Über Die Europaisierung Nationaler Beschaftigungspolitik
Die vorliegende Studie greift eine zentrale Frage der aktuellen arbeitsmarktsozio- gischen Debatte auf, die Frage nach dem Einfluss der Europäischen Beschäf- gungsstrategie (EBS) auf die nationalen Arbeitsmarktreformen. Am Beispiel dreier Länder, die bei der Reform ihrer Beschäftigungsordnungen mit erheblichen Beh- rungsmomenten konfrontiert sind, wird in der Arbeit diskutiert, ob ein europ- sches, vor allem auf Freiwilligkeit und wechselseitigem Lernen beruhendes Koor- nierungsverfahren, die Offene Methode der Koordinierung (OMK), einen Beitrag zu mehr Chancengleichheit auf den nationalen Arbeitsmärkten leisten kann. Es kann nachgewiesen werden, dass seit 1997 ein eigenständiges Feld der europ- schen Beschäftigungspolitik entstanden ist und dass die EBS von nationalen Akt- ren erfolgreich zur Beeinflussung nationaler Beschäftigungspolitiken genutzt w- den kann. Die Studie stützt sich auf über 50 Interviews, die der Autor von 2005- 2007 in den drei genannten Ländern und auf europäischer Ebene im Rahmen eines von der DFG geförderten Projektes durchgeführt hat. Als Ziel der EBS wird die gleichberechtigte Teilnahme aller sozialen Gruppen am Erwerbsleben herausgearbeitet. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die auch arbeitsrechtlichen Schranken zwischen zumeist männlichen und vollzeitbeschäft- ten Insidern und prekär beschäftigten und sozial nicht abgesicherten Outsidern - gebaut werden.
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