Über Der nukleare Traum
2011 beschließt die deutsche Regierung, aus der Kernenergie auszusteigen. Sieben Jahre lang hält Bernhard Ludewig ihre Auswirkungen auf die Landschaft fest. Er dokumentiert Gebäude und Szenen ihrer Nutzung, wobei die hier gezeigte Auswahl an Bildern einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen gewährt. Arbeiten auf dem Gelände eines Atomkraftwerks wie das Öffnen eines Reaktors oder das Beladen von Castor-Behältern für den Transport werden gezeigt, aber auch Innenräume wie Leitstände oder Blicke in mächtige Kühltürme. Das Buch folgt in seinem Aufbau dem Weg des Urans von seiner Anreicherung, Weiterverarbeitung bis zu seiner Endlagerung und bindet dabei die Forschungsgeschichte mit ein - sei es die Entdeckung der Kernspaltung durch Otto Hahn oder Prototypen von Brüter-Reaktoren. 55 Orte erzählen in Bildern von Forschungsreaktoren, Übungseinrichtungen oder dem Betonsarkophag in Tschernobyl; ein noch tieferer Blick hinter verschlossene Türen. "Der nukleare Traum" bietet Einblicke in eine verschwindende Welt, deren Räume und Technologien oft den Anschein haben, etwas Sakrales auszustrahlen. Ein angebrachter Tribut an eine Ära grenzenloser Energie, deren blauer Schimmer eine Generation in ihren Bann zog und den Beginn einer neuen Zeit versprach.
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