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Die Gemeinschaft Als Drama

- Eine Systemtheoretische Dramaturgie

Über Die Gemeinschaft Als Drama

Zwischen Bindungslosigkeit und sittlicher Gemeinschaft verlaufen sich die Sehnsüchte nach Freiheit und Sicherheit im zu Ende gehenden 20. Jahrhundert. Zugleich wächst die Klagerede aus Anomie, Angst und Entfremdung. Viele kleine Rituale sozialer Absicherung treten die Nachfolge der wenigen als Ideologien enttarnten Wahrheiten an. Die Beschreibungen der zer­ fallenden Gesellschaft reichen von "postmoderner" Affirmation bis zu komplexen Supertheori­ en, die die Bewertung des Zerfalls selbst als nur eine Variante der Beschreibung von Gesell­ schaft beobachtbar machen. Folgt man einer Supertheorie, wie etwa der Systemtheorie Niklas Luhmanns, werden die Rituale der Bewertung sozialer Phänomene und der Beschwörung ihrer Defizite, wie z. B. die Bindungslosigkeit, in ihrer Funktion deutlich. Die Vermeidung von Kommunikation über zuvor abgegrenzte Probleme, i. d. Fall über die Grundlagen der Bewer­ tung sozialer Ordnung, kann als Technik des Rituals erkannt werden. Ritualisierte Kommuni­ kation wirkt als "Quasi-Objekt" und informiert allein "über sich selbst und die Richtigkeit des Vollzugs. ,,1 Diese Reduktion von Wahlfreiheit innerhalb der Kommunikation entspricht der Funktion von Ritualen, Geborgenheit in einer Gemeinschaft und damit zugleich diese selbst herstellen zu wollen. Die "sittliche Gemeinschaft" als eine Form dieses Zusammenlebens verkörpert sich in einem bestimmten Verhältnis ihrer Mitglieder, welche Regeln unterworfen sind, die nicht Thema der Kommunikation werden dürfen. Sobald diese impliziten Regeln explizit werden, zerbricht die Sittlichkeit der Gemeinschaft an der plötzlichen Erkenntnis ihrer zuvor verborgenen Ausgangs­ paradoxie. Das Gesetz mußte aus der Gemeinschaft entstehen können und dennoch mehr sein als diese.

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  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9783824444694
  • Einband:
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl:
  • 245
  • Veröffentlicht:
  • 29. Oktober 2001
  • Ausgabe:
  • 2001
  • Abmessungen:
  • 229x152x13 mm.
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Beschreibung von Die Gemeinschaft Als Drama

Zwischen Bindungslosigkeit und sittlicher Gemeinschaft verlaufen sich die Sehnsüchte nach Freiheit und Sicherheit im zu Ende gehenden 20. Jahrhundert. Zugleich wächst die Klagerede aus Anomie, Angst und Entfremdung. Viele kleine Rituale sozialer Absicherung treten die Nachfolge der wenigen als Ideologien enttarnten Wahrheiten an. Die Beschreibungen der zer­ fallenden Gesellschaft reichen von "postmoderner" Affirmation bis zu komplexen Supertheori­ en, die die Bewertung des Zerfalls selbst als nur eine Variante der Beschreibung von Gesell­ schaft beobachtbar machen. Folgt man einer Supertheorie, wie etwa der Systemtheorie Niklas Luhmanns, werden die Rituale der Bewertung sozialer Phänomene und der Beschwörung ihrer Defizite, wie z. B. die Bindungslosigkeit, in ihrer Funktion deutlich. Die Vermeidung von Kommunikation über zuvor abgegrenzte Probleme, i. d. Fall über die Grundlagen der Bewer­ tung sozialer Ordnung, kann als Technik des Rituals erkannt werden. Ritualisierte Kommuni­ kation wirkt als "Quasi-Objekt" und informiert allein "über sich selbst und die Richtigkeit des Vollzugs. ,,1 Diese Reduktion von Wahlfreiheit innerhalb der Kommunikation entspricht der Funktion von Ritualen, Geborgenheit in einer Gemeinschaft und damit zugleich diese selbst herstellen zu wollen. Die "sittliche Gemeinschaft" als eine Form dieses Zusammenlebens verkörpert sich in einem bestimmten Verhältnis ihrer Mitglieder, welche Regeln unterworfen sind, die nicht Thema der Kommunikation werden dürfen. Sobald diese impliziten Regeln explizit werden, zerbricht die Sittlichkeit der Gemeinschaft an der plötzlichen Erkenntnis ihrer zuvor verborgenen Ausgangs­ paradoxie. Das Gesetz mußte aus der Gemeinschaft entstehen können und dennoch mehr sein als diese.

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