Über Der Sternsteinhof
Das Buch: Schauplatz dieses Romans ist die Berglandschaft Oberösterreichs. Die junge Tagelöhnerin Leni lebt mit ihrer verwitweten Mutter in Armut. Sie wird vom Heiligenschnitzer Muckerl umworben, aber für sie steht fest, daß sie einmal zu »denen da oben« vom reichen Sternsteinhof gehören will. So bändelt sie mit Toni, dem Sohn des Großbauern an, aber Toni ist bereits mit einer anderen verlobt. Dennoch läßt er sich mit Leni ein und gibt ihr ein schriftliches Heiratsversprechen. Doch der Sternsteinhofbauer bleibt hart, als die schwangere Leni auf Einlösung pocht. Er schickt seinen verliebten Sohn zum Militär und droht ihm sogar mit Enterbung, sollte er die hergelaufene Tagelöhnerin zur Frau nehmen. Toni gehorcht dem Vater und heiratet seine Verlobte, Leni nimmt den Muckerl, um nicht als ledige Mutter dazustehen. Doch dann kommt ihre Chance, doch noch Bäurin auf dem Sternsteinhof zu werden.Dieser Roman ist alles andere als bonbonfarbener Heimatkitsch. Erschienen 1885 schildert er realistisch das harte Leben der Bauern und Landarbeiter in Oberösterreich und die soziale Ungerechtigkeit dieser Zeit. Die Dialoge wurden zum größten Teil im Landesdialekt geschrieben.Der Autor: Ludwig Anzengruber wurde am 29. November 1839 in Wien geboren, er stammte aus einem oberösterreichischem Bauerngeschlecht. Zuerst besuchte er die Realschule, er mußte sie aber wegen Geldmangels vorzeitig verlassen. Dann begann er eine Buchhandelslehre. Von 1860-1868 war Anzengruber Schauspieler bei verschiedenen Wandergruppen, mit denen er die Provinztheater bereiste. Sein Stück »Der Pfarrer von Kirchfeld« machte ihn berühmt. Später war Anzengruber Theaterdichter am »Theater an der Wien« und danach am Volkstheater. Er starb am 10. Dezember 1889 in Wien.
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