Über Die apokryphen Apostelgeschichten und Apostellegenden
Der bedeutende evangelische Theologe Richard Adelbert Lipsius (1830 - 1892), Gründer des Evangelischen Bundes und des Allgemeinen Evangelisch-Protestantischen Missionsvereins, untersucht in dem hier in vier Bänden vorliegenden monumentalen Werk zu den apokryphen Apostelgeschichten "zunächst die Quellen, indem er eine kritische Erörterung der häretischen Sammlung des Leucius Charinus und ... der katholischen des Abdias sowie anderer griechischer, lateinischer und orientalischer Quellen gibt und deren Entstehungsgeschichte ins Klare bringt, sodann die Acten der einzelnen Apostel, indem er der betreffenden Sage in all ihren verschiedenen Gestaltungen nachgeht, die Abhängigkeitsverhältnisse, die zwischen letzteren bestehen, ermittelt, die Umarbeitung, die die Erzählungen durch ihre seit der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts nachweisbare Benützung in der katholischen Kirche erfahren haben, aufzeigt, die nicht getilgten Reste gnostischer Anschauungen herausstellt und soweit als möglich die originalen Formen der Legenden, wie sie in der zweiten Hälfte des zweiten, resp. in der ersten Hälfte des dritten Jahrhunderts zumeist eben in gnostischen Kreisen entstanden seien, herauszufinden sich bemüht ... [und schafft damit] einen Markstein in der Bewältigung dieser Literaturgattung, eine Fundgrube wertvollster Erkenntnisse, einen fruchtbaren Ausgangspunkt für die weitere Forschung ..." (Max Scheibe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 52 (1906), S. 7-27)Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1883.
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