Über Die Insel Felsenburg
Arno Schmidt schrieb über "Die Insel Felsenburg": "Ohne jeden Zweifel war das Gedankenspiel von der heilig-nüchternen, selig-arbeitsamen Insel der Freiheit nicht nur für Schnabel selbst ein wichtiges (vielleicht das einzige!) Hilfsmittel zum Überleben in seiner verrückten Zeit und Situation, sondern gleichermaßen für die Millionen seiner Leser: aus wenigen deutschen Büchern hat sich der Untertan mehr Trost geholt als eben aus dieser Insel Felsenburg!"
Dieses Werk, welches ursprünglich "Wunderliche Fata einiger Seefahrer" hieß und von Ludwig Tieck den geläufigeren Namen "Die Insel Felsenburg" erhielt, gilt als der erste große deutsche Roman des 18. Jahrhundert. Mit ihm vollzieht sich ein Paradigmenwechsel: An die Stelle des bis dahin vorherrschenden Typus des höfisch-repräsentativen "galanten" Menschen tritt eine Kultur des innerlichen, empfindenden, "redlichen" Herzens, die eine nicht mehr vom Vernünftigen, sondern vom Gefühl her bestimmte neue soziale utopische Gemeinsamkeit anstrebt, wobei das Abenteuerliche und Exotische der Erzählung noch an Motive des barocken Großromans erinnert.
Der vorliegende Band ist ein Nachdruck einer von Hermann Ullrich besorgten Ausgabe aus dem Jahr 1902.
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