster Teil: Das Vorspiel (1585 bis 1620).
Zweiter Teil: Der Ausbruch des Feuers (1620 bis 1632).
Dritter Teil: Der Zusammenbruch (1633 bis 1650).
Erstdruck unter dem Titel ¿Der große Krieg in Deutschland¿, Insel Verlag, Leipzig 1912 bis 1914.
Durchgesehener Neusatz, diese Ausgabe folgt der vielgelesenen, einbändigen Ausgabe von 1962.
Neuausgabe, LIWI Verlag, Göttingen 2020.
LIWI Literatur- und Wissenschaftsverlag
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