Über Der Militärhistoriker Basil Liddell Hart. Seine militärhistorischen Überlegungen
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 2,0, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Leben Liddell Harts. Einem kurzen biographischen Überblick folgen zunächst einige Gedanken Liddell Harts¿ über die Definition von Strategie sowie seine Sichtweise auf das Militär während und nach dem Krieg. Der Hauptteil der Arbeit befasst sich mit den verschiedenen Strategien und nennt den einen oder anderen Erklärungsansatz für Liddell Harts' auffälligen Wechsel seiner Ansichten. Der Schlussteil fasst die Bemühungen und Ziele Liddell Harts zusammen und gibt eine abschließende Zusammenfassung der Arbeit.
Der Brite Sir Basil Henry Liddell Hart ist einer der bekanntesten und bedeutendsten Militärhistoriker unserer Zeit. Er erlebte den ersten Weltkrieg als Captain in Frankreich. Nach seiner Entlassung aus der britischen Armee entwickelte er viele unterschiedliche Strategien, immer davon getrieben, der britischen Armee eine weitere Katastrophe wie die in Frankreich zu ersparen. So entwickelte Liddell Hart nacheinander zunächst das Prinzip der Infanterie als die dominierende Waffe der Zukunft.
Diese Überzeugung wurde abgelöst durch die später von ihm entwickelte Blitzkrieg-Strategie, bei der gepanzerte Streitkräfte im Vordergrund standen. Seine dritte und bedeutendste Idee aber war die des "indirect approach", des indirekten Vorgehens, das die moralische Schwächung des Gegners vor dem Angriff zum Ziel hat. Von jeder dieser Theorien war Liddell Hart bis zu einem Maße überzeugt, dass er selbst berechtigte Kritik nicht mehr ernst nahm oder ihr Beachtung schenkte. Auffällig ist dabei, dass alle drei Strategien von Grund auf verschieden sind. Dieser mehrmalige drastische Meinungsumschwung konnte von den Historikern nie wirklich erklärt werden, es gibt lediglich vereinzelte Lösungsansätze. Fest steht aber, dass der Fokus Liddell Harts in seiner Karriere als Denker und Autor durchweg auf dem Gebiet der Kriegstheorie lag. Er entwarf hochtheoretische Strategien und beschäftigte sich wenig mit ihrer Realisierbarkeit in einem echten Krieg.
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