Über Der Winter des Zeichners
Barcelona im Frühjahr 1957. Seit beinahe zwanzig Jahren steht Spanien unter der Diktatur Francisco Francos. Die Zeiten der massiven Unterdrückung unmittelbar nach dem Spanischen Bürgerkrieg scheinen überstanden, und das Regime hält das Land in einer Art Lethargiestarre. Dank der militärischen Allianz mit den USA tritt Spanien Mitte der 1950er Jahre aus der politischen Isolation, und die Wirtschaft ensteht neu aus den Ruinen des Bürgerkrieges.
Der Verlag Bruguera ist eine Art Symbol für dieses Wiedererwachen: Das kleine Familienunternehmen wächst zu einem der wichtigsten Comicverlage des Landes heran. Wer für Bruguera zeichnet, hat die Garantie auf geregelte Arbeit und eine bescheidene, aber sichere Bezahlung, verzichtet aber gleichzeitig auf Autorenrechte und nimmt in Kauf, Geschichten nach vorgegebenen Mustern am Fließband zu produzieren.
Im Frühjahr 1957 wagen sich fünf der talentiertesten Bruguera-Zeichner an die Verwirklichung ihres Traums: Angetrieben durch ein tiefes Freiheitsbedürfnis verlassen sie den Verlag und gründen ihr eigenes Magazin. Doch ihr Schritt verheißt nicht nur Unabhängigkeit...
Vor dem Hintergrund der erschreckend aktuell wirkenden Wirtschaftskrise im Spanien der Fünfzigerjahre erzählt Paco Roca die wahre Geschichte der spanischen Vorkämpfer für die Anerkennung des Comics und die künstlerische Selbstentfaltung.
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